WIe gräbt man einen (Vor)Garten um (Minipflug?)?

Hallo.

Gibt es irgendwo detailiierte Anweisungen wie man einen Garten bzw. eine Rasenfläche am besten umgräbt?
Also so, dass es nicht über Monate bis ewig wie „Krieg“ aussieht.
So dass man hinterher eine ebene Fläche erhält (wo vorher auch Löcher waren), und Unkraut wie Butterblumen, Löwenzahn (den höchstens in einem Beet kontrolliert), Disteln… nicht wiederkommen.

Ich stelle mir vor dass ein Spaten extrem viel Arbeit darstellt, und es hinterher eher Klumpen sind.
Da bräuchte man eher eine Art Minipflug. Einer zeiht, der andere steht evtl. drauf. Oder man zieht es im Vorgarten mit dem Auto, bzw. generell mit dem Roller (mit dem kann man ja auch in einen geschlossenen Garten).

Eine Methode die einen nicht bis zur Übelkeit erschöpft und man nur ganz langsam vorrankommt, so dass bearbeitete Fläche schon wieder verdichtet und zuwächst bevor man fertig ist.

Umgraben, hacken, rechen – keine Maschinen

Hallo, Tobias

Umgraben, hacken, rechen – von Hand. Für einen Vorgarten braucht man keine umweltbelastenden Maschinen.

Gruss
Adam

Servus,

vergess den Pflug. Sauber pflügen lernen ist einer der Inhalte einer dreijährigen Ausbildung, und es braucht eine Weile, bis man das - unter persönlicher Anleitung, nicht mit irgendwelchen abstrakten Texten - drauf hat. Ein Auto mit Dreipunkthydraulik für den Anbau eines Pfluges ist mir auch noch nicht begegnet - u.a. wohl auch, weil die Aufhängung der Hinterräder das nicht überleben würde. Beiläufig ist ein üblicher Vorgarten nicht größer als die Fläche, die man beim Pflügen als Vorgewende am Anfang und am Ende des Ackers braucht.

Wenn es nicht so drauf ankommt, was nachher an der Stelle wächst, kann man mit einer Motorfräse rangehen. Die schädigt die Bodenfruchtbarkeit vor allem bei schweren Böden allerdings nachhaltig, aber immerhin sieht es schön aus dann.

Löwenzahn und die meisten Disteln machen tiefe Pfahlwurzeln, die auch wieder austreiben, wenn nur ein kleiner Abschnitt im Boden geblieben ist. Es hilft bloß Ausstechen - bei vielen Stöcken mit Geduld, die melden sich immer wieder - oder ein systemisch wirkendes Herbizid (Beratung im Fachhandel).

Gibt es irgendwo detailiierte Anweisungen wie man einen Garten
bzw. eine Rasenfläche am besten umgräbt?

Umgraben im Gemüsegarten ist was anderes als Umbrechen einer Rasenfläche.

Rasen:

Im Spätjahr, je nach Lage Mitte-Ende November:

  • Rasensoden mit dem Spaten abheben und mit dem Grün nach unten am Rand stapeln. Nach gründlichem Abtrocknen der Soden kann der anhaftende Boden leicht ausgeschüttelt werden, der Rest der Pflanzen kompostiert. Man kann die Soden auch anderweitig verwenden (z.B. eine der oberen Schichten im Hügelbeet).

  • An einem Rand einen Stich vom Rand weg mit der Grabgabel jeweils einen Stich tief ausstechen und den ausgestochenen Boden auf die freigelassene Zeile ganz am Rand legen.

  • Ab der nächsten Zeile den ausgestochenen Boden mit einer wendenden Bewegung auf die ausgestochene vorige legen.

  • Rasen ist eine ziemlich lebensfeindliche Angelegenheit. Wenn auf einem schweren Boden lange Zeit Rasen war, kann es nötig sein, zwei Stiche tief zu rigolen, falls man die Fläche nachher ernsthaft nutzen möchte.

Wenn Du Dir ein Bild machen willst, wie man so eine Fläche Reihe für Reihe angeht, schau mal einem Bauern beim Pflügen zu: Das Prinzip ist das gleiche: Wenn gleichmäßig tief gestochen wird, wird die Oberfläche der abgelegten Abstiche auch gleichmäßig. Bei schweren Böden lieber mehr und kleinere Abstiche.

