Wie kam die Bibel zustande?

Hallo, ich habe einer Frage die mich schon längere Zeit beschäftigt, doch ich habe mich bisher nicht getraut sie zu stellen da sie mir sehr seltsam erscheint…
(Denn ich war vor kurzer Zeit als Austauschschüler im heiligen Land unterwegs und da warfen sich viele Fragen auf…)

Wie genau ist die Bibel zustandegekommen?

Ich weiß das die Bibel von 40 Autoren in einem Zeitraum von ca. 1600 Jahren in 66 Büchern verfasst worden ist.
DOch haben diese Autoren eine Eingebung oder ein Wink von Gott erhalten das sie etwas aufschreiben sollten, woher wussten sie genau was da passiert sein soll, wer was gesagt hatt, und wie können sich soviele Menschen heut noch darauf berufen? Durch Erzählungen überleben Geschichten zwar lange Zeit aber sie werden stückweise verändert. Und nun zu Behaupten das sei alles das Wort Gottes und absolut richtig erscheint mir doch recht töricht.
Denn jeder Mensch bringt eigene Gedanken in die Texte mit ein, wenn der Autor Frauenfeindlich gesinnt ist und das so darstellt musst das ja/wird das wohl nicht Gottes Sinn sein oder`?

Ich hoffe jemand versteht wenigstens Ansatzweise meine Frage, und wünsche wirklich das geantwortet wird.

Hallo,

im wesentlichen ist die Bibel ja ein Geschichtsbuch - viele Autoren haben Historie, Lyrik, Dichtung, Weisheitssprüche, Prophetie, frühchristliche Briefe usw. geschrieben. Die im 3. Jh. geprüften & als glaubwürdig erachteten Schriften sind in der Bibel zusammengefasst. Alles fragliche oder mythische blieb außen vor (z.B. die Apokryphen).
Das was wir als Bibel kennen, ist also schon eine vielfach geprüfte Auswahl der glaubwürdigsten Schriften. Und durch die penible orthodoxe Kopiertechnik (Masoreten) sind die ursprünglichen Texte des AT zu 95-99% unverfälscht geblieben.
Natürlich sind die Texte aber nicht nur von Augenzeugen geschrieben, sondern tlws. auch von Schreibern, die die mündlichen Überlieferungen aufschrieben (1. Mose z.B.) - dabei ist aber zu bedenken, dass diese mündl. Überlieferungen damals glaubwürdiger waren, da kaum jemand schreiben konnte und man sich somit auf sie verlassen können musste.
Frauenfeindlich? - tja die ganze Kultur war damals so! Alles geschichtliche in der Bibel ist daher AUCH kulturgeprägt. Man muss also manchmal trennen zwischen kultureller Praxis und dem echten göttlichem Auftrag.

Du hinterfragst, ob das Wort Gottes absolut richtig ist - gut! Der Sinn des Ganzen ist nicht, den Menschen einen Gesetzeskatalog zu geben, sondern eine Entwicklung aufzuzeigen: Der Mensch ist beziehungsmäßig getrennt von Gott (‚transzendent beziehungs-tot‘); er erkennt, dass er öfter nichts Gutes tut/denkt; er versucht ein besserer Mensch zu werden und alle Gebote zu halten; es wird dadurch aber nur noch schlimmer (entweder wird er zum religiösen So-Tun-Als-Ob-Heuchler oder zum Ist-Doch-Alles-Egal-Typen); er verzweifelt; er sehnt sich nach Liebe und Erlösung von sich selbst (und verdeckt das durch Ablenkung, Selbstzerstörung, Exzess, Ritual, Genusssucht, Religiösität…); erst in seiner Ohnmacht ist er dann reif für Gottes Lösung: Er begegnet Gottes Sohn (Evangelien) und wird liebevoll heilend berührt; Christus opfert sich dann selbst und tut das Nötige an seiner Stelle (Stellvertretung). Diese Gnade ist ein Geschenk und muss nun noch angenommen werden (Zerbruch des Stolzen ‚ich brauch keine Hilfe‘ bzw. des ‚ich tue auch was dafür‘).
Ich halte die Bibel - wie viele geschichtliche Berichte - im Kern für glaubwürdig & richtig, aber nicht jeder Buchstabe soll mir dabei zum Gesetz werden! Das große Ganze gilt es zu erkennen, das vermittelt werden soll. Die Bibel soll Beziehung (zu Gott) herstellen, nicht Rechte & Pflichten regeln (und damit Beziehung töten oder korrumpieren).
Ich wünsche dir eine gesegnete Begegnung mit Gott, wenn du ihn erlebst in der Bibel - aber lass dir nicht von Leuten einreden, wegen ein paar Wassertrübungen gleich das Kind mit dem Bade auszuschütten!
Lass dich offenen Herzens drauf ein und du wirst wissen, ob es wahr ist!
Ein Tipp, wenn du möchtest: gottkennen.com

Hallo Lucy,

Deine Gedanken sind absolut naheliegend und nachvollziehbar. Sie müssen aber nicht zwangsläufig zutreffen, wenn die Bibel wirklich ein ganz besonderes Buch (bzw. eine Büchersammlung) ist.

