Wie gehe ich mit einem schüchternen Mann?

Hallo, :slight_smile:

Ich habe einen Arbeitskollegen, in den ich mich verguckt habe und ich dachte bis zum heuten Tag auch, dass er interesse an mir hat. Ich arbeite im Büro und er ist Handwerker, daher sehen wir uns nicht regelmäßig bzw. lang. Bei uns in der Firma ist Beziehung am Arbeitsplatz absolut kein Problem.

Jetzt zu meinem Anliegen: Er ist an sich ein ruhiger Mann und durch Zufall sind wir vor einigen Monaten ins Gespräch gekommen. Von da an hat er mich beeindruckt, wie er eben so ist. Da ich eigentlich selber auch etwas ruhiger bzw, schüchterner bin, bin ich über meinen Schatten gesprungen und hab ihn nach seiner Handynummer gefragt, dabei ist er total errötet und das nicht zum ersten mal, wenn wir reden. Über die Zeit hinweg hab ich ihn oft „erwischt“ bzw. spitz bekommen, dass er mich immer heimlich anschaut. Wir hatten auch einigemale intensiven Blickkontakt, und er sellt sich öfters nah an mich.

Leider ist er doch in meiner Anwesenheit schüchtern, gegenüber anderen Kollegen absolut nicht. Ebenso kam die Initiative bisher nur von mir, vor einer Woche hat er einen Grund gesucht bei mir in der Nähe zu sein und hat versucht ein privates Gespräch mit mir anzufangen, da hab ich schon gemerkt wie viel Mut ihn das gebraucht hat. Also es hat viele Anzeichen gegeben, dass er mich ebenso mag, wie ich ihn.

Wir wollten uns in ein paar Wochen bei ihm treffen, aber da er aktuell Reparaturarbeiten bei sich zu Hause hat, ist er da ein bisschen eng gebunden. Was ok ist. Aber auch dieser Vorschlag mit dem Treffen, kam von mir… Er meinte aber, dass er das schön fände sich mit mir zu treffen.

Seit dieser Woche ist er aber abweisend gegenüber mir. Wenn andere Kollegen in der nähe sind beachtet redet/beachtet er mich kaum, was auch ok ist, weil wir wollen ja kein getratsche. Jedoch heute war er doch irgendwie verletzend gegenüber mir. Wir waren kurz zu zweit draußen, da hat er sich relativ nah an mich gestellt und sich dann seitlich zu mir gelehnt, „weil er nach was weiten in der Fernen „schauen“ wollte.“ und hat mir dann auch tief in die Augen geschaut.
Stunden später hab ich ihn was berufliches gefragt und da war er schon sehr abweisend mir gegenüber, hat mich kaum angeschaut und mit einem anderen Ton mit mir redet. Dann ist er wenig später gegangen ohne sich zu verabschieden, wie sonst immer.

Jetzt bin ich sehr überfragt, wo ich bei ihm stehe? Liegt es vllt daran, dass ich ihn in letzter Zeit nicht viel auf ihn zugegangen bin. Erwartet er, dass ich immer den ersten Schritt mache, weil sonst immer schüchtern mir gegenüber ist?

Wie würdet ihr das einschätzen?

Und sorry für den langen Roman, aber ich muss das jetzt ml alles runterschreiben :smiley:

Kurze Frage: Woher weißt du, dass er frei ist?

Vielleicht war ihm sein Verhalten etwas peinlich.

Hast du zuhause nicht einen tropfenden Wasserhahn der mal etwas handwerkliches Geschick nötig hat?

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Mach keine Wissenschaft draus. Natürlich sind die Zeiten für Jungverknallte schwierig, aber es geht doch das ein oder andere. Ansage: „Wollen wir uns mal privat treffen? Ich habe nächste Woche am [drei Tage einfügen, davon einer am Wochenende] Zeit. Hast Du Interesse? Wir könnten [drei Dinge einfügen] unternehmen. Was meinst Du? Sag mir doch bis Montag Bescheid.“

Sofern er nicht drei Schwestern hat, die nächste Woche alle heiraten müssen, wird schon irgendetwas passen. Wenn er nicht will, wird er keine Zeit haben. Wenn doch, doch.