Nach Frost und Abtrocknen im nächsten Frühjahr:

  • Noch vorhandene Unebenheiten mit einer Kartoffelhacke oder einem Krail ausgleichen. Phacelia einsäen.
  • Nach Abblühen der Phacelia die Pflanzen herausziehen - geht ganz leicht von Hand -, gut abtrocknen lassen, mit Hacke oder Krail unterarbeiten. Ein paar Wochen liegen lassen.
  • Oberfläche abrechen.

Schöne Grüße

MM

ganz leicht von Hand -, gut abtrocknen lassen, mit Hacke oder

Krail unterarbeiten. Ein paar Wochen liegen lassen.

  • Oberfläche abrechen.

Schöne Grüße

Lieber Martin, deine Anweisung ist so gut, dass ich sehr hoffe, der Fragesteller befolgt sie!!!

Gruss Inge

MM

Umgraben, hacken, rechen – von Hand. Für einen Vorgarten
braucht man keine umweltbelastenden Maschinen.

Genau so wird es gemacht. Ich habe einiges an geeigneten Geräten zur Bodenbearbeitung, aber einen Vorgarten würde ich damit nicht bearbeiten, da alleine deren Wendebereich zu groß sein dürfte.
Ich nehme für solche „Kleinigkeiten“ immer eine Grabgabel, damit kannst Du die Erde auch kleinschütteln und Wurzeln und Wurzelstücke aufsammeln. Je besser Du die Wurzeln raussammelst, um so besser wird der spätere Garten. Ist zwar harte Arbeit, aber von nix kommt nix.
Wenn Du Dir die Arbeit nicht machen willst, fast jede Gärtnerei bietet sowas an, kostet nur eine Kleinigkeit.

Gruss

Iru

Also so, dass es nicht über Monate bis ewig wie „Krieg“
aussieht.

Alles eine Frage der Muskelkraft… ^^

Selbst eine einigemaßen passable Gartenfräse (Agria, Holder usw.) kann keine „alte Wiese“ umzackern, dazu müßte erst mal ein Pflug durch. Für den ist aber in einem Vorgarten (es sei denn, der hat >1000qm) schlicht kein Platz, schon gar nicht zum rangieren.
Einzig der gute alte Spaten oder eine stabile Grabgabel hilft da weiter. Wenn der Boden es erlaubt, den Aushub gleich durch einen Gitterrost sieben, denn jedes kleine Wurzelstückchen kann wieder „Unkraut“ zurückbringen, speziell Ackerwinde und Co. sind da echt Spezialisten. Eine Fräse würde sowieso nur die Wurzeln extra gut verteilen… :wink:
Wenn man alles durch das Gitter hat, ist die Erde so locker, daß man mit einem einfachen Rechen alles gut verteilen kann, eventuell noch mit einer Walze festigen, aber das kommt auf den Boden an, ein paar Tage Regen haben eh den gleichen Effekt.
Je nach Boden kann man parallel dazu auch gleich etwas Bodenverbesserung machen, also z.B. Sand, Pferdedung, Mineraldünger usw. - das kann aber nur ein Gärtner vor Ort entscheiden. Den Krempel kann man dann aber tatsächlich am einfachsten mit einer kleinen Fräse einarbeiten…

Servus,

vergess den Pflug. Sauber pflügen lernen ist einer der Inhalte
einer dreijährigen Ausbildung, und es braucht eine Weile, bis
man das - unter persönlicher Anleitung, nicht mit
irgendwelchen abstrakten Texten - drauf hat.

Ist mir neu, dass die armen KLeinbauern dieser Erde Spezialpflüge und eine dreijährige Ausbildung haben.
Das letzte was ich sah, war ein einfacher Pflug aus ein paar Holzbalken mit einem Ochsen davor. Der Typ stand auf dem Pflug (als Gewicht) und hielt die Zügel.

An so etwas simples dachte ich. Nicht an eine Spezialverbindung, sondern daran so etwas an einem Seil in kurzen zur Strasse gerichteten Zügen (wegen der Länge des Autos und Breite der Straße) zu ziehen.
Das grobe aufreißen der Oberfläche dürfte so einfacher sein, als mit dem Spaten. Den könnte man dann zum zerhacken nehmen. Wie das gefrorene (grobe Brocken gegenüber frischem) Hack in der Pfanne mit dem Pfannenwender zerhackt wird.

Ein Auto mit
Dreipunkthydraulik für den Anbau eines Pfluges ist mir auch
noch nicht begegnet - u.a. wohl auch, weil die Aufhängung der
Hinterräder das nicht überleben würde.

