Hallo…
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen.
Ich habe einen bruder von 43 Jahren, der vor ca einem Jahr an TBC erkrankt ist. Während er im Krankenhaus war ist únsere Großmutter gestorben, sein bester Freund auch und noch dazu hat sich seine Partnerin von Ihm getrennt.
Alles zusammen hat ihn aus der Bahn geworfen und er fing an nach seiner Entlassung zu trinken und hat sich zum Heroin hinreißen lassen Ich habe versucht ihn wieder in eine vernünftige Bahn zu lenken was mir allerdings nicht wirklich gelang, trotz seiner Einsicht. Mitlerweile ist es so, dass er über Quellen an Metadon gekommen ist und nun kein Heroin, sondern metadon abhängig ist. Ich bin 27 und stehe leider alleine mit dem Problem da. Ich habe versucht über das Gesundheitsamt etwas zu bewirken, wo ich auch nur die Aussage bekam, dass wenn sich jemand auf dem Wege umbringen will, das auch vom Gesetzgeber her darf. Meine Frage daher: Wenn ich nichts bewegt bekomme…
Kann ich Ihn in irgendeiner Art einweisen lassen so hart es auch klingt oder hab ich was das angeht verloren und muss mir das bis zum Ende anschauen?
Wäre über eure Erfahrungen oder Tips sehr dankbar, da es kurz vor 12 ist. MFG Marten
Hallo Marten,
solange Menschen leben, darf man die Hoffnung auf Besserung nicht aufgeben. Auch wenn hier so viel Schlimmes passiert ist, zeigt die Entwicklung doch, daß es Deinem Bruder nicht ganz gleichgültig ist, was mit ihm passiert ( Metadon ). ich würde anraten, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen. Dort kann man Verständnis finden, was beim zynischen Mitarbeiter des Gesundheitsamtes offenbar nicht gelungen ist.
Ich wünsche alles Gute
MfG
Hallo und danke für deine Antwort.
Das Problem ist, dass er nicht will. Also sind die einfachsten Optionen dahin .
Meine letzte Chance war halt das Gesundheitsamt.
Die laden ihn ja auch nochmal ein und versuchen ins Gewissen zu reden. Ich überlege ob es nicht doch eine Möglichkeuit gibt ihn wirklich zwangseinzuweisen?!?!
Vielleicht dabei auf Suizid zu plädieren…
Was denkst du? Meinst man hätte da eine Chance?
Das Metadon nimmt er auch nur weil es billiger ist, wie das Heroin. Vielen Dank für deine Antwort. Vielleicht fällt dir ja noch etwas ein. Liebe Grüße Marten
Hallo Marten,
vielleicht ist es im Moment besser, Du besuchst für Dich eine passende Selbsthilfegruppe für Angehörige von Suchtkranken. Schau doch mal, ob es sowas in Deiner Nähe gibt. Dort hast Du die Möglichkeit, Dich auszusprechen und Dir evtl. Rat zu holen. AA oder Diakonisches Werk z. B.
Alles Gute
MfG
Die Idee ist vielleicht garnicht mal so verkehrt. Da werde ich mich mal schlau machen…
Hab vielen Dank.
Lg Marten
es tut mir leid ihnen diese antwort geben zu müssen
sie müssen vorsichtig sein die meisten drogensüchtigen leben mit normalen menschen in einer Koabhängigkeit.
Hatte 2 bekannte waren auch heroin süchtig einer ist nach seiner letzten therapie gestorbe(überdosis noch erfolgreich therapie) der andere ist seit 30 jahren clean. Er meint man muss es selber wollen sonst kann einem keiner mehr helfen. hab hier eine internet adresse wo sehr kompetentes personal zu finden ist die einrichtung nennt sich therapiestation luckasfeld leiter ist dr med Wölfle Roland http://www.mariaebene.at/ ist eine gute einrichtung die beste nennt sich kit in tirol http://www.herold.at/gelbe-seiten/innsbruck/KnW8b/ve… hoffe ich konnte ein bischen helfen viel glück und seien sie auch für sich da
lg
Hallo Marten
Das mit dem einweisen lassen, gegen seinen Willen, geht nicht so einfach. Du müsstest ihn praktisch entmündigen lassen, indem du die Vormundschaft über ihn beantragst. Ein ärtzlicher Gutachter muss dann erst feststellen, inweit Beeinträchtigungen seiner Geschäftsfähigkeit vorliegen.
Das wär aber ohnehin kein guter Weg, denn zwangsweise bekommt man niemanden clean. Jedenfalls nicht auf Dauer. Er selbst muss das wollen, aus eigenem Antrieb heraus, sonst wird sich auch während seiner Zwangstherapie, (und um eine solche gehts ja, wenn ich dich recht verstehe), rein gar nichts ändern.
