Wie gegen die Macht der Wiederholung wehren?

Guten Abend,

ich habe eine Frage zum Thema „Macht der Wiederholung“.
Hier mal ein paar Fallbeispiele aus dem Berufsleben.

Ein AN hat eine Stellenbeschreibung mit 10 Aufgaben und wälzt im Arbeitsalltag erfolreich fast jede Einzelne mit den Worten ab:

Ich hab soviel zutun!!!

Die abgewälzten Tätigkeiten muss dann ein anderer AN machen.

Keinem Vorgesetzten fällt dabei auf, dass der AN somit ja so gut wie gar nichts mehr „auf dem Zettel“ hat aber es funktioniert, da der AN immer wiederholt:

Ich habe soviel zutun.

In Wirklichkeit wird die freie Zeit mit dem surfen im Internet und der Pflege aller social Media Accounts gefüllt.

So weit, so gut.

Hier kommt aber noch erschwerend dazu, dass der besagte AN genau in den richtigen Momenten ( nämlich immer dann, wenn Vorgesetzte dabei stehen) zu dem mit doppelter Arbeit belasteten Kollegen geht und sagt:

Ich seh schon, du schaffst das nicht, ich helfe dir gleich.

Mit dem Ergebnis, dass dieser schon zur GF zitiert wurde und anhören durfte, man habe das Gefühl er sei überfordert, da die Arbeitsergebnisse zum Einen auf sich warten lassen und zum Anderen die Qualität nicht entsprechend sei. Außerdem müsse der Kollege ja schon „mithelfen“.
Auf die Argumentation, dass sich dieser Umstand sehr schnell ändern würde, wenn Kollege XY sich seinen Tätigkeiten selber widmen würde bekommt dieser zu hören, dass der Kollege ja selber „soviel zutun habe“.

Ein Kollege ist immer knapp 40 Min. früher im Büro, da durch die ÖV nicht anders möglich.
Begrüßt wird dieser vom bereits oben beschriebenen Manipulator(natürlich immer nur im Beisein eines Vorgesetzten) mit den Worten:

Hast du schon wieder verschlafen?
Ergebnis:
Auch dieser wurde von der GF auf sein „anscheinend ständiges Zuspätkommen“ angesprochen.

Zum Feierabend hin verabschiedet sich der Manipulator (natürlich wieder im richtigen Moment) von dem Überstunden machenden Kollegen mit den Worten:

Hast du deine Arbeit schon wieder nicht geschafft?

Die Leute hören es, die Leute erzählen es sich und die Leute glauben es. Unwahrheiten/Lügen werden zur Wahrheit!

Frage:

Sind Betroffene dieser Macht der Wiederholung denn auch machtlos ausgeliefert?

Hallo,

Wie wäre es mit einem deutlichen „NEIN“ und der Aussage „Ich habe mindestens genauso viel zu tun wie Du“? Wenn „die Anderen“ zusammenhalten, sollte das klappen.

Gruss
Jörg Zabel

Öööm, es müssen doch jetzt die Arbeitszeiten erfasst werden… Damit wäre dann zumindest ein Part sehr elegant vom Tisch. Auch wenn das noch nicht in Gesetzesform vorliegt, gibt es zur Erfassung schon mindestens ein AG-Urteil (AG Emden)

Dann, wenn

dem Treiben tatenlos zusehen schon!
Also tut Euch zusammen und nehmt das nicht mehr tatenlos hin!
Als erstes führt Buch über die Vorkommnisse, wenn Ihr genug zusammen habt läßt sich eine Abordnung einen Termin bei der Geschäftsleitung geben und legt der Eure gesammelten Ergebnisse vor.
ramses90

In Deiner Firma gibt es offensichtlich ein Führungsproblem. Es ist die Aufgabe der Vorgesetzten, diese Masche eines Kollegen zu durchschauen. Wenn das nicht der Fall ist, kann man versuchen der Aufmerksamkeit des Vorgesetzten in einem Mitarbeitergespräch auf die Sprünge zu helfen. Wenn das nichts fruchtet, musst Du dir eine andere Stelle suchen, denn auf Dauer geht das nicht gut.
Udo Becker

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