Wenn man eine ANhängerkupplung hat auch nicht notwendig.
Und der Roller würde eher nicht vom FLeck kommen, als dass eine Substanz geschädigt wird.

Beiläufig ist ein
üblicher Vorgarten nicht größer als die Fläche, die man beim
Pflügen als Vorgewende am Anfang und am Ende des Ackers
braucht.

Da ist ja auch noch der Garten hinten.

Wenn es nicht so drauf ankommt, was nachher an der Stelle
wächst, kann man mit einer Motorfräse rangehen. Die schädigt
die Bodenfruchtbarkeit vor allem bei schweren Böden allerdings
nachhaltig, aber immerhin sieht es schön aus dann.

Wie schädigt sie?

Löwenzahn und die meisten Disteln machen tiefe Pfahlwurzeln,
die auch wieder austreiben, wenn nur ein kleiner Abschnitt im
Boden geblieben ist.

Die lassen sich mit den Händen komplett rausziehen. Schon erlebt. Evtl. mit Nachhelfen von freilegen und tiefer anfassen. Natürlich würde erst umgegraben nachdem man alles rausrupft. Dafür muss man erst mal etwas wuchern lassen.

Es hilft bloß Ausstechen - bei vielen
Stöcken mit Geduld, die melden sich immer wieder - oder ein
systemisch wirkendes Herbizid (Beratung im Fachhandel).

Da gibt es diese Plastikstiele mit dem roten Zeug am ENde das man auf die offen abgeschnittenen Stellen tupft.

Gibt es irgendwo detailiierte Anweisungen wie man einen Garten
bzw. eine Rasenfläche am besten umgräbt?

Umgraben im Gemüsegarten ist was anderes als Umbrechen einer
Rasenfläche.

Rasen:

Im Spätjahr, je nach Lage Mitte-Ende November:

  • Rasensoden mit dem Spaten abheben und mit dem Grün nach
    unten am Rand stapeln. Nach gründlichem Abtrocknen der Soden
    kann der anhaftende Boden leicht ausgeschüttelt werden, der
    Rest der Pflanzen kompostiert. Man kann die Soden auch
    anderweitig verwenden (z.B. eine der oberen Schichten im
    Hügelbeet).

  • An einem Rand einen Stich vom Rand weg mit der Grabgabel
    jeweils einen Stich tief ausstechen und den ausgestochenen
    Boden auf die freigelassene Zeile ganz am Rand legen.

  • Ab der nächsten Zeile den ausgestochenen Boden mit einer
    wendenden Bewegung auf die ausgestochene vorige legen.

  • Rasen ist eine ziemlich lebensfeindliche Angelegenheit. Wenn
    auf einem schweren Boden lange Zeit Rasen war, kann es nötig
    sein, zwei Stiche tief zu rigolen, falls man die Fläche
    nachher ernsthaft nutzen möchte.

Wenn Du Dir ein Bild machen willst, wie man so eine Fläche
Reihe für Reihe angeht, schau mal einem Bauern beim Pflügen
zu: Das Prinzip ist das gleiche: Wenn gleichmäßig tief
gestochen wird, wird die Oberfläche der abgelegten Abstiche
auch gleichmäßig. Bei schweren Böden lieber mehr und kleinere
Abstiche.

Nach Frost und Abtrocknen im nächsten Frühjahr:

  • Noch vorhandene Unebenheiten mit einer Kartoffelhacke oder
    einem Krail ausgleichen. Phacelia einsäen.
  • Nach Abblühen der Phacelia die Pflanzen herausziehen - geht
    ganz leicht von Hand -, gut abtrocknen lassen, mit Hacke oder
    Krail unterarbeiten. Ein paar Wochen liegen lassen.
  • Oberfläche abrechen.

Schöne Grüße

Leider zu viel Fachterminologie :wink: . Soden, Krail, Phacelia, rigolen…
Das erscheint wie Absicht. In Verbindung mit der Nennung der Drei Jahre erscheint es wie der Versuch einen Berufsstand über Fachbegriffe aufzuwerten bzw. Anspruchsvoller erscheinen zu lassen, als er es evtl. ist.

ganz leicht von Hand -, gut abtrocknen lassen, mit Hacke oder

Krail unterarbeiten. Ein paar Wochen liegen lassen.

  • Oberfläche abrechen.

