Wie kann der Urknall bewiesen werden?

Guten Tag,
Die Theorie über den Urknall, ist, wie mir scheint, eine allgemein anerkannte Theorie. Es giebt allerdings auch wiedersprüchliche Meinungen. Da von uns, der Menschheit niemand dabei gewesen ist, und es schon so unglaublich lange her ist, giebt es keinen Zeugen, der uns sagen könnte wie es genau war. Es müsste doch aber Möglichkeiten, wie zum Beispiel in der Krimminalistik geben, um den Hergang zu rekonstruieren, und falsche Argumente zu etkräften.

Moin,

ja, das gibt es. Sowas nennt sich dann Wissenschaft und genau das macht die auch. Die Beobachtungsdaten legen die Vermutung eines Urknalls sehr nahe und jeder Richter würde das Universum auf Grund der Indizienlage zum Urknall verurteilen müssen.

Btw: Theorie heißt im wissenschaftlichen Kontext nicht „unbewiesene Hypothese“ sondern bezeichnet i.A. ein wohl fundiertes, durch Messungen abgesichertes mathematisches _Modell_ der Wirklichkeit.

Siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Urknall#Forschungsgesch… und der dritte (=letzte) Literaturlink (Spergel et al) mit den neusten Meßdaten, die den Urknall in hervorragender Präzision bestätigen und kosmologische Parameter ziemlich genau mittels der Messungen vom WMAP - Satelliten bestimmen konnten.

Gruß,
Ingo

Servus,

man muss einfach simple Physik anwenden:

Beobachtung - Theorie - Experiment - Ergebnis.

Nur das Experiment ist halt doof zu gestalten :wink:

mfg,

Hanzo

P.S. wenn du es schaffst, ruf mich an und wir trinken mal ein Bier zusammen, oder 10 XD

hallo andi
ich glaube der link könnte dir weiterhelfen.

http://www.urknall.50g.com/

gruß franz b

Hallo,

es herrscht der allgemeine Irrglaube, das wissenschaftliche Theorien „bewiesen“ werden können.
Weder die Urknall-Theorie, noch irgend eine andere Theorie kann bewiesen werden.
Theorien sind lediglich Erklärungen, die den sichtbaren oder meßbaren Sachverhalt am besten beschreiben. Wenn mehrere Theorien das tun, wählt man die „eleganteste“.
Jede Theorie ist hinfällig, wenn neue Beobachtungen mit ihr nicht mehr erklärt werden können.
Die Theorie, daß die Erde im Mittelpunkt von allem steht, war so gesehen jahrtausendelang „richtig“. Erst mit moderneren Beobachtungen wie z.B. mit einem Fernrohr sah man, daß es Unstimmigkeiten gab.
Der zweite Irrglaube ist, daß alle Wissenschaftler die anerkannten Theorien immer nur verteidigen. Viele Wissenschaftler versuchen genau das Gegenteil: Die Theorien werden durch immer neue Experimente überprüft, und glücklich ist derjenige, der eine Abweichung findet, weil er damit in die Geschichtsbücher eingeht.

Die Urknalltheorie beschreibt alle beobachtbaren Sachverhalte bisher am besten - ob sie „richtig“ ist, kann man daraus aber nicht schließen.
Drei dieser Sachverhalte, die „jeder“ kennt:

  • Der Himmel ist nachts dunkel - das wäre er nicht, wenn das Weltall ewig und unendlich wäre
  • Alles bewegt sich auseinander: je weiter weg, desto schneller
  • Die kosmische Hintergrundstrahlung.

Gruß
Moriarty

Hallo

Der Urknall wird aus der Umkehrung der Expansion angenommen.
Oder im Genauen, man kann durch Messungen feststellen, das die meisten Galaxien sich von einem zentralen Punkt strahlförmig fortbewegen.

Das Gegenteil nachzuweisen, zum Beispiel, indem man direkt nachschaut, wäre eine Frage nach einer Zeitmaschine.
Oder man könnte neue Erkenntnisse gewinnen, die eine Art von Täuschung beweisen, was ich aber bezweifle.
Unbewiesen ist allerdings, ob es nur einen Urknall gab, oder ob es unendlich weiter in den Raum geht, mit ähnlichen oder anderen Ereignissen.

MfG
Matthias

Hallo,

habe ich da falsche Informationen(?), aber ich glaube Wissenschaftler arbeiten daran, den Urknall zu „rekonstruieren“.
Wir mkönnen also gespannt sein, wenn es so ist…

LG Cora03

Nachtrag zu meinem Link: ‚Urknall‘
Hallo zusammen.

ich bitte euch im nachhinein den von mir unten empfohlenen Link:

http://www.urknall.50g.com/

doch etwas kritischer und eigenverantwortlich zu lesen.

bei meinem weiteren durchlesen entsteht bei mir jetzt doch der Eindruck:
„dass es sich doch mehr um einen religiös eingefärbten Artikel handelt“.

ich bitte meine zu schnelle Empfehlung zu entschuldigen.

Ich fand anfänglich einige Sachen ganz gut,
betrachte es mittlerweile allerdings mit gemichten Gefühlen.

