Ich find die Frage interessant, und habe mal nur das AB0-System der Blutgruppen betrachtet.
Genetisch hat jeder Mensch zwei Allele, von denen jedes A, B oder nichts (0) sein kann.
Beide Allele zusammen ergeben die Blutgruppe, also A+B=AB, A+A=A, A+0=A etc.
Und bei der Vererbung gibt jedes Elternteil eines seiner Allele an das Kind weiter. Daraus ergibt sich dann die Wahrscheinlichkeit für die Blutgruppe des Kindes, die sich auf Wiki findet.
Dabei gilt z.B.: Haben beide Eltern A+0=A, dann besteht eine 25%-Chance, daß das Kind 0+0=0 bekommt. Aber Vater oder Mutter, oder auch beide können auch A+A haben, dann hat das Kind auf jeden Fall auch A. Das drückt die Chance auf Blutgruppe 0 insgesamt auf 6,25%.
Laut Wiki haben in Deutschland 43% A, 41% 0, 11%B und 5% AB. Das ist regional sehr unterschiedlich, bei den Japanern haben 35% B und 18% AB.
Bei der Blutspende ist es so, daß eine Person mit A nur jemandem spenden darf, der auch mindestens A hat, oder AB. Nur 0 darf an alle spenden.
Bleiben wir in Deutschland, und packen das ganze in Exel:
Das liest sich so:
43% aller Mütter haben Blutgruppe A, deren Männer haben auch zu 43% A. wenn beide A haben, hat das Kind nur 6,25% aller Fälle 0. Damit haben 43% * 43%* 6,25% = 1,16% aller Kinder eine Mutter mit A, und selbst 0. Sie dürfen das Blut der Mutter nicht bekommen, daher ist das rot eingefärbt.
Zählt man zusammen, können 36% aller Kinder, deren Mutter A hat, Blut von ihr bekommen. Und insgesamt können knapp 87% aller Kinder das Blut der Mutter empfangen. (Man kann das Wort „Mutter“ natürlich auch durch „Vater“ ersetzen)
Das sieht auf den ersten Blick gar nicht so schlecht aus. Allerdings kommen noch andere Faktoren dazu, vornehmlich der Rhesusfaktor. Wer ihn hat, also Rhesus-positiv ist, darf keinem mit Rhesus-negativ Blut spenden. Und das ist auch wieder Vererbungssache.
Und ganz wichtig: Hier geht es um Blutkörperchen, bei Blutplasma wäre es genau umgekehrt.