Wie gehe ich mit den Schlafproblemen unseres 11-Monate alten Sohnes um?

Hallo,

unser Sohn ist 11 Monate alt und hat seit Wochen mal mehr mal weniger Probleme mit dem Schlaf. Ich vermute, wir haben schon einiges falsch gemacht, daher wende ich mich hier an euch. Das Problem ist: Einschlafen funktioniert nur auf dem Schoß liegend oder durch Tragen. Wacht ein bis drei mal nachts auf und will trinken (bekommt dann immer seine Milch und schläft weiter ein). Er ist sonst gut entwickelt, fröhlich, agil.
Wir würden jetzt gerne versuchen, noch mehr Struktur in die Schlafzeiten reinzubringen. Bisher richten wir uns nach seinen Bedürfnissen, d.h. wenn er müde ist, wird er schlafen gelegt, schläft zwei Mal am Tag (eine dreiviertel Stunde bis anderthalb Stunden). Meine Frage ist, was ist sinnvoll? Morgens zur festen Zeit wecken, falls noch nicht aufgewacht, dann zu festen Zeiten schlafen legen (zwei Mal am Tag und abends) oder soll man eher auf die Wachphasen achten und statt konstanter Schlafzeiten die Pausen zwischen den den Schlafphasen konstant halten?
Ist es sinnvoll jetzt das Alleine-Einschlafen einzuführen? Sollte er das schon können oder hat er noch Zeit dafür? Wie bringen wir ihm das Durchschlafen bei? Wir haben gehofft, mit etwas gehaltvollerer Milch am Abend ihn satter zu bekommen, damit er endlich durchschläft. Er isst zwar auch andere Sachen, aber nie so viel, dass er satt wird, d.h. wir geben ihm nach wie vor zusätzlich Milch.

Vielen Dank im Voraus für jede Hilfe!

Hallo

ich glaube, dass ihr alles so lassen könnt. Alleine Einschlafen sollte er können, wenn er 11 Jahre alt ist, aber bestimmt nicht, solange er sich noch in der Kleinkindphase befindet (ca 0-3,5 Jahre). Es ist für kleine Kinder absolut nicht normal, alleine zu sein, und das gibt es in vielen Kulturen auch gar nicht.

Ob das Durchschlafen mit der Ernährung zusammenhängt, weiß ich nicht.
Wenn es eher eine Gewohnheit ist, dann könnte man es natürlich mal angehen, aber das geht nicht ohne Geschrei. Ihr könntet ihm z. B. nachts nur noch Tee oder Wasser geben, und nach einer Weile nichts mehr, sondern nur noch da sein. Er wird dann allerdings voraussichtlich mindestens eine Woche lang jedes Mal eine längere Zeit schreien. D. h. ihr müsstet dann auch bei ihm bleiben, bis er wieder eingeschlafen ist.

Wo schläft er übrigens? In einem eigenen Zimmer? Oder bei euch im Zimmer? Es wäre nach meinem Dafürhalten nur machbar, wenn er im Elternbett oder daneben schläft.

Mit dem ‚Dem Tag mehr Struktur geben‘ und morgens regelmäßig wecken, das würde ich erst tun, wenn er in absehbarer Zeit regelmäßig in irgendeine Kinderbetreuung oder Kinderverwahranstalt abgegeben werden soll. Das Leben ist für ihn und für dich sehr viel schöner, wenn ihr es macht wie es gerade kommt, und er ist dann auch ausgeschlafener.

Viele Grüße

Gebt ihm einfach Zeit! Meine Tochter hat bis ca. 3,5 Jahren bei uns im Bett geschlafen (die meiste Zeit), von Durchschlafen konnte ich nur träumen. Sie ist jetzt 9,5, schläft ohne Probleme im eigenen Bett und auch durch! Ich hätte es auch nicht übers Herz gebracht, sie schreien zu lassen!

Hallo,
wir hatten auch in etwa das Problem mit unserem 1. Kind. Haben durch das 2. Kind (nun gut, jedes verhält sich anders) folgendes festgestellt:
Ich gehe davon aus das Sie ihrem Kind die Flasche geben (mit Milupa etc.)
Da würde ich empfehlen ihm gegen 23 Uhr oder wann er die letze Flasche zu sich nimmt einfach mal einen halben oder ganzen Löffel mehr wie in der Gebrauchsanleitung angegeben in die Flasche zu tun. Sättig und braucht etwas mehr „Anstrengung“. Unser 2.Kind hat danach bis zum Morgen durchgeschlafen, auch wenn wir es vom Schoß ins Bett gelegt haben.

