Wie kann ich mich selbst verteidigen?

Hallo.

Ich bin 15 Jahre alt und bin vor einigen Tagen am Abend im Ausgang von einigen Ausländern nach einer Zigarette gefragt worden. Ich hatte keine dabei, teilte ihnen dies mit und sie griffen uns an. Ich konnte mich noch relativ gut retten, indem ich davonrannte (sie waren fest alkoholisiert) doch einen Kollegen haben sie ziemlich erwischt.

Nun wollte ich nach Möglichkeiten fragen, wie ich mich (unter 18 Jahren), selbst verteidigen könnte. Ich dachte so an einen Pfefferspray oder sogar an einen Tazer. Ich möchte hier drauf hinweisen, dass das schweizerische Waffengesetz lockerer ist als das Deutsche.

Ich weiss dass diese Frage relativ schwierig ist, bitte aber trotzdem um gute Ideen.

Schon mal vielen Dank!!!

Hallo Waldschratt666,

das ist zwar eine überraschende Frage in diesem Forum, und obendrein eine ziemlich schwer zu beantwortende, aber ich werde es mal versuchen.
Erstmal ein dickes Lob für´s Wegrennen, das war schon vollkommen richtig. Von Gerätschaften wie Pfefferspray oder Taser würde ich eher abraten, die Chancen sie selbst abzukriegen oder damit die Situation unfreiwillig zu eskalieren sind einfach zu gross für meinen Geschmack.
Hilfreich ist es zu lernen wie man eine gefährliche Situation bereits im Vorfeld erkennt und dann vermeidet.
Vielleicht wäre es für dich auch interessant einen Kampfsport zu erlernen, etwa Aikido wäre sicher nicht verkehrt. Schau dich mal in deinem Ort um was angeboten wird und worin sich die verschiedenen Sportarten unterscheiden.

Hallo waldschratt666,

einer meiner Freunde ist Tae-Kwon-Do-Sportler. Er sagt mir, dass man bis zur wirkungsvollen Verteidigungsfähigkeit im Straßenkampf je nach Trainingsintensität 1-2 Jahre braucht. Der Aufbau von Muskelkraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit erfordert mindestens zweimal Training pro Woche mit guter Disziplin.
Frage dich auch selbst: Kannst du dir vorstellen, die nötige Aggressivität zu entwickeln, den festen Willen, andere schwer zu verletzen?
Zu bedenken ist außerdem für die Zeit nach der Trainingsphase: Wenn du trainierter Kampfsportler bist, musst du dich einem Ehrenkodex unterwerfen, dass du nur im alleräußersten Notfall deine Kampfkunst anwendest. Solltest du mal zu intensiv „hingelangt“ haben, musst du danach evtl. mit einer Bestrafung wegen „überzogener Notwehr“ rechnen.

Auch ich halte Flucht zunächst mal für die passendere Lösung, denn ein Straßenräuber schafft immer Überlegenheit durch seine Gruppe, sucht immer Opfer und keine Gegner. Es wird also einige Zeit dauern, bis du dich aus deren „Opferschema“ heraustrainiert hast und zum Gegner, den man besser meidet, geworden bist.

Vorbeugend ist wichtig, dass du den Überfall bei der Polizei meldest, damit sie weiß, dass es eine kritische Zone und Tatverdächtige gibt und sie verstärkt die Umgebung kontrollieren kann.

Freundliche Grüße
rotmarder

Hallo.

Ich bin 15 Jahre alt und bin vor einigen Tagen am Abend im
Ausgang von einigen Ausländern …

Hallo rotmarder & waldschratt666,

einer meiner Freunde ist Tae-Kwon-Do-Sportler. Er sagt mir,
dass man bis zur wirkungsvollen Verteidigungsfähigkeit im
Straßenkampf je nach Trainingsintensität 1-2 Jahre braucht.

