Wie gehen Kleinbürger mit Macht um?

Hi,

aus nicht gegebenem Anlass frage ich mich, wie gehen Kleinbürger mit Machtbefugnissen um, die sie aus einem Ehrenamt beziehen? Nennt doch mal Beispiele, ruhig auch mal so in dem unauffälligen, eher kleinen Bereich. Also nicht ehrenamtlicher Richter, sondern z.B. - äh - irgendwie sowas wie ein „Schriftführer“.

Hat da jemand Erfahrung?

Kommt es vor, daß so ein Kleinbürger eventuell völlig zusammenbricht unter der Last, die er/ sie als „Verantwortung“ empfindet und sich völlig inadäquat verhält?

Bitte postet nur sachbezogen und nur unter Einhaltung der Netiquette, denn anderenfalls wäre ich empört.

Gruß

Yoyi (der mal den Versuch unternimmt, einen neuen Thread zu starten - hehe)

Hallo yoyietc.

Hat da jemand Erfahrung?

Ja.

Kommt es vor, daß so ein Kleinbürger eventuell völlig
zusammenbricht unter der Last, die er/ sie als „Verantwortung“
empfindet und sich völlig inadäquat verhält?

Ist mir bisher noch nicht begegnet, obwohl ich eine ganze Anzahl solcher Leute kenne, mich eingeschlossen. Aber vielleicht fallen die Leute, die ich kenne, ja nicht unter das, was Du unter „Kleinbürger“ vrstehst.

Bitte postet nur sachbezogen und nur unter Einhaltung der
Netiquette, denn anderenfalls wäre ich empört.

Das tue ich ohnehin immer.

Gruß Kubi

Hi,

Hi Tipp !

aus nicht gegebenem Anlass frage ich mich, wie gehen
Kleinbürger mit Machtbefugnissen um, die sie aus einem
Ehrenamt beziehen? Nennt doch mal Beispiele, ruhig auch mal so
in dem unauffälligen, eher kleinen Bereich. Also nicht
ehrenamtlicher Richter, sondern z.B. - äh - irgendwie sowas
wie ein „Schriftführer“.

Also sowas wie Schiedsrichter, oder ? Keinen luckerten Cent für die Leistung bekommen, Zeit und Nerven zur Verfügung stellend, und von Leuten, die null Ahnung vom Fussballspielen und seinen Regeln haben (in meinem Fall), auch noch blöd von der Seite angequatscht zu werden.
Als Schriftführer bin ich noch nie blöd angequasselt worden.

Hat da jemand Erfahrung?

Ja, Du weist nicht, was passives Abseits ist.

Kommt es vor, daß so ein Kleinbürger eventuell völlig
zusammenbricht unter der Last, die er/ sie als „Verantwortung“
empfindet und sich völlig inadäquat verhält?

Nein, zusammenbrechen tut nicht der Kleinbürger, zusammenbrechen tun die Kleingeister, die ihn [unsachlich] anschießen.

Bitte postet nur sachbezogen und nur unter Einhaltung der
Netiquette, denn anderenfalls wäre ich empört.

Hiermit geschehen. Aber wir können uns gern im Plauderbrett weiter unterhalten.

Gruß
Yoyi (der mal den Versuch unternimmt, einen neuen Thread zu
starten - hehe)

den Gruß zurück
Wolkenstein

Hi,

wie hieß es mal so schön:

Gib einem Deutschen eine Dienstmütze und eine Armbinde, dann …

Oder anders: Manchmal wenn man sich als engagierter Freiwilliger mal ne Fehlleistung gönnt, geht der Bedienstleistete sofort auf die Barrikaden und tobt und macht.

Wenn dienstleister dann versucht sich konsequent ans regelwerk zu halten, wird der Beschuss natürlich umso größer.

usw. usw.

Manchmal bilden sich Lawinen! Aber da kommt noch ein deutsches Sprichwort: Der Klügere gibt nach!

In dem sinne halte ich eigentlich alles für ausdiskutiert, auch das im Hintergrund und zwischen den Zeilen.

Es ist halt alles alzu Menschlich.

gruss

(wie gerne hätt ich mal „Das letzte Wort“)

Hi,

(wie gerne hätt ich mal „Das letzte Wort“)

Das läßt sich leicht realisieren: kommst du von selber drauf?