Zum Teil kommen die „Vorwürfe“, die man der Bibel macht, ja auch bloß aus dem Halbwissen über irgendwelche Textteile, die jemand vielleicht falsch verstanden hat…

Die Bibel sollte man zuerst mit der Bibel selbst interpretieren und nicht zuletzt auch mit ihrem kulturellen Umfeld. Dann erscheint z.B. die Opferung von Abrahams Sohn, die Gott angeblich gefordert hat, in dem Zusammenhang, dass Gott nur scheinbar das forderte, was die damaligen „Götter“ üblicherweise forderten, aber an dem Beispiel zeigt, dass Gott es eben gerade nicht fordert, weil er Abraham ja im letzten Moment abhält davon.

Ganz ähnlich verhält es sich mit der angeblichen Frauenfeindlichkeit, wie sie im Speziellen dem Apostel Paulus unterstellt wird. Wenn man nicht nur durch die Brille unseres Zeitgeistes und mal genauer und im Zusammenhang nachsieht, muss man nicht auf den Schluss kommen, dass es Frauenfeindlichkeit in der Bibel gäbe.

Es wäre ja nur natürlich, wenn sich in die Bibel menschliche Gedanken gemischt hätten und wenn sie nicht gleichgeblieben wäre. Als man feststellte, wie gut die Vorhersagen im Alten Testament (AT) (z.B. bei dem Propheten Jesaja) zu Jesus und dem Neuen Testament (NT) passen, meinten Kritiker, dass das AT nach dem NT geschrieben worden sein müsste!

Aber immer ältere Funde von Bibeltexten haben das widerlegt, und haben außerdem gezeigt, dass der Text sich unglaublicher Weise kaum verändert hat, es wurde mal ein Synonym benutzt oder so, aber der Sinn blieb immer erhalten.

Das ist auch nicht so verwunderlich, wenn man bedenkt, wie ernst die Texte von denen genommen wurden, die sie abschrieben. Wenn sie einen Fehler machten, vernichteten sie das ganze Dokument. Und weil sie so genau waren, betrachteten sie die älteren Papiere nicht als wertvoller, sondern vergruben sie, wenn sie zu abgenutzt waren und durch neue Kopien ersetzt wurden.

Verwunderlich ist dagegen, dass die Bibel sich selbst eben nicht widerspricht, obwohl sie über den langen Zeitraum von ganz verschiedenen Leuten geschrieben wurde, die sich gegenseitig oft nicht kannten, ebenso wenig wie die Texte der anderen.

Und die passenden Voraussagen sind dabei praktisch das göttliche Siegel, denn es gibt nichts Vergleichbares auf der Welt. Es ist unmöglich, dass Jesus sein Leben so passend zu den Prophezeiungen gelebt hat oder das die Geschichte passend gemacht wurde (das hätten die vielen Feinde der Christenheit ja groß und breit veröffentlicht, stattdessen konnte keiner Jesus seinen besonderen Rang absprechen).

Es wäre auch bizarr anzunehmen, dass die Jünger von Jesus sich so viel Schwerem und Leid ausgesetzt hätten für eine ganz neue selbsterfundene Lüge, und das sie so viele Anhänger damit gewonnen haben sollen (in den Evangelien heißt es, dass sie nach der Kreuzigung extrem deprimiert und ängstlich waren - bis sie erlebt haben, dass Jesus auferstanden war).

Auch dass Juden wieder in ihrem alten Land Israel leben, hätte vorher keiner geglaubt, und dass sie es da ausgehalten haben, war auch mehr als unwahrscheinlich, wenn man sich die Geschichte ansieht, aber in der Bibel steht schon seit Jahrtausenden, dass sie zurückkehren würden. Es gibt auch kein anderes Volk, das nach so einer langen Geschichte der Zerstreuung noch als solches existiert und nicht „assimiliert“ (also von anderen Völkern „verschluckt“) wurde.

Die Bibel hat selbst den Anspruch, dass sie durch Gott (den Heiligen Geist) eingegeben wurde, und Fehler konnte man ihr trotz aller Bemühungen nicht nachweisen (es gibt nur populäre Interpretationen, die meinen, die Texte seien zusammengeschustert, aber das ist eben nur eine populäre Meinung, weil man sich eben denkt, es könne gar nicht anders gewesen sein, es ist aber keine Tatsache). Archäologisch konnte man inzwischen viele Orte und Völker nachweisen, von denen Kritiker mal meinten, die Bibelautoren hätten sie frei erfunden.

