Wie kann ich eine Minderjährigenadoption verhindern?

Hallo, ich habe eine 26 jährige Tochter die seit neun Jahren bei meinen Eltern lebt.
Ich war 17 Jahre für meine Tochter da, mit Hilfe meiner Eltern konnte ich auch immer ein paar Stunden arbeiten. Leider ist es vor neun Jahren zwischen mir und meinen Eltern zu einem Streit gekommen, bei dem sich meine stark beeinflusste Tochter gegen mich, auf die Seite meiner Eltern gestellt hat. Ich habe das hier jetzt nur kurz zusammengefasst, sonst müsstet ihr ein Buch lesen.
Jetzt habe ich ein Schreiben vom Amtsgericht bekommen in dem meine Eltern meine Tochter nach Minderjährigenadoption adoptieren möchten. Ich habe 14 Tage Zeit dazu Stellung zu nehmen. Ich möchte dies nicht, da ich immer noch hoffe, dass meiner Tochter irgendwann die Augen aufgehen und sie hinter die Kulisse sieht. Ich selber habe dafür 38 Jahre gebraucht.
Hat jemand Erfahrung?

Hallo,

es ist wohl eine Adoption einer Volljährigen geplant, die jedoch die Wirkung der Annahme einer Minderjährigen haben soill.

Das ist im §1772 des BGB geregelt.

Die Voraussetzung, dass die Tochter schon als Minderjährige in die Familie der Annehmenden aufgenommen wurde, scheint erfültt (sie lebt dort, seit sie 17 ist).

Nun geht es noch darum, ob der Adoption überwiegende Interessen der Eltern des Anzunehmenden entgegenstehen.

So ein Interesse könnte sein, dass du von deinem Kind Unterhalt erhalten könntest - nicht aber, wenn die Volladaption vollzogen würde. Denn die volständige Adoption trennt dich und deine Tochter rechtlich vollständig.
Auch die besonderen Umstände, dass deine Eltern dich ggf. schlechgeredet haben und du an einer Wiederaufnahme der Beziehung zu deinem Kind glaubst, könnten helfen.

Es ist dir sicher sehr wichtig und unbedachte Äußerungen könnten deinen Versuch, die Adoption zu verhindern, zunichte machen.
Wenn du es dir irgendwie leisten kannst: Frag einen Anwalt, der sich im Familienrecht besonders auskennt.
Se dir klar: Wenn die Tochter sich die Adoption wünscht, so wird die Tatsache, dass du diesen Wunsch zu verhindern versuchst, zunächst eine noch tieferen Keil zwischen euch treiben.

Danke für die schnelle Antwort. Ich werde wohl oder übel einen Anwalt in Anspruch nehmen müssen.

Ich denke, die Kernaussage von @X_Strom war nicht, dass Du zu nem Anwalt gehen sollst, sondern diese hier:

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Ich denke ich weiß sehr genau, wer sich diese Adoption wünscht. In erster Linie wird es der Wunsch meiner Eltern sein.

Aus unterhalts- und erbrechtlichen Gesichtspunkten kannst Du ggf. erreichen, dass diese Adoption scheitert. Das ist einerseits natürlich finanziell ggf. interessant - wenn Du auf Unterhalt durch deine Tochter hoffst - andererseits dann aber auch ein ganz klares Statement dahingehend, dass es hier „um Geld“ geht. Was das für das künftige Verhältnis zu deiner Tochter bedeutet, dürfte klar sein! Sie wird es so interpretieren, dass Du sie nicht aus einer Unterhaltspflicht entlassen willst, die sie als ggf. einzige noch bestehende - nachteilige - Verbindung zu Dir sieht.

Wenn es in den vergangenen neun Jahren nicht gelungen ist, das Verhältnis wieder auf eine angemessene Basis zu stellen, dann steht nicht zu erwarten, dass dies nunmehr durch anwaltliches Schreiben und die Einleitung von Maßnahmen gegen diese Adoption besser wird.

Daher würde ich - wenn es Dir hier nicht um einen ggf. mal nötige Unterhaltsanspruch geht - der Adoption ihren Lauf lassen, und statt dessen den persönlichen Kontakt dahingehend suchen, einerseits Verständnis aufzubringen, und dies eben auch durch die Bereitschaft der Akzeptanz dieses Verfahrens zu zeigen - andererseits aber auch zum Ausdruck zu bringen, dass die Tür weiterhin offen steht.