Das ist wirklich sehr stark von Intensität und Motivation abhängig und kann durchaus noch viel länger dauern. Das soll jedoch kein Gegenargument sein!
Tae Kwon Do ist eher eine ästhetisch betonte „sportliche“ Sportart, die nicht so sehr auf den praktischen Gebrauch ausgerichtet ist. Jiu Jitsu ist jedoch eine sehr gute Wahl, wenn es einem wirklich darum geht, es auf der Straße anwenden zu können und nicht darum, auf Turnieren zu kämpfen.

Der Aufbau von Muskelkraft, Schnelligkeit und Beweglichkeit
erfordert mindestens zweimal Training pro Woche mit guter
Disziplin.
Frage dich auch selbst: Kannst du dir vorstellen, die nötige
Aggressivität zu entwickeln, den festen Willen, andere schwer
zu verletzen?

Man geht doch nicht durch die Straßen in dem festen Willen, jemanden stark zu verletzen, wenn er einem zu nahe kommt… Das ist nicht das Prinzip der Selbstverteidigung. Wenn eine gefährliche Situation eintritt, ist es nicht der Wille, sondern die Notwendigkeit, die einen dazu bringt den Angreifenden unschädlich zu machen.
Man wächst mit der Herausforderung im Training und kann den Mut und die innere Stärke durchaus entwickeln, ohne eine aggressive Natur zu sein.

Zu bedenken ist außerdem für die Zeit nach der Trainingsphase:
Wenn du trainierter Kampfsportler bist, musst du dich einem
Ehrenkodex unterwerfen, dass du nur im alleräußersten Notfall
deine Kampfkunst anwendest. Solltest du mal zu intensiv
„hingelangt“ haben, musst du danach evtl. mit einer Bestrafung
wegen „überzogener Notwehr“ rechnen.

Auch so etwas sollte man dann im Training mitbekommen.

Viel wichtiger als den Muskelaufbau und das Erlernen von Schlagtechniken und Tritten halte ich allerdings den nicht zu unterschätzenden Aspekt des Selbstvertrauens. Dieses wird nämlich gestärkt im Training; wenn man keine Angst mehr in potenziell gefährlichen Situationen hat und dabei aber ruhig und locker statt aggressiv und herausfordernd ist, beugt man schon mal so mancher Attacke vor.

Grüße,
Lerche

knallharte Antwort
Hallo Tim,

vorweg: ich weiss ganz sicherlich wovon ich nun schreibe, denn ich habe , wohl im krassen Gegensatz zu den meisten, welche Dir hier Ratschläge erteilen, gekämpft. Mehrmals und mit unterschiedlichem Ausgang (teils kam ich heil davon, teils eben nicht).
Ich trage die Narbe einer Schussverletzung im Oberschenkel und die Narbe einer Stichwunde im Bauch. Ich habe zahlreiche Knochenbrüche auskuriert (Nase, Kiefer, Schädel, Schlüsselbein, Rippen, linke Hand und beide Ellbogen). Ich war jung und wild und einige dieser Auseinandersetzungen habe ich vielleicht gesucht (bzw. ich bin ihnen in grenzenloser Selbstüberschätzung nicht aus dem Weg gegangen) aber die meisten kamen unerwünscht. Nie konnte ich mir meine Gegner wirklich selbst aussuchen und nie meine Chancen im Vorhinein abschätzen. Nie dauerte es länger als wenige Sekunden.

Ich bin 15 Jahre alt

Das ist generell zu jung um zu kämpfen!
Das ist zu jung um über persönliche Bewaffnung nachzudenken!
Ich war 14, als ich das erste Mal in einen knochenbrechenden Kampf verwickelt wurde - zu jung. Man ist immer zu jung oder (heute) zu alt :wink:

…und bin vor einigen Tagen am Abend im Ausgang von einigen Ausländern…

Na, wie klingt denn das? Es ist doch wohl grundsätzlich egal wer Dich angreift. Du bist nämlich auch Ausländer - überall wo Dich andere als Ausländer sehen (wollen).

nach einer Zigarette gefragt worden. Ich hatte keine dabei, teilte ihnen dies mit und sie griffen uns an. Ich konnte mich noch relativ gut retten, indem ich davonrannte (sie waren fest alkoholisiert)

Ja, sowas passiert.

doch einen Kollegen haben sie ziemlich erwischt.

