Hallo zusammen und ein frohes Neues! =)
eine Freundin von mir (um die 23 Jahre alt) hatte eine sehr schwierige Kindheit und
ist stark traumatisiert. Sie bekam immer diverse, verschiedene Diagnosen und seit
etwa 17 oder 18 Jahren (ab dem Alter) auch viel Psychotherapie. Sie war in etlichen
Kliniken und Einrichtungen mit nicht immer positiven Erfahrungen.
Als ich sie kennenlernte wohnte sie in einem Wohnhaus für Frauen und war dabei
ihr Abitur zu machen, was ihr aber nicht recht gelang. Sie stand sich selbst im Weg,
so schien es. Es gab in ihr eine gute Seite die Schaffen und Aufbauen wollte, ja u.
dann auch eine dunkle Seite, die ihr wieder alles kaputt machen musste. Sowas ist
sehr behindernd. Sie war ein lebendiges und cleveres Mädchen mit vielen Interes-
sen und einem vordergründig gewinnendem Sozialverhalten. Sehr positiv! Die Dia-
gnosen bewegten sich um Borderline, Bipolare Störung und dissoziative Episoden.
Aber viele versch. Ärzte geben viele versch. Diagnosen im Laufe der Zeit.
Vor etwa einem Jahr dann hatte sie nach vielen Auf und Ab dann einen totalen Psy-
chiotischen Absturz, sehr schlimm, davor teilweise auch immer wied. Suizidversuche
Aber jedenfalls war dieser Absturz so heftig, dass man von einem vorübergehenden
Realitätsverlust sprechen musste. Sie kam in die geschlossene Psychiatrie für etwa
3 Monate. Dann, nach Aufbau und Stabilisierung kam sie entmündigt in ein Heim zur
vorübergehenden Unterbringung, Betreuung, Beobachtung. Heut ist sie ein 3/4 Jahr
dort und ich finde das reicht nun! Der weitere Aufenthalt dort tut ihr nicht gut.
Warum? Nun, weil sie
-
starkeTabletten kriegt (Sedierung), d. inzwischen mehr schaden als nützen, nach
nunmehr einem 3/4 Jahr -
dort keine Psychotherapie bekommt
-
dort kaum Entwicklungsmöglichkeiten oder Programm hat
-
dort nicht mal ein Einzelzimmer hat (eine echte Zumutung! Wie kann man Kranke
zusammen (2 Personen) dauerhaft auf 23qm unterbringen? (Für mittlerweile ein 3/4
Jahr schon). Das muss man sich mal vorstellen, mit einer fremden und unliebsamen,
eher unsymphatischen Person zusammen in einem Zimmer die ganze Zeit. -
dort auch kaum Möglichkeiten für irgendwas hat. Zwar ist sie frei zu tun und z. las-
sen was sie will und sie geht auch Schwimmen, Badminton, Kirchenchor, usw. Aber
ein richtiges Leben ist das nicht. Sie kommt nicht weiter, in keinster Weise. Sie ist ja
auch nicht zu Hause dort in dem Ort, - weit weg von ihrer leer stehenden Wohnung!
Ihr gesetzlicher Betreuer kümmert sich kaum (fast gar nicht).
Nach meinem Dafürhalten, muss sie da so schnell wie möglich raus!!! Sie verblödet
da nur. Sie muss zurück in ihre Heimat (eventuell i. ihre Wohnung zurück m. vorerst
vielleicht ambulanter Betreuung von psychosozialem Dienst o.ä.). Sie muss langsam
von den starken Tabletten runter, muss 2x wöchentlich Psychotherapie bekommen,
braucht ein Tagesprogramm und Struktur (Beschäftigung), - und sie muss wiederbe-
mündigt werden! Das Zeug dazu hat sie allemal. Therapie schlägt gut an bei ihr. In
ihrer jetzigen Situation hingegen herrscht nur Stagnation und Enttäuschung. Kaum
einer befasst sich mit ihr. Es interessiert dort auch niemanden, was sie kann u. was
sie erst einmal nicht kann. Sie wurde einfach aussortiert. Weg!! Ein gutes Geschäft
für die Pharmakonzerne und für das Heim. Alle verdienen an ihr, auch ihr gesetzlich-
er Betreuer (der nicht in dem Heim tätig ist). Auch sind die meisten anderen Heimbe-
wohner dort viel schwerere Fälle als sie, haben negativen Einfluss auf sie, und sind
dort teilweise schon über 10 Jahre untergebracht.
Psychisch Kranke können ja oft nicht so gut d. Gesamtsituation erfassen, wahrneh-
men und begreifen. Geschweige denn, sich daraus erfolgreich dauerhaft befreien.
Sie neigen häufig auch dazu, in diesen Konstellationen/Umständen zu scheitern, u.
erneut retraumatisiert zu werden, weil ihnen die Mittel, Kraft und Kompetenzen fehl-
en.
Nun meine Frage: Wie geht man da vor?
Was muss ich tun? Aber ich bin nur ein Freund. Müssen ihre Eltern etwas beantra-
gen? Oder sie für sich selber etwas beantragen? Momentan darf sie wohl nichtmal
ihren Aufenthaltsort selber bestimmen, aber nur aus einem Verfahrensfehler, nach
einer Konferenz. Sie hat auf d. fehlerhaften Beschluss hin leider keinen Widerspru-
ch schriftlich eingelegt (Frist versäumt). Sonst dürfte sie immerhin schon ihren Auf-
enthaltsort selber bestimmen!
Also wie hole ich sie da zusammen mit ihren Eltern raus?
Müssen wir an ihren gesetzlichen Betreuer herantreten? Denn der darf ja alles be-
stimmen.Der hat übrigens auch ihre EC-Karte immer noch eingesackt. Ich find das
alles sehr unschön und merkwürdig. Der ganze Umgang ist so nicht okay.
Danke und liebe Grüße,
Yedi386