Wie ist das mit der Hundeerziehung...?

Hallo zusammen, meine Freundin und ich haben uns vor einem Monat einen Staffordhire-Mischling(3,5J) aus dem Tierheim nach Hause geholt. Grundkommandos wie Sitz/Platz/gib Pfötchen/Iss/auf dein Platz kennt er schon.
Nur mit der Zeit kristallisierten sich erhebliche Probleme heraus. Sein Vorbesitzer war arbeitslos- so das TH-, sprich er war nie allein. Verzwickterweise hat er es somit nie gelernt und somit muss 24/7 immer jemand für ihn da sein. Das ist natürlich auf Dauer kein Zustand. Wie könnten wir dem schnell Abhilfe schaffen? Weiteres Problem, der Vorbesitzer ist wahrscheinlich durchgehend mit ihm Fahrrad nebenher gefahren, er zieht extrem oft an der Leine und versucht immer die Richtung anzugeben, natürlich gehen wir schon deshalb immer woanders lang, kennen die Tricks mit Richtungswechsel, Stehenbleiben oder Einzelschritte. Sein Wesen ist allerdings extremst!! Sturköpfig, ich kann ihm als sein Herrchen 5min am Stück in die Augen schauen und er schaut immernoch nicht weg. Er provoziert sehr gerne und ist verspielt. Gehen am Tag 3-4x raus, insgesamt so 3h würde ich schätzen, sein Abendessen muss er sich durchbfutterdummies oftmals verdienen Hat für diesen Pflegel jemand ein paar Tipps für uns? Hundeschule haben wir bereits angefangen, nur sind die Termine rar, weswegen wir daheim trotzdem viel üben müssen und uns gern zusätzlichen Rat holen. Wir versuchen auch mit Körpersprache zu arbeiten, doch dank seiner Sturheit ignoriert er oftmals alles, bis man auf ihn zugeht oder straffer an der Leine zieht damit er sich irgendwann mal dazu begnügt sich zu regen.

Vielen Dank schonmal !!

Hallo

Ich glaub ja nicht, dass das schnell geht …
Und wenn man es zu schnell macht, wird man die Probleme nicht mehr los. Jedenfalls ist das bei den meisten Erziehungsangelegenheiten so.

Könnt ihr nicht irgendeinen Hundesitter beschäftigen? Es gibt doch bestimmt Leute, die gerne einen Hund hätten, aber sich z.B. Tierarztkosten usw. nicht leisten können, und vielleicht auch froh sind, wenn sie den Hund nicht immer haben.

Viele Grüße

Hallo Greators,
Euer Hund ist nun, nachdem er es offenbar nicht so übel bei seinem vorherigen Herrchen hatte, nun erst einen Monat bei Euch. Ihr seid immer noch nicht vertraut genug, Du bist nicht sein Herrchen, die Umgebung ist fremd und er verhält sich nicht harmonisch. Ich denke, Ihr solltet erstmal Vertrauen herstellen und nicht mit solchen Machtspielchen wie Anstarren beginnen. Du bist wahrscheinlich zunächst auf Unterordnung aus. Das ist kein guter Anfang.
Deinem Text entnehme ich, dass der Hund funktionieren soll und das schnell! Grundkommandos würde er schon kennen! Jawoll! Sogar das Kommando: „Iss“! :slight_smile:

Ein wenig Gelassenheit kann nicht schaden, ein wenig Freundlichkeit auch nicht. Wichtig finde ich, die Zeichen und Gesten des Hundes zu lernen. Das sind ganz kleine Momente, die wir tölpelhaften Menschenwesen oft gar nicht wahrnehmen, weil wir eben nicht beobachten, obwohl die Hunde Meister der Mimik und Körpersprache sind.
Also Vertrauen und das Gefühl des Aufgehobenseins aufzubauen wäre ein guter Anfang, finde ich.
Körperkontakt finde ich persönlich auch ganz wichtig, gerade in der Eingewöhnungsphase. Wenn er bei Euch nicht aufs Sofa darf, dann leg Dich doch einfach mal auf einer Decke zu ihm auf den Boden, einfach so, ohne etwas von ihm zu verlangen. Schau einen Fernsehfilm oder irgendwas, aber sei da, leg Deinen Arm wie unabsichtlich über seinen Rücken und weiter gar nichts. Rede nichts, schau ihn nicht an, einfach nur da…
Wie geht denn Deine Freundin mit dem „Neuen“ um?
Gruß Sylvia