Also doch nicht so ganz allein?

Nun wollte ich nach Möglichkeiten fragen, wie ich mich (unter
18 Jahren), selbst verteidigen könnte.

Ich vermute mal, dass Du noch nicht mit der Kapo gesprochen hast… Oder doch? Was haben sie Dir geraten?

Ich dachte so an einen Pfefferspray oder sogar an einen Tazer.

Bei wirklichen Auseinandersetzungen (ich nehme Deine Schilderung jetzt mal als wahr an) - und das weisst Du ja inzwischen - läuft das ganze sehr sehr schnell ab (gar nicht so wie im Film). Die waren von vornherein gewaltbereit und Du hast das, Deiner Schilderung nach, auch sofort erkannt. Du hast keine Chance auch nur in die Tasche zu greifen und eine Pfefferspraydose (oder Elektroschocker) hervor zu fummeln, dann zu entsichern und dann zu zielen und dann abzudrücken/auszulösen. Kaum anzunehmen, dass die ruhig dabei zugesehen hätten (was macht der denn da?!?). Beim Griff in die Tasche bist Du nur noch einhändig und das ist genau der Moment Dich anzugreifen. Und was, wenn es Dir tatsächlich gelingen sollte Deine Spielzeuge anzuwenden? Bleibst Du stehen? Wartest Du ab und harrst der Dinge, wie da vielleicht noch folgen? Oder rennst Du nun? Dann kannst Du auch gleich rennen - es erhöht Deine Chancen, unbeschadet davon zu kommen erheblich. Es ist eben nicht wie im Film. Wenn Du zuschlagen, wenn Du kämpfen musst, dann kämpfe um Dein Leben, denn es gibt kein Drehbuch, keine Regeln und niemand spielt den Ringrichter. Du hast beim Kampf nur eine einzige Chance und die ist, wenn Du keine echten Kampferfahrungen (also nicht jene aus dem Selbstverteidungungskurs) hast, äusserst ungewiss. Du musst Dich also mit absolutem Willen einsetzen. Willst Du das? Kannst Du das? Willst und kannst Du auf jemanden derart entschlossen losgehen (mit Händen, Ellbogen, Beinen, Füssen, Kopf, Zähnen, Schlüssel, Feuerzeug, Kugelschreiber, Handy oder was immer Du gerade in der Hand hälst) und dabei in Kauf nehmen ihn schwerst zu verletzen? Wenn nicht, dann vergiss das mit der Verteidigung. Und was ist mit den anderen bösen Buben? Meinst Du, die stehen drumrum und gucken zu?
Denk mal gründlich drüber nach.

Ich möchte hier drauf hinweisen, dass das schweizerische Waffengesetz lockerer ist als das Deutsche.

Nun, Du scheinst es aber nicht gründlich/richtig gelesen zu haben. Aber das ist kein Problem. Hier:
http://www.admin.ch/ch/d/sr/514_54/index.html

Ich rate Dir von all diesen Selbstverteidigungskursen ab, denn die wirklich brauchbare Selbstverteidigung erlernst Du nur beim Militär (und auch da nur bei entsprechenden Spezialeinheiten) und das ist gar nicht nett, denn es berücksichtigt überhaupt keine dieser hübschen Regeln nach denen sämtliche Kampfsportarten trainiert werden - es geht, sehr sehr unschön - um das Töten von Menschen.

Bessere Techniken lernt man bei der Polizei.

Dir sei geraten - und die anderen haben Dir diesen Tip ja schon gegeben - solchen gefährlichen Situationen schlichtweg aus dem Weg zu gehen, bzw. diese schon im Vorfeld zu vermeiden suchen. Und wenn das nicht mehr geht, dann renn. Das hast Du ja auch getan und damit hast Du den einzig richtigen Weg gewählt. Renn und informier die Kapo (Du wirst sicherlich ein Handy/Natel haben und die Notrufnummer kannst Du immer, auch mit leerer Karte, anrufen).

Ich weiss dass diese Frage relativ schwierig ist, bitte aber
trotzdem um gute Ideen.

Abschliessend: Vergiss diese Ideen von Verteidigung (wenn Du nicht über eine sehr spezielle Militär- oder Polizeiausbildung verfügst und selbst dann kann es auch mal daneben gehen) und speziell die Gedanken an eine bewaffnete Verteidigung.

Ich bin mir bewusst, dass diese Einlassung wohl wenig zu Deiner Begeisterung betragen wird (Du wolltest ja eigentlich was anderes hören/lesen), hoffe aber, dass ich Dir trotzdem bei Deinem Meinungsfindungsprozess hilfreich war.

besorgte und freundliche Grüsse
Ray

Da kann ich doch nur eins sagen: dein Wort in aller Gehör! Ray schildert wirklich äusserst fundiert und realistisch was in solchen Momenten alles eine Rolle spielt, und bietet gute Ratschläge auf die man wirklich hören sollte.

Hallo,

Wenn du trainierter Kampfsportler bist, musst du dich einem
Ehrenkodex unterwerfen, dass du nur im alleräußersten Notfall
deine Kampfkunst anwendest.

das ist interessant, weil ich das schon seit vielen, vielen Jahren immer wieder höre, komischerweise aber kein einziges mal während der drei Jahre, in denen ich Tae Kwon Do betrieben habe und auch nicht von den Leuten, die es immerhin bis zu internationalen Meisterschaften gebracht haben und wenigstens denen sollte man doch sagen, daß sie nicht aus Langeweile irgendwelche Leute verdreschen dürfen.

Gruß
Christian

Ich bin 15 Jahre alt

Hallo, Tim,
in Deinem „zarten“ Alter solltest Du Dir vielleicht eher Gedanken über Konfliktvermeidung und De-Eskalation machen.

Das ist auf jeden Fall die wirksamere Strategie. Bedenke: Gewalt - auch die zur Selbstverteidigung eingesetzte - erzeugt immer Gegengewalt und die ist meist unkalkulierbar.

Wenn man von vornherein konfliktträchtige Situationen meidet oder gelernt hat, wie man sich so verhält, dass man aus solchen Situationen möglichst gewaltfrei herauskommt, hat man die weitaus besseren Chancen, „ungerupft“ davonzukommen.

Wie hier mehrfach angedeutet wurde ist Weglaufen meist der klügere Teil der Tapferkeit. Und lieber als „Feigling“ gesund zu Hause im Bett liegen als als „Held“ im Krankenhaus.

Schau Dich mal auf dieser Site um: http://www.time4teen.de/content.php?nav1=5&nav2=37&m…

Grüße
Eckard
(der in seinem gesetzten Alter auch auf solche Konzepte setzen muss :smile:

Das ist wirklich komisch, in dem halben Jahr, in dem ich Battojutsu betrieben habe, wurde uns das ständig eingebleut. (Wenn auch kein normaler Selbstverteidigungskampfsport).

lg
Kate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Das ist wirklich komisch, in dem halben Jahr, in dem ich
Battojutsu betrieben habe, wurde uns das ständig eingebleut.

Vielleicht von einem Trainer, der die Weisheit selber über Jahre gehört und daher geglaubt hat. :smile:

Gruß
Christian

Also heißt das konkret, das ist nur so eine „man kann wenn man will“ Sache?
Gut, dass es in meiner Schulzeit noch anders verbreitet war. Da haben nämlich gut 1/3 meines Jahrgangs regelmäßig Karate gemacht (seufz). Und einer hat das auch bei einer Schulhofprügellei mal angewendet (und mächtig Anschiss bekommen). Aber wenn ich mir vorstelle dass ein Erwachsener es hemmungslos anwendet wird mir immer ganz mulmig.