Mit einem freundlichen Gruß
und -tut mir leid-.

Franz Burbach

  • Der Himmel ist nachts dunkel - das wäre er nicht, wenn das
    Weltall ewig und unendlich wäre

Hallo Moriarty

warum sollte es nicht hinter unserem eigenen Beobachtungs-Horrizont
der immerhin bei maximum 13,7 Milliarden Lichtjahren Entfernung begrenzt ist,
gleißend hell, oder einfach dunkel sein.
Weiter können wir nun mal seit dem Urknall sowieso nicht sehen, wenn überhaupt.
Das Licht kam sowieso noch etwas später.

Dahinter ist für unsere Kenntnisse gesehen doch alles möglich.

was da ist, ok, mal absonderlich betrachtet,
eine Mauer, ein Abgrund,
eine Bar mit der Aufschrift: „Willkommen im nächsten Universum“?
oder einfach immer weiter gar nichts, wer weiss das schon?

Da fängt möglicherweise der Vorgarten von Gottes eigener Villa an.
Nur noch eine Glaubenssache.

Gruß
Franz Burbach

  • Der Himmel ist nachts dunkel - das wäre er nicht, wenn das
    Weltall ewig und unendlich wäre

warum sollte es nicht hinter unserem eigenen
Beobachtungs-Horrizont der immerhin bei maximum 13,7 Milliarden
Lichtjahren Entfernung begrenzt ist, gleißend hell, oder einfach
dunkel sein. Weiter können wir nun mal seit dem Urknall sowieso nicht
sehen, wenn überhaupt.

Wenn das Universum unendlich alt und unendlich groß ist, dann gibt es keinen Beobachtungshorizont von 13,7 Mrd Jahren. Dann erreicht dich alles Licht des Universums früher oder später, d.h. der ganze Himmel wäre hell und eben nicht dunkel.

Dahinter ist für unsere Kenntnisse gesehen doch alles möglich.
was da ist, ok, mal absonderlich betrachtet,
eine Mauer, ein Abgrund,
eine Bar mit der Aufschrift: „Willkommen im nächsten
Universum“?
oder einfach immer weiter gar nichts, wer weiss das schon?
Da fängt möglicherweise der Vorgarten von Gottes eigener Villa
an.
Nur noch eine Glaubenssache.

Nicht wirklich. Eine Annahme der Naturwissenschaft ist, dass die Naturgesetze, die bei uns gelten, auch überall sonst im Universum gelten. Diese Annahme wurde bis jetzt noch durch nichts widerlegt und es gibt daher guten Grund sie als richtig zu betrachten.

Der Urknall wird aus der Umkehrung der Expansion angenommen.
Oder im Genauen, man kann durch Messungen feststellen, das die
meisten Galaxien sich von einem zentralen Punkt strahlförmig
fortbewegen.

Nein, das ist schlicht falsch. Die Galaxien bewegen sich überhaupt nicht strahlförmig von einem Punkt weg, da es solch einen Punkt überhaupt nicht gibt. Der Urknall war keine Explosion, bei der sich alles von einem Explosionsort nun fortbewegt. Das ist eine der am meisten gehörten falschen Behauptungen zum Thema Urknall.

Und die Urknall-Theorie baut auch nicht nur auf der Expansion auf, sondern eine ganzen Reihe von Beobachtungen, wie z.B. der Hintergrundstrahlung, der Elementverteilung in den Sternen, dem unterschiedlichen Entwicklungsstadien je nach Entfernung usw usf…

Hallo Deconstruct

Der Urknall wird aus der Umkehrung der Expansion angenommen.
Oder im Genauen, man kann durch Messungen feststellen, das die
meisten Galaxien sich von einem zentralen Punkt strahlförmig
fortbewegen.

Nein, das ist schlicht falsch. Die Galaxien bewegen sich
überhaupt nicht strahlförmig von einem Punkt weg, da es solch
einen Punkt überhaupt nicht gibt. Der Urknall war keine
Explosion, bei der sich alles von einem Explosionsort nun
fortbewegt. Das ist eine der am meisten gehörten falschen
Behauptungen zum Thema Urknall.

Wikipedia sagt dazu:
„Die beobachtete Auseinanderbewegung der Galaxien ergibt zurückgerechnet einen Zeitpunkt, an dem diese auf ein enges Raumgebiet konzentriert waren. Zu jener Zeit muss die Temperatur sehr hoch und der Abstand zwischen allen Objekten sehr gering gewesen sein.“

Und die Urknall-Theorie baut auch nicht nur auf der Expansion
auf, sondern eine ganzen Reihe von Beobachtungen, wie z.B. der
Hintergrundstrahlung, der Elementverteilung in den Sternen,
dem unterschiedlichen Entwicklungsstadien je nach Entfernung
usw usf…

