Wie heize ich am besten mein Bad?

Hallo zusammen,

ich habe ein kleines altes Haus, die Zimmer werden alle mit Holzöfen erwärmt, nur das Bad habe ich bisher, immer mit einem Ölradiator geheizt. Ich hatte jetzt ein ganzes Jahr lang, ein Strommessgerät dran, Ergebnis: Verbrauch 230 Kilowattstunden. Ich lebe alleine und das Bad ist ca. 3 x 2 x 2,20 m groß.
Das Wasser wird mit einem Boiler mit Strom erwärmt.

Meine Frage wäre, gibt es eine sparsamere Heizmöglichkeit? Also Gas mag ich nicht.
Ich sah gerade im Netz, so einen Infrarotstrahler aus Keramik, zum an die Wand hängen, er hatte nur 550 Watt und kostet nur 45 €, ich meine nur.

Bin dann erst morgen wieder Online.

Danke und schöne Grüße

Zori

MOD(TOO): Habe dich in die Heizung verschoben

Das macht ca. 38kWh/m² im Jahr. Das ist ein super Wert für einen Neubau. Für ein altes Haus mag ich das nicht recht glauben (ungedämmter Altbau mit schlechten Fenstern… da hat man mitunter das Zehnfache).
Bist du sicher, dass das Ding richtig gemessen hat?
Oder wurde der Raum nur stundenweise beheizt?

So ein Infrarotstrahler hat den Vorteil, dass er nur die Gegenstände im Bad erwärmt, die er bestrahlt. Die geben dann Wärme an die umgebende Luft ab.
Ein Radiator dagegen erwärmt primär die Luft, und die gibt wiederum Wärme an die Gegenstände ab.
Deshalb mag ein Infrarotstrahler sparsamer sein, weil man auf die Erwärmung der Luft und damit letztlich auch der Wände verzichten kann.
Das gilt aber nur, wenn das Ding nicht permanent läuft, sondern nur bei Bedarf eingeschaltet wird.
Und:
Dadurch, dass die Wände kalt bleiben, wird es auch mehr Probleme mit Feuchtigkeit geben. Schlimmstenfalls bildet sich mittelfristig Schimmel.

Gruß,

Kannitverstan

Hallo,
moeglicherweise kannst Du Waerme vom Holzofen rueberleiten ins Bad. Luftfuehrung, oder auch einige Ziegel / Schamott-Steine in Baumwolltasche abends ruebertragen.
Solange Du Strom nimmst, wird es aehnlich teuer bleiben. Etwas, das schneller Dich erwaermt und nicht das Zimmer, wurde erwaehnt, Infrarot. Waermepumpe waere sparsamer im Betrieb, doch zu viel Invest.
Isolieren der Aussenwaende wuerde auch helfen. Dicker Vorhang vors Fenster.

Hallo Zori,

Wie @Helmut_Taunus schon angedeutet hat, hat man früher dazu das Ofenrohr zuerst noch durch einen anderen Raum geführt, bevor es am Kamin endete. Damit konnte man den Wirkungsgrad des Ofens verbessern, weil die Restwärme noch ausgenutzt wurde.

Eine weitere Möglichkeit wäre noch Warme Luft mit einem Ventilator ins Bad zu blasen. Allerdings gibt es dabei einiges zu beachten, sonst können die Rauchgase ins Zimmer gesaugt werden, was dann tödlich sein kann. Der Schorni hat deshalb dabei ein wichtiges Wort mitzureden.
Allerdings kann der Schorni auch Ideen haben, welche umsetzbar sind und dir weiter helfen.

Grundsätzlich ist es nicht einfach eine Lösung per Ferndiagnose zu finden.

MfG Peter(TOO)

Der muss dann aber auch die entsprechende Größe haben!
In einem Bad nahezu gleicher Größe meiner Freunde hängt so ein Ding ca. 80 x 60 cm groß und das heizt das Bad nur ungenügend auf. ramses90

Hallo,

bevor ich in’s Bad gehe, schalte ich den Radiator ein, dass es so 20° hat, wenn ich rein gehe, schalte ich ihn aus, da er ja nachheizt, bin halt sparsam, muss ich auch sein, bei 10 € Std. Lohn.

Hallo zusammen,

vielen Dank für die zahlreichen Antworten, dass was alles erwähnt wurde, habe ich alles schon in Betracht gezogen und auch teilweise ausprobiert.

Ich dachte nur, dass mit der Infrarot Heizung wäre vielleicht etwas.
Ich werde es so machen, wenn der Radiator, mal kaputt ist, probiere ich es mal damit, er hält aber glaube ich ewig, er ist bestimmt schon fast 40 Jahre alt.

Na ja und so schlimm ist es ja nicht, mit den Stromkosten.

Ein schönes Wochenende und schöne Grüße

Zori

Die Stromkosten für welche Elektro-Heizungs-Version auch immer sind bei gleicher erreichter Zimmertemperatur auch ziemlich gleich. In all diesen Geräten wird nahe 100% der elektrischen Leistung in Wärme umgesetzt. Mehr ist nicht drin. Nur der Weg dorthin unterscheidet sich.
Gruß
anf

Es ist richtig, dass ein echter Infrarotstrahler augenblicklich nach dem Einschalten die bestrahlten Körperteile wärmt.
Das könnten z.B. Bauch und Gesicht sein. Rücken, Flanken und Beine frösteln, während Bauch und Gesicht gegrillt werden.
Am Ende wird man sich erst wohl fühlen, wenn die Luft im Raum warm ist, oder wenn Strahlungswärme von allen Seiten kommt. Die indirekte Beheizung über die Erwärmung von Flächen und Körpern im Raum dürfte daher ineffizienter sein - vor allem dann, wenn auch Außenwände angestrahlt werden.