Gruß

Sancho

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Hallo Yoyi,

es fällt mir schwer mit dem Wort Kleinbürger umzugehen, wahrscheinlich kann ich mich dazuzählen. Ich war auch schon einmal ehrenamtlich tätig und - lach´nicht - sogar als Schriftführerin (es wollte kein anderer machen).
Zusammengebrochen bin ich nicht darunter, aber ich habe mich anfangs damit schwer getan, wie es wohl jedem Unerfahrenen so ergehen würde…Aber worauf willst du hinaus? Was interessiert dich denn genau? Du fragst nach Machtbefugnissen. Wenn du darauf hinaus willst, dass die unerwarteten Möglichkeiten an Einfluß einen ins Wanken bringen könnte, dann ist das eine vage Spekulation von dir, und würde außerdem besser ins Psycho-Brett passen. Denn auch Großbürger kommen nicht immer mit ihren Ämtern und Einflußmöglichkeiten zurecht. Das ist also eher ein menschliches Problem, wobei man bestimmte Voraussetzungen haben muss, um mit einer exponierten Position souverän zurecht zukommen. Wenn diese Voraussetzungen nicht vorhanden sind, dann kann alles vorkommen: unter der Last zusammenbrechen (Möllemann), Großmannssucht (F.J.Strauß), Demagogie (Hitler)…
Deshalb glaube ich nicht, dass Kleinbürger unfähiger sind mit Macht umzugehen als Großbürger. Und im Endeffekt einer erfolgreichen Schaffensphase ist es wurscht aus welchen Löchern man startete und ob man unterwegs ins Stolpern geriet.

viele Grüße
grilla
PS was ist eigentlich ein Kleinbürger? :wink:

Kleinbürger
Hi Grilla,

PS was ist eigentlich ein Kleinbürger? :wink:

vielleicht nach Maxim Gorkis „Die Kleinbürger“?
Nächtliche Grüße,
Anja

Danke!
Hallo Birgit,

ich sage nur FAQ:1354

Grüßlis

R.

ich sage nur FAQ:1354

Das ist eine Meinung und als solche für FAQs m.M. nach nicht geeignet (auch wenn es durchaus Freude macht, sie zu lesen…).
Nächtliche Grüße,
Anja

5 Like

Hallo,

so treffend der Text auch erscheinen mag, als FAQ hat er in einem wissenschaftlichen Brett nichts verloren.
Ich bitte Dich deshalb, diese FAQ wieder zu entfernen.

*2 cents*
R.

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leise Gegenfragen

Hallo,

ich will meine Antwort auf Deine Frage etwas allgemeiner
formulieren.
Kleinbürger/-geister

wie definierst die Kleinbürger oder Kleingeist im frühen 21. Jhdt.?

mit Macht oder dem, was sie dafür halten,
erlebe ich in der Regel als LAUT.

was meinst Du mit laut?

Ihre Bühne ist eine mehr
oder weniger breite Öffentlichkeit, von der sie sich die
nötige Bestätigung und den zur Stärkung des schwächlichen Egos
erforderlichen Applaus erhoffen.

Ist das nicht die Bühne der Macht? Hat das irgendetwas mit Kleinbürgern (wie man das auch immer definieren mag) zu tun?

Die Demonstration ihrer - vermeintlichen - Macht ist für sie
spätestens dann eine unbedingte Notwendigkeit,

wieso eine unbedingte Notwendigkeit? Was verstehst Du darunter?

wenn sie das
Gefühl haben, dass sie mit Kompetenzgeschwafel und
Wichtigtuerei allein nicht mehr weiterkommen oder sogar
Widerstand erfahren. Dann werden sie schrill, versuchen durch
Lautstärke zu beeindrucken,

Noch einmal: Du begründest den Zusammenhang mit dem Kleinbürger-Sein nicht. Ist das nicht vielmehr eine normale menschliche Eigenschaft?

ködern mit schleimiger
Freundlichkeit ihre Verbündeten, schlagen - wenn auch nur
verbal - ihre Feinde.

Ist das nicht eine völlig normale, weit verbreitete Strategie?

Ein insgesamt ziemlich widerliches Volk,

Hier drängt sich folgende Gleichung auf:
„Kleinbürger“ = „das Volk“ =„der Pöbel“ (? das hattest Du nicht geschrieben, aber meinst Du das?) != „die Verfasserin“

das Größe und Wert
von Bescheidenheit (im Sinne von „sich selbst nicht so wichtig
nehmen“), Demut, Diskretion, Respekt und Ehre nicht kennt.

Hmm, der Text war jetzt aber kein Beispiel für diese Tugenden :wink:

Ciao R.

6 Like

Noch leisere Bestätigung
Hallo!

