Wie kann ich einer jungen Mutter aus der Dominikanischen Republik helfen?

Hallo Zusammen,

ich habe zusammen mit meinem Mann unseren Urlaub dieses Jahr in der Dominikanischen Republik verbracht. Wir haben dabei eine junge Mutter kennengelernt und uns angefreundet. Auch jetzt stehen wir mit ihr in Kontakt. Sie leidet seit über einem Jahr an Helikobakterien (Bakterien, die Magengeschwüre etc. verursachen) und bekommt von ihrem Arzt nur Medikamente, die die Magensäure reduzieren. Ihr Sohn leidet häufig an Bronchitis. Ich möchte ihr so gern helfen und habe mir überlegt, sie nach Deutschland zu holen, damit sie und ihr Sohn hier von einem Arzt behandelt werden. Hat jemand Erfahrung damit oder kann mir Tips geben, wohin ich mich wenden kann? Wie ist das mit den Arztkosten dann hier in Deutschland, sie ist ja nicht versichert?

  1. Visa wird bei Mittellosen erdammt schwer, weil die Rückkehrwilligkeit nachgewiesen werden muss
  2. Gibt keine KV die bereits eingetretene Risiken versichert.

Das einzige was meiner Meinung nach machbar wäre:

  1. Die Frau heiraten und sie dann Familienversichern.

  2. Versuchen irgendeine Art von Visa für medizinische Behandlungen zu bekommen und diese selbst bezahlen

  3. Ihr eine gescheite Behandlung in einer westlichen Klinik in der Dom. Rep. bezahlen.

Servus,

in der Dominikanischen Republik gibt es sehr gute Ärzte, die die beiden behandeln können, und auch die bei einer Heliobakter-Infektion angezeigte Behandlung mit einem geeigneten Antibiotikum ist kein Hexenwerk - man muss das Medikament halt bezahlen.

Die Generation, die nicht mehr alles daran gesetzt hat, irgendwie nach Puerto Rico und weiter in die Staaten zu kommen, sondern im Land blieb, um dieses zu einem besseren Platz zu machen, und mit Stolz nach Cuba zum Medizinstudium gegangen ist, um etwas Besseres zu lernen als die Gringos zu bieten haben, ist inzwischen etwa vierzig Jahre alt.

Meinem Bruder wurde in Santo Domingo erfolgreich eine Herzklappe repariert - man brauchte keinen Deutschen und keinen Gringo dafür.

Schöne Grüße

MM

`ne westliche braucht´s dazu garnichtn nur ´ne gescheite und die gibt´s in der Dom. Republik.
Die Frage ist allerdings ob das überwiesene Geld auch für die Behandlung verwendet wird. ramses90

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Warum gibt für weite Teile der deutschen Bevölkerung eigentlich nur diesen einen Weg, wenn irgendwo in der Welt irgendjemand aus irgendwelchen Gründen in Schwierigkeiten ist?

Das „nach Deutschland holen“ verbessert die Gesundheitsversorgung in der betroffenen Region und sämtliche sonstigen strukturellen Probleme dort in keiner Weise.

Weil ein Großteil dem, seitens der Politik implantierten, Irrglauben unterliegt alles ist hier besser? Wie oben bereits geschrieben, gibt es in der DomRep sehr wohl hoch qualifizierte Ärzte und besten ausgestattete KH. Aber was solls? Die Teddys liegen schon bereit.

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Eigentlich ganz einfach. Hier ein Merkblatt unserer Botschaft in Abidjan/Elfenbeinküste. Ist nicht DomRep (da ich ein solches Merkblatt auf deren Webseite nicht gefunden habe), aber der Ablauf ist garantiert der gleiche: http://www.abidjan.diplo.de/contentblob/1725534/Daten/6006111/download_visa_medizin.pdf

Für weitere Fragen kann deine Bekannte unsere Botschaft direkt kontaktieren: http://www.santo-domingo.diplo.de/Vertretung/santodomingo/es/Startseite.html

Und immer dran denken: https://www.auswaertiges-amt.de/DE/Infoservice/FAQ/VisumFuerD/13-Verpflichtungserklaerung.html?nn=350374

Wenn ich mich nicht schon ausgiebig mit ihr darüber unterhalten hätte, sich dort behandeln zu lassen hätte ich diese Frage nicht gestellt. Sie wird seit über einem Jahr gegen die Bakterien behandelt, jedoch entweder unzureichend oder garnicht. Sie bekommt von ihrem Arzt Medikamente, die die Magensäure hemmen aber nicht gegen die Bakterien. Mittlerweile hat sie mehrere Magengeschwüre und ein Loch im Magen. Sie gehört nicht gerade zu den „besser Verdienern“ und die Hälfte ihres Lohns geht für die Medikamente und Arztkosten drauf.

Ehrlich gesagt, bin ich schockiert, dass wenn man jemandem helfen will, man hier fast ausschließlich angegriffen wird, statt produktive oder hilfreiche Antworten zu bekommen! Ich sehe es nicht ein, einer Institution Geld zu spenden, die verspricht, dass alles ankommt! In Wahrheit kommt nicht einmal die Hälfte bei den Betroffenen an! Daher versuche ich lieber auf irgendeine Weise einer Person oder Familie direkt zu helfen.