Viele Einrichtungen versuchen ja auch ihren Besuchern ein Gefühl für das, was sie dort tun zu geben. An manchen Leuten geht das aber auch vorbei. Ich habe einen Bekannten, der Messerkampf macht und das ist ziemlich gefährlich, wenn einer von denen zur Gattung „besaufen und ausrasten“ gehört, möchte ich nicht in der Nähe sein.

lg
Kate

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich habe das Gefühl, wir entfernen uns gerade etwas vom Brettthema. :smile: Andererseits war schon die Ausgangsfrage falsch plaziert, also was solls.

Also heißt das konkret, das ist nur so eine „man kann wenn man
will“ Sache?

Kampfsport besteht ja nicht nur aus reiner Technik, sondern auch aus Konditions- und Konzentrationstraining, Körperbeherrschung und etlichen anderen Dingen. Wer sonst in Bruchteilen einer Sekunde auf eine Bewegung des Gegners reagieren kann, wird das außerhalb des Trainings nicht abstellen, sondern genauso schnell nach einem fallenden Glas oder einem vom Wind weggewehten Geldschein greifen und natürlich wird er einen Angriff auf der Straße nicht einfach über sich ergehen lassen.

Auch die Anwendung von Techniken kann man nicht ohne weiteres abgrenzen. Die überwiegende Zahl der Menschen schlägt falsch zu, was dann im Zweifel zum Bruch des Handgelenks führt. Also wird ein Kampfsportler in einem gewöhnlichen Faustkampf (sofern man so etwas gewöhnlich findet) auch „richtig“ zuschlagen, als so, daß er sich nicht selbst verletzt. Wenn ein „normeler“ Straßenrowdie zutritt, wird der Kampfsportler natürlich nicht sinnlos in der Luft herumstrampeln usw., um erst einmal abzuwarten, ob die Anwendung seiner Kampfeskunst geboten (oder nach dem „Ehrenkodex“ erlaubt) ist.

Außerhalb „solcher“ Gelegenheiten gibt es für normale Menschen überhaupt keinen Grund, Kampftechniken anzuwenden, insofern ist dieser „Ehrenkodex“ vollkommen für die Tonne, sofern es ihn überhaupt irgendwo geben sollte.

Für Kampfsportler gilt wie für jeden anderen Menschen auch, daß Körperverletzung strafbar ist und im Falle der Notwehr oder -hilfe die Verhältnismäßigkeit zu wahren ist. Wenn mir also jemand eine Ohrfeige gibt (oder zumindest es versucht *g*), darf ich den als Entschädigung logischerweise nicht halbtot prügeln.

Viele Einrichtungen versuchen ja auch ihren Besuchern ein
Gefühl für das, was sie dort tun zu geben. An manchen Leuten
geht das aber auch vorbei. Ich habe einen Bekannten, der
Messerkampf macht und das ist ziemlich gefährlich, wenn einer
von denen zur Gattung „besaufen und ausrasten“ gehört, möchte
ich nicht in der Nähe sein.

Ja, so einen habe ich auch mal anläßlich eines Schulfestes getroffen. Wir machten eine Schneeballschlacht, einem schulfremden Besoffenen paßte das nicht, was er zum Anlaß nahm, sein Messer herauszuholen und damit herumzufuchteln. Die Situation konnte glücklicherweise mit einer schnellen Bewegung gelöst werden, mit der das Messer aus seiner Hand in den naheliegenden Teich befördert wurde, wo es heute wahrscheinlich immer noch liegt. (*)

Gruß
Christian

(*) Kinder, macht das nicht nach.

Ehrenkodex und so…
Hallo,

insofern ist dieser „Ehrenkodex“ vollkommen für die Tonne, sofern es
ihn überhaupt irgendwo geben sollte.

