Wie kann ich diese Enttäuschung verarbeiten?

Okay…ich fasse mal kurz zusammen, bitte durchlesen: Ich habe ein ziemliches Problem und wollte mich letztes Jahr meinem Geschichtslehrer anvertrauen, nur irgendwie hat er mir bei Gesprächsterminen immer wieder gesagt, er hätte doch keine Zeit, und mich somit immer wieder abgeschoben. Er kam dann auf die Idee, ich könnte ihm ja alles aufschreiben, was ich ihm sagen will, sodass er es lesen kann. Das Heft, wo ich alles reingeschrieben habe, habe ich ihm im November gegeben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen Unterricht mehr bei ihm. Ich habe ihm ausdrücklich gesagt, er solle es NIEMANDEM weitergeben. Er fragte dann nochmal nach, dass er es also auch nicht meiner Klassenlehrerin geben dürfe und ich sagte nein, auch nicht meiner Klassenlehrerin. Ich hatte volles Vertrauen zu ihm, ich hätte ihm ALLES anvertraut. Am 20. November, ich kann mich noch ganz genau erinnern, hat meine Klassenlehrerin mich Anfang der 6. Stunde, nach der Fünf-Minuten-Pause, aus Französisch rausgeholt (ich kann mich sogar noch erinnern, dass wir grad die Zukunftsform lernen wollten). Ich dachte mir erst nix dabei, ich dachte es sei wegen meiner schlechten Deutscharbeit. Sie hat zum Reden angesetzt und nur den Namen meines ehemaligen Geschichtslehrers rausgebracht, als ich schon anfing zu weinen. „Ich hab ihm doch gesagt, er soll es nicht weitergeben!“, hab ich gesagt. Meine Klassenlehrerin hat mich dann mit nach oben genommen und wollte, dass ich mit der Schulsozialarbeiterin rede, aber ich habe mich geweigert. Am nächsten Tag bin ich dann zum Lehrerzimmer hoch und wollte meinen ehemaligen Geschichtslehrer zur Rede stellen. „Warum haben Sie das Heft weitergegeben?! Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie das nicht tun sollen! Und schon gar nicht meiner Klassenlehrerin!“, schrie ich ihn an. Erst mal sagte er ruhig: „Nicht in diesem Ton.“ und dann versuchte er mir zu erklären, was ich damals noch nicht verstand, oder nicht verstehen wollte. Ich war so wütend auf ihn! Aber iwann war ich nur noch enttäuscht. Sehr, sehr enttäuscht. Wie enttäuscht ich war, erkläre ich gleich noch. Ich musste dann irgendwie meine Klassenlehrerin davon überzeugen, zu schweigen, denn sie wollte die Direktorin einschalten, naja, das hat sie dann auch getan, und das war, wie ich jetzt weiß, sehr gut. Mit der Direktorin kann ich über alles reden, sie tut nix, was ich nicht möchte und sie war sogar mit mir bei so was wie nem Psychologen, zu dem ich aber nicht mehr gehen möchte, aber das ist eine andere Geschichte. Die Direktorin hilft mir auf jeden Fall super, ich habe ihr auch von der Enttäuschung erzählt. Es ist zwar schon etwas her, aber die Enttäuschung brennt höllisch und tut immernoch weh. Sie kommt immer wieder schlagartig hoch, wenn ich meinen ehemaligen Geschichtslehrer sehe, egal, ob er 100m weit von mir entfernt ist, oder direkt vor mir steht. Es geht einfach nicht. Egal, ob ich grad lache oder am erzählen bin, wenn ich ihn sehe, und diese Enttäuschung hoch kommt, trifft mich das so hart, dass ich sofort mit allem aufhöre, was ich grad tue. Wenn ich lache und ihn sehe, verändert sich mein Gesichtsausdruck von :smiley: zu :expressionless:. Ich kann niemandem mehr zuhören, und nichts mehr machen, ich kann mich auf nichts mehr konzentrieren, außer auf diesen höllischen Schmerz. Und das, obwohl ich weiß, dass es richtig war, was er getan hat. Ich hab ihm sogar einen Brief geschrieben (aufgrund der Tatsache, dass er nicht mit mir reden will), wo das alles drinsteht, dass ich es verstehe, warum er das Heft weitergegeben hat, dass es mir Leid tut, weil ich es erst jetzt verstehe, usw… Das Blöde ist nur, es fällt mir ja so unglaublich schwer, ihn überhaupt nur zu sehen, d.h. es hat mich sehr, sehr große Überwindung gekostet, die Treppen zum Lehrerzimmer rauf zu gehen, nach ihm zu fragen, und dann quälende 3 Sekunden auf ihn zu warten, dann schmerzdurchströmt vor ihm zu stehen, nur um von ihm zu hören, dass er den Brief nicht von mir haben will. Er möchte ihn über die Direktorin. D.h., er konnte nicht einfach den Brief annehmen und wortlos wieder ins Lehrerzimmer verschwinden, nein, er muss es ja so kompliziert machen, dass ich den Brief meiner Direktorin gebe, und sie den dann an ihn weitergibt. Das gab mir dann den Rest. Das hat mir so einen Schlag verpasst, dass ich mich wortlos umgedreht hab, in die Klasse gegangen bin und anfing zu weinen. Mit dem Brief wollte ich eigentlich abschließen, und dann sowas! Anschließend ging ich dann doch zur Direktorin, um ihr den Brief zu geben. Ich frag mich nur, was hab ich ihm getan, dass er nicht mal mehr den Brief von MIR annimmt, sondern lieber von jemand anderen? Das ist noch nicht mal das Schlimmste, das Schlimmste ist, dass die Enttäuschung, - was ich erst kaum annahm, dass es gehen würde, - noch schlimmer ist, obwohl ich doch jetzt auch alles verstehe, und ihm sozusagen auch verziehen hab. Warum ist die Enttäuschung noch da und was kann ich dagegen machen? Reden will er ja nicht und auf den Brief will er, nach Aussage der Direktorin, auch nicht antworten. Ich bitte um Hilfe! Danke schon mal im Vorraus