Ohne dir jetzt die Hoffnung darauf rauben zu wollen, wird es ohnehin sehr schwer werden, ihn zu einer freiwilligen Therapie, mit vorausgehender Entgiftung, zu überreden. Jedenfalls solange es ihm mit dem Zeug noch nicht dreckig genug geht. Man muss es leider so sagen, aber die wenigen, die von sich aus davon wegkommen wollen, hatten meist irgendwann ein Schlüsselerlebnis, dass sie zum umdenken bewegte. Sei es irgendwelche Infektionskrankheiten wie Hepatitis oder eine überlebte Überdosierung. Diejenigen, die aus anderen Gründen eine Therapie absolvierten, weil sie dazu gezwungen wurden oder weil sie einer Haftstrafe zuvorkommen wollten, bleiben nicht auf Dauer clean. Den magischen Schalter, den man nur umzulegen braucht, gibt es auch in einer Therapieeinrichtung nicht. Möglicherweise kannst du ihn aber dazu überreden, mit dir gemeinsam an einer Sitzung der NA´s, den Narcotics Anonymous teilzunehmen. Die Adressen für deine Region findest du, wenn du in Google Begriffe wie „Selbsthilfegruppen“ eingibst. Die arbeiten genauso wie die AA´s mit dem 12-Punkte-Programm und vielen hat das auch tatsächlich geholfen, wenn sie spüren, dass sie mit dem Problem keine Außenseiter sind vor allem nicht alleine dastehen.
Hoffe, dir damit ein wenig weitergeholfen zu haben.
Grüße
Micha
Ich merke schon, dass es ein Thema ist wo schon jeder seine Erfahrungen gesammelt hat. Danke für die ganzen Antworten. Allerdings ist es so ,dass er ja nicht aufhören will, sondern sich so ein Ende setzen will. Ich bin dran ihn von dem Suizit abzuhalten. Die Drogen sind Mittel zum Zweck. Wenn er eine Waffe hätte wäre es schon alles rum ums Eck. Die Überdosis fürchtet er ja nicht sondern erhofft sie sich ja auch noch. Mitlerweile ist er vom Gesundheitsamt vorgeladen worden. Ich hatte einen Anruf von der Ärztin in Berlin, die mir sagte; sie hätte alles versucht jedoch ohne Erfolg. Sie kennt ihn ja mitlerweile auch schon lange. Ich bin zwar für den Versuch vom Amt dankbar, allerdings sind deren Mittel in so einem Fall auch begrenzt. Das einzige was ich wohl hoffen könnte wäre, dass er bei einem Suizitversuch auch andere schaden könnte und ich das als Mittel für eine Einweisung nutzen könnte. Was meint Ihr dazu?
Nochmals Danke für die Beiträge und die zeit die Ihr euch genommen habt. Bin da sehr dankbar und für weitere Ideen und Tips offen. Lg Marten
Hallo Marten
Aus gutem Grund wurde die Zwangsunterbringung in den 90er Jahren reformiert, da vor diesem Zeitpunkt nur allzu viele Menschen in Psychiatrien verschwanden und dort oft für Jahrzehnte, aufgrund dubioser Gutachten, weggesperrt wurden. Dennoch gibt es Wege, besonders wenn ein hohes Maß an Selbstgefährdung vorliegt und dabei muss er auch nicht zwingend eine Gefahr für Dritte darstellen. Es würde durchaus reichen, wenn er ankündigte, sich absichtlich eine Goldmedaille drücken zu wollen.
Bevor ich mich jetzt aber auf gut gemeinte Laientipps verliese, würde ich lieber gleich einen Anwalt fragen, der u. a. Betäubungsmittelrecht in seinem Portfolio hat. Die meisten Anwälte geben ja ihr Fachgebiet in ihren Anzeigen an und da kannst du dir dann auch sicher sein, dass alles Hand und Fuß hat.
Ich kenne natürlich nicht, deine finanzielle Situation, aber auch wenn du über keine ausreichenden Mittel verfügen solltest, weil du z. B. arbeitslos bist oder Hartz IV-Empfänger, kannst du dir dennoch über einen Rechtspfleger am Amtsgericht einen Beraterschein für einen Anwalt besorgen. Das kostet dich dann im Höchstfall zehn Euro, oft sogar überhaupt nichts, du darfst dich nur nicht abwimmeln lassen. Bist du bedürftig, steht dir ein Beraterschein zu und speziell in diesem Fall ist eine Beratung bei einem Fachanwalt angezeigt.
Ich drück dir die Daumen und Grüße aus dem Schwarzwald.
Micha
Hi und danke für deine Nachricht.
An einen Anwalt habe ich noch nicht gedacht.
Jetzt frage ich mich ob da meine Rechtsschutz greift.
Da werde ich mich schlau machen.
Deine Nachricht jetzt lässt ja zum Glück wieder Hoffnungen zu. Hab vielen Dank.
Falls du oder Ihr Interesse dran habt zu erfahren wie die momentane Rechtslage aussieht was sowas betrifft, halte ich euch gerne hier auf dem Laufenden.
Beste Grüße und Vielen Dank
Hallo Marten,
kein Problem, dafür ist das Forum ja da und natürlich wäre es gut, wenn du deine Erfahrung hier dann mit uns teilst. Andere Betroffene werden es dir danken, denn auf solchen Gebieten, ist der Informationsfluss natürlich nicht so umfangreich, wie es eigentlich wünschenswert wäre.
Hoffe, dass alles gut geklappt hat
und viele Grüße
Micha