Es hat schon seinen Grund, wenn da auf der Gebrauchsanweisung draufsteht, dass man genau dies nicht tun soll.

Gut, ihre Meinung aber unsere Erfahrung.

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Das ist die Meinung der Milchpulverfabrikanten und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, und die haben bestimmt mehr Erfahrung.

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Michi, komm, du hast selbst geschrieben „nun gut, jedes verhält sich anders“. Nur weil das beim 2. Kind zufällig geklappt hat, heißt es nicht, dass es immer klappt. Und ich gebe Simsy_Mone Recht: man sollte sich an die Zubereitungsanweisung des Herstellers halten.

Hallo nochmal,

ich wollte noch ein paar Zeilen schreiben.

Genau das würde ich auch weiterhin tun, ABER …

… das würde ich doch versuchen, „abzustellen“.

Ich habe mit Grauen in verschiedenen Foren gelesen, dass manche Kinder nur auf dem Schoß einschlafen, und ich dachte mir „deines mit Sicherheit nicht!“, bis ich eines abends nach Hause kam und meinen Mann mit unserer Tochter auf dem Schoß „erwischte“, wie er versuchte, sie zum Einschlafen zu bringen. Dazu muss ich sagen, dass sie auch um einiges jünger war, nur ein paar Monate. Ich war entsetzt! Er wusste auch nicht anders zu helfen, sonst war ich für sie, damals vollgestilltes Baby, zuständig.

Ihr sollt/müsst ihn nicht alleine einschlafen lassen. Je nachdem, wo er schläft, legt oder setzt euch zu ihm, bis er einschläft, aber versucht, auf das Herumtragen zum Einschlafen zu verzichten. Das Tragen könnt ihr am Tag „ausleben“, denn Babys sind durchaus „Traglinge“.

Viele Grüße
Christa

Bekommt er nur Milch oder füttert Ihr noch Brei dazu?
Weil, nur Milch kann ich mir bei einem 11 Monate alten Kind nicht vorstellen. ramses90

Vielen Dank soweit. Das baut uns schon wieder mächtig auf.
Zu den Fragen: er schläft bei uns im Zimmer, aber im eigenen Bettchen, das neben unserem Bett steht. Manchmal lässt er sich nicht in seinem Bett zur Ruhe bringen, dann wird er für eine kurze Zeit in unser Bett gelegt. Wenn er wieder schläft, legen wir ihn wieder zurück in sein Bettchen.
Er trinkt die Hipp Bio Combiotik PRE und Abends und die erste Flasche nachts die 1er. Tagsüber geben wir ihm alles mögliche zu essen, versuchen ihn an die Nahrung zu gewöhnen, die wir auch essen, also Brot, Nudeln, Kartoffeln, gedünstetes Gemüse, Obst und ja auch Brei, wobei er in den letzten Wochen den Brei (egal welchen, ob selbst gemacht oder aus dem Gläschen) nicht mag. Er möchte eigentlich nur noch Gemüse und Obst essen, Nudeln gehen auch, aber den Rest (vor allem Brot und Kartoffeln) mag er irgendwie nicht mehr.
In der Nacht meldet er sich fast immer zwei Mal (so gegen Mitternacht oder um 1 Uhr und dann nochmal früh morgens). Dann nehmen wir ihn aus seinem Bettchen, er bekommt auf dem Schoß liegend die Flasche, schläft dann wieder ein und wird in sein Bettchen gelegt.

Ich danke weiterhin für alle Tipps!

Hallo,

Gewöhnungssache. Aus dem gleichen Grunde sollte man den Fütterungsvorgang und das Einschlafen nach spätestens einem halben Jahr voneinander trennen, damit das Kind nicht immer nur noch dann einschläft, wenn es gerade gefüttert worden ist.

Siehe oben: Gewöhnungssache. Hier ist die Strategie noch etwas einfacher als bei der Einschlafsache. Ganz einfach die Milch nach und nach verdünnen (d.h. mehr Wasser bzw. weniger Milchpulver), damit sich der Körper wieder abgewöhnt, daß es nachts noch etwas zu essen gibt und das Kind lernt, ohne zusätzliche Nahrung die Nacht durchzuhalten.

