(Überflüssiges Quoting (Vorposting gelöscht!)
Hallo Ina,
ähm erst wollte ich dir etwas wichtiges „technisches“ erklären…
…und zwar, hast du deinen Artikel genau unter meinen Artikel geschrieben, so daß der Artikel, den du abgeschickt hast riesengroß ist und zunächst aus meinem Artikel und deinem daranangehängten Artikel besteht. Das ist schlecht! Kein Mensch möchte einen Artikel 2 mal lesen, und wenn du dich in deinem Artikel auf meinen Artikel beziehst, dass weiss auch kein Mensch genau, auf was du dich beziehts, wann, das, worauf du dich beziehst wo gaaanz anders steht. Ständig in einem Artikel hin und herzuspringen, damit man weiss worauf sie der Schreiber bzieht ist für den Leser eine Zumutung.
Viel besser ist es da, wenn du zu irgend einer Sache, die ich geschrieben hatte, Stellung beziehen willst, genau darunter schreibst, weil der Leser dann genau auf einen Blick sieht, was ich geschrieben haben und was du dazu meinst - genau wie ich das jetzt machen werde, ich lese jetzt deinen Artikel, die Dinge aus deinem Artikel, die wichtig sind lasse ich stehen und schreibe meinen „Senf“ darunter, der Rest, auf den ich keine Stellung beziehen will, den Lösche ich mit Rücksicht auf den Leser weg.
Wenn du das in Zukunft auch so machst, so sind deine Artikel viel besser zu lesen und es können sich richtiggehend längerdauernde Unterhaltungen ergeben, ohne daß die Artikellänge ins uferlose wächst.
Hallo!
Auch Hallo.
„Legasthenie“ als Etikett, wo man schubladisiert und dem
Menschen in seiner Individualität nicht gerecht wird, ist
sicher schlecht. Von Legasthenie spricht man, wenn es eine
deutliche Diskrepanz gibt zwischen Intelligenz einerseits und
Lese-/Rechtschreibleistung andererseits. Auch wenn man das
Rechtschreiben nicht überbewertet, bleibt die Tatsache, dass
es Leute mit so einer auffälligen Diskrepanz gibt.
Mag sein. Ändert nichts daran, dass die Bezeichnung „Legatheniker“ stikmatisierend ist.
Kein Legastheniker ist gleich wie der andere.
Jeder Mensch ist anders.
Jeder hat eine
andere Kombination von Symptomen. Zugrunde liegt eine
besondere Art der Wahrnehmung, die auch mit bestimmten
Talenten verbunden ist. Menschen mit einer anderen Art der
Wahrnehmung sind nicht besser und nicht schlechter. Unsere
Gesellschaft braucht beide „Typen“, damit wir uns mit unseren
Fähigkeiten ergänzen können. Das Schulsystem ist aber
einseitig und erkennt nicht, dass Legastheniker bzw. Schüler
mit einer anderen Art der Wahrnehmung auf einem anderen Weg
lernen müssen!
Die Sache geht meiner Meinung nach noch viel weiter. Unser Schulsystem ist garnicht darauf eingerichtet, auf die Individualität der Kinder einzugehen.
Zur Familie:
Wenn diese zu ihrem Kind steht, es auf eine gute Art
unterstützt, kann die Schule nicht so großen Schaden
anrichten.
Diese These entlockt mir ein Grinsen. Es gibt wohl kaum Eltern, die nicht von sich behaupten, nicht hinter ihrem Kind zu stehen, - dieses ist jedoch nur die subjektive Sicht der Eltern, die aufgrund ihrer mangelhaften Vorerfahrungen und ihrer eigenen erlittenen Traumen den „Dreck“ den sich bei ihrer eigenen Sozialisation schlucken mussten, in vielfältiger und vielfach subtiler Art und Weise an ihre Kinder weitergeben.
So soll es immer noch Eltern geben, die auf dem Standpunkt stehen, dass ab und zu mal „eine Tracht Prügel“ schon nicht würde - ihnen habe die Trackt Prügel ja auch nicht geschadet…(und ähnliches).
Ich denke, das mit der körperlichen Gewalt ist nur ein Extrembeispiel, zum teil viel zerstörerischer wirken sich subtile psychische (Ver)Gewaltigungen aus, so dass vielfach die Eltern-Kindbeziehung gestört ist. Aber das ist ein ganz weites Feld, und kaum jemand im westlichen Kulturkreis, der nicht irgendwo seine eigenen Meise unterm Pony (Knacks weghaben) hat.