Schöne Grüße

Lieber Martin, deine Anweisung ist so gut, dass ich sehr
hoffe, der Fragesteller befolgt sie!!!

Das klingt ein wenig Zynisch.
„Ausführlich“ ist nicht gleich „git“ ;-D-
OK Fachlich mag sie das sein, aber für Laien (worum es auf dieser Seite ja geht) unverständlich.

Hallo, Tobias

Umgraben, hacken, rechen – von Hand. Für einen Vorgarten
braucht man keine umweltbelastenden Maschinen.

Ein „Pflug“ ist keine >Umweltbelastende Maschine", sondern ein Konstrukt aus Holz und/oder Metall. Wie man das zieht ist eine andere Sache.

Das >(Vor)

Hallo Tobias Claren,

Gibt es irgendwo detailiierte Anweisungen wie man einen Garten
bzw. eine Rasenfläche am besten umgräbt?

… learning by doing?

Also so, dass es nicht über Monate bis ewig wie „Krieg“
aussieht.

wie groß ist denn die Fläche?
wie geübt mit körperlicher Arbeit bist Du denn?

Beispiel:
mein Mann und ein Freund haben unseren Vorgarten - etwa 3 x 8 Meter in 4 Stunden 2 Spatentief umgegraben; da der Boden damals nach 4 Wochen ohne Regen steinhart war, hat das Zerlegen der Bruchschollen mit dem Rechen (durch mich, weiblich, Bürotätig) noch ungefähr einen Tag gedauert

So dass man hinterher eine ebene Fläche erhält (wo vorher auch
Löcher waren), und Unkraut wie Butterblumen, Löwenzahn (den
höchstens in einem Beet kontrolliert), Disteln… nicht
wiederkommen.

… da kniet während des Umgrabens eine Person neben dem Grabenden und liest mit der Hand alles aus dem Boden, das auch nur entfernt einer Wurzel ähnelt. Gleichzeitig kann man, wenn vorhanden, alle Steine heraussammeln. Bei uns damals hat es für den Traufbereich unter dem Dachüberstand gereicht.
Musste keinen Zierkies kaufen

Ich stelle mir vor dass ein Spaten extrem viel Arbeit
darstellt, und es hinterher eher Klumpen sind.

Nö, definitiv nicht
Du kannst so viel oder wenig umstechen, wie Du Spaß hast und der Spaten zertrümmert mit einem weiteren Stich zu groß geratene Schollen. Außerdem merkst Du im Kreuz, wenn Du zuviel Erde erwischt hast. Schließlich musst Du das Abgestochene mit dem Spaten hochheben und mit Schwung auf die Seite werfen. Dabei zerbricht und zerbröselt Erde normalerweise freiwillig

Da bräuchte man eher eine Art Minipflug. Einer zeiht, der
andere steht evtl. drauf.

Hast Du eine Ahnung, wie sehr es Dir auf Schultern und Kreuz geht, einen Minipflug PLUS das Gewicht eines Erwachsenen durch Erde zu ziehen, die einigermaßen fest ist
(was meinst Du, warum die Menschheit auf Ochsen und Pferde als Zugtiere kam, bzw. auf PS-starke Motoren?)

Oder man zieht es im Vorgarten mit
dem Auto, bzw. generell mit dem Roller (mit dem kann man ja
auch in einen geschlossenen Garten).

… und nach Befahren mit sagen wir einer Tonne Gewicht(Auto) oder immer noch einer halben Tonne (Roller+ Fahrer) auch bildschön verdichteten Boden, in dem „normale“ Gartenpflanzen, wie Stauden, Gras, Rosen echte Probleme kriegen, einzuwurzeln.

btw bist Du derjenige, der jeder Pflanze in dem festen Boden (wo der fest wird, merkst Du erst beim Graben) ein schönes Pflanzloch graben darf.

Eine Methode die einen nicht bis zur Übelkeit erschöpft und
man nur ganz langsam vorrankommt, so dass bearbeitete Fläche
schon wieder verdichtet und zuwächst bevor man fertig ist.