Sogenannte „Apokryphen“, manchmal auch reißerisch bezeichnet als „geheime Bibelbücher, die es nicht in die Bibel geschafft haben“ (das ist genauso ein fantastischer Humbug wie ein Dan-Brown-Roman), sind frühe Legenden und Bibel-Kommentare, die sich zum Teil offen als eine Art Unterhaltungsroman bezeichnen, oder aber alte Geschichtsbücher. Sie widersprechen der Bibel z.T. offensichtlich oder aber auch bekannten historischen Tatsachen.

In der Zeit der Entstehung des NT herrschte aus guten Gründen Einigkeit unter den verschiedenen Gläubigen, welche Texte sie als „biblisch“ betrachteten und welche nicht. Weil sie an verschiedenen Orten wohnten, waren ihnen nicht von Anfang an alle Texte bekannt, aber sie blieben sich doch erstaunlich einig, welche der sich verbreitenden Kopien göttliche Autorität hatten und welche nicht.

Daneben lasen sie auch mal Apokryphen, so wie wir heute auch „Sekundärliteratur“ zu christlichen Themen lesen: Romane, Kommentare usw., unterschieden aber immer zwischen ihnen und der Bibel. Erst nach dem Streit mit Luther nahm die Kath. Kirche ein paar Apokryphen als „Spätschriften des AT“ in „ihre“ Bibel auf, um ihre Argumente zu untermauern (z.B. das Beten für Tote). Die Juden lehnten diese aber nach wie vor ab, ebenso wie die evangelischen Christen. Dazu gehören die Bücher der Makkabäer (eines ein Geschichtsbuch, eines ein historischer Roman) und Jesus Sirach (ein Kommentarbuch zum AT).

Hey Lucy,
eine Frage kann man nicht mit 3 odder 4 Sätzen beantworten.
Ich hab mal nach Büchern gesucht, welche die Glaubwürdigkeit und Inspirität der Bibel als Hauptthema haben.
http://www.clv.de/index.php?sid=57f2033373767e857e5a…
http://www.clv.de/index.php?sid=57f2033373767e857e5a…
Beide Bücher kann man als PDF downloaden und am PC lesen.
Ich hoffe mit dieser Antwort ir etwas weitergeholfen zu haben??
mfg
Leo

da sie mir sehr seltsam erscheint…

(Denn ich war vor kurzer Zeit als Austauschschüler im heiligen
Land unterwegs und da warfen sich viele Fragen auf…)

Wie genau ist die Bibel zustandegekommen?

Ich weiß das die Bibel von 40 Autoren in einem Zeitraum von
ca. 1600 Jahren in 66 Büchern verfasst worden ist.
DOch haben diese Autoren eine Eingebung oder ein Wink von Gott
erhalten das sie etwas aufschreiben sollten, woher wussten sie
genau was da passiert sein soll, wer was gesagt hatt, und wie
können sich soviele Menschen heut noch darauf berufen? Durch
Erzählungen überleben Geschichten zwar lange Zeit aber sie
werden stückweise verändert. Und nun zu Behaupten das sei
alles das Wort Gottes und absolut richtig erscheint mir doch
recht töricht.
Denn jeder Mensch bringt eigene Gedanken in die Texte mit ein,
wenn der Autor Frauenfeindlich gesinnt ist und das so
darstellt musst das ja/wird das wohl nicht Gottes Sinn sein
oder`?

Ich hoffe jemand versteht wenigstens Ansatzweise meine Frage,
und wünsche wirklich das geantwortet wird.

Meiner Meinung nach darf die Bibel nicht „Wort für Wort“ als „Gottes Sinn“ betrachtet werden.
Wie ist die Bibel entstanden?
Menschen erlebten Gott, sprachen mit ihm, erhielten Anweisungen, Aufgaben, Hilfe…
Sie erzählten es anderen weiter, die das Ganze igendwann aufschrieben. Es geht um die Botschaft, nicht um das einzelne Wort.
Im Altertum, im Mittelalter, ja bis in die Neuzeit hinein wurden Frauen nicht als „dem Manne ebenbürtig“ erachtet. Vielmehr als sein Besitz oder sogar als „Grund allen Übels“ betrachtet(… die Sache mit dem Apfel > Rausschmiss aus dem Paradies …).
Oft hat die wörtliche (und leider häufig frauenfeidliche) Interpretation der Bibel, dazu geführt, dass diese „Ursünde der Frau“ sich in der Gesellschaft über Jahrhunderte halten konnte.