Ich vermute, dass mit dem Ehrenkodex die Dōjōkun/Dōjōregeln gemeint sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/D%C5%8Dj%C5%8Dkun

Je nach Unterrichtsstil (traditionell/wettkampforientiert) wird unterschiedlich Wert darauf gelegt.
Siehe auch als Bsp.:
http://www.shudokan.de/ (unter Dojokun)

Mit Grüßen
Simone

Hallo,

in Deinem „zarten“ Alter solltest Du Dir vielleicht eher
Gedanken über Konfliktvermeidung und De-Eskalation machen.
Das ist auf jeden Fall die wirksamere Strategie. Bedenke:
Gewalt - auch die zur Selbstverteidigung eingesetzte - erzeugt
immer Gegengewalt und die ist meist unkalkulierbar.

Richtig. Mit 15 war allerdings z.B. mir schon klar geworden, dass man sich so verteidigen muss, dass keine Gegengewalt mehr kommen kann, sonst vergrössert man sein Problem u. U. noch. Leider bekommt man dann aber fast unvermeidlich Probleme mit den geltenden Gesetzen :wink:

Wie hier mehrfach angedeutet wurde ist Weglaufen meist der
klügere Teil der Tapferkeit. Und lieber als „Feigling“ gesund
zu Hause im Bett liegen als als „Held“ im Krankenhaus.

Auch richtig. Leider kann das mit dem Weglaufen auch so ne Sache sein, wenn man nämlich weiß, dass man normalerweise der Langsamere ist, wird man sich was anderes Ausdenken müssen.

LG,
Markus

Hallo,

nehmen wir mal an:
Es sind mehrere Gegner - wie meistens, denn nur in der Gruppe fühlen sich solche Leute stark. Ob Ausländer oder nicht ist auch völlig egal, denn hast Du schon mal daran gedacht, dass Du in allen anderen Ländern Ausländer bist?

Glaubst Du denn wirklich, die -sagen wir mal zwei- anderen Leute warten ruhig ab, bis Du den Taser, das Spray rausgeholt hast und es am dritten anwendest?
Straßenkampf ist schnell, schmutzig und dreckig!
OK, nehmen wir mal an, Du hast ein Messer… was willst Du damit? Drohen? -die anderen sind in der Überzahl-
Du hast ein Messer… bist Du bereit, es einzusetzen?
Ist Dir klar, dass Du egal mit welcher Waffe Du an einem Punkt bist „Die oder ich“??
Du hast ein Messer… bist Du bereit jemanden zu töten? Ja TÖTEN!!
Egal ob Taser, Messer, Schusswaffe oder was auch immer: Kannst Du töten? In einer Kampfsituation kannst Du nicht sagen: Ich drohe nur… ich will nur ganz leicht verletzen… Dein Gegenüber sieht es sicherlich nicht so. Der sieht es auch so: „Er oder ich“. Ein Stich mit dem Messer, selbst in solche angeblich eher harmlosen Körperteile wie Ellenbogenbeuge kann innerhalb von 120 Sekunden zum Tod führen.

Lies Dir das Posting von Ray 100 mal durch und denk darüber nach!!!

Kampfsport ist gut und schön! Eine hervorragende Sache um Körper und Geist zu schulen. Im Straßenkampf nützt Dir das nichts!
Keine Regeln, Keine Gnade, und vor allen Dingen: Keine Zeit!

Bist Du der Typ, der das Zuschlagen lernen will - o.k.
Bist Du der Typ, der billigend oder absichtlich schwere Verletzungen oder sogar einen tödlichen Ausgang in Kauf nimmt - o.k.
Bist Du der Typ, der keine Angst vor Schmerzen hat und notfalls auch auf den Rest des Lebens verzichten kann? - o.k.

Hast Du geringste Zweifel, Hast Du so was wie Menschlichkeit, Achtung vor dem Leben und der Gesundheit von Dir und anderen - lerne, schneller zu laufen! Denn das würde einen wesentlichen Nachteil im Straßenkampf bedeuten!