Ich höre auf zu arbeiten, bevor mir übel wird.
Du kannst doch jederzeit Pause machen oder am nächsten Tag weiter arbeiten, wenn es denn gar so anstrengend war.
Außerdem kann man sich an diese Anstrengung gewöhnen
ich grabe seit 30 Jahren immer mal wieder irgendwo im Garten um. Ich lebe sehr gut und ohne Muskelkater, Schweißausbrüche, Übelkeit damit
(solltest Du ein organisches Problem haben, leiste Dir einen Fachmann für den Job)

Zweitens - gesetzt den Fall, Du machst das Einfachste und borgst Dir im Gartencenter/Baumarkt eine Bodenfräse (ungefähr das, was Du nach meinem Verständnis Deines Bearbeitungswunschs mit dem Kleinpflug vorstellst) - dann bleibt Dir immer noch die Feinarbeit mit dem Rechen, um die gepflügte Fläche wieder flach und gleichmäßig zu bekommen.

Diese Arbeit ist wesentlich langwieriger, als das reine Umgraben, wenn Du einen wirklich ebenen Vorgarten haben willst.

viele grüße
Geli

Zweitens - gesetzt den Fall, Du machst das Einfachste und
borgst Dir im Gartencenter/Baumarkt eine Bodenfräse (ungefähr
das, was Du nach meinem Verständnis Deines Bearbeitungswunschs
mit dem Kleinpflug vorstellst) - dann bleibt Dir immer noch
die Feinarbeit mit dem Rechen, um die gepflügte Fläche wieder
flach und gleichmäßig zu bekommen.

Eher ein Wunschtraum. Durch eine jahrealte Wiese kommt keine kleine Fräse durch, die kratzt höchstens bißchen den Boden an und geht mit dir durch den Garten Gassi laufen. Wenn überhaupt, bräuchte man eine richig große Agria oder Holder - also sehr kräftigen Einachser mit Fräskasten und Gewichten, und selbst dann wird es schwer. Zum einen muss man so ein Teil erst mal bedienen können (Wenden wird sonst zum Abenteuer…), zum anderen wird auch der mehrere Anläufe brauchen, um den Boden einigermaßen durchzukriegen und zum dritten ist der aber wiederum viel zu groß. Und um nur einen Teil damit zu machen, wäre der Stress viel zu groß, da ist man mit dem Spaten einfach schneller.

Servus,

Ist mir neu, dass die armen KLeinbauern dieser Erde
Spezialpflüge und eine dreijährige Ausbildung haben.

Spezialpflüge haben sie alle, im Gegensatz zu unseren, die weitgehend standardisiert sind. Und wenn einer mit sechs Jahren anfängt, auf dem Familienbetrieb mitzuarbeiten, hat er, wenn er den Betrieb z.B. mit 26 Jahren übernimmt, immerhin zwanzig Jahre lang Zeit gehabt zu lernen.

Beiläufig wurde mir aus dem in Anbautechniken relativ hoch entwickelten Marokko berichtet, daß die Kollegen dort jedes beliebige Gerät in etwa 20% der Lebensdauer kaputtkriegen, für die es nach deutschen Verhältnissen ausgelegt ist. Es sei also ein kleines Fragezeichen am Know-How der Kleinbauern dieser Erde erlaubt.

Das letzte was ich sah, war ein einfacher Pflug aus ein paar
Holzbalken mit einem Ochsen davor. Der Typ stand auf dem Pflug
(als Gewicht) und hielt die Zügel.

Tja, dann machs doch einfach so wie der: Man sieht doch, daß es ganz leicht geht…

Du brauchst meinen Rat nicht anzunehmen. Sei allerdings versichert, daß ich ungefähr weiß wovon ich rede, alldieweil ich vom Einschar-Winkeldrehpflug bis zum Zwölfschar-Aufsattelpflug schon ein ziemliches Spektrum von Pflügen grade den Acker hinunter gekriegt habe (dennoch bei einem Wettpflügen maximal als Pausenclown auftreten könnte). Dabei war beiläufig der einfache Einscharpflug mit 30-PS Deutz von 1950 am fummeligsten zu handhaben.

Das grobe aufreißen der Oberfläche dürfte so einfacher sein,
als mit dem Spaten. Den könnte man dann zum zerhacken nehmen.

Ich weiß nicht genau, was Du mit der Aktion erreichen willst. Wie man Rasen schält und umgräbt, wenn man die Fläche unter Kultur nehmen will, hab ich beschrieben. Wenn man das mit dem Pflug machen will (übrigens auch beim Pflügen zwei Arbeitsgänge, Schälen und Wenden in jeweils einer Überfahrt), kommt man nicht gut am Pflügen vorbei.

Wenn man eine Anhängerkupplung hat auch nicht notwendig.

