Wie kam das Salz ins Meer?

Liebe Experten,

offenbar gilt als neue Entdeckung, daß der Salzeintrag aus den Flüssen den Salzgehalt des Meeres nicht ganz erklären kann. Ich habe aber im Internet keinen Text gefunden, der sich näher damit befassen würde.

Ich habe mal selber nachgerechnet: Wenn man unser Klima mit seiner Verdunstungshöhe als durchschnittlich ansieht und von durchschnittlich 4000 Metern Meerestiefe ausgeht, dann ist das Meerwasser in 4000 Jahren einmal vollständig und in 4 Milliarden Jahren eine Million mal vollständig verdunstet und entsprechend mit Salz kondensiert worden; da drei Viertel wieder direkt ins Meer zurückregnen, müßte der Salzgehalt von Flußwasser um den Faktor 250.000 geringer sein als der von Meerwasser. Das wären 0,1 Milligramm Salz pro Liter Flußwasser, naja.
Allerdings müßte diese millionenfache Anreicherung von Flußwasser fünf Zentner Kalk pro Liter Meerwasser abgelagert, und damit den Meeresboden stetig mit einer inzwischen 50 km dicken Kalkschicht bedeckt haben, seit der Zeit der Saurier wären immerhin noch etliche Kilometer dazugekommen.
Wenn man aber annimmt, daß das Meerwasser aus irgendwelchen Gründen um Größenordnungen weniger oft durch Verdunstung eingedickt worden ist, dann muß man erklären, warum, und man muß brackige Gebirgsbäche fordern.

Wer weiß es besser?

Gruß,

Wolfgang Berger

Hallo !

Der Salzgehalt des Meerwassers beruht generell auf der Wasserlöslichkeit verschiedener Salze. Es handelt sich dabei vor allen Dingen um Kochsalz (Natriumchlorid), Magnesiumchlorid, Bittersalz (Magnesiumsulfat) und Gips (Kalziumsulfat).
Von diesen Salzen sind durchschnittlich 35 Gramm pro Liter im Wasser der Weltmeere gelöst.

Die Frage nach der Herkunft dieser gewaltigen Salzmengen ist schwer zu beantworten. Ursprünglich sind alle diese Salze sicher magmatischen (feurig-flüssigen) Ursprungs. Metallionen (z.B. die von Natrium, Magnesium und Kalzium) werden bei der Verwitterung aus magmatischen Gesteinen herausgelöst. Aus vulkanischen Dämpfen gelangen Säurerestionen (z.B. die von Chlor und Silfat) ins Meer. Beide zusammen ergeben Salze. Diese Salzbildung war in der frühen Erdgeschichte weitaus intensiver als heute. Wahrscheinlich haben die Weltmeere bereits seit 600 bis 700 Millionen Jahren etwa gleichbleibenden Salzgehalt. Man nimmt also an, dass sich die heute zu beobachtenden Salzgehaltsverhältnisse bereits im Urozean herausbildeten.
Eine Ausscheidung der meisten Salze erfolgt erst dann, wenn sich die Salzkonzentration durch Verdunstung des Meerwassers erheblich vergrößert. Bevor sich Gips abscheidet, müssen dazu 42%, bevor sich Kochsalz abscheidet sogar 92% des Wassers verdunsten.
Das geschieht heute nur in kleinen abgeschnürten Meeresbuchten oder in den zur Salzgewinnung künstlich angelegten „Salzgärten“ in den wärmeren Klimazonen.
Der angegebene durchschnittliche Salzgehalt der Weltmeere von 35 Gramm pro Liter schwankt im Oberflächenwasser etwa zwischen 33 und 38. Geringere Salzkonzentrationen findet man in Gebieten mit erhöhtem Niederschlag oder vor den Mündungen großer Flüsse. Erhöhte Salzkonzentration ist auf eine stärkere Verdunstung zurückzuführen.
Eine Sonderstellung unter den Meeren nehmen die Brackwassermeere (z.B. Ostsee und Schwarzes Meer) ein. Sie haben nur eine schmale Verbindung zum Ozean. So wird das Salzwasser aus dem Weltmeer sehr stark mit Süßwasser aus den Flüssen verdünnt.
Der Salzgehalt kann im Brackwassermeer erheblich schwanken - in der Ostsee zwischen 30 und zwei Gramm pro Liter. Da alle Meeresorganismen auf einen durchschnittlichen Salzgehalt von 35 Gramm pro Liter „geeicht“ sind, können viele von ihnen nicht im Brackwasser leben. Mit der Menge aller im Meer gelösten Salze könnte übrigens das gesamte Festland der Erde mit einer etwa 150 Meter dicken Salzschicht bedeckt werden.
(Deutsches Meeresmuseum Stralsund, Geologe Rolf Reinicke)

Gruß Max

Hallo Wolfgang,
besser weiss ich es zwar auch nicht, aber Du hast auf jeden Fall nicht berücksichtigt, daß das Salz auch auf etlichen Wegen wieder aus dem Meer verschwinden kann und sich so langfristig ein Gleichgewicht einstellen könnte. Da wären z.B. Salzlagerstätten aus ausgetrockneten Ozeanen, von denen es sicher sehr viele gibt. Kalk wird z.B. von Korallen in großen Mengen „verbaut“.

Jörg

Hallo Max,

danke für Dein Zitat aus dem Deutschen Meeresmuseum. Wenn das den heutigen Kenntnisstand der Wissenschaft wiedergibt, dann kann man den auch mit „Keine Ahnung“ zusammenfassen.

Übrigens fällt mir Laien schon auf den ersten Blick auf, daß das falsch ist:

Eine Ausscheidung der meisten Salze erfolgt erst dann, wenn
sich die Salzkonzentration durch Verdunstung des Meerwassers
erheblich vergrößert. Bevor sich Gips abscheidet, müssen dazu
42%, bevor sich Kochsalz abscheidet sogar 92% des Wassers
verdunsten.

Jeder weiß, daß Lebewesen Kalk aus dem Meerwasser abscheiden, ohne dieses zu verdunsten.

Vulkane riechen nicht nach Chlor, sondern nach Schwefel. Mit Vulkanismus kann man somit weder die große Menge Chlor im Meerwasser erklären, noch den Konzentrationsunterschied zu Schwefel im Meerwasser.

Gruß,

Wolfgang Berger

Hall Jörg,

langfristig ein Gleichgewicht einstellen könnte. Da wären z.B.
Salzlagerstätten aus ausgetrockneten Ozeanen, von denen es

das bißchen…

sicher sehr viele gibt. Kalk wird z.B. von Korallen in großen
Mengen „verbaut“.

Eigentlich in viel zu geringen Mengen.

Gruß,

Wolfgang Berger

Na, so ein Dummerchen da im Museum!

Sollte man doch glatt entlassen!

Gruß max

Warum so emotional? o.w.T.

Na, so ein Dummerchen da im Museum!

Sollte man doch glatt entlassen!

Gruß max

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