Ich wundere mich, daß deine berechtigten und klärende Gegenfragen nicht (außer jetzt von mir) besternt wurden sowie daß eine Meinung (die dich dazu bewegt hat, diese Gegenfragen zu stellen) als FAQ dienen kann.

Die Diskussion zu der Erstfrage ist sowieso sinnlos, da kein wissenschaftliche Thema ist. Eher ein Nebenschauplatz fürs nicht nettes Plaudern…

Gruß

3 Like

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1 Like

Meine Vorredner haben ja schon einiges zu dem Definitionsproblem des „Kleinbürgers“ gesagt. Ich hab es für mich mit „Jedermann“ übersetzt. Eigentlich könnte man auch einfach fragen, wie Menschen generell mit Macht umgehen. Da gibt es nun sicher wieder verschiedene Ausprägungen (siehe auch Vorredner).
Als Lektüre fiehl mir zur Frage spontan „Der autoritäre Charakter“ von Adorno ein. (Auch wenn’s hier nicht 100%ig passt, so ist es zumindest ein wissenschaftlicher Annäherungsversuch.)

Vielleicht lässt sich eine bestimmte Form des Umgangs mit Macht als „kleinbürgerlich“ bewerten(!). Ich würde da aber weniger daran denken, dass Menschen unter der Verantwortung zusammenbrechen, als vielmehr die ihnen zur Verfügung gestellten Befugnisse (in einer näher zu bestimmenden Art und Weise) missbrauchen.

Also man sieht es schon. Wir drehen uns im Kreis, weil wir ohne die notwendigen Definitionen („Kleinbürger“, „kleinbürgerlich“) nicht weiterkommen.

Zum Abschluß ein K. Wecker:
„Und ich merk jetzt mehr und mehrer, was bei uns im Argen ist:
a jeder Deutsche is a Lehrer und ein Freizeitpolizist.“

In der Hoffnung dies beides nicht zu sein,
Peter

Selbstversuch
Hallo Als Selbstversuch schlage ich vor, dass du dich für die nächsten wahlen als Wahlhelfer meldets. Die dortigen sind meistens nicht freiwillig da, sondern zum Ehrenamt verpflichtet worden und manchmal erlebt man dort auch Kleinbürger, Bürger und andere, die plötzlich mit Verantwortung umgehen müssen, dass ist nämlich dieKehrseite der MAcht (wer gibt bitte einem Ehrenamtlichen Macht? Macht was zu tun?)
Der Schriftführer ist nie schuld wenn dei abgegeben Wahlzettel mit den HAken im Wählerverzeichnis nicht stimmen und der Wahlleiter darf alles ausbügeln. Wie macht man das?
Ich hab mal eine Wahl erlebt, da war eine ganz neu auserkohren Wahlleiter zu sein (wichtigste Person dabei) und war auch bei der Infoveranstaltung. Obwohl sie dafür zuständig war, alles zu organisieren und die Tonne zu öffnen, die Anwesenden anderen zu vereidigen etc. kam sie erst 5 Min. bevor der erste Wähler kommen hätte können. und nicht wie auf der Einladung stand eine Stunde früher. Für sowas gibts dann immer noch die Stellvertreter.
Und die Gesamtgruppe, die auch entscheiden kann (Stimmen und Gegenstimmen) ob der Stellvertreter zum Wahlleiter bestimmt wird. Und der Wahlleiter zum Zettelfalten degradiert wird.
Also soviel MAcht hat man in einer Demokratischen Runde auch wieder nicht.
Schöne Grüße Susanne (Jahrelang freiwillige wahlhelferin und ehrenamtliche Museumsführerin)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

leicht off Topic
Hallo Susanne,

passt zwar nicht zu dem Thread, aber ich wollte mal einen Gruss loswerden an den wahrscheinlich einzigen Menschen ausser mir, der noch freiwillig sich als Wahlhelfer meldet und nicht gedrängt oder dienstverpflichtet werden muss.

Ich bin mittlerweile Leiter eines Stimmbezirks, aber habe natürlich so viel Verantwortung, dass ich der erste im Wahllokal bin, weil ja noch einiges vorbereitet werden muss. Dafür hat der „Chef“ dann später den „lauesten“ Job, indem er die Urne freigibt.

