Wie hätte der Amiga sich bis heute weiterentwickeln können? Wie wäre er heute?

Was wäre wenn statt Amiga, Microsoft Pleite gegangen wäre?

Wie hätte der Amiga sich bis heute weiter entwickeln können?

Wäre das Betriebssystem auf einer Diskette?

z. B.

Diskette rein
es kommt kurz ein Ladebildschirm mit 2 braun Tönen, so wie bei C64
Man sieht dann ein Desktop wo die ganzen Dateien drauf sind, also Programme (z.B. Adobe Photoshop), Bilder, Spiele usw.
Hätten wir heute dann sogar Amiga mit Internet?

Wäre auch eine Amiga Diskette/CD mit z.B. 2 Terabyte möglich gewesen wenn es bis heute noch existiert hätte?

Würde der Amiga bis heute 2 Laufwerke benötigen, also für die Betriebssystem Diskette/CD und eins für Programme, Spiele usw.?

Hätte der Amiga mit unseren heutigen PC gemeinsam existieren können?

Nunja, der Amiga würde auch heute noch von Diskette gestartet, genauso, wie es bei PCs ja der Fall ist…

Aber ich denke, Apple ist das, was du dir anschauen solltest. Technisch natürlich weiterentwickelt und sehr ähnlich zum PC, aber doch nicht gleich - und in einigen Dingen auch bewusst inkompatibel. Wobei die auch eingesehen haben, daß sie keine absolut unabhängige Parallelwelt schaffen können, denn ihrer Kunden wollen ja auch mit PC-Nutzern Daten austauschen können etc.

Ach ja, was hat Microsoft damit zu tun? Die haben noch nie PCs gebaut, sein ein paar Jahren versuchen sie es mit Tablet-Computern und Smartphones.

Ich hatte gedacht die PCs wären von Microsoft, da das Betriebssystem auch Microsoft Windows heißt.

Hier, schau mal:

http://www.computermuseum-muenchen.de/dictionary/history/ibmpc.html

Ersetze „Diskette“ durch „Datenträger“, dann stimme ich dir zu.

Ich denke noch an die Zeiten, als sich Amiganer den Microsoftlern überlegen sahen, weil ihre Disketten ein paar Kilobyte mehr speichern konnten.
Zudem hatte sie damals schon leistungsfähige Grafik- und Audiochips als bei den anderen noch nicht daran zu denken war.
Der bunte gestreifte Sat1 Ball wurde in der Anfangszeit von 2 Amigas über die Bildschirme gerollt weil sich deren Grafikchips mit dem Videosignal synchronisieren ließen.
Es war auch erstaunlich, wie umfangreiche Spiele (ich denke da besonders an Turrican) Platz auf einer einzigen Diskette hatten.
Aber später hat man den Anschluss verpasst.
Leider ist es so dass nicht das bessere System gewinnt, sondern dasjenige, das besser vermarktet wird.
Mein A2000 wurde noch von Commodore in Braunschweig hergestellt.

Wäre es wie folgt gewesen:

  • Amiga (bis 2000): Diskette rein, starten, Betriebssystem laden, Desktop erscheint.
  • Amiga (ab 2000): CD einlegen, Amiga starten, Betriebssystem vom CD installieren, Amiga starten, Betriebssystem lädt von der Festplatte (ein ganz kurzer Ladebildschirm), Desktop erscheint.
    Wenn das Betriebssystem installiert ist, braucht man auch keine CD mehr einzulegen, so wie beim PC auch.

Dein Betriebssystem heißt Microsoft Windows. Andere benutzen verschiedene Derivate von Linux auf ihrem PC, die rein gar nichts mit Microsoft zu tun haben.

Nein, sicher nicht, aber die Entwicklung der Datenspeicherung wurde ja auch nicht nur von MS-DOS-PCs vorangetrieben.

Wie der Ladebildschirm aussieht ist eher eine Frage des Geschmackes und des Marketings.

Sicherlich.