Du könntest jetzt sagen: Ich will ja nicht töten usw usw.
Aber im Straßenkampf fragt Dich niemand, was DU willst. Hier MUSST Du mit dem allerschlimmsten rechnen. Sei glücklich und dankbar, wenn das schlimmste nicht eintritt…

Bevor Du kämpfen lernst, lerne „nicht zu kämpfen“
Lerne lieber zu deeskalieren

Es ist schwerer, einem Kampf auszuweichen als einen zu beginnen - aber tu es. Es ist keine Schande davonzulaufen und gesund zu bleiben.

Ich will Ray nicht wiederholen, ich will sein Posting eher noch etwas krasser formulieren. Der Endpunkt ist der Tod eines Kontrahenten - denk drüber nach wenn Du sagst: Ich will eine Waffe (gleich welcher Art)

Grüße

Midir

Erstmal: sehr guter Beitrag, dem kann ich größtenteils nur zustimmen.

Ich rate Dir von all diesen Selbstverteidigungskursen ab, denn
die wirklich brauchbare Selbstverteidigung erlernst Du nur
beim Militär (und auch da nur bei entsprechenden
Spezialeinheiten) und das ist gar nicht nett, denn es
berücksichtigt überhaupt keine dieser hübschen Regeln nach
denen sämtliche Kampfsportarten trainiert werden - es geht,
sehr sehr unschön - um das Töten von Menschen.

Bessere Techniken lernt man bei der Polizei.

Das halte ich für Schwachsinn. Die Streifen-Polizei lernt auch nur Basics von einer Kampfsportart/Kampfkunst wie z.B. Ju Jutsu oder Judo.
D.h. die haben im Zweifelsfall auch keine größeren Chancen, nur den Vorteil, dass man einem Polizisten wegen den Folgen ungerne auf die Nase haut. Beim Militär bekommt man eine bessere Ausbildung, was aber nicht bedeutet, dass man eine solche nicht auch als Privatperson bekommen würde. Man muss ja nicht in einen von diesen konventionellen Karate-, Judo, Aikido-Vereinen gehen, da diese ihren Schwerpunkt nicht auf Selbstverteidigung legen (auch wenn das so manch einer behauptet). Es gibt Kampfkünste mit denen man sich auch relativ schnell in Realsituationen behaupten kann. Als Beispiele dafür seien z.B. zu nennen: Krav Maga, das ursprünglich vom isrealischen Militär entworfen wurde; Kali/Escrima; Jiu-Jitsu; Wing Tsun oder Jeet Kune Do. Diese Kampfkünste sind nicht so bekannt, aber meiner Meinung nach geeignet, wenn es darum geht, Selbstverteidigung zu lernen. Ich habe selbst einige Jahre Kampfkunst-Erfahrung und mein Trainer hat damals u.a. auch Seminare für sie österreichische Antiterroreinheit Cobra gegeben.
Was ich damit sagen will ist, dass man durchaus Selbstverteidigung lernen kann, wenn man den Willen hat und bereit ist, genug Zeit für das Training zu investieren.
Ob das eine Option ist, das ist die andere Frage…

Mein Trainer hat damals immer folgendes gesagt: Entweder du läufst weg oder du kämpfst. Beides musst die mit voller Entschiedenheit tun. Wenn du wegrennst, lauf so schnell wie du noch nie gerannt bist. Wenn du sich für den Kampf entscheidest, kämpfe mit aller Härte, aber sei vor allem auch bereit mit den Konsequenzen zu leben.

Weglaufen ist im Zweifelsfall immer besser, denn höchstwahrscheinlich hat man mehr zu verlieren als der, der dich einfach angreift. Vielleicht ist es für den Angreifer nur ein neuer Eintrag in sein Führungszeugnis, für dich könnte es aber deine Zukunft bedeuten.

In diesem Sinne,
Peace

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