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hier ist eine Sammlung, die Wilhelm Unseld 1907 gemacht hat. Es lässt sich kein systematischer Unterschied zwischen der Verwendung von „Gosch“ und „Maul“ erkennen - hat vielleicht auch damit zu tun, dass die drei Orte, an denen gesammelt wurde, sprachlich ziemlich nah beieinander liegen.
Hallo,
ich war bisher noch nie auf dem Oktoberfest, durch die weite Entfernung von NRW wird es dieses Jahr wohl wieder nichts. Stattdessen bieten sich die Wasen in Stuttgart für uns´an, da wir dort auch eine Schlafmöglichkeit haben. Wart ihr schon mal auf den Wasen und könnt sagen, wie dort die Stimmung ect ist? Ich habe gehört, dass dort mehr Einheimische vor Ort sein sollen und somit schon anders ist als das Oktoberfest . Wann ist es am besten auf den Wasen und bekommt man problemlos einen Tisch vor Ort oder ist der sehr Andrang groß?
Ich freue mich über eure Antworten!
Liebe Grüße
Servus,
die Wasen in Stuttgart gibt es nicht.
Es gibt den Wasen in Cannstatt, dieses Jahr wieder zusammen mit dem Landwirtschaftlichen Hauptfest.
Schöne Grüße
MM
Es heißt „der Wasen“, was soviel wie Wiese bedeutet, lateinisch auch Prater. Wie die Vorredner schon sagten, das Münchner Oktoberfest ist sicherlich größer und internationaler, verbunden mit dem Nachteil, dass die Bierzelte bereits ausreserviert sind. Um einen Eindruck zu bekommen, ob man solche Massenfeste überhaupt mag, reicht das Stuttgarter Volksfest sicherlich aus. Man kann es auch sehr gut mit einem Besuch des Mercedes- und Porsche-Museums verbinden.
Gruß,
Sausewind
Servus,
„technisch“ ist auf dem Cannstätter Wasen eh mehr geboten als auf dem Oktoberfest: Der Vergnügungspark ist größer, bei den Schaustellern gilt „If I can make it there, I’ll make it everywhere“, und auf dem Landwirtschaftlichen Hauptfest ist auch allerhand an Heavy Metal zu bekucken - abgesehen natürlich von allerlei Vierbeinern und Federvieh. Direkt neben dem Wasen gibt es im Reitstadion Vorführungen der „schwäbischen Araber“ des Haupt- und Landesgestüts Marbach.
Nicht bloß die höhere Einheimischenquote und die außerhalb von Freitag- und Samstagabenden weniger drangvolle Enge machen am Cannstatter Volksfest Spaß, sondern auch, dass es da schlicht mehr zu schauen und zu machen gibt als auf der Wiesn.
Und was soll man sagen: Das Stuttgarter Hofbräu ist nun sicher kein Bier, das auf irgendwelche Siegertreppchen gehört, aber es hat seine schlechten Zeiten überwunden und man kann es anompfirsich wieder ganz gut trinken. In Stuttgart hieße das wohl „Ha no - besser wia a Maul voll Reißnägel!“
Schöne Grüße
MM
Kommando zurück!
Jojo, ma wird alt, ma lohd…
Das 99. Landwirtschaftliche Hauptfest war ja schon 2014. Das nächste, 100. Landwirtschaftliche Hauptfest ist dann erst 2018.
Noja, dann kommt Ihr halt in drei Jahren noch einmal nach Cannstatt…
Schöne Grüße
MM
, als Urschwabe muss ich korrigieren: es heißt nicht „ein Maul voll Reißnägel“, sondern „a Gosch voll Reissnägel.“ Woisch!
Ja, anompfirsich hast Du schon recht - aber in diesem konkreten Zusammenhang hab ich den (ja nicht so arg seltenen) Spruch nie mit „Gosch“ gehört, sondern immer bloß mit „Maul“, und auch sicher nicht als Element von Honoratiorenschwäbisch („Bessere Leut“ aus Stuttgart habe ich nie gekannt).
Ich glaube, es wäre bald eine Aufgabe für einen pensionierten Schullehrer, diesem fremden Einsprengsel nachzugehen.
Oder für einen Schatzsucher wie den Wolfgang, zusammen mit dem Brunnenwirt, der sogenannten Linie 20 und der Kochenbas eine der letzten Institutionen des alten Stuttgart.
Schöne Grüße
MM
Gugsch amol doah, doah wirscht du no meh finda: http://www.undinger.de/dictionairle/schwaebisch/wort/3452/a%20gosch%20fohl%20reisnegl/
Servus,
graad z’Schussariad hau i 's Maul fohl Reisnegl glernat…
Die verlinkte Sammlung ist teils recht hübsch, hat allerdings den großen Nachteil, dass sie die bedeutenden Unterschiede im Schwäbischen, die zwischen Heuchelberg und Altdorfer Wald liegen, allesamt in einem Hafen verruadelt. Es ist noch gar nicht so lang her, dass man jemanden anhören konnte, ob er von Äpfingen, von Aufhofen oder von Oberstadion kommt.
Wobei die Gosch sich ganz durchzieht und auch noch südlich von Mochenwangen im Alemannischen unangefochten ist - für die Verwendung von „Maul“ im zitierten Spruch verbürge ich mich aber, kaaschgraadsaawaadewitt. Es täte mich schon interessieren, wie das da hineingeraten ist.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
natürlich ist das Cannstatter Volksfest auf dem Wasen etwas weniger international angehaucht als das Oktoberfest. Bei eingen Millionen Besuchern pro Jahr wird es aber auch dort „bunt“ genug sein. Und man bekommt sicher nicht zu jeder Zeit problemlos einen Tisch. Die anderen Millionen wollen auch mal sitzen. Aber man kann ja reservieren.
http://cannstatter-volksfest.de/de/landing-page/ siehe Festzelte
Gruß
vdmaster
Hi,
auch wenn es in meinen Augen ein Unding ist:
Mittlerweile sind die meisten „Schwoba“ (oder welche, die es vorgeben zu sein), die auf den Wasen wollen, im Dirndl und Lederhose unterwegs. Es gibt in Stuttgart durchaus einige Lokalitäten & Clubs (außerhalb des Wasens), wo man mit der früheren Arbeitskleidung der alpenländischen Bauern nicht reinkommt - das sei nur daraufhin angemerkt, da der Wasen unter der Woche bis 23:00h geöffnet ist, am Wochenende um 24:00h schließt. In den Zelten werden die Vorschriften rigoros durchgesetzt - da wird nicht immer gewartet, bis das letzte Bier ausgetrunken ist…
Wenn man als Gruppe an den Wochenenden ins Zelt will, wäre eine Reservierung anzuraten -
teilweise sind jetzt schon Zelte ausgebucht.
lg,
vordprefect