Wie kann ich vor einem Wettkampf meine Unruhe in den Griff bekommen?

Ich bin Sportschützin und habe ein Problem. Meine Nerven machen mir jedesmal vor einem Wettkampf einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Ich bin so sehr aufgeregt dass ich nicht ruhig stehen kann, wie Gummi in den Beinen habe und jeden Herzschlag spüre und auch im Ziel sehe und somit nicht mehr richtig zielen kann. Dadurch versaue ich mir die erste Serie und kann deswegen nicht gewinnen. Weiß hier vielleicht jemand was ich dagegen tun kann?

Baldrian, Atemübungen, Tai Chi,

Hab ich alles schon probiert :roll_eyes:

Hallo,
mit Sportschiessen kenne ich mich nicht aus.
Im Galopprennsport hat mir bei Nervosität gut geholfen, erstmal bewusst regelmäßig tief ein-und auszuatmen.
Dann hatte ich vorher ein gutes Lied gehört, dass in die Situation passte. Darauf habe ich mich gegebenen Moment konzentriert.
Wirkte Wunder!
Als Lehrling hatte ich einen Chef, der seinen Frust an mir ausließ. Nun wurde ich gemäß dem Thema erzogen: Halte den Mund und gib keine Widerworte.
Um nicht zu explodieren, habe ich mir Cheffe nackig in einer albernen, roten Herzchenbadewanne in einem Billigpuff vorgestellt. :innocent:
Hat mich vorzüglich entstresst !
Und gewonnen wird eh erst auf der Ziellinie!
Pick dir was raus.
Viel Glück,
Mao

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Dann war es nicht „richtig“.
Um sich meditativ entspannen zu können, braucht es ein paar Monate „Anlaufzeit“.
Da muss man auch immer erst seinen sehr individuellen Weg finden.
Mit fachkundiger Anleitung geht es evtl. etwas schneller.
Atemtechniken sind da nur ein Baustein.

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Moin,

bin zwar keine Sportschützin, nur Freizeit, habe aber das gleiche Problem. Eigentlich ist ja Schießen ein zutiefst beruhigendes Hobby. Und bei lockeren Zusammenkünften bin ich recht gut (180 im Durchschnitt, Auflage! Wie gesagt Freizeit), aber wenn es an Wettkämpfe geht, setze ich mich so unter Druck, dass ich total verkrampfe und nach fünf bescheidenen Treffern aufgebe, innerlich. Ich zittere nicht, stehe auch stabil, aber verkrampfe. Das Ergebnis ist das selbe.
Ich glaube, dass du die nachfolgenden Tipps alle kennst, trotzdem gebe ich sie dir gern noch einmal mit:

  • Bevor du zielst, versuche dich deinem Körper bewusst zu machen.
  • Lass alles von dir abfallen und mache dich bewusst schwer, damit du Bodenhaftung bekommst.
  • Entspanne deinen Hintern, weil hier auch die Beine mitziehen
  • Ziele nicht zu lange. Setz lieber das Gewehr oder Pistole noch einmal ab und atme tief durch
  • Mache dir bewusst, dass du gut bist. Du hast beim letzten Training 196 Ringe geschossen. Was hält dich davon ab, sie jetzt auch zu schießen? Du kannst es ja.
  • Versuche dir bestimmte Rituale anzueignen.

Ansonsten, hast du denn einen Trainer? Vielleicht kann der mit dir Atemübungen oder Entspannungstechniken üben.

Ich wünsche dir viel Erfolg.

Soon

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Hallo.
Bei uns im Verband der Großkaliberschützen gibt es einige Spezis, die Long Range betreiben. Da sind die Konzentrationsanforderungen meines Wissens extrem hoch. Versuche mal ein Kontakt zu einem entsprechenden Verein herzustellen, vielleicht bekommst Du da ein paar nützliche Tips. Der übelste Rat ist 10 mg Diazepam.
Gruß
Sch

Schützen dopen eher nicht mit Diazepam, da die Konzentration eine große Rolle spielt.