??
Da wäre zuerst einmal die Frage: Was willst Du von dem Geschichtslehrer?
Zweitens fällt mir „The Work“ ein - guck mal im Internet, „The Work“, oder Byron Katie, eventuell auch Moritz Börner.
Könnte Dir helfen - wenn Du diese Art von Hilfe willst.
Viel Erfolg!

hallo jaijai,

für jemanden, der dich nicht kennt, ist es sehr schwer, dir zu helfen. auch weiß ich nicht ganz genau, warum du so enttäuscht bist. ich vermute nun mal, dass du in ihn verliebt warst? wenn es so ist, kann ich deine enttäuschung total verstehen.
vergessen wirst du die sache nur schwer können. das beste wäre vermutlich, dass du jemanden kennen und lieben lernst, der seine stelle einnehmen kann und ihn aus deinem kopf verdrängt.
nur kann man das nicht erzwingen, sonst wird es eher schlimmer, weil du dich in ersatzsituationen rein reitest, die du gar nicht wirklich willst.
vielleicht hast du eine beste freundin, die mit dir zusammen sachen unternimmt, dann kommst du eher wieder auf andere gedanken.
vielleicht kannst du auch mal über diese situation schmunzeln. in erinnerung wird sie dir wahrscheinlich bleiben, bist du enkel hast.sie wird ein teil deiner persönlichkeit, darf dich aber nicht für die zukunft hemmen.

ich drücke dir beide daumen,
lg TF1995 (ich hätte übrigens auch was mit 2 j als pseudonym nehmen können)

Hallo,

so ganz verstehe ich noch nicht, was passiert ist, was dich motivierte, dem Lehrer das Heft anzuvertrauen und worum ist darin ging, aber vielleicht muß ich das auch gar nicht. Du hast genau das geschrieben, was du veröffentlichen wolltest und das ist gut so, mehr brauche ich nicht erfahren, es ist deine Entscheidung. So kann ich aber auch nur auf dieser Grundlage antworten und das will ich gerne tun.

In dem was du schreibst spühre ich den Schmerz, die Machtlosigkeit und die Entäuschung, die du erlebst. Das tut sicher weh und kostet Kraft, Gedanken, Energie und Lebensfreude. Das tut mir aufrichtig leid und ich wünsche dir, das es dir gelingt, wieder zu einem unbeschwerteren Erleben zurück zu finden.

Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass dir das gelingen kann, denn so paradox das klingt, deine Entäuschung zeigt mir, dass du auf einem guten Weg dahin bist.

