Wie kann ich eine Flasche (Flaschenhals) für Lebensmittel mit Inertgas (Schutzgas - Edelgas - Argon) richtig befüllen bzw. spülen?

Hallo liebe Mitglieder,

ich möchte mich mit einer kleinen Manufaktur, die Olivenölen und Essig veredelt selbstständig machen.

Momentan macht mir noch die Haltbarkeit der Produkte etwas Sorgen. Wie ich schon lesen konnte, gibt es Abfüllanlagen, die die Flaschen mit Inertgas (Schutzgas - Edelgas -Argon) „spülen“ und die altbarkeit des Produktes durch Verdrängung des Sauerstoffes im Flaschenhals länger haltbar machen.

Da ich aber in der Firmengründung kein Geld für ein komplette Abfüllanlage zur Hand habe, würde ich gerne wissen, ob die „Spülung“ mit Argon auch von Hand, indem man durch einleiten des Argons in den Flaschenhals die leichtere Luft verdrängt, erfolgen kann und wie dies auszuführen ist???

Evtl. gibt es ja auch kleinere und günstige Abfüllanlagen inkl. Inertbegasung???

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Liebe Grüße
Daniela

Hallo Daniela,

Nun, die Luft wird beim Füllen schon vom Öl verdrängt.
Die Frage ist jetzt, wie viel Luft in der Flasche verbleibt. Je weniger Öl in der Flasche ist, umso mehr Luft hast du. Mit einem schlanken Flaschenhals, kann die Luftmenge weiter verringern.
Dann brauch man gar kein Inertgas.

MfG Peter(TOO)

In der Pharmaindustrie nimmt man Stickstoff als Schutzgas. Bei der Gefriertrocknung, die im Hochvakuum erfolgt, flutet man die Kammer nach Ende des Programms mit Stickstoff und dann drückt man mit einem Stempel die Stopfen aus Silikongummi in die Flaschenhälse. Die Stopfen stecken schon leicht angedrückt in der Flasche und haben auf der Seite eine Rille in halber Höhe des Stopfens. Mit dem Stempel wird die Rille in den Flaschenhals gedrückt und dichtet den Flascheninhalt zuverlässig ab. In der Praxis lässt man einen kleinen Unterdruck in der Kammer, damit der Stopfen leicht angesaugt wird. Dann kommt der Verschluss usw.
Udo Becker

Wenn nicht schon über die ganze Produktion auf Sauerstoff- Freiheit geachtet wurde (wie das bei diesen Abfüllanlagen der Fall ist, da stehen schon die Lagertanks unter Schutzgas) ist das Pflanzenöl schon von vornherein mit mehr gelösten Sauerstoff „gesättigt und im Gleichgewicht mit dem Luftpolster in der Flasche“, so dass dieses keine nachträgliche „Belastung“ mehr darstellt (geschätzt etwa der gelöste Sauerstoffanteil von 200 ml Luft gegen ein Luftpolster welches vermutlich viel geringer ist). Umgekehrt reicht es dann auch nicht, das Luftpolster allein durch ein Inertgas zu ersetzen, da dadurch der Löwenanteil des gelösten Sauerstoffs überhaupt nicht ausgetragen wird. Dazu müsste man das Öl selbst schon längere Zeit mit Inertgas „purgen“. Das ist doch ein blödsinniger Aufwand.