Wie hoch soll der Druck in der Wasserleitung der Heizung sein?

Hallo,

wir haben einen Gasbrenner der zwei Heizkreisläufe bedient (Fußhodenheizung und Heizung für’s Bad).

Durch die unterschiedlichen Temperaturen wird der Druck sicherlich etwas schwanken bzw. durch die Ausdehnungsgefäße kontrolliert. Ich bitte meine Ausdrucksweise zu entschuldigen, bin nicht vom Fach.

Grund meiner Frage: Die Heizkörper im Bad werden nicht warm. Ich vermute, dass Druck fehlt. Die Pumpe hat auch einen Fehlermeldung gezeit „Luft in Pumpe; Wassermenge /-druck prüfen“.

Die Monteure waren da, haben eine Pumpe ausgetauscht und die Heizung im Bad funktioniert immer noch nicht. FBH geht allerdings.

Ich vermute, dass der Druck immer noch zu gering ist. Wie hoch sollte dieser mindestens sein bzw. welcher Druck ist zu empfehlen?

Vielen Dank vorab.

Schöne Grüße
Pitufino

Der Druck hängt ab von der Höhe Deiner Anlage: gemessen vom Manometer bis Oberkante höchster Heizkörper. zum Beispiel: die Höhe beträgt 8,5m; dann entspricht diese Wassersäule einem Druck von 0,85 bar dann sollte der Druck im kalten Zustand etwa 0,9 bar betragen.

Hallo,
wir sprechen hier doch von einem Schwimmbad,oder? Oder sind mehrere Heizkörper in einem Badezimmer? Kann es sein,dass an sich an der Wand ein Regler befindet,der die Heizkörperpumpe steuert ? Dann könnte die FB für ausreichend Wärme sorgen und stat.Heizflächen bleiben kalt.Ein Foto von der Heizzentrale wäre hilfreich für eine entgültige Klärung.
MfG

Warum haben die Jungs denn dann die Pumpe erneuert? Pumpen kann man entlüften und Druck erhöhen. Hoffentlich hast die Rechnung noch nicht bezahlt. Das Rechenbeispiel von @Walter_Tramope stimmt, allerdings sagt die Faustregel 1,5 Bar und gut ist. Zumal es Anlagen gibt, die eine Wassermangelsicherung haben. Das Problem kann doch auch am HK selbst liegen. (Luft, Th - Ventil/Stift etc.) Prüf das mal.

Wenn Luft im System ist, kann man mit entlüften Wunder bewirken. Also haben die Handwerker wahrscheinlich eine funktionierende Pumpe ausgetauscht. Sie haben deine Hilflosigkeit ausgenutzt.
Jeden Heizkörper entlüften bis Wasser kommt, dann den Druck durch nachfüllen wieder so einstellen, dass der Zeiger am oberen Ende des grünen Bereichs ist. Und das Ganze dann in den nächsten Tagen sooft wiederholen bis die Luft draussen ist.
Noch ein Tipp: Luft im Heizungssystem kann man meist auch an den Geräuschen feststellen. Wasser im Heizungssysten fliesst ohne Luft geräuschlos.
Gruß
HG16766

Möchte deine Rechnung nur um eine klein Komponente erweitern. Bei 8,5m geodätische Höhe sollte der Anlagendruck 0,85 bar + 0,3 bar Anlagen überdruck. Dies ergebe einen Druck von 1,15 bar dieser sollte in der Heizung nicht unterschritten werden da sonst ein Luft einsaugen durch die Verschraubungen entstehen kann.
Da aber die meisten Anlagen ein Vordruck im Ausdehnungsgefäß (ADG) von 1,0 -1,5 bar haben sollte der Anlagendruck 1,3-1,8 bar haben um eine Wasservorlage im ADG zu gewährleisten.
Die Bemerkung vom Anlagendruck im Kalten zustand der Anlage ist auch so nicht ganz richtig der Druck in der Anlage sollte egal ob kalt oder warm immer gleich seien, sollte es nicht so sein ist die Wahrscheinlichkeit eines defekten ADG sehr groß.

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Mach mich bitte schlau. Was ist 0,3 Bar Anlagenüberdruck? Und durch welche Verschraubungen kann bei Unterschreitung Luft eingesaugt werden?

Kein Problem.
0,3 bar Anlagenüberdruck bedeutet das du bei einer Höhe von bspw. 8,5m und einen Druck von 0,85 bar gerademal so viel Druck hast das aus dem höchsten Punkt der Anlagen Wasser tropfen würde. Da aber überall in der Anlage ein Überdruck sein soll wird der Anlagendruck um 0,3 bar erhöht. In dem Fall also auf 1,15 bar. Wenn der Druck nur bei 0,85 bar liegt kann durch das strömen vom Wasser (umwelzen der Pumpe) Luft über Heizkörperverschraubungen oder Luftstopfen eingezogen werden.
Dies heißt nicht das die Verschraubungen undicht sind dies liegt einfach daran das Luft eine geringere Dichte hat als Wasser d.h. die Verschraubung ist Wasserdicht aber nicht Luftdicht.
In Fachkreisen Diffusionsdicht genant.