Ich selber habe tiefe Entäuschungen in meinem Leben erlitten und habe für mich etwas sehr positives daraus gezogen. Ich habe mir viele Gedanken gemacht, was es mit der Entäuschung auf sich hat: Eine Entäuschung ist die Beendigung einer Täuschung, wobei die Vorsilbe Ent nicht von Ende herrührt, sondern wohl von dem Begriff gegen.

Eine Entschädigung ist beispielsweise etwas, was einer Schädigung entgegen steht. Sie hebt den Schaden auf.

Bei einer Entäuschung ist das ähnlich, ihr geht eine Täuschung voraus. Eine Täuschung vernebelt einem den Blick auf das, was ist, auf die Realität. Dabei ist es unerheblich, wie es zu der Täuschung kommt. Es können andere Menschen sein, die einen mit Informationen oder Wahrnehmungen ausstatten, die einem etwas glauben machen (sollen). Man kann sich auch selber Täuschen, das geschieht vielleicht unbewußt oder aus Mangel an Erfahrung oder dem Fehlen der Möglichkeit, das wahrgenommene realistisch zu interpretieren.

Wie auch immer es zu der Täuschung kommt, durch die Enttäuschung erlangt man einen klareren Blick auf das was ist, man kommt der Realität ein Stück näher. Der zuvor durch die Täuschung noch getrübte und vernebelte Blick wird nun klarer, man kann die Dinge deutlicher erkennen und einschätzen, man ist einen entscheidenen Schritt in seinem Leben vorangekommen, man hat etwas großartiges dazugewonnen, ein Verstehen, Weisheit, Erkenntnis, wie auch immer man das nennt.

Das ist Phantastisch. Bedenke mal die Zeit, als du noch der Täuschung unterlagst, welcher Illusion hast du dich da noch hingegeben. Was für ein Glück, dass dir die Entäuschung widerfahren ist, was für eine Klärung, was für ein Geschenk. Nun kann es weiter gehen für dich, du kannst aufatmen. Herzlichen Glückwunsch, zu diesem Fortschritt in deinem Leben.

Und ich erkenne noch mehr Glückliches, in dem was du schreibst. Du bist nicht allein, du hast in der Direktorin jemanden gefunden, die Verständnis aufbringt, dich respektiert, deine Wünsche achtet, dich ernst nimmt. Das ist ihr hoch an zu rechnen und dafür kannst du sehr dankbar sein. Letztentlich ist solche Empathie immer auch von Liebe und Führsorglichkeit begleitet, die einzig dir gilt, deiner ganzen Persönlichkeit mit all ihren Bedürfnissen, Empfindungen und Wünschen. Ich bin sehr gerührt, wenn ich daran denke, dass dir dieser Mensch zur Seite steht und bereit ist, dir Unterstützung zu geben, dich auffängt. Voller Demut blicke ich auf Menschen, die Bereit sind, ihre Prioritäten so zu setzen.

Sind da noch Mehr Menschen, von denen du das bekommst? Es wird dir hilfreich sein, wenn du dich solchen Menschen zuwendest. Der Psychologe hat vielleicht ähnliche Motive und die Bereitschaft, Hilfe anzubieten, aber wenn es zwischen dir und ihm nicht funktioniert, dann ist das nicht schlimm, man kann nicht davon ausgehen, dass alle Menschen miteinander klar kommen. Wenn du darüber nachdenkst, findest du vielleicht noch andere, die geeignet sind. Wenn nicht, dann vertrau dich weiterhin deiner Direktoren an, sie wird dich begleiten, solange du es brauchst.

Trotz anderslautender Zusicherung deinen Text weiter zu geben ist ein Vertrauensbruch, das ist eindeutig. Was deinen Lehrer dazu bewogen hat, weiß ich nicht. War er überfordert, hilflos, verunsichert, hatte er Angst, etwas falsch zu machen oder Nachteile einzubüßen? Scheinbar hat auch ehr Vertrauen zu der Direktoren und hoffte auf ihre Unterstützung. Darin scheint sie gut zu sein.

Ich kann da nur darüber spekulieren. Aber auch du könntest in Gefahr geraten, viele Spekulationen ihn betreffend an zu stellen, da er sich ja wohl derzeit nicht äußert. Daher empfehle ich, zu versuchen, dich auf dich slber zu besinnen und heraus zu finden, was dir im Moment gut tut. Vielleicht gelingt es dir, bewußt auf Grübeleien zu verzichten. Es ist dir ja auch aus eigener Kraft gelungen, ihn besser zu verstehen und warst bereit, ihm zu vergeben. Nun erneut abgewiesen zu werden ist natürlich bitter.