Hi,

eigentlich brauchst du doch nur ihre Kontodaten, dann ist das Geld innerhalb der nächsten Woche bei ihr.

Alles Gute

vV

Hallo

hier geht es nicht darum, dein Verhalten zu verurteilen, denn das finde ich grundsätzlich richtig.
Aber die Geschichte stinkt nunmal ein bisschen.

wenn sie Heliobacter hat, ist der Säurehemmer nur ein Teil der Behandlung und der tut gar nichts gegen die Bakterien. Prioritär wären ganz gewöhnliche Antibiotika - die gibt es in der Dom. Rep. problemlos in jeder Apotheke (ev. nicht mal auf Rezept, aber das hättet ihr ja noch besorgen können) und die könntest du ihr auch zahlen

Allerdings frage ich mich , woher sie so genaue Angaben über den Zustand ihres Magens hat - wenn sie sich die Antiobiotika nichtmal leisten kann, kann sie sich die notwendige Magenspiegelungen ja erst recht niemals leisten. Aber anders sind mehrere Magengeschwüre und ein Loch im Magen (oder das, was sie als solches bezeichnet, den bei einem Loch (=Magendurchbruch) wäre sie wohl bereits tot) auch nicht zu diagnostizieren.

Du musst dich nicht wundern, wenn bei einer derartig merkwürdigen Diagnose der Verdacht einer Version des Bezness aufkommt, der in der Dom. Rep. nunmal sehr verbreitet ist und dem eine ganze Reihe Touristen zum Opfer fallen. Ihr wart als Paar unterwegs, also muss die Bezness-Masche daran angepasst werden.

Falls ihre Geschichte aber tatsächlich stimmt: Reist wieder in die Dom.Rep. und begleitet sie zu den dortigen Ärzten, zahlt sofort die Rechnungen an die Ärzte und schaut, dass sie anständig behandelt wird.

Gruss, Sama

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Volle Zustimmung, an der, dem hilfsbereiten Ehepaar präsendiierten Geschichte stimmt´s hinten und vorne nicht und das mit dem Loch im Magen:
das ruft eines der schwersten Krankheitsbilder überhaupt hervor und führt unbehandelt unweigerlich zum Tode! ramses90

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Sorry, aber du rechtfertigst dich. Richtig ist, dass ihr im Urlaub wart. Dort seid ihr - auf welchem Weg auch immer - mit einer Einheimischen in Kontakt gekommen, die euch etwas erzählt hat, das euch dazu gebracht, eure Herzen (und Portmonees) zu öffnen.

Ich vermute mal, ihr seid bei der Begegnung nicht außerhalb des Touristengebietes unterwegs gewesen und habt diese Frau von euch aus angesprochen. Ich vermute, es war genau andersherum. Und sie wird sicherlich zunächst seichte Themen angesprochen haben und dann zufällig auf ihre vermeintliche Krankheit gekommen sein.

Ihr wisst nichts über Medizin. Ihr wisst nichts über die ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten am Urlaubsort. Ihr wisst nicht, wie es anderen Menschen geht, die nicht „zufällig“ mit westlichen Touristen in Kontakt kommen. Angesichts dessen ist es schon dreist, statt einmal kurz über die Warnungen nachzudenken lieber den Warnern feindselig entgegenzutreten.

Weißt was: Gebt der Frau euer Geld. Wenn ihr es nicht anders lernt, dann bitte. Aber hole niemanden nach Deutschland um eine Person in einem Gesundheitssystem unterzubringen, das nicht für die ganze Welt konzipiert ist.

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Ich gebe dir völlig Recht. Nur ist der Konsens hinter dieser abenteuerlichen Story weniger das Gesundheitssystem in D (vergleichbare gibt es weltweit), sondern das „holen“. Einmal eingezeckt ist doch alles gut. Der Realitätsverlust mancher Menschen ist schon besorgniserregend.

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Dann gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ist der Arzt ein Pfuscher oder sie bindet euch einen Bären auf. Über Helicobacter Pylori weiß ich mehr als ich eigentlich wissen möchte. Nachweisbar mit einem C13-Atemtest oderzuverlässiger einer Gastroskopie, wird behandelt mit einer Kombination aus drei Medikamenten eine Woche lang, damit ist dann Ende. Und da dies eine der weltweit verbreitetsten Infetionskrankheiten ist, sollte das auch ein halbwegs kompetenter Arzt in der Dominikanischen Republik hinbekommen, sofern jemand die Behandlungskosten bezahlt. Sprich: wenn ihr glaubt, daß sie euch nicht anlügt, bezahlt ihr das, geht im Idealfall selber mit ihr zum Arzt, fertig.

Mundus vult decipi, ergo decipiatur.

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Nicht die Welt, sondern blauäugige, selbsternannte Gutmenschen.