Es kommen aber auch ausgeglichene und glückliche
Kinder in die Schule, hochmotiviert, lesen zu lernen. Aber
langsam verlieren sie die Motivation, wenn alles Bemühen
(z.B.im Fach Deutsch) ohne Erfolg bleibt, wenn das Kind nicht
versteht, warum (und das ist ja in der Regel so) und sich
selbst für dumm hält.
Ich bin anderer Meinung (ohne das ich sie mit einem Beweis unterlegen kann). Wenn ein Kind (aus eigenem Antrieb) etwas lernen _will_ und es erfährt die nötige Unterstützung, so wird es das in aller Regel lernen.
Jedoch funktioniert das nicht, wenn von außen Druck ausgeübt wird, so nach dem Motto: „Du hast jetzt zu lernen…“.
Die Frage ist ganz einfach, wie man ein Kind davon „überzeugen“ kann, das lesen uns schreiben etwas erstrebenswertes ist. Das funktioniert ganz sicher nicht in der Form, dass ein Erwachsener dieses Festlegt, sondern der Wunsch eine bestimmte Fertigkeit muß von innen heraus, also aus dem Kind selbst heraus kommen.
Irgendwann gibt der Schüler die
Verantwortung ab. Jedes Kind will aber gut sein , für seine
Eltern, für die Lehrer. Nur, wer hört nicht irgendwann auf,
sich zu bemühen, wenn es so anstrengend ist und doch nichts
bringt als Fünfer?!
Richtig - wenn die Anforderung zu groß ist, keine wirkliche echte Bestätigung vorhanden ist, so wird das mit den Lernfortschritten nix werden.
Ich sehe das nicht so, wie Sie schreiben: den Bock zum Gärtner
machen.
Nun - ich spreche vielen Eltern keine sonderlichen pädagogischen Fähigkeiten zu. In diesem Zusammenhang fällt mir ein, dass man immer so viel von Elternrechten und Erziehungsrechten geredet wird…
… Eltern sollten keine dieser Rechte haben, sondern sich sollten lediglich die Erlaubnis haben, sich um das Kind zu kümmern, wenn das Kind ihnen das erlaubt
Warum soll nicht ein Elternteil erzählen, wie es dem Kind
geht? Oder ein Erwachsener von eigenen früheren
Schulerfahrungen?
Nun, vielleicht sehe ich das zu eindimensional, wenn ich Dinge aus meinen persölichen Erfahrungen beurteile und sicherlich ist jeder „Fall“ unterschiedlich gelagert,…
…kann ich doch nur aus meinen Erinnerungen und persönlichen Erfahrungen sprechen. So kann ich doch von mir behaupten, dass in den ersten Schuljahren es bei mir wie eine inner Motivation, das zu lernen, was der $Lehrer da machte aus was für Gründen auch immer nicht vorhanden war. Also was war für mich Schule? Schule war für mich eine Institution, wo ich hingeschickt wurde, ohne dass ich das wollte, wo es zu Haus Schimpf, Schande und Liebesentzug gab wenn ich ein schlechtes Zeugnis nach Hause brachte, letztendlich war die Sache für mich recht angstbesetzt. Meiner über alles unverständige Mutter, der nichts wichtiger in der Welt war, als das, was andere Leute denken mögen, hatte weder die pädagogischen Fähigkeiten noch hatte sie eine Empathie in Bezug auf meine Person und war somit auch keine Vertrauensperson für mich. Ihr größter Albtraum wäre wohl gewesen, wäre ich „Sitzengeblieben“. So bestand dann ihre Form der „Hausaufgabenbetreuung“ darin, dass in unsäglich ätzender „Kooperation“, die darin bestand, dass sie mir vorgab, was ich zu Papier zu bringen hatte, teilweise in der Form dass sie mir richtiggehend diktierte…gelernt hab ich dabei nix, es war nur unendlich ätzend, weil ich nur total mechanisch unter Zwang das zu Papier brachte, was sie mir vorbetete. An eine Sache erinner ich mich immer noch…das muss so im 2. oder 3. Schuljahr gewsen sein. Meine Mutter zwang mich, die von ihr diktierten Zahlen (die Hausaufgaben) zu Papier zu bringen. Sie hat eine Zahl vorgelesen - vielleicht war es die Zahl 36 - ich kann das heute nicht mehr so sagen. Da ich das ganze Zeug, was man mir vordiktierte ohne inneren Bezug aus Zwang heraus zu Papier brachte schrub ich 63, weil wenn man die Zahl sechsunddreisig ausspricht, so hört man zuerst die Zahl sechs und dann erst die dreißig - in der Reihenfolge bracht ich das zu Papier. Naturlich mit dem Ergebnis, daß meine Mutter mal erneut voller Verzweiflung total ausrastete…
…nun, nicht alle Kinder haben so beknakte oder in dieser Weise bekankte Eltern, aber die Anzahl der Kinder, die „richtig tolle“ Eltern haben dürften nach meiner Einschätzung in der Minderheit sein.