Aber häng das nicht zu hoch. Wenn du auf dich selber schaust, kannst du froh sein, da angelangt zu sein. Denn im Vergeben liegt etwas kraftvolles.

Jetzt zitiere ich mal ein bischen, in der Hoffnung, dass du im Lesen der folgenden Thesen zur Vergebung Trost findest:

Zehn Thesen zur Vergebung

  1. Vergebung kann ein langer Prozess sein.
  2. Vergebung ist nicht von einem Geständnis abhängig.
  3. Vergebung erfordert keine übereinstimmende Auffassung von der Vergangenheit.
  4. Vergebung bedeutet, mein Recht auf Rache loszulassen.
  5. Vergebung bedeutet nicht Vergessen.
  6. Vergebung bedeutet, das Unrecht nicht immer wieder zur Sprache zu bringen.
  7. Vergebung bedeutet nicht, das Verhalten einer anderen Person zu entschuldigen.
  8. Vergebung bedarf vorab einer Entscheidung.
  9. Vergebung bedeutet nicht unbedingt, erneut zu vertrauen.
  10. Vergebung ist Voraussetzung für Neuanfang.

Ich kenne übrigens das Bedürfnis, dass man möchte, das jemand das Erfährt, was man für Wahr hält. Der Wunsch, der andere möge diese Wahrheit bestätigen kann sehr groß werden.

In einem Star Wars Film (Episode I, die Dunkle Bedrohung) gibt es eine Scene, die für mich sehr eindrücklich war. Der Sklavenjunge Anakin Skywalker gerät mit einem seiner Spielgefährten in einen Meinungsverschiedenheit. Es entbrennt ein Streit, in dem Anikin ganz sicher ist, dass die Behauptung des anderen Jungen falsch ist und wehement für die Richtigstellung eintritt. Umringt von anderen Kindern fangen die beiden an, sich auf dem sandigen Boden zu balgen und zu raufen.

Obi Van tritt hinzu und bringt die Streithähne auseinander. Sie entfernen sich von der Gruppe und Anikin ist noch ganz außer sich von der Ungerechtigkeit, die ihm gerade widerfahren ist.

Beschwichtigend weist Obi Van ihn in die Haltung des Gleichmuts und der Gelassenheit eines Jedi ein, indem er Anikin fragt: Kennst du die Wahrheit? Der antwortet: "Ja natürlich kenne ich sie… " und sogleich beginnt er wieder die Einzelheiten seiner Rechtfertigung darzulegen. Aber Obi Van fragt unbeirrt weiter: … und ändert es etwas an der Wahrheit, wenn er (der andere Junge) sie auch kennt?

Naaa?

Ich nehme an, du weißt am besten, was du über dich und das Verhalten des Lehrers herausgefunden und verstanden hast, so weit, dass du bereit warst, ihm die Zurückweisung zu verzeihen. Das ist deine Erkenntnis, deine Wahrheit. Ändert sie sich, wenn der Lehrer sie auch kennt?

Ich stoße hier an meine eigenen Grenzen, da ich doch die Einzelheiten nicht kenne. Ich biete dir an, wenn du meinst, es könnte dich weiter bringe, mich an zu rufen. Ich bin übrigens weder Psychologe, noch Pastor, noch Lehrer, noch ein Domian, wo die halbe Nation zuhört. Ich bin einfach nur jemand, der bereit ist, zuzuhören und nach bestem Wissen Unterstützung zu geben. Du bist völlig frei, denk einfach darüber nach, ob du das möchtest.

Ich heiße Florian und du erreichst mich unter 05514883600. Egal wie, ob mündlich oder hier, es würde mich freuen, zu erfahren, ob es dich weiter gebracht hat, meine Antwort zu lesen.

Ganz unabhängig davon, möchte ich dir versichern, dass ich dir von ganzem Herzen wünsche, dass du zu deiner Kraft, Lebensfreude und Motivation zurückfindest. Die ersten Schritte dazu hast du ja bereits getan, indem du dich an Menschen wendest, von denen du dir Unterstützung erhoffst, das war eine sehr gute Idee und ich bin zuversichtlich, dass du noch mehr davon in Petto hast.

Ich wünsche dir alles, alles Gute.

