Wie Fussbodenheizung richtig einstellen?

Hallo!
Wir wohnen seit knapp 4 Monaten in unserem Neubau und versuchen nun unsere Heizung genauer einzustellen. Allerdings wissen wir nicht genau, wie man mit einer Fussbodenheizung optimal (=energieeffizient) heizt. Wir haben die „EcoSolar BSK 20“ von Brötje. Insgesamt haben wir da drei Parameter an denen wir drehen können:

  1. Die Heizkennlinie/Steilheit
  2. Raumtemperatur Sollwerte
  3. Durchlaufregler für die einzelnen Zimmer

Momentan ist die Heizung so eingestellt, dass es meistens angenehm warm ist, es sei denn, es ist draussen richtig knackig kalt. Dann wird es uns in der Wohnung zu warm. Meiner Meinung nach ist die Heizkennlinie zu hoch. Ich würde also nun die Heizkennlinie senken und dafür die Raumtemperatur-Sollwerte anheben. Ist das korrekt?

Doch wie sollen die Durchlaufregler eingestellt werden? Momentan sind sie alle maximal halb aufgedreht. Empfiehlt es sich vielleicht die wärmsten Räume komplett aufzudrehen und die Heizkennlinie+Raumtemperatur-Sollwerte daraufhin anzupassen?

Vielen Dank und viele Grüße,
Christoph

Hallo,
hier meine Empfehlung:

  1. Die Heizkennlinie/Steilheit

so flach wie es geht

  1. Raumtemperatur Sollwerte

so nieder wie nötig (die Erhöhung der Raumteperatur um 1°C (1K) braucht etwa 6% mehr Energie)

  1. Durchlaufregler für die einzelnen Zimmer

sollten alle etwa gleich sein und so wenig wie möglich

Momentan ist die Heizung so eingestellt, dass es meistens
angenehm warm ist, es sei denn, es ist draussen richtig
knackig kalt. Dann wird es uns in der Wohnung zu warm. Meiner
Meinung nach ist die Heizkennlinie zu hoch. Ich würde also nun
die Heizkennlinie senken.

Stopp! Das reicht.

und dafür die Raumtemperatur-Sollwerte anheben. Ist das korrekt?

Nein. Lass das mal so wie es ist. Wenn du 2 Werte gleichzeitig änderst weißt du ja nicht was die Einsparung ausgelöst hat.

Doch wie sollen die Durchlaufregler eingestellt werden?
Momentan sind sie alle maximal halb aufgedreht. Empfiehlt es
sich vielleicht die wärmsten Räume komplett aufzudrehen und
die Heizkennlinie+Raumtemperatur-Sollwerte daraufhin
anzupassen?

Nein, die Wärme soll ja gleichmäßig auf alle Kreise verteilt werden und der Rücklauf soll ja so kalt wie möglich sein (Brennwerteffekt).
MfG
Uli

Hi, das Wetter, die Trägheit und die Masse.

Hi also die Heizkurven die per Außenfühler gesteuert werden sind ja recht schön und gut, aber natürlich passen die nicht zu jeder Jahreszeit gleich gut.

Also es macht einen gewaltigen Unterschied, ob es im September oder Oktober einmal 5 Grad plus hat als Kälteperiode oder im Jänner 5 Grad für 3 Tage als Wärmeperiode.
Bei gleicher Einstellung hast du dann im ersten Fall eine zu hohe Innentemperatur (wobei es subjektiv sich wieder eher anpasst), im zweiten Fall wird es bei der selben Einstellung zu kalt werden.
Wie stark der Effekt ist hängt von der Trägheit der Heizung, der Wärmespeicherfähigkeit des Mauerwerks und der Isolierung ab.

OL

Hallo,

nun, eine Heizkurve ist dazu da, dass so etwas nicht passiert. Je nach Aussentemperatur wird die VL-Temperatur angepasst. Und es ist eine Kuve, keine Gerade.

Also bei mir funktioniert es super. Wie haben das ganze Jahr über 21 Grad. OK, irgendwann wird es wärmer im Raum, aber dann ist die Heizung aus.

Haelge

Hallo,

an der Kennlinie solltest du nichts verstellen. Es sein denn, du hast eine „dumme“ Steuerung. Ansonsten eher über die Temperaturen:

Bei mir ist es so, dass ich eine feste Raumtemperatur einstelle. Und wenn dann die RT vom eingestellten Wert abweicht, kann ich die Abweichung in der Steuerung angeben. Die Heizung passt dann die Heizkurve selber an.
Dieser Prozess dauert ein paar Monate, aber dann stimmt die Kurve.

Zum Durchfluss: möglichst hoher Durchfluss. Dann ist die Spreizung nicht so hoch, die Böden gleichmäßig warm und die Heizung etwas flinker.

Haelge

Hi, Eben genau deswegen da die VL-temp der Außentemperatur angepasst wird, ist es eben nur eine grobe Einstellung die nie exakt der tatsächlichen Heizlast entspricht.
Die Gründe sind wie genannt, und haben die Ursache darin das zB.+ 5 Grad (oder jede andere Temperatur) nicht immer die selbe Heizlast und auch deshalb nicht die selbe VL benötigt.
Deshalb ist eine Steuerung mittels Heizkurve zum Energiesparen schon der richtige Weg, aber fürs Wohlbefinden und eine den Tageszeiten (nicht nur Nachtabsenkung) angepasstes Raumklima benötigt schon etwas mehr.

Ich verwende ja selbstverständlich auch Heizkurven, aber erstens einmal passe ich die der Jahreszeiten an.
(21 Grad so im September, Oktober direkt nach dem Sommer ist saukalt, dagegen im ausklingenden Winter viel zu warm)
Ja und je nach Sonneneinstahlung heizt eben einmal die Sonne die Räume auf und einmal nicht, auch bei identen Außentemperaturen, bzw. kann sie auch stärker heizen bei kälterer Außentemperatur.
Und ganz wesentlich bei viel Speichermasse im Objekt spielt es natürlich eine Rolle ob die Temperatur fallend oder steigend ist.
Das kann 2-3 Tage dauern bis es sich einpendelt, ja und dann ist schon der nächste Temperaturwechsel.

OL