Wie hört sich der Name Möser an?

Guten Tag,

ich habe eine Frage für Sie. Ich werde bald heiraten und mein zukunftiger Mann hat den Namen „Möser“. Dieser Name gefällt mir gar nicht, weil ich fürchte, dass er zu unanständigen Assoziationen führen kann. Ich selbst kann es aber nicht sehr gut beurteilen, weil Deutsch nicht meine Muttersprache ist. Deswegen möchte ich Sie fragen, wie sich dieser Name für Sie anhört?

Eure Antworten würden mir sehr behilflich sein.

Danke im Voraus!

Mit freundlichen Grüßen,
Julia

Hallo,

Deswegen möchte ich Sie fragen, wie sich dieser Name für Sie
anhört?

wenn ich zwölf wäre, vermutlich für ein paar Sekunden lustig, aber so…

Zum Hintergrund: das ist ein sogenannter Herkunfts- bzw. Wohnstättenname, abgeleitet aus dem Wort Moos (–> Moser --> Möser). Erstmals erwähnt 1242 n. Chr. und damit zu den ältesten überlieferten/überlebenden deutschen Namen gehörend. Also ein echter Klassiker - älter noch als Müller, Meier oder Schmidt.

Gruß
Christian

Hallo,

und eindeutig süddeutschen Ursprungs.

Die Endung „-er“ bei Herkunfts- und Wohnstättenbezeichnungen ist typisch süddeutsch.
Im Norden würdest du jetzt zur Frau Moosmann.

Gruß
Lawrence

Hallo,

und eindeutig süddeutschen Ursprungs.

ich tat mich schwer, eine solche Klassifizierung vorzunehmen, weil das damals mit dem Deutschland noch nicht so weit her war. Man war ja gerade erst dabei, für Siedlungen Platz zu schaffen (zu roden: ~rohde, ~rath, ~roth, ~rott, ~raut usw.). Aber unter den heutigen politisch-geographischen Gegebenheiten hast Du natürlich recht.

Die Endung „-er“ bei Herkunfts- und Wohnstättenbezeichnungen
ist typisch süddeutsch.
Im Norden würdest du jetzt zur Frau Moosmann.

Eher noch Mohr, Moor, Moor- oder Murmann. Moos ist an sich schon süddeutsch und bezeichnet ein Niedermoor. Moor ist eher nord- und mitteldeutsch und - der Vollständigkeit halber - Bruch in Ost bzw. Nordostdeutschland üblich (daher auch Oderbruch; hat mit Durchbruch o.ä. nichts zu tun).

Gruß
Christian

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Hallo Julia,

diese etymologischen Betrachtungen sind ja ganz interessant, helfen dir aber vermutlich nicht so recht weiter.
Ich muß sagen, daß vermutlich jeder, der den Namen hört, entsprechend eindeutige Assoziationen haben dürfte. Auch wenn sich vermutlich niemand über 12 entblöden würde, deswegen 'rumzukichern.
Also, meiner Meinung nach gibt es wirklich schönere Namen. Vielleicht auch deiner?:wink:
Es gab mal einen berühmten deutschen Architekten mit Namen Roderich Fick. Sooo dramatisch ist der Name deines Zukünftigen jedenfalls nicht.:wink:
Grüße,
Oliver

Hallo,

ich habe keine Zeit zum Googlen: es gibt doch diese Site, wo man die Verteilung eines Namens in einer Landkarte von Deutschland sehen kann.
Das sollte dann ziemlich aufschlussreich sein.

In Süddeutschland würde ich mir bei dem Namen Möser keine Gedanken machen, dass das jemand zweideutig auffasst.

Und selbst wenn: Radio FHH (in Frankfurt) hat seit Jahren einen erfolgreichen Sprecher, der seinen Namen mit Stolz trägt: Felix Möse.

Die Kombination finde ich dann doch etwas grins-erregend.

Gruß
Elke

Hallo,

diese etymologischen Betrachtungen sind ja ganz interessant,
helfen dir aber vermutlich nicht so recht weiter.
Ich muß sagen, daß vermutlich jeder, der den Namen hört,
entsprechend eindeutige Assoziationen haben dürfte.

Das ist falsch. Wenn der Name in Süddeutschland, wie vermutet, recht häufig vorkommt, denkt kein Mensch weiter (zumal die anstößige Assoziation eher norddeutsch ist, in Süddeutschland hat man für dieses Körperteil andere Ausdrücke). Von daher ist es durchaus relevant, wenn man mit weiß, wo man wohnen wird.

Gruß
Elke

vergessen
— ich wohne in Darmstadt, bin auch in der Nähe hier großgeworden.
Als mich zum ersten Mal jemand auf die Assoziation mit „Darm“ angesprochen hat, wusste ich gar nicht, was derjenige will. Für mich (und ich wage zu behaupten) für die meisten Menschen, die hier wohnen, ist es ein Name. Der Darmbach ist einfach ein kleiner Fluss. An Eingeweide denkt niemand dabei.

Gleiches gilt für die Bewohner des Darmstädter Nachbargemeinde Wixhausen.

Gruß
Elke

Hallo Elke,

ich habe keine Zeit zum Googlen: es gibt doch diese Site, wo
man die Verteilung eines Namens in einer Landkarte von
Deutschland sehen kann.

diese meinst Du vermutlich:
Möser vs. Moser:
http://www.verwandt.de/karten/absolut/m%25C3%25B6ser…
http://www.verwandt.de/karten/absolut/moser.html

Gruß
Christian

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Hallo Elke,

Das ist falsch.

Solche absoluten Aussagen sind jedenfalls nicht richtiger.