Gefallen tut mir z. B. auch nicht die Formulierung " wie können wir das SCHNELL" abschaffen. Ungeduld ist in der Hundeerziehung keine gute Eigenschaft.

Schnell gar nicht.
Ihr könnte versuchen, den Hund Schritt für Schritt an das Alleinbleiben zu gewöhnen, erst nur einige Minuten, kein Berüßungstherater, wenn ihr wieder rein kommt. Wenn er ruhig bleibt, langsam immer länger ausbauen.
Wie lange soll er dann allein bleiben? Einen ganzen Tag halte ich für unrealistisch.

Wie hat man euch denn im Tierheim beraten? Hat man da einen recht jungen, aktiven Hund an euch abgegeben ohne weitere Informationen übers Alleinbleiben?

Wenn ihr zur Hundeschule geht, super, dann sucht NICHT woanders Rat. Wie ihr wahrscheinlichbemerkt habt, gibt es ganz unterschiedliche Grundeinstellungen in der Hundeerzeihung, und es nutzt euch nichts, wiedersprüchliche Erziehungstipps aus Internt und Büchern blind zu mischen.
Lasst euch in der Hundeschule beraten, wo man euch und den Hund kennt, und führt das dann KONSEQUENT JEDEN TAG durch. Das ist eh das schwiergste, woran die Erziehung in 99% der Fälle scheitert.

Hallo,

wer hat euch denn im Tierheim beraten???Bin entsetzt!

Oder war der Staffordshire soooo süüüüüß?

Ein Auszug aus Wikipedia:
Die FCI beschreibt das Idealbild des Wesens des Staffordshire Bullterriers im Rassestandard folgendermaßen: „Traditionell von unbeugsamem Mut und Hartnäckigkeit. Hochintelligent und liebevoll, besonders zu Kindern. Tapfer, furchtlos und absolut zuverlässig“.

unbeugsamer Mut und Hartnäckigkeit ist eine liebevolle Umschreibung für einen absoluten Sturschädel, Hochintelligent bedeutet, dass er selbst bei konsequenter Erziehung manchmal seine eigenen Entscheidungen trifft.
Der Staffordshire ist ein Terrier, die wurden gezüchtet u. a. um Ratten eigenständig zu jagen, Ratten sind schlau entsprechend schlau muss der Terrier sein.
Staffordshire wurden insbesondere für Hundekämpfe gezielt gezüchtet, Dafür war der Sturschädel bestens geeignet Dementsprechend sind diese Hunde in manchen Bundesländern auf der Liste.

Wenn ihr keine Zeit für so einen Hund habt, bringt ihn bitte wieder zurück!

Grüße
miamei

@wegfish: war das Alleinebleiben überhaupt das wichtige Thema? Immerhin gehen die „Neuen“ 3-4x mit dem Hund raus, isgesamt 3 geschätzte Stunden, beim Abendessen sind auch alle da. So viel Alleinsein scheint es also nicht zu geben. Vielleicht schreibt der UP ja noch was dazu.
Die Schwierigkeit liegt wohl eher darin, dass der Hund (erst 1 Monat in der neuen Familie) noch nicht bereit ist, gerade das neue Herrchen als Rudelführer anzuerkennen. Das stört Greators und nennt ihn einen Flegel, der zurechterzogen werden muss und das fix!
Im Übrigen schließe ich mich der Meinung von @miamei an.
Gruß, Sylvia

Ein guter Tipp für die Leinenführigkeit:

Wenn du konsequent sein kannst und gerade an der Leinenführigkeit arbeitest, hakst du die Leine im Halsband ein.