Das sind die normalen astronomischen Beobachtungen wie noch ein paar andere auch.
Diese sind insgesamt geeignet, die Bewegung der Galaxien zu messen.
Ob nun der Theoretiker oder die Beobachtung zur Urknalltheorie das meiste beigetragen haben, ist mir egal, die Beobachtung halte ich aber für wesentlich.
Die Elementverteilung ist tatsächlich in den verschiedenen Galaxien anscheinend unterschiedlich. Das erkenne ich daran, das man mit Hilfe der elementverteilung versucht, den Ursprung von Sternen zu ermitteln, also ob sie aus unserer Galaxie stammen, oder von woanders. Letzteres habe ich allerdings nur in einem einzelnen Artikel gelesen.
Wikipedia sagt:
„Diese Expansion des Universums, die astronomisch beobachtet werden kann, hat überhaupt erst zur Theorie des Urknalls geführt.“
MfG
Matthias

1 Like

Nein, das ist schlicht falsch. Die Galaxien bewegen sich
überhaupt nicht strahlförmig von einem Punkt weg, da es solch
einen Punkt überhaupt nicht gibt. Der Urknall war keine
Explosion, bei der sich alles von einem Explosionsort nun
fortbewegt. Das ist eine der am meisten gehörten falschen
Behauptungen zum Thema Urknall.

Wikipedia sagt dazu:
„Die beobachtete Auseinanderbewegung der Galaxien ergibt
zurückgerechnet einen Zeitpunkt, an dem diese auf ein enges
Raumgebiet konzentriert waren. Zu jener Zeit muss die
Temperatur sehr hoch und der Abstand zwischen allen Objekten
sehr gering gewesen sein.“

Auch das (-> Raumgebiet) ist sehr missverständlich ausgedrückt in der Wikipedia, denn ein Raumgebiet suggeriert, als ob beim Urknall alles in einem endlichen großen Gebiet gewesen wäre. Das stimmt aber eben nicht.
Denn wenn man etwas unendliches immer kleiner macht (sehr geringe Abstände), dann ist es immer noch unendlich groß und damit nicht in einem endlichen Raumgebiet.

Schau dir einfach diese beiden Links an, die das sehr anschaulich erklären:
http://www.astro.ucla.edu/~wright/infpoint.html
http://www.astro.ucla.edu/~wright/nocenter.html

Oder alternativ nimm meine Erklärung:
Betrachte einfach mal den Zahlenstrahl mit den Natürlichen Zahlen. Der Abstand zwischen zwei Zahlen ist analog dem Abstand zwischen den Galaxien. Heute sei der Abstand zwischen zwei Zahlen 4cm:

 -1 0 1 2 3

Jetzt gehen wir in der Zeit zurück und verringern die Abstände zwischen den Zahlen, analog zu den Galaxien.

 -2 -1 0 1 2 3 4

Und noch weiter zurück

 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6

Und noch weiter…

 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Und noch weiter…

 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Wenn du das jetzt immer weiter machen würdest bis zum „Urknall“, dann wären die Zahlen irgendwann - um es mit Wikipedia auszudrücken - „auf ein enges Raumgebiet konzentriert“ und der Abstand zwischen allen Objekten wäre sehr gering. Aber der Zahlenstrahl ist deswegen immer noch unendlich lang, selbst wenn die Zahlen jetzt unendlich nah beieinander liegen sollten.

Auch kann man nicht sagen, dass der „Urknall“ dann bei Zahl 0, 1, 42 oder 4711 stattgefunden hat, da ja von jeder Zahl aus in jeder Richtung noch unendlich viele weitere Zahlen kommen.

Die Elementverteilung ist tatsächlich in den verschiedenen
Galaxien anscheinend unterschiedlich. Das erkenne ich daran,
das man mit Hilfe der elementverteilung versucht, den Ursprung
von Sternen zu ermitteln, also ob sie aus unserer Galaxie
stammen, oder von woanders. Letzteres habe ich allerdings nur
in einem einzelnen Artikel gelesen.

Nein, du wirfst hier alle möglichen Dinge zusammen, die nicht zusammen gehören. Unsere Nachbargalaxie Andromeda hat praktisch die gleiche Zusammensetzung an Elementen wie unsere Milchstraße. Sterne wandern außerdem nicht von einer Galaxie in eine andere, dazu sind Galaxien viel zu weit auseinander.

Die Elementverteilung verändert sich nur, wenn wir sehr weit entfernte Objekte beobachten. Denn diese Objekte sehen wir ja, wie sie vor Mrd von Jahren ausgesehen haben, da das Licht uns erst erreichen muss. Damit kann man beobachten, wie Galaxien vor sagen wir 11 Mrd Jahren zusammengesetzt waren, und die Galaxien *damals* haben anders ausgesehen. Heute würden diese Galaxien genauso aussehen wie die in unserer Nachbarschaft.

Daher weiß man, dass die Galaxien früher anders aussahen, also eine Entwicklung durchlaufen. Und je älter sie sind, desto weniger Elemente kommen in diesem Galaxien vor, so dass dies - egal ob Expansion oder nicht - ebenfalls bedeutet, dass es einen Anfang geben haben muss.

Wikipedia sagt:
„Diese Expansion des Universums, die astronomisch beobachtet
werden kann, hat überhaupt erst zur Theorie des Urknalls
geführt.“
MfG
Matthias