Manchmal kommt da ein Sozialneid auf (hehe, hier ist sogar eine Brücke zu dem Titel des Bretts) weil die Wahlleiter mehr Geld bekommen. Ist aber auch insofern begründet, weil sie vorher noch zweimal durch die Weltgeschichte fahren müssen (einmal zur Verpflichtungsveranstaltung, und einmal an Tag vorher, um die Unterlagen zu holen.)
Oder, wie meine Mitarbeiter immer sagen :
Der Arbeiter arbeitet,
der Chef scheffelt.

Gruss Hans-Jürgen
***

Hallo Susanne,

Hallo HAns-Jürgen,

passt zwar nicht zu dem Thread, aber ich wollte mal einen
Gruss loswerden an den wahrscheinlich einzigen Menschen ausser
mir, der noch freiwillig sich als Wahlhelfer meldet und nicht
gedrängt oder dienstverpflichtet werden muss.

Mich hat das Geld gelockt, ausserdem bin ich reingewachsen, mein Vater macht den Job schon seit ca. 30 Jahren und als gerade 18jährige waren 20 DM ne menge Geld. Und heute ist es immer noch eine Menge Geld für mich, da ich derzeit eh nichts besseres zu tun hab. Hoff die finden mich dies Jahr (bin umgemeldet)

Ich bin mittlerweile Leiter eines Stimmbezirks, aber habe
natürlich so viel Verantwortung, dass ich der erste im
Wahllokal bin, weil ja noch einiges vorbereitet werden muss.
Dafür hat der „Chef“ dann später den „lauesten“ Job, indem er
die Urne freigibt.

Ah Kollege, ich inzwischen auch, das mit der anderen wahr auch nur eine Episode meines Lebens (da war ich die Stellvertreterin). Und mein Schriftführer (nicht in) ist etwa 40 Jahre älter, da gibt es ein echtes Autoritätsproblem, weil die älteren Herrschaften es sich nicht vorstellen können, dass so ein junges kücken Chef über die die älteren Herren ist. Aber auch nur wenn es was zu klären gibt und das ist bei einem eingespielten Team kaum noch der FAll, man kennt sich und seine Pappenheimer an Wählern. Vielleicht werd ich ja dies Jahr versetzt, weil ich in einen anderen Bezirk gezogen bin. Da hab ich mir letztes Mal schon mal die Kollegen angeschaut, weil ich hier die Einweisung gemacht hab, aber noch im Elterlichen Bezirk arbeiten durfte. Das wird spannend.

Manchmal kommt da ein Sozialneid auf (hehe, hier ist sogar
eine Brücke zu dem Titel des Bretts) weil die Wahlleiter mehr
Geld bekommen.

Hast du das Gut, ist hier nicht so, das ist ja auch nur eine Auwandsentschädigung um sich ggf eine Pizza zu bestellen, zur Europawahl gibts mehr, da so lang.
Dafür hab ich nach 10 JAhren ein Dankesschreiben vom OB bekommen (für Teilnahme an 10 Wahlen, nicht Jahren, da stimmte wohl was im Computer nicht)Und durfte mir ein Präsent aussuchen, ich hab mich für eine Sammleruhr entschieden, die jetzt im Schrank verstaubt, da ich sie nicht zu tragen wage. Hätte wohl doch den Touripullover nehmen sollen, aber damit kann man hier auch nur zu Stadtfesten rumlaufen, und das auch nur wenn man von ausserhalb kommt ;-(

Oder, wie meine Mitarbeiter immer sagen :
Der Arbeiter arbeitet,
der Chef scheffelt.

Den Spruch sollt ich mir merken, denke grad daran mich selbstständig zu machen, ist vielleicht eine Gute Motivation für die Angestelten :wink:

Na ja dann noch frohes Schaffen, seid Ihr dies Jahr auch dran (irgendwas wird im März gewählt, was weiss ich gar nicht mehr)
Susanne

[Team] Artikelbaum abgeschlossen
Hallo!

An sich eine nette Frage, aber da diese Diskussion droht in eine andere Richtung zu gehen, habe ich diesen Artikelbaum mal abgeschlossen. Offtopic-Artikel mit Spitzen habe ich gelöscht. Wen das stört, kann mir das gerne mit Begründung mailen.

Als Selbstversuch schlage ich ebenfalls vor, mal ein Ehrenamt zu bekleiden (ich war selbst lange Zeit DRK-Helfer und Vereinsvorsitzender), ein freiwilliges soziales Jahr einzulegen, zur Bundeswehr zu gehen oder Zivildienst bspw. in einem Krankenhaus zu leisten. Aber nur, wenn die Beantwortung der Frage von wirklichem Interesse ist.

Grüße!

Heiner