Es ist so einfach. Wirklich.

Gruß
C.

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Wir hatten mal darüber gesprochen

Lass ihn zu Wort kommen.
Du bedrängst ihn,
so wird er passiv.

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Hi,
was interessiert dich denn an ihm überhaupt? Dass er dich heimlich anguckt scheint mir etwas wenig an gemeinsamen Interessen zu sein, als dass es sich lohnte die Bekanntschaft zu vertiefen.

Schöne Grüße
Ann da Cava

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Da er so schüchtern ist wie du meinst ist es ein wenig heikel deine Sache ich weis das so, das der mann/junge stehts den ersten Schritt macht. Also ehrlich jetzt falls er echt so krass schüchtern ist so wie du behauptest und wenn du ihn ohne wenn und aber an deiner seite sehen möchtest dann hast du viel vor dir. Viel glück
Ich habe mann/junge geschrieben weil du geschrieben hast 'wie gehe ich mit einem mann. Ich mein dieses wort ‚gehen‘ hatten wir in unserer Kindheit.

Hallo Rip van Winkle,

und was hast Du seit 1966 so gemacht? Eine Reise zum Mars?

Schöne Grüße

MM

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1966? Bin grad mal 81 geboren

da ist mir noch ein Gedanke (aus einer Begebenheit) über den Weg gelaufen…
Ein Bekannter von mir hat vlt. ein ähnlich gelagertes Problem wie Dein Handwerker: Dieser mag keine „feste Beziehung“ oder was verpflichtendes, aber mit der neuen Arbeitskollegin würde er niemals nicht „eine flotte Nummer“ anfangen, in freier Wildbahn dann schon - angeblich macht sie ihm „schöne Augen“. Nun suchte er Rat, wie er mit dieser Situation umgehen soll… Ist auch nicht sooo leicht!

Das ist ja noch schlimmer!
„Früher“. in meiner Zeit, die gern als die „gute Zeit“ dargestellt wird, durfte eine Frau noch die Initiative ergreifen.
Ich weiss, dass es heute anders ist, da wird sich nicht verlobt oder auch geheiratet, wenn Er nicht den Antrag macht. Und wenn er es nicht hinbekommt, dann bleibt es bis zum Ende aller Tage so, wie es grad ist.
Ich habe als Mann in den letzten Jahren immer wieder den Eindruck, dass viele Jahre der Frauenbewegung grad mal für die Katz gewesen sind.

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Ich glaube, die „Frauenbewegung“, zumindest soweit sie sich feministisch und nicht emanzipatorisch gebärdet hat, hat dazu ganz wesentlich beigetragen.

Näheres dazu hier:

https://www.youtube.com/watch?v=TCPiFa22OhY

Schöne Grüße

MM

Darf ich fragen was das ist

Das ist die Schlussszene von Bertoluccis „Novecento“, in der die Protagonisten Alfredo und Olmo als Greise nochmal ihre Rauferei aufnehmen, mit der die Geschichte ihrer Freundschaft-oder-eigentlich-doch-nicht im Film begonnen hat, und wo diesmal Alfredo die Mutprobe macht, die am Anfang Olmo zeigte: Zwischen den Schienen liegend einen Zug über sich wegfahren lassen. Die Rauferei ist etwas skurril, weil die beiden Greise ziemlich tapsig geworden sind und sich nicht mehr richtig treffen.

Bei manchen gesellschaftlichen Raufereien, die ich heute beobachte und an deren Erstauflagen ich in den 1980er Jahren ein bissele beteiligt war, denke ich gerne an diese Szene - die ich, als ich „1900“ irgendwann in den 1980er Jahren das erste Mal gesehen habe, ganz schrecklich kleinbürgerlich-idealistisch fand.

Schöne Grüße

MM