Da Kinder noch nicht selbst in der Lage sind zu einer
„objektiven Beurteilung oder Selbstreflexion“, wie Sie
schreiben, sollten wir die Kinder nicht alleine lassen mit
Gedanken wie „Da ist im Gehirn etwas kaputt“, oder „Ich bin zu
blöd!“…
Ich denke, es ist immer noch die Frage, wie etwas an ein Kind herangetragen wird. Ein Kind, dem aus einem Kinderbuch vorgelesen wird, wird irgend wann wissen wollen, wie denn der Erwachsene aus diesen kommischen Buchstaben auf die Wörter kommt und wird wissen wollen, wie „Lesen“ funktioniert und wird es, geeignete Unterstützun vorausgesetzt auch irgendwann lernen. Der Fehler unseres Schulsystem ist, das alle Schüler quasi auf Kommando das gleiche lernen sollen, obwohl ein bestimmter Teil der Schüler aufgrund des soziokulturellen Hintergrundes noch garnicht bereit ist, sich für eine bestimmte Sache zu begeistern. In diesesm Zusammenhang erinnere ich an die Summerhill Schule in England. Hiervon sollte sich unser starres und intolerantes Schulsystem eine Scheibe abschneiden. Wäre denn die Vorstellung so abwegig, das man Schule so gestaltet, das Schüler Schule als eine persönliche Bereicherung, deren Besuch freiwillig ist, erfahren, anstatt Schule zu einer Pflicht und Zwangsveranstaltung zu organisieren?
Die Schule darf die Schuld bei irgenwelchen „Störungen“ nicht
einfach auf Eltern und Kinder schieben und diese damit alleine
lassen. Eben weil es keine Patentrezepte gibt, sollte sie über
„den Tellerrand“ schauen und viel mehr zusammenarbeiten mit
den Eltern, Schülern und Fachleuten.
Die Schule sollte vor allem mal davon abgehen, bestimmte Lehrinhalte zu einer bestimmten Zeit vermitteln zu wollen, da dieses einer Aufoktruierung gleich kommt.
Was Sie in den letzten beiden Absätzen Ihres Artikels
schreiben: Ich stimme weitgehend zu. Ich habe allerdings eine
Vision von Schule ohne Noten. Ich baue auf eine Motivation,
die durch Notengebung nicht zu erreichen ist.
Die Motivation, die durch Notengebung erreicht wird halte ich auch für zweifelhaft, zumindest dem Menschen nicht angemessen.
Ohnehin werden
im Zeugnis das soziale und emotionale Lernen, was übrigens im
Lehrplan (für Volksschulen in Österreich) gefordert ist, nicht
benotet.
Nun - meine Phantasien gehen noch ein Stück weiter - Schule als eine offene Einrichtung für jeden, der sich berufen fühlt etwas gelehrt zu bekommen oder andere etwas zu lehren.
Klingt zwar momentan alles noch etwas Utopisch und das ganze wird auch nicht ohne ein Minimum an Organisation und professionelles Lehr+ und Betreuungspersonal funktionieren, und wird mit Sicherheit wesentlich mehr kosten als die derzeitigen „Einwegschulen nach dem McDonaldsPrinzip(Ex-Hopp-UndWeg)“, jedoch im Zeitaler der Hochtechnisierung, in dem einstmals sinnvolle und produktive Arbeitsplätze mehr und mehr wegrationalsiert werden, was ich durchaus nicht negativ sehe, werden so viele Resourcen für soziale Projekte frei, dass eine solche Schule durchaus machbar und denkbar ist - es lieg lediglich an den politisch Verantwortlichen, dass sie die Geldströme, die zur Zeit noch die Reichen ständig reicher und die anderen ständig ärmer machen, neu verteilen.
mfG Mike