Frauenfeidliche Passagen der Bibel, die der männlichen Herrschft zuträglich waren, wurden hervorgehoben; andere hingegen verschwiegen …
Erst mit der Übersetzung der Bibel durch Martin Luther war es der Bevölkung möglich die Bibel selbst zu lesen. Bis dahin war es nur dem (männlichen) Klerus und der gebildeten Oberschicht möglich.

Die Bibel wurde aus dem hebräischen ins griechische übersetzt. Danach vom giechischen ins lateinische, um von Luther dann aus beiden Übersetzungen ins deutsche übersetzt zu werden.
Dass es hierbei zu Veränderungen der Wortwahl gekommen ist, scheint unvermeidlich.

Eine meiner Meinung nach immer noch zu kurz kommende Übersetzung ist die „Bibel in gerechter Sprache“. Diese Übersetzung enthält keine frauenfeindliche Äußerungen und kommt so Gottes Willen wohl am Nächsten …

Für mich persönlich ist der „Sinn der Bibel“ das Zusammenleben der Menschen mit Gott und untereinander. Wie dies gelingen kann, wird in der Bibel beschrieben und mit Geschichten untermalt.

Das wichtigste Wort ist hierbei das Doppelgebot der Liebe.
Wenn man das beachtet und danach handelt, kann man im christlichen Sinne eigentlich nichts falsch machen.

Selbstverständlich muss man die verschiedenen Bücher der Bibel in dem Zusammenhang sehen, in dem sie entstanden sind.
Das alte Testament erzählt in uralten ( älter als das Schriftstück Bibel) Legenden von der Entstehung der Welt und versucht dies mit dem Wirken eines Gottes, dem jüdisch-christlichen Gott, zu erklären. Weiter wird die Geschichte des Volkes Israel erzählt, die es in deren Verständnis, mit ihrem Gott erlebt.
Im Neuen Testament wird dieses Gebäude stärker abstrahiert. Im wesentlichen werden Regeln und Gesetze der Juden neu gedeutet und später auch für Nicht-Juden praktikabel gemacht.
Ob die Personen das jetzt so genau gesagt haben wie es aufgeschrieben steht, glaube ich persönlich nicht. Aber ich bin überzeugt, dass man mit der Bibel durchaus eine Richtschnur hat, was richtig und falsch ist. Ich denke nur wenige Leute zweifeln an der Richtigkeit und Gültigkeit der Zehn Gebote für das Zusammenleben der menschen in einer Gemeinschaft.
Das alte Testament ist seit Beginn der schriftlichen Überlieferung übrigens nicht ein bisschen verändert worden (im hebräischen Original), Der Worlaut entspricht exakt dem vor mehr als zweitausend Jahren.
Für mich selbst, ich bin überzeugter Christ, ist die Bibel in allen ihren Teilen hilfreich für die Gestaltung meines Lebens und gibt mir Beispiele, wie das Leben sinnvoll sein kann. Aber ich denke nicht, dass mir dort ein naturwissenschaftlich haltbares Bild z.B. von der Entstehung des Lebens gezeichnet wird.
Dafür gibt es die Naturwissenschaften.

Ich weiß, dass das ein schwieriges Thema ist und bin gerne bereit weiter darüber zu diskutieren.

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www.g-todoroff.de

Philosophisch und mathematsich und experimentell ist bewiesen, daß Gott der Verfasser der Bibel ist.
Gott sprach mit Mose direkt, so wie wir Menschen miteinander reden. Weil Gott (1.) alles bewirkt, wie Er sagt, (2.) absolut ALLES erschaffen hat und (3.)auffordert, uns an Sein Wort zu halten, MUSS Er, was Er leicht kann, auf die Reinheit Seine Wortes achten.
ALLE Bibelschreiber haben Gottes Wort empfangen und niedergelegt und keine Geschichten erzählt, sondern Ihre eigenen Erlebnisse, alle. Es gibt keine Ausnahme.
A L L E S L I E B E
georg todoroff

Hallo Lucy,

zu Deiner Frage gibt es einige sehr interessant Abhandlungen, die ich Dir wärmstens empfelen möchte:

Ist die Bibel das Wort Gottes? -->
http://www.watchtower.org/x/20100301/article_01.htm

Die Schreiber im Altertum und GOTTES WORT -->
http://www.watchtower.org/x/20070315a/article_01.htm

Kann man der Bibel vertrauen? -->
http://www.watchtower.org/x/200711/article_01.htm

Der Vorteil dieser Artikel ist, dass Du alles in Deiner eigenen Bibel nachprüfen kannst.

Liebe Grüße
Andreas