Hab ich auch gedacht. Die Wärmeverluste sind ja abhängig von der Differenz Innen- / Außentemperatur, ganz gleich, WIE ich die Innentemperatur erreicht habe.
ABER:
Wenn man Infrarotheizungen installiert, dann wird die Luft über die Erwärmung der Flächen im Raum beheizt. Das wären dann hauptsächlich die Wände.
Über die Wände (und Fenster) verliert der Raum Wärmeenergie. Wenn gerade diese Bauteile bei einem Heizungstypus besonders warm sind, verliere ich auch mehr Energie (an umliegende Räume, an die Umwelt).
Bei der Berechnung der Wärmeverluste einer Außenwand kommt es nämlich nicht darauf an, wie groß die Temperaturdifferenz zwischen Innenluft und Außenluft ist, sondern wie groß sie zwischen der Innenseite und Außenseite der Wand sind.
Beispiel:
A. Heizlüfter, gerade angemacht
Luft 22°C, Wand vielleicht nur 15°C, Außenseite der Wand 0°C: Wärmeverluste entsprechen 15K Differenz
B. Heizkörper eine Zentralheizung
Luft 22°C, Wände 18° (weil der Raum nicht „mal eben“ beheizt werden kann, ist der Heizkörper schon länger an): 18K Differenz
C. Infrarotheizung
Luft 22°C, Wände 25° (angestrahlt von der Heizung), 25K Differenz
Vor- und Nachteile:
A verbraucht die wenigste Energie, diese Energie ist aber sehr teuer. Die Wände werden wohl bald schimmeln. Der Raum ist sehr schnell warm (und auch wieder kalt).
B verbraucht wohl mehr Energie, die aber preiswerter als Strom ist. Kurzes Aufheizen ist nicht möglich. Bauteile sind immer mäßig warm, daher wohl kein Schimmel zu befürchten.
C verbraucht am meisten Energie - und zwar die teure. Beste Trockenhaltung der Wände. Kein schnelles Aufheizen des Raums, Lagerfeuereffekt (Heizung zugewandte Körperseite ist warm, Rest ist kalt), solange die Luft noch nicht warm ist.
Für selten genutzte Bäder könnte ich mir vorstellen, dass man einen Heizkörper einer Zentralwarmwasserheizung zur Temperierung nutzt, den Raum also konstant auf z.B. 18°C hält und dann bei Bedarf mit einem elektrischen Schnellheizer auf Wohlfühltemperatur bringt.