Am effizientesten wäre es wohl, nur die Luft zu beheizen. Also: Badschnellheizer an, heiße Luft kommt sofort mittels Gebläse heraus, das Bad ist in einer Minute komplett war. (Wir reden ja nur über weniger Kilogramm Luft).
Leiden wird dann die Gebäudesubstanz, denn an den kalten Wänden wird eine Menge Feuchtigkeit kondensieren.

Wenn ich mir die üblichen Anbieter von „Infrarotheizungen“ anschaue, dann fällt auf:

  • es sind keine Infrarotheizungen (es wird nur wenig Strahlungswärme abgegeben, viel Konvektionswärme)
  • in den Beispielbildern „strahlen“ die Dinger Außenwände an. Dann ist genau das Bauteil mit den übelsten Transmissionswärmeverlusten das, was am wärmsten ist!
  • für eine Platte mit nem Heizwiderstand maßlos überteuert

Würde man im Bad an allen vier Wänden „echte“ Infrarotstrahler haben (diese wären dann extrem heiß, bis kurz vor der Rotgluht), dann würde man tatsächlich den gesamten Körper anstrahlen und es wäre tatsächlich schnell war. ohne den Raum beheizen zu müssen. Tauglich wären dafür z.B. Wärmelampen (aus der Tierzucht), Kurzwellen-Infrarotstrahler (auch diese leuchten deutlich sichtbar rot) oder Langwellen-Infrarotstrahle („Dunkelstrahler“).
Deren Oberflächentemperaturen sind aber immer weit über der von den Dingern, die der Handel einem als Infrarotstrahlungsheizungen verkaufen will (ich las von 90°C oder 120°C - da hat man aber leider noch nicht allzu viele Strahlungswärme!).

Hab ich auch gedacht. Die Wärmeverluste sind ja abhängig von der Differenz Innen- / Außentemperatur, ganz gleich, WIE ich die Innentemperatur erreicht habe.

ABER:
Wenn man Infrarotheizungen installiert, dann wird die Luft über die Erwärmung der Flächen im Raum beheizt. Das wären dann hauptsächlich die Wände.
Über die Wände (und Fenster) verliert der Raum Wärmeenergie. Wenn gerade diese Bauteile bei einem Heizungstypus besonders warm sind, verliere ich auch mehr Energie (an umliegende Räume, an die Umwelt).

Bei der Berechnung der Wärmeverluste einer Außenwand kommt es nämlich nicht darauf an, wie groß die Temperaturdifferenz zwischen Innenluft und Außenluft ist, sondern wie groß sie zwischen der Innenseite und Außenseite der Wand sind.

Beispiel:
A. Heizlüfter, gerade angemacht
Luft 22°C, Wand vielleicht nur 15°C, Außenseite der Wand 0°C: Wärmeverluste entsprechen 15K Differenz

B. Heizkörper eine Zentralheizung
Luft 22°C, Wände 18° (weil der Raum nicht „mal eben“ beheizt werden kann, ist der Heizkörper schon länger an): 18K Differenz

C. Infrarotheizung
Luft 22°C, Wände 25° (angestrahlt von der Heizung), 25K Differenz

Vor- und Nachteile:
A verbraucht die wenigste Energie, diese Energie ist aber sehr teuer. Die Wände werden wohl bald schimmeln. Der Raum ist sehr schnell warm (und auch wieder kalt).
B verbraucht wohl mehr Energie, die aber preiswerter als Strom ist. Kurzes Aufheizen ist nicht möglich. Bauteile sind immer mäßig warm, daher wohl kein Schimmel zu befürchten.
C verbraucht am meisten Energie - und zwar die teure. Beste Trockenhaltung der Wände. Kein schnelles Aufheizen des Raums, Lagerfeuereffekt (Heizung zugewandte Körperseite ist warm, Rest ist kalt), solange die Luft noch nicht warm ist.

Für selten genutzte Bäder könnte ich mir vorstellen, dass man einen Heizkörper einer Zentralwarmwasserheizung zur Temperierung nutzt, den Raum also konstant auf z.B. 18°C hält und dann bei Bedarf mit einem elektrischen Schnellheizer auf Wohlfühltemperatur bringt.

Ja. Aber das spielt keinerlei Rolle, wenn man damit den ganzen Raum auf Temperatur bringen will. Denn irgendwann hat alles im Raum die Temperatur, dann ist es ziemlich egal, wie sie entstanden ist.

Das einzige, was Heizkosten sparen kann, ist (wie Du auch schreibst) eine kurzzeitige Erwärmung des Raumes. Wärme nur dann, wenn sie aktuell gebraucht wird, ansonsten ist es halt kalt. Dazu wäre ein Schnellheizer oder noch besser ein Heizlüfter (kann man auf den Badbenutzer richten, birgt aber Gefahr bei falscher Benutzung) geeignet.
Gruß
anf