Gruß
C.

Früher hat man den Kindern auch gerne mal Grießpulver in die Milchflasche gerührt, damit die Milch gehaltvoller war und die Kinder etwas länger schliefen. Manche haben den daraus resultierenden zusätzlichen (und damals noch lustigen) Babyspeck bis heute.

Die Hersteller denken sich schon ihren Teil bei den Mengenangaben und man darf getrost davon ausgehen, daß die im Sinne eines höheren Umsatzes eher eine höhere Dosis angeben als eine niedrigere.

Das stimmt. Bei uns gab es immer Streit deswegen. Meine Frau hätte die Dosis am Liebsten mit einer Apothekerwaage abgemessen und ich hab das immer ein bisschen reduziert.

Meine Tochter hat nie Breie gegessen, mit DREI Jahren hat sie (einmalig) pürierte Möhren „inhaliert“ (=relativ große Menge in kurzer Zeit gegessen), und es hat noch lange gedauert, bis sie Kartoffelbrei gegessen hat. Aber die normalen Babybreie, ob das Getreide, Gemüse oder was auch immer, hat sie nie gegessen.

Wenn man stillt, geht das problemlos, da Muttermilch ihre Zusammensetzung mit den sich verändernden Anforderungen des Kindes verändert. Allerdings bedeutet das für die Mutter in dieser Hinsicht großen Einsatz und für den Vater - auch wenn er abgepumpte Milch per Fläschchen füttert - dass er über lange Zeit in diesem wesentlichen Bereich nur zweite Wahl ist.

Dass muss man mögen und akzeptieren - und natürlich auch können, denn nicht bei jeder Frau klappt das mit dem Stillen so, wie sie es sich wünscht.

Bei Fertignahrung ist eine Anpassung über Zufüttern von Breien allerdings tatsächlich meist früher nötig.

Jule

Eben, ich habe deswegen nachgefragt, weil ich mir kaum vorstellen kann, dass das Kind mit der abendlichen Milchgabe für die Nacht gesättigt ist und, dass die nächtlichen 2 - 3 Wachphasen in denen er trinken will, darauf zurück zuführen sind, weil er schlichtweg hungrig ist.
ramses90

Nochmals vielen Dank für eure Antworten.
Unser Sohn bekam schon mal Brei zu essen, hat es aber nach einigen Wochen nicht mehr gemocht. Er isst gerne Obst und Gemüse, aber leider nicht die Sachen, die sättigend sind (Kartoffeln, Brot etc.), da beißt er ein paar mal ab, spuckt die Hälfte aus und will es nicht. Er ist sehr mäkelig, was das angeht.
Beim Schlafenlegen ist das Problem, dass er nicht von alleine liegen bleiben will, sondern sich immer gleich aufrichtet und entweder auf allen vieren oder ganz aufrecht steht und anfängt Quatsch zu machen, statt sich hinzulegen. Wir können ihn ja schlecht dazu zwingen, jedenfalls endet das wiederholte hinlegen irgendwann im Jammern und schließlich im Weinen. Meiner Frau ist es schon einige Male geglückt, dass er dann irgendwann müde wurde und liegen blieb, bei mir noch nie, ich muss ihn immer in den Schlaf wiegen (tragen). Sicher wird es hier irgend einen Trick geben, nur habe ich ihn noch nicht entdeckt. Oder ich muss einfach Geduld haben, bis sich das von alleine gibt.

Hallo, also das Kind morgens zu wecken, würde ich nicht für eine gute Lösung halten. Tagsüber ändert sich das Schlafbedürfnis sowieso immer mal, jenachdem wie sehr er sich mit neuen Dingen beschäftigt. Abends haben wir unsere Tochter immer zu einer bestimmten Zeit hingelegt, so daß sie auf jeden Fall schlief, bevor wir ins Bett wollten, das hat bei uns gut geklappt.

Und ich sehe es auch so, ganz alleine muß er noch nicht einschlafen können. Je mehr er weiß, spürt das ihr da seid (auch tagsüber) … Tragevorrichtung am Körper … um so besser schläft er dann auch mit der Zeit nachts!

LG Sonja