Habe mir die gleiche Frage mal vor über 30 Jahren gestellt. Damals mit einem Cassetten-Deck mit mechanischem Zählwerk.
Wo das angeschlossen ist, lässt sich einfach herausfinden, indem man ohne Band spult. Je nach Vor- und Zurückspulen wird je einer der Antriebsmotoren genutzt, bei günstigeren Decks kann das aber auch ein gemeinsamer Motor sein und dann per Getriebe oder Riemen mal rechts, mal links antreibt.
Meine theoretischen Überlegungen hatten dazu geführt, dass es sich um eine quadratische Gleichung handelt müsste. Aber besonders gut hat das nicht geklappt, als ich dann die Parameter statistisch ermitteln wollte. Habe dann einfach mit einer polynomischen Formel angenähert.
Eine der Ursachen: Die Bandaufwicklung ist nicht gleichmäßig. Sie hängt davon ab, wie groß die Bandspannung beim Aufwickeln ist und ob es dazwischen Phasen gibt, indem sich die Bandwickel entspannen können.
Spult man beispielsweise das gesamte Band um, ist das Band auf der Zielspule immer unter hoher Spannung. Dann nimmt der Abstand zwischen den Lagen ab und das Band wird etwas gestreckt. Wird dann zwischendrin mal in die andere Richtung gespult, liegt nur eine geringe Spannung an.
Im Endergebnis passiert es dann, dass das Zählwerk am Ende nicht die gleiche Zahl an der gleichen Bandstelle anzeigte.
War bei den alten Cassetten leicht nachprüfbar: Mit einem Kugelschreiber konnte man manchmal viele Umdrehungen „nachspannen“.
Bei Video- und Computercassetten war der Effekt geringer, weil die Spulen im Ruhezustand fixiert waren und/oder der Antrieb nicht über die Spulenachsen erfolgte.
Ciao, Allesquatsch