Hallo,
Ein weiteres Problem ist noch, dass im Wasser immer Gase gelöst sind.
Je höher der Druck ist, umso mehr Gas kann gelöst werden.
Kenn jeder von kohlensäurehaltigen Getränken. Öffnet man die Flasche und senkt damit den Druck, Perlt das gelöste Gas aus.
Ohne Anlagenvordruck steht das Wasser, bei deinem Beispiel, im Keller unter 0.85 Bar, Oberkante oberster Heizkörper aber unter 0 Bar, da könne also Gase ausgasen.
Unter diesen Bedingungen kann aber im Heizkörper auch ein Unterdruck entstehen.
Das Bar ist definiert als kg/cm2.
1kg Wasser hat bei 4°C ein Volumen von 1Liter.
Mit der Druckmessung im Kelle, misst du also die Wassermasse darüber und nicht genau die Höhe der Wassersäule.
Wenn du also bei 60°C Wassertemperatur genau bis Oberkante Heizkörper füllst, scheint alles in Ordnung zu sein.
Kühlt das Wasser, bei einem offenen System nun aber ab, singt der Pegel obwohl der Druck gleich bleibt. Bei einem geschlossenen System entsteht ein Unterdruck im Heizkörper. Wobei es dabei erst recht ausgast.
Mit dem Vordruck erreicht man, dass kein Vakuum entstehen kann.
Die 1.5Bar Faustregel können gewaltig in die Hose gehen und man sollte sie vergessen!
Da können auch mal die Profis reinfallen:
Wir hatten in einer Siedlung eine Fernwärme Anlage für etwa 20 Wohnblocks. Jeder Block hat 4 beheizte Geschosse. Die Anlage wurde so um 2000 rum saniert.
Dann ging die Sucherei los, in unserem und einem weiteren Block war der Wasserdruck viel zu hoch!
Es wurde dann eine ganze Weile im Bereich Pumpen und Strömungsverluste gesucht. bis man endlich gemerkt hat, dass die Siedlung auf einem Hügel gebaut ist und sich die Heizzentrale, hydrologisch, eigentlich über unserem Block befindet…
MfG Peter(TOO)