Wenn du einen einfachen Spaziergang machst und keine Zeit zum Üben hast, hakst du sie in ein Führgeschirr ein.

So zieht sich der Hund nicht den Hals zu und kann besser unterscheiden, wann Training angesagt ist und wann nicht. Mit dieser Methode haben wir unseren Wirbelwind zur Begleithundeprüfung fit bekommen.

Was das allein sein betrifft: Wie bei einem Welpen, langsam die Abstände vergrößern, Rituale aufbauen (Wir sagen „Bis gleich“, geben etwas zu fressen in seinen Napf und gehen). Anfangs reichen wenige Sekunden. Dann geht man mal den Müll rausbringen und so weiter.

Beraten würden wir nur kurz und knackig. Uns wurde gesagt, dass er Probleme mit dem alleine bleiben hat. Ansonsten wurde nicht viel zum Wesen detailliert genannt.

Und nur weil die Erziehung schwer ist, bedeutet das nicht, dass wir ihn zurückgeben. Oder würdest du das mit einem Kind so machen, nur weil es hyperaktiv ist o. Ä.

Okay vielen Dank!
Ja sie bemüht sich genauso wie ich, ihm die richtige Richtung zu zeigen, gehen liebevoll mit ihm um, auch wenn die Ausdrucksweise Flegel mal niedergeschrieben wurde,(ganz ehrlich wie sich hier manche an Begrifflichkeiten aufgeilen anstatt die Thematik zu bearbeiten…) wissen wir trotzdem in etwa, wie man beruhigend auf ein Tier wirkt.

Ich bin der Meinung, dass man sich trotzdem Erfahrungen anderer anhören sollte. Da wir in unserem Umfeld niemanden mit Hund groß haben, suchen wir den Austausch durch diese Plattform.

Mit einem Hundesitter würden wir nicht am Problem arbeiten, sondern nur vor uns herschieben und er würde noch einer weiteren Person versuchen müssen, Vertrauen aufzubauen.

Ich denke nur, dass das wesentlich schneller geht als dem Hund das Alleinebleiben schmackhaft zu machen, zumal es für einen Hund ja zutiefst unnatürlich ist, alleine bleiben zu wollen.

ein Hund muss auch mal alleine bleiben können. Klappt mit anderen Hunden genauso. Es geht hier um maximal 6-8h, halt falls wir beide gleichzeitig arbeiten müssten.

Na dann, macht mal

Greators,
ich frage mich, warum Ihr Euch überhaupt einen Hund ins Haus geholt habt? Schon mal ans Abgeben gedacht? Noch ist Zeit…Ihr habt offensichtlich keine Erfahrung mit Hunden und genug Zeit ist auch nicht vorhanden. Die Schwierigkeit, alleine zu bleiben, wurde Euch vom Heim genannt. Trotzdem habt ihr ihn mitgenommen in der Annahme, es würde sich schon jemand finden lassen, der ein gutes Rezept hat…Hunde auf Rezept gibt es nicht.
Thema Alleinsein: 6-8 Stunden oder täglich 6-8 Stunden, je nachdem wie gearbeitet wird? Zitat: „…klappt ja bei anderen Hunden auch“ Zitatende.
Wenn ich Deine Antworten lese, sag ich mal ganz kühn, lasst es sein. Wenn ihr mal mehr Zeit habt, dann könnt ihr ja noch mal versuchen, einem Hund ein Heim zu geben, denn ein Heim sind nicht 4 Wände, sondern die Leute darin.
Es gibt auch gute Literatur bezüglich diesem, dem Menschen so zugewandten, Lebewesen.

Gruß Sylvia

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Also ganz ehrlich, es ist durchgehend immer jemand im Haus, also finde ich deine Aussagen nicht! berechtigt. Es geht nur um den Fall falls mal was ist! Und es ist auch normal, dass ein Hund soetwas lernen muss. Ich habe hier nach Tipps zu diesen Problemen gefragt und nicht nach deiner Meinung ob wir ihn behalten sollen oder nicht.

Na, Meinungen wirst Du in einem Forum wohl aushalten müssen.