Anhängepflüge gabs zuletzt in den 1950er Jahren, sie sind mit dem Ende der Pferdetraktion schnell ausgestorben. Ich kenne die Technik nicht aus eigener Praxis, aber ich glaube kaum, daß sie besonders einfach zu beherrschen ist. Der angehängte Pflug muss ziemlich präzise eingestellt werden, damit er überhaupt in den Boden kommt, und sich andererseits nicht rettungslos in den Boden hineinschafft.

Da ist ja auch noch der Garten hinten.

Tja, und das Haus dazwischen. Also eine separate Fläche, und auch da brauchts ein Vorgewende. Es sei denn, man reißt das Haus vorher ab, dann kommt man mit weniger Wenden aus und braucht den Pflug bloß auszuheben, wo das Haus vorher gestanden hat. Geht mit Anhängepflug allerdings nicht.

Wie schädigt sie?

(1) Sie erzeugt am unteren Horizont ihres Arbeitsbereiches eine stark verdichtete Sohle, die bei tonigen und auch schon bei lehmigen Böden zu Staunässe und in der Folge Versauerung führt.
(2) Sie erzeugt wie jede mechanische Bodenbearbeitung Verdichtungen im Porenbereich, durch die hohen Kräfte und Geschwindigkeiten sind die Verdichtungen vom Fräsen besonders ausgeprägt. Folge: Schlechte Durchlüftung, schlechte Durchwurzelung, schlechter Wasserhaushalt, unfruchtbarer Boden.

Die lassen sich mit den Händen komplett rausziehen. Schon
erlebt.

Wenn Du Löwenzahn und Disteln von Hand jätest, sitzt Du offenbar auf extrem leichten Sandboden. Dann verstehe ich die ganze Fragestellung nicht, weil mechanische Bearbeitung jeder Art, auch von Hand, auf Sand ohne jede Kraftanstrengung möglich ist.

Soden

Ist ein abgestochenes Stück Rasen, die Pflanzen einschließlich Wurzelbereich.

Krail

Ist ein mehrzinkiger, rechtwinklig gebogener Haken. Mit leichtem Stiel und dünnen Zinken zur Arbeit auf dem Heuboden, mit leichtem Stiel und dicken Zinken zur Arbeit mit Mist, mit schwerem Stiel und dicken Zinken zur Bodenbearbeitung.

Phacelia

Ist eine der wertvollsten Gründüngerpflanzen überhaupt. Überaus feines, aber ausgedehntes und auch auf schweren Böden entwickeltes Wurzelwerk.

Rigolen…

Ist (manuell) zwei oder mehr Stiche tiefes Umgraben, z.B. vor Neuanlage von Weingärten oder Spargel und (mechanisch) Tiefpflügen ca. 50 - 120 cm, auch tiefes Grubbern z.B. zum Aufbrechen von Ortstein, ferner auch eine Drainagetechnik mit einzelnen, sehr tief arbeitenden Grubberzinken.

Das erscheint wie Absicht.

Wie gesagt, Du brauchst meinen Rat nicht zu befolgen.

In der Tat ist Landwirtschaft und Gartenbau ganz leicht. Man muß bloß auf den Schlepper sitzen und Gas geben. Ich weiß auch nicht, was die Bauern alle haben - schließlich kann das doch jeder, was sie machen.

Gutes Gelingen wünscht

MM

1 Like

In der Tat ist Landwirtschaft und Gartenbau ganz leicht. Man
muß bloß auf den Schlepper sitzen und Gas geben.

Nene, ab und zu müssen sie auch zur Bank und die ganzen Subventionen abholen… :stuck_out_tongue_winking_eye:

Die Idee mit dem Pflug war nicht so ganz schlecht. Allerdings kann man den nicht eben mal so durch die Erde ziehen, weder mit der Hand noch mit einem PKW. Aber es gibt doch in jedem Dorf solche Freaks, die einen kleinen Traktor haben. Oftmals sind die Dinger schon 50 Jahre und älter. Wir haben uns auf diese Weise ca. 500 m² Wiese umbrechen lassen. Das macht man vorzugsweise im Herbst und lässt dann die grobschollige Erde über den Winter liegen. Der Frost bewirkt dann Wunder. Im Frühjahr, wenn die Erde halbwegs abgetrocknet ist, mit einer Bodenfräse rüber. Damit werden die Wurzelunkräuter so fein zerschlagen, dass sie nicht wieder austreiben. Auch die restlichen Grasssoden sind hinüber.