Wenn der Name in Süddeutschland, wie
vermutet, recht häufig vorkommt, denkt kein Mensch weiter

…was obiges beweist. Bin im Süden geboren und aufgewachsen und lebe auch immernoch dort. Und denke genau an… :wink:, wenn ich den Namen lese/höre. :wink:
Da Julia ja wissen wollte wie der Name in den Ohren von „Eingeborenen“ klingt habe ich meine (süddeutsche) Meinung dazu gesagt. Gibt sicher genau gegenteilige!:smile:
Schöne Grüße aus München,
Oliver

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Hallo,

und auch die Skirennläuferin Regine Mösenlechner hatte nie Probleme mit diesem Namen.

Gruß
Lawrence

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Hallo,

ich habe eine Frage für Sie. Ich werde bald heiraten und mein
zukunftiger Mann hat den Namen „Möser“.

Deswegen möchte ich Sie fragen, wie sich dieser Name für Sie
anhört?

Ganz normal. Wahrscheinlich, weil mir auch der Familienname „Moser“ geläufig ist. Auf den ersten Blick habe ich allerdings „Mörser“ gelesen, aber das macht ja auch nichts :smile:

Viele Grüße
Kati

Hallo,

Das ist falsch.

Solche absoluten Aussagen sind jedenfalls nicht richtiger.

?? Wieso kann ich nicht absolut sagen, dass eine (richtige) Information auf jeden Fall hilft?

Gruß
Elke

Hallo,

und auch die Skirennläuferin Regine Mösenlechner hatte nie
Probleme mit diesem Namen.

Woher willst’n du das wissen? Kennst du sie persönlich und hast ihr diese Frage gestellt? Als Person des öffentlichen Lebens würde ich mit so einem Namen sicher nicht in aller Öffentlichkeit sagen: „Boah, ich werd damit immer ausgelacht und früher hamse mich gehänselt mit den Namen.“ — oder hast du vllt. in einem Interview gehört, wie sie danach gefragt wurde und eine entsprechende Antwort gab?

Grüße,

  • André
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Hallo Elke,

Julia will wissen, wie sich der Name für einen Muttersprachler anhört.
Etymologische Herleitung ->unverdächtig -> hört sich nicht schlimm an.
Ergebnis: hört sich nicht schlimm an.

Tatsächlich weckt der Name aber trotzdem unanständige Assoziationen bei manchen. Und genau das wollte Julia wissen, was „wir“ empfinden, wenn wir den Namen hören. Und da sich das nicht an die Etymologie hält hilft diese Julia „nicht unbedingt“ weiter.
Und das ist nicht falsch, auch wenn du das vielleicht so siehst.

Meineserachtens können wir’s dabei dann auch belassen, denn Julia hat jetzt die Etymologie und Empfindungen von „uns“.:wink:
Schöne Grüße,
Oliver

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Hallo,

Julia will wissen, wie sich der Name für einen Muttersprachler
anhört.
Etymologische Herleitung ->unverdächtig -> hört sich nicht
schlimm an.
Ergebnis: hört sich nicht schlimm an.

Es ging auch um Verteilung innerhalb Deutschlands, Häufigkeit und ja, auch Ethymologie kann einen Einfluss auf die Rezeption haben.

Tatsächlich weckt der Name aber trotzdem unanständige
Assoziationen bei manchen. Und genau das wollte Julia wissen,
was „wir“ empfinden, wenn wir den Namen hören. Und da sich das
nicht an die Etymologie hält hilft diese Julia „nicht
unbedingt“ weiter.

Doch, wenn die Etymologie landschaftlich gebunden ist und dadurch die Akzeptanz in verschiedenen Regionen anders ist.

Meineserachtens können wir’s dabei dann auch belassen, denn
Julia hat jetzt die Etymologie und Empfindungen von
„uns“.:wink:

Unsere Empfindungen sind aber ganz persönlich gefärbt und in keinster Weise repräsentativ, noch dazu von herzlich wenig Leuten. Von daher kann der Hinweis auf Ethymologie und Verbreitung einen wesentlich besseren Ansatz zur Einschätzung bieten, als wenn zwei Leute sagen, ich habe die negative Assoziation und vier Leute sagen, ich nicht.

Gruß
Elke

ot
Hallo Julia,

wenn Dir der Name nicht gefällt - aus welchen Gründen auch immer - musst Du ihn nicht annehmen.

Es ist nach deutschem Recht möglich, dass beide Ehepartner den jeweiligen Geburtsnamen behalten oder auch dass der Mann den Namen der Frau annimmt.

Beste Grüße

=^…^=

Ich assoziiere sofort die „Möse“ und danach den „Mörser“ (das Geschütz, nicht das Werkzeug zum Zermahlen von Feststoffen).

Solltest du viel Umgang mit moralisch ungefestigen Personen haben (Kindern, Teens, Jugendlichen, Gefängnisinsassen, einfach gestrickte Persönlichkeiten etc.), dann würde ich lieber den unverfänglicheren Namen behalten. Wenn du dich nur mit Erwachsenen beschäftigst, die derlei Gedanken besser im Zaum halten, könnte man sicher mit „Möser“ leben.

LG Hahu

Hallo,

Es ging auch um Verteilung innerhalb Deutschlands, Häufigkeit
und ja, auch Ethymologie kann einen Einfluss auf die Rezeption
haben.

So?

Deswegen möchte ich Sie fragen, wie sich dieser Name für Sie anhört? :

Ich hatte den Eindruck, es ginge darum, wie sich dieser Name für „uns“ anhört.
Naja, sei’s drum.

Grüße,
Oliver

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‚‚geil‘‘!
Auf jeden Fall ANSTÄNDIG nach „Möse“! :smile:

Gruß
Uwe
*dernachallemnichtbegreiftdaßesimmernochleutegibtdiemösealsunanständigeswortbezeichnen*