Wie kann ich meine Wände dämmen gegen Klavierlärm vom Nachbarn

Hallo, ich weiß alleine nicht mehr weiter, vielleicht kann mir jemand helfen:
Ich habe ein sehr lautes Klavier in der Nachbarwohnung. Gibt es eine Möglichkeit für mich, die Lärmbelästigung zu minimieren???

Wen es interessiert, Genaueres: Ich wohne in einem 60er Jahre DDR-Plattenbau. das Haus ist extrem hellhörig-man hört die Nachbarn husten, reden…Klospülung…etc. Darauf nahmen auch immer alle Mieter Rücksicht, jeder drehte mal die Musik laut…Vor 3 Jahren zog genau neben mir ein neuer Mieter ein-mit einem Klavier. Meine Wohnung umschließt sein Klavierzimmer, schwer zu erklären, das ist so verwinkelt-also alle Zimmer meiner Wohnung grenzen an zwei seiner Wände. Das Klavier ist in meiner gesamten Wohnung extrem laut zu hören. Er spielt jeden Tag, wenn er Zeit hat zwei Stunden. Auch am Wochenende und feiertags. Zwischen 15 und 20 Uhr. Meistens aber nachmittags, wenn ich nach Hause komme. Ich arbeite entweder zuhause am Computer oder mache Projektarbeit mit Kindern an Schulen. Das heißt ich komme um 15 uhr nach Hause. Wenn er übt, kann ich nichts machen-nicht lesen, nicht am PC arbeiten…selbst mit Ohropax und Musik über Kopfhörer ist das Klavier noch zu hören. Ich habe bisher 4 Mal versucht mit ihm zu reden, immer mit dem Ergebnis, dass er danach noch lauter und länger spielte. Er meint, ich suche nur Streit und will ihn einschränken…Aber ich halte es nicht mehr aus und würde am liebsten gerichtlich vorgehen o.ä. etwas unternehmen. Ich habe doch auch Rechte?! Für mich ist das eine tägliche Folter. Leider bin ich nicht rechtschutzversichert. Und ich will und kann auch nicht aus der Wohnung ausziehen, weil sie sehr billig und gut gelegen ist.

Also, kann ich meine Wände irgendwie von innen dämmen? Obwohl ich glaube das wird über den Fußboden übertragen. Er hat Holzparkett-ich Beton mit Gummibelag und Teppich. Oder hat jemand Erfahrung in ähnlicher Sache? Die Vermietungsgesellschaft ist der Meinung, jeder darf zwei Stunden täglich spielen. Kann das wirklich sein, ungeachtet der baulichen Gegebenheiten? Oh, so viel Text. …Danke fürs Lesen und für Tipps!

Hallo!

Das mit den 2 Stunden habe ich, so meine Erinnerung, auch mal gelesen, stammt wohl aus einem der vielen Urteile zu solchen Streitigkeiten um Lärm allgemein und um Musikinstrumente im besonderen. Musizieren ist normaler Gebrauch der Mietsache. Wie stets liegt der Haken nur in der Dauer.

Frage in Verbraucherberatung oder Mieterverein.

In Deiner Wohnung kann man praktisch nichts machen, was einfach und schnelle Abhilfe bringt.
Dazu ist die Bausubstanz und unglückliche Lage der Whg. offensichtlich zu schlecht.

Bitte den Pianisten doch das Instrument mind. akustisch vom Boden und Wand zu entkoppeln(falls noch nicht gemacht. Also Gummiunterlagen unter den Füßen und Abstand oder Trennstreifen zur Wand.
Was dann bleibt an Geräusch ist Luftschall.

Den kann man wiederum am ehesten im Klavierzimmer dämpfen durch schwere Vorhänge oder Teppichboden(statt Glattboden).

Bei Dir im Zimmer könnte man nur eine entkoppelte Vorsatzwand errichten, die die Schallübertragung dämpfen hilft. Da es mehrere Wände gibt, ist das mind. teuer und der Erfolg ist sicherlich messbar, aber wird vielleicht nicht als ausreichend empfunden.

Spülkastengeräusche z.B. sind Körperschall(sehr wahrscheinlich) werden direkt ins Mauerwerk/Beton übertragen (Baufehler). Kann man fast nichts machen. Hier hilft so eine Vorsatzschale nichts oder fast nichts, weil der Schall seitlich vorbei kommt.

MfG
duck313

Hallo,
mein Nachbar hat das bei uns gemacht, weil wir ein Zimmer der Nebenwohnung zugeschlagen haben und es sehr hellhörig war.
Er hat eine 2. Wand (Leichtbauwand) mit Dämmung dazwischen eingezogen. Ich höre nun nichts mehr aus dem Nachbarzimmer. Nur noch etwas über den Fußboden, aber vermutlich das nur deshalb, weil der Boden seinerzeit durchgängig von einem ins andere Zimmer verlegt wurde.

Hallo,
ohne die genaue Situation zu kennen ist eine genaue Beurteilung kaum möglich.

Eine Vermeidung von Schallübertragung über den Boden ist nicht möglich. (Zumindest nicht so einfach und ohne größere Maßnahmen)
Somit ist die einzig realistische Chance von deiner Seite aus eine so genannte Vorsatzschale.

Dazu gibt es viele Möglichkeiten.
Die derzeit beste Möglichkeit (immer Kosten und Nutzen im Blick) wäre eine Gedämmte Vorsatzschale mit Schallschutzplatten.

Dazu müsste ein Rigipsständerwerk mit 2 cm Luft zu Wand zum Nachbarn gestellt werden.
Dieses Ständerwerk wird mit Akkustikdämmplatten gefüllt.
Das ganze kann dann von vorne mit einer Akkustikplatte beplankt werden.
Dazu eignet sich am besten „die Blaue“ von RiGips. Infos im Flyer: http://www.rigips.de/download/die_blaue_flyer.pdf

So kann ein guter Schallschutz erreicht werden. Andere Möglichkeiten sehe ich ohne das Zutun des Nachbarns leider nicht.

Viel Erfolg!