Da Doping aber grundsätzlich keine Lösung ist, spare ich mir weitere Ausführungen.

Bewusst atmen, fokussieren und einen Rhythmus mit dem Herzschlag finden.

Klingt einfach, ist es aber zu Anfang nicht. Wie immer Übung macht den Meister - und das dauert

So ist es auch gedacht. Aber ab und zu gibt es Leute mit Ideen, die nicht nachvollziehbar sind.

Wenn du Atemübungen und Tai Chi so konzentriert geübt hast, wie deine Antwort hier lautet, dann wundert mich nicht, dass du damit keinen Erfolg gehabt hast.

Das, was du möchtest und was du brauchst, erreicht man nur mit sehr viel Übung. Ruhige Geister können das vielleicht schneller, unruhige, ungeduldige brauchen länger. Sehr viel Übung heißt, dass du die Methode deiner Wahl mind. zwei Mal täglich für 10-20 Minuten anwenden musst und das über Monate, bevor du einen nennenswerten Erfolg siehst! Machen musst du das dann dauerhaft.

Dein genervtes „hab ich alles schon probiert“ klingt nicht danach, als ob du mal mindestens ein halbes Jahr durchgehalten hast. So etwas funktioniert nicht nach dem Motto: Ich habe mir mal eine Übung angeschaut und die mach ich dann und alles ist paletti. Mit einer einfachen Atemübung ist es eh nicht getan und letztlich ist auch Tai Chi nur eine Krücke, um überhaupt zur Ruhe zu kommen.

Manche Menschen tun sich damit schwer. Da kann helfen, dies mit Bewegung zu tun. Nur ist ja Bewegung gerade nicht das, was du als Schützin brauchst bzw. machen kannst. Autogenes Training könnte da vielleicht eher oder ergänzend helfen.

Ich habe Autogenes Training als Kind bzw. junge Heranwachsende gelernt und über Jahre gemacht. Schön brav im Liegen angefangen. Irgendwann konnte ich das dann genauso gut im Sitzen. Als ich Erwachsen war, reichten mir wenige Sekunden, letztlich kurze Konzentration, um den Zustand zu erreichen. Obwohl die Grundsubstanz nicht verschwindet, merke sich sehr gut, wenn ich das mal eine Weile nicht mache. Dieses „auf Kommando“ verliert sich und es braucht dann länger, um in diese Ruhe zu kommen.

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Also ich bin, was meine Übungen angeht, wirklich sehr ungeduldig. Vielleicht sollte ich hier etwas mehr Zeit einplanen.
Danke für die Tips!

Doping kommt nicht in Frage, da gibt’s Stichproben. Aber der Tip mit dem Kontakt zu anderen Schützen die sowas schon länger machen werde ich machen.

Einen Trainer habe ich leider nicht, bin also auf mich allein gestellt.
Die anderen Ratschläge versuche ich mal. Vielen Dank!

Nicht einplanen, sondern nehmen.
Das funktioniert (zunächst) nicht auf Knopfdruck und ein weiterer Termin oder ähnliches im Hinterkopf ist kontraproduktiv. Es dauert halt so lange, wie es dauert - auch nicht dramatisch, denn es ist Zeit „nur für dich“.

Wenn du dann mal geübt bist, kannst du den Knopfdruck einschalten - ich schalte bevorzugt in der Kassenschlange im Supermarkt auf Automodus :wink:

Mich würde denn doch interessieren was Dir an meinen Vorschlägen mißfällt daß Du sie runtervotest… Wenn Du zuvor nicht sagst was Du schon probiert hast kann man erst mal nur mit allgemeinen Ratschlägen anfangen, und wie es sich andeutet lag der mangelnde Erfolg ja wohl eher an Deiner Ungeduld als an der Unwirksamkeit der Maßnahmen…

Du kannst es einmal noch mit einer Atmentechnik probieren.
Halte dir ein Nasenloch zu und atme ein. Luft kurz halten, dann das andere Nasenloch ausatmen.
Was du zusätzlich machen kannst, ist Bachblüten-Tropfen aus der Apotheke kaufen. