Wie ist bei einer Spule das Verhältnis von Umdrehungen zu Zeit? (Tonbandgerät)

Hallo zusammen,

hoffentlich bin ich in dieser Kategorie richtig :wink:

Wie oben angerissen, möchte ich gerne wissen, bei welcher Zeit ein Tonbandgerät nach einer gewissen Anzahl Umdrehungen steht. Es müsste doch eine (quadratische?) Formel geben, die die Zeit ergibt, wenn man die Bandgeschwindigkeit und die Umdrehungen ins Verhältnis setzt, oder?
Anders formuliert, gibt es eine Gleichung, durch die sich eine veränderliche Winkelgeschwindigkeit in Zeit übertragen lässt?
VIelen Dank vorab für das Knacken dieser Nuss :smile:

Hallo
die Geschwindigkeit wird nicht über die Bandrollen gesteuert, sondern über zusätzliche Rollen, die immer gleich schnell sind.
blob

Die „großen“ Rollen sind über Gummiringe angetrieben, die die Geschwindigkeitsunterschiede ausgleichen können.
Gruß Michael

Genau,
die Geschwindigkeit am Tonkopf in der Mitte ist konstant. Fuer die unterschiedlichen Durchmesser bedeutet es, die Umfangsgeschwindigkeit ist konstant. Egal bei welchem Durchmesser.

Hallo,
super, das ging ja echt schnell mit den Antworten :smile:
Leider ist damit meine Ausgangsfrage noch nicht beantwortet; ich probiere es mal mit etwas weniger drumherum;

Angenommen, der Umdrehungszähler zeigt 30 Umdrehungen an; wie kann ich das dann in verstrichene Zeit umrechnen? Also, wie viele Sekunden sind nach 30 Umdrehungen verstrichen?
Grüße

Benni

Das lässt sich nicht direkt umrechnen: die Bandlänge einer bestimmten Laufzeit erfordert je nach Füllungsgrad der Spulen und nach Banddicke unterschiedliche Umdrehungen, die bei Bandgeräten montierten Zählwerke zeigen auch nicht die Umdrehungen, sondern relative Bandlängen an. Im übrigen dreht sich der Bandteller/die Bandspule leer schneller und voller langsamer.

LG

Silberloewe99

Genau das ist der Punkt. Aber müsste es doch eine flexible Formel geben, oder? Statisch ist das ja kein Problem; da haben wir bei einem Umfang von sagen wir 40cm und eine Bandgeschwindigkeit von 9,5 (=10)cm/sec eine Entsprechung von 4 Sekunden pro Umdrehung. Jetzt wäre es nur mühselig, das bei jeder Umdrehung einzeln zu berechnen (also Ursprungsradius - Banddicke, umrechnen in Umfang und so weiter und so fort).

Aber: wenn der Zähler die relative Bandlänge anzeigt, ist das ohnehin sinnlos. Könntest du mir denn bitte sagen, was genau dann gezählt wird? Also, zeigt der Zähler einen Prozentsatz an? Oder eine Länge? Oder vielleicht eine Einheit, also 1 Zählereinheit = 9,5 cm?
Vielen Dank für die Hilfe.
Grüeß

Benni

Hi Benni,

das hängt davon ab, woher das Zählwerk seinen Anstoß bekommt. Das kann - evtl. mit Untersetzung - die Bandzugrolle sein, dann stellt eine Einheit des Zählwerks tatsächlich einen konstanten Weg dar, oder es wird von einem der Wickelteller angetrieben, damit hängt die Anzeige linear mit der Umdrehungszahl zusammen, Die Umrechnung der Umdrehungszahl in Weg bzw. Zeit ist machbar, aber nicht ganz einfach.

Gruß Ralf

1 Like

Okay, prima. Da werde ich mich mal durchwühlen. Besten Dank!
Viele Grüße

Benni

Vielleicht hilft dir das weiter. Ich bin Dreher (Zerspanungsmechniker), und wir haben ähnliche Frage zur Berechnung der Bearbeitungszeit bei konstanter Schnittgeschwindigkeit einer Planfläche (Das musst du nicht unbedingt verstehen) Das heißt, von außen nach innen bewegt sich das Werkzeug, wobei die Geschwindigkeit gleich Drehzahl mal Durchmesser konstant ist. Also in der Mitte ist die Drehzahl wesentlich größer, als außen. Zur Berechnung der Zeit gibt es eine Formel: (D²-d²)PI / 4s*v Dabei D= das große (außen) Durchmesser, d= das kleine (innen) Durchmesser, s= der Vorschub, in deinem Fall die Banddicke und v= die konstante (schnitt) Geschwindigkeit. Bei einem Tonbandgerät ist die Bandgeschwindigkeit und -dicke gegeben, nach schätzen der Anfang- und Enddurchmesser der Spule kann man die Zeit berechnen.

Hi,
vielen Dank. Sehr cool. Auf den Trichter mit der Zerspanung hätte ich eigentlich auch kommen können.
Arbeite in einem Metallverarbeitungsbetrieb und rate mal, was die Jungs in der Werkstatt da unter anderem für Maschinen stehen haben :wink:

Meine Frage ist sehr gut beantwortet worden. Thema kann also geschlossen werden. Vielen Dank für eure Mühen.

Habe mir die gleiche Frage mal vor über 30 Jahren gestellt. Damals mit einem Cassetten-Deck mit mechanischem Zählwerk.
Wo das angeschlossen ist, lässt sich einfach herausfinden, indem man ohne Band spult. Je nach Vor- und Zurückspulen wird je einer der Antriebsmotoren genutzt, bei günstigeren Decks kann das aber auch ein gemeinsamer Motor sein und dann per Getriebe oder Riemen mal rechts, mal links antreibt.

Meine theoretischen Überlegungen hatten dazu geführt, dass es sich um eine quadratische Gleichung handelt müsste. Aber besonders gut hat das nicht geklappt, als ich dann die Parameter statistisch ermitteln wollte. Habe dann einfach mit einer polynomischen Formel angenähert.

Eine der Ursachen: Die Bandaufwicklung ist nicht gleichmäßig. Sie hängt davon ab, wie groß die Bandspannung beim Aufwickeln ist und ob es dazwischen Phasen gibt, indem sich die Bandwickel entspannen können.
Spult man beispielsweise das gesamte Band um, ist das Band auf der Zielspule immer unter hoher Spannung. Dann nimmt der Abstand zwischen den Lagen ab und das Band wird etwas gestreckt. Wird dann zwischendrin mal in die andere Richtung gespult, liegt nur eine geringe Spannung an.
Im Endergebnis passiert es dann, dass das Zählwerk am Ende nicht die gleiche Zahl an der gleichen Bandstelle anzeigte.

War bei den alten Cassetten leicht nachprüfbar: Mit einem Kugelschreiber konnte man manchmal viele Umdrehungen „nachspannen“.
Bei Video- und Computercassetten war der Effekt geringer, weil die Spulen im Ruhezustand fixiert waren und/oder der Antrieb nicht über die Spulenachsen erfolgte.

Ciao, Allesquatsch