Hallo JaiJaiBD,

als ich einmal sehr enttäuscht war, hat eine Kollegin und Freundin etwas zu mir gesagt, das ich als recht klug empfinde. „Enttäuscht zu sein heißt immer auch, dass man sich vorher in etwas/jemandem getäuscht hat und dass man nun von dieser Täuschung befreit ist.“

Ich vermute, Du hattest Erwartungen an deinen Lehrer, die dieser nicht erfüllen kann, die ihn vielleicht auch verunsichern. Du scheinst dich also in deinem Lehrer und in der Bewertung der Beziehung zu diesem Lehrer getäuscht zu haben und bist nun klüger. Du weißt nun, was (d)ein Lehrer für dich leisten kann und will und was nicht.

Auf mich persönlich wirkt nun deine Reaktion, so wie Du sie beschreibst, auch eher verletzt als enttäuscht. Dein Lehrer hat deinen Brief zurückgewiesen und damit auch dich und deine Erwartungen.

Um dir genauer über die Situation und deine (enttäuschten) Erwartungen klar zu werden, könntest Du versuchen, das ganze Szenario aus der Sicht deines Lehrers zu sehen. Stell dir vor, er hat nach diesem Tag, an dem Du ihm deinen Brief geben wolltest (mit Schulleitung und allem drum und dran) einen Tagebucheintrag verfasst. Wie könntest Du auf Ihn gewirkt haben? Wie würde er dich und dein Verhalten beschreiben? Welche Ängste und Befürchtungen könnten ihn veranlasst haben, deinen Brief nur über die Schulleiterin zu empfangen? Wie hätte er sonst noch reagieren können? Warum hater er es (vermutlich) nicht getan.

Dabei solltest Du berücksichtigen, dass die Reaktion deines Lehrers, den Brief nur über die Schulleitung zu empfangen, vermutlich etwas mit Absicherung zu tun hat. Die Schulleitung ist eine Autorität, die einen Lehrer stärkt, in einer Situation, die er anscheinend nicht alleine bewältigen kann oder will. Wer Stärkung braucht, fühlt sich unsicher in einer Situation. Warum dein Lehrer sich so unsicher fühlte in der Situation mit dir und deinem Brief, kann ich dir nicht sagen. Du kennst ihn besser als ich und findest es vielleicht heraus, indem Du mal versuchst einen Tagebucheintrag aus seiner Sicht zu verfassen oder dich einfach so mal in seine Situation zu versetzen und die Ereignisse mit seinen Augen zu sehen. Dabei glaube ich anhand der Beschreibung der Ereignisse übrigens, dass er dir sehr wohlwollend gegenüber steht!

Vielleicht verstehst Du dann sein Handeln etwas besser und bist nur noch im positiven Sinne ent-täuscht.

Hallo du,
warum möchtest du nicht mehr zu dem Psychologen/Psychologin gehen, wo du mit deiner Direktorin warst? Übers Internet einen Rat zu geben finde ich schwierig, ein „richtiges Gespräch“, wo man aufeinander eingehen kann wäre wahrscheinlich die bessere Lösung. Wenn ich deine Zeilen so lese ist da so viel Enttäuschung und Verletztheit, damit solltest du nicht alleine klarkommen müssen. Mir ist auch nicht ganz klar worum es geht, ich will jetzt nicht mutmaßen was in dem Heft stand aber ich glaube ich habe da eine Ahnung. Vielleicht versuchst du nochmal bei einer Psychologin? Du kannst dich auch gerne wieder bei mir melden. lg

Hallo JaiJaiBD,
zwar ist mir nicht klar, worum es in jenem Brief ging, den du an deinen Lehrer geschrieben hast, jedoch vermute ich, dass du deinem Lehrer damit „zu nah“ gekommen ist. Vielleicht war er überfordert und hat in seiner Rolle als dein Lehrer nicht gewusst, wie er reagieren soll. Lehrer sind keine Freunde und haben sich an bestimmte Regeln zu halten, d.h. auch, dass sie sich untereinander austauschen und Kollegen in die Situation einbinden, wenn es schwierig wird. Auch, wenn dich das wiederum sehr verletzt hat, ist das dennoch ein „professionelles Verhalten“, das dein Lehrer zeigt. Versuch es nicht persönlich zu nehmen und sprich mit anderen (!!!) über deine Enttäuschung. Irgendwann wird es dann vielleicht nicht mehr so weh tun.
Ich wünsche dir alles Gute, Antonia

Und wie schauts jetzt, so nach fast einem Jahr aus?