Hallo,
die Lustlosigkeit und Nachlässigkeit ist sicher nicht nur auf Testamente beschränkt. Das, was ich bisher bei privaten Geschäften bei Notaren erlebt habe (drei Notare, um die zehn Vorgänge), war durchaus geeignet, mein Vertrauen in diesen Teil der Rechtspflege gründlich zu erschüttern.
In einem Fall ist den Mitarbeitern sogar gelungen, einen von mir vorformulierten Text für eine Grunddienstbarkeit völlig falsch und sachverhaltsverfälschend in den Urkundenentwurf einzubauen.
Ein andernmal wurde ich von einem Notarfachangestellten auf angebliche steuerliche Probleme hingewiesen, die es ganz offensichtlich nicht gab, wovon der Mann sich aber über eine halbe Stunde am Telefon nicht abbringen ließ. Ein anderes mal wurden Flurstücknummern aus dem Formular falsch übernommen, so dass die ganze Eintragung nicht gepasst hätte.
Falsche Paragraphen, Rechtschreibfehler und Artefakte von anderen Verträgen, die als „Muster“ genutzt worden waren, waren da noch die harmloseren Fehler. Die Härte war allerdings die Reaktion des Notars beim Beurkundungstermin auf meinen Hinweis auf die zahlreichen Fehler: „Ach, das wurde bestimmt an einem Montag gemacht.“ Ich wies dann noch darauf hin, dass bei ihm in der Kanzlei wohl ziemlich oft Montag ist und suchte mir in der Folge einen anderen Notar.
„Zum Glück“ habe ich auch beruflich mit Notaren (eher größere Kanzleien) zu tun und was ich da sah und sehe, versöhnt mich dann wieder mit dem Berufsstand.
Insofern würde ich bei inhaltlich wichtigen Fragen, bei denen ich selber nicht ganz sattelfest bin, sicherlich lieber von einem echten Fachmann klären lassen und nicht vom Notar oder seinem Büro.
Gruß
C.