Nicht nur MS-DOS hat sich entwickelt, auch andere Systeme. Unter Unix kam ebenfalls Mitte der 80ger eine graphische Benutzeroberfläche („X Window“) die voll Netzwerkfähig ist. Und auch heute gibt es für den Amiga alternative Betriebssysteme, die „Internet“ können.

Wenn er sich entsprechend den Ansprüchen an Computer weiterentwickelt, dann schon.

Alles eine Frage des Marketings. Der PC ist einfach sehr billig geworden, weil konkurrierende Hersteller um einen „Standard“ herum gebaut haben. Das Monopol lag damals eher bei der Software.

Heutzutage rückt das Betriebssystem zunehmend in den Hintergrund, die Ansprüche daran, was die Kiste leisten soll sind gestiegen.

Ich hatte vor ein paar Jahren noch eine Sun SPARC Ultra 1 von 1995 als Desktop am Start, schöne Maschine, nach heutigen Ansprüchen aber ziemlich laut. Damals schon ein 64 BIt-System, monströse 256 MB RAM.

War halt nur zu teuer und konnte wegen des Preises nicht mit den Massen-PCs mithalten. Und Windows ging auch nicht mit.

Sebastian

Das war als Scherz gemeint…

Mein erster war ein Atari St, der hatte als Prozessor einen Motorola-MC68000, der wurde auch in Amigas, Comodores und Apples verwendet. Das Betriebssystem war im ROM, nach dem Einschalten war es einfach „da“, und vor allem gabs da auch schon ne grafische Oberfläche ohne jegliche Komandozeile (Grotesk, daß ich heute so viel auf Kommandozeile mache)

Zum Thema Spiele auf Diskette: Kennst du die 64k-demos?

Das hier wird von einer nur 64kB großen Exe generiert:

1 Like

Natürlich.
Was die Leistungen der Demo-Szene betrifft, kann ich das erst heute richtig einschätzen, wenn mit Speicherplatz und Rechenleistung nicht zimperlich umgegangen wird.

Ich will gar wieder die Diskussion vom Zaun brechen, ob nun der Atari oder der Amiga besser war, aber für den Atari ST gab es eine Weiterentwicklung, die nur leider nicht in Serienfertigung ging:
https://de.wikipedia.org/wiki/Milan_(Computer) Ein echt cooles Ding, das ich 1996 oder 1997 mal auf einer Messe bestaunen konnte.

Letztlich wurden beim IBM-PC einerseits und Amiga/Atari und heute Apple andererseits zwei verschiedene Konzepte verfolgt: der PC bestach relativ früh dadurch, daß er weitgehend frei konfigurierbar war. Dadurch konnte man ihn für praktisch alle Zwecke nutzen, aber das ganze war für die Software eine Herausforderung, weil man halt für jede denkbare Ausstattungsvariante die entsprechenden Treiber brauchte und eben ein Betriebssystem, das diese einbinden konnte und damit nicht in einem ROM untergebracht werden konnte.

Bei Amiga, Atari und Apple gab und gibt es hingegen nur wenige, vom Hersteller vorgegebene Varianten, die dafür aber mit einem dafür entwickelten Betriebssystem auskamen, das (deswegen) auch relativ kompakt und auf die Dauer auch weniger Datenmüll mit sich herumschleppte - und dadurch schneller war bzw. ist.

Wie der Milan zeigt, konnte man auch fast zehn Jahre nach dem Ende der Entwicklung eine zeitgemäße Variante des Betriebssystems entwickeln, die auch „Internet konnte“ - und vieles andere mehr, was es vor 30 Jahren noch nicht oder nicht für den Privatkunden gab, aber heute bzw. vor 19 Jahren schon Standard war. Mit dem Amiga wäre das theoretisch auch möglich, aber da fehlte es anscheinend an entsprechenden Enthusiasten.

Hach, das waren noch Zeiten. Wir haben mit kugelrunden Augen vor dem Rechner gesessen und gestaunt.
Und, wie Bernd schrub, man sieht erst heute bzw. nach Jahren, was für Meisterleistungen das waren.

Danke für die Erinnerung.

Soon