Wie heißt dieses "Phänomen", dass immer alles so etwa im Durchschnitt bleibt?

Politik Inlandspolitik allgemein
#1

Hallo Leute,

mir ist dass schon in meiner Firma aufgefallen und an den Orten, wo ich eingesetzt werde.

Vorab: Ich bin Angestellter in einer Reinigungsfirma.

Es kommt innerhalb meiner Firma zu Problemen, alles wird diskutiert und besprochen, es ändert sich aber wenig - vieles bleibt auf lange Sicht gesehen gleich.

Z.b.

In 2 meiner Gebäude tut der Hausmeister die Mülltonnen nicht rausstellen. Ich mache es halt. Wenn ich es mal vergesse, dann wird zwischen dem Auftraggeber und meiner Vorgesetzten diktiert, wer dass machen sollte. Alles harmlos.
Dann heißt es wir machen es, übernehmen aber keine Verantwortung, dass der Müll auch wirklich rausgestellt wird.
So läuft dass dann weiter bis zum nächsten Vergessen.

Bei mir im Mehrparteienhaus:
Wenn die Nebenkosten Abrechnungen kommen:
Dann wird unter den Bewohnern gestöhnt, dass die Kosten so hoch sind, es wird mit der Verwaltung beraten, wie man kosten senken kann.
Das geht 3 Wochen. Dann kommt erst mal Sommer, keiner denkt an die Heizung und die Sache ist vergessen.
Unser Gas Atmo läuft weiterhin 365 Tag im Jahr auf seinen 60-70°. Ohne, dass sich jemand daran stört. Die Heizungsfirma juckt es nicht - es wird ja warm. Es bleibt also alles wie es ist.

In der Politik läuft es doch genau so:

Es gibt ein großes Problem. Dann kommen alle die meinen was zu sagen zu haben zusammen, es wird alles besprochen aber es ändert sich nicht wirklich was. Alles bleibt so im Durchschnitt.

In Wirtschaftskunde in der Schule, da war das auch so. Wenn wir eine Arbeit hatten, dann wurden die mit extrem guten Antworten nur minimal besser bewertet, als die die sich wenig Mühe mit Ihren antworten gemacht haben.

Auch hier: Alles (die Firma - in diesem Fall die Klasse) ist die Summe auch hochmotivierten und lässigeren Mitarbeitern.

Dieses Phänomen ist mir schon hier und da aufgefallen. Wer hat da infos zum einlesen ?

Aber irgendwann kippt das ganze auch. Dann wird ein Radikal schlag gemacht:
Es wir eine andere Firma beauftragt oder das Haus wird leergeräumt und komplett Kernsaniert oder gleich abgerissen…
Ab wann kann man sagen, dass der Durchschnitt, dem Radikalschlag weicht?

ciao

Alex.

#2

moin,

kann es auch sein, dass die subjektive Wahrnehmung der Problemgröße bei dir etwas vom Durchschnitt abweicht?

grüße
lipi

#3

Hm, ja dass könnte auch sein. Kannst du mir ein Bespiel nennen?

#4

Heißt Faulheit. Solange es nicht weh tut, ändert sich nichts.

Data

#5

hi,

ungeleerte Mülltonnen in größeren Zeiträumen. (wobei ich dir da schon aus Prinzip eine Teilschuld anrechnen würde, wenn du anderen die Arbeit machst gewöhnen die sich natürlich daran)

Benotung von Schularbeiten aus der eigenen Sicht heraus.
Heizung in einem größerem Mehrfamilienhaus läuft im Sommer durch.

Politisch ist die Aussage schlicht ein riesen Unfug, da erörterst du jedoch nicht weiter, was für große Probleme unbehandelt bleiben.
Nicht jede leere Milchtüte ist ein Problem.

wegen ungeleerten Mülltonnen oder wegen der durchlaufenden Heizung?
Dein Bezug zur Realität ist in allen deinen Beiträgen nicht ganz der Durchschnitt.

Der Mensch ist relativ gut darin, sich an Dinge zu gewöhnen. An Positive wie auch an Negative.
Alle diese Problemchen sind weit ab von Existenzbedrohend. Sie erreichen noch nicht mal den Punkt, wo etwas unangenehm wird.
Bei den Mülltonnen kommt noch die Gesellschaft dazu, ein Einzelner wird eher handeln als eine Gemeinschaft die kollektiv nix macht.
Das geht dann solang gut, bis es einen Einzelnen genügend stört. Das wärst wahrscheinlich dann du.

grüße
lipi

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#6

Ich meine, Du hast alles was um Dich rum in so einer Firma geschieht bzw nicht geschieht, gut analysiert. Mit Deinem Verantwortungsbewusstsein wärst Du in einer kleineren Firma besser aufgehoben. Da ist man aufeinander angewiesen und Leistung wird besser gesehen und anerkannt.
Udo Becker

#7

Hallo Cineast, das liegt meiner Meinung nach nicht an den Verhaltensweisen einzelner Personen. Es liegt daran, dass ich „Durchschnitt“ rechnerisch aus Allem Möglichen zusammen kriege. 70% deutscher Eltern hauen Ihr Kind, 30 % tun das nie. 65 % der männlichen Enwohner von Timbuktu halten ihre Frauen in Zimmern gefangen. 35% tun das nicht. 55 % der wahlberechtigten Ameikaner haben ihre Frauen wie auch immer dazu gezwungen, Herrn Trump zu waählen. 45 % haben das nicht getan.
Daraus kann man dann folgende völlig unseriöse Aussage konstruieren: in der Hälfte der Bevölkerung der USA, Deutschlands und Timbuktu gehört häusliche Gewalt zum Alltag.
Frag nach, auf was sich dieses Phänomen genau bezieht. Bis dahin würde ich es als statistischen Unfug bezeichnen.