Wenn der Heizkörper nicht warm wird hat das wenig mit dem Anlagendruck (wenn vorhanden 1 - 1,5) und Pumpendruck (wenn Pumpe in fördert) zu tun. Heizkörper benötigen eine geringe Pumpenleistung. Wahrscheinlicher wäre dann ein hydraulisches Problem, dass eine andere Pumpe alles weg saugt oder wahrscheinlicher dass an den Heizkörperventilen oder im Rohr … sich etwas zugesetzt hat. Vielleicht ist die Thermostatventileinstellung auf 1 oder gering gedreht - dann diese öffnen zum probieren oder die Ventile demontieren und nachschauen. MfG

Danke, so weit so gut. Deshalb meinte ich auch als Faustregel 1,5 Bar oder etwas mehr. Der Begriff Anlagenüberdruck war mir in dem Zusammenhang kein Begriff. Das Verschraubungen (im übrigen auch verz., oder schwarze Stahlrohre) nicht diffusionsdicht sind ist wohl jedem halbwegs Fachmann klar. Allerdings ist der hier zu vermutende Druckverlust nicht von Bedeutung. (Sollte der Anlagendruck unter dem Umgebungsluftdruck liegen) Problematisch ist hier eigentlich nur die Korrosion. Wobei selbst bei „offenen“ Anlagen nicht alle Rohre nach 3 Jahren ihren Geist aufgaben. Gerade in sensiblen Bereichen (FB - Heizung) werden daher seit Jahren diffusionsdichte, meist Verbundrohre eingesetzt.

Hallo,

Ein weiteres Problem ist noch, dass im Wasser immer Gase gelöst sind.
Je höher der Druck ist, umso mehr Gas kann gelöst werden.
Kenn jeder von kohlensäurehaltigen Getränken. Öffnet man die Flasche und senkt damit den Druck, Perlt das gelöste Gas aus.
Ohne Anlagenvordruck steht das Wasser, bei deinem Beispiel, im Keller unter 0.85 Bar, Oberkante oberster Heizkörper aber unter 0 Bar, da könne also Gase ausgasen.

Unter diesen Bedingungen kann aber im Heizkörper auch ein Unterdruck entstehen.

Das Bar ist definiert als kg/cm2.
1kg Wasser hat bei 4°C ein Volumen von 1Liter.
Mit der Druckmessung im Kelle, misst du also die Wassermasse darüber und nicht genau die Höhe der Wassersäule.

Wenn du also bei 60°C Wassertemperatur genau bis Oberkante Heizkörper füllst, scheint alles in Ordnung zu sein.
Kühlt das Wasser, bei einem offenen System nun aber ab, singt der Pegel obwohl der Druck gleich bleibt. Bei einem geschlossenen System entsteht ein Unterdruck im Heizkörper. Wobei es dabei erst recht ausgast.

Mit dem Vordruck erreicht man, dass kein Vakuum entstehen kann.

Die 1.5Bar Faustregel können gewaltig in die Hose gehen und man sollte sie vergessen!

Da können auch mal die Profis reinfallen:
Wir hatten in einer Siedlung eine Fernwärme Anlage für etwa 20 Wohnblocks. Jeder Block hat 4 beheizte Geschosse. Die Anlage wurde so um 2000 rum saniert.
Dann ging die Sucherei los, in unserem und einem weiteren Block war der Wasserdruck viel zu hoch!
Es wurde dann eine ganze Weile im Bereich Pumpen und Strömungsverluste gesucht. bis man endlich gemerkt hat, dass die Siedlung auf einem Hügel gebaut ist und sich die Heizzentrale, hydrologisch, eigentlich über unserem Block befindet…

MfG Peter(TOO)

Na, das mach ich seit ca. 20 Jahren so und bin immernoch gut gefahren.

Sorry, aber Fernwärme ist doch hier nicht relevant. Wobei ich dir Recht gebe mit der grundsätzlichen Beschreibung.

Nein, def. nicht. Eine Masse (kg) kann niemals in Verbindung zu cm (Zentimetern) gebracht werden. Jedenfalls nicht in einer seriösen Betrachtungsweise.

Hallo,

Jo , hast ja recht, es geht um die Kraft, also;
1Bar = 10N/cm2

Aber wenn man 1Bar mit 10m Wassersäule gleichsetzt, stimmt die auch nicht wirklich.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

Dann hast du Glück gehabt, bzw. nie ein Haus mit 6 oder mehr Geschossen.

MfG Peter(TOO)

Aha, in beschriebenem Fall laufen also 17 Pumpen und Pumpe 8 saugt von heute auf morgen alles weg oder wie? Der Fragesteller hat sein Th - Ventil auf 1 stehen und wundert sich das nichts warm wird, wie blöd glaubst du ist der? Ventile demontieren und nachsehen…dazu sag ich mal besser garnichts.

Entschuldigung - ich kenne die Hydraulik in der Anlage nicht - und vor allem wusste ich nicht das der Fragende ein Heizungsingenieur ist. Dann weiß ich allerdings auch nicht was da für Philosophen am Werk sind!
MfG

Das Forum ist mir zu blöde.
MfG

Guten Abend!
Wie ich sehe, gibt es viele Meinungen zum Anlagendruck, also gebe ich meine Version auch noch dazu. Als Heizungsbauer habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Anlagendruck am höchsten Punkt der Anlage mindestens so hoch sein muss, wie der atmosphärische Druck der Umgebung und dieser beträgt in unseren Breitengraden ca. 1 bar. Also muss der Anlagendruck bei einem 3 stöckigem Gebäude 1,8 - 1,9 Bar betragen um den Sauerstoffeintritt in Form von Sog bei mechanischen Verbindungen oder nicht Sauerstoffdichten Rohren zu vermeiden. Zu berücksichtigen sind allerdings die Sicherheitsarmaturen und der max. zulässige Betriebsdruck des Wärmeerzeugers bzw. des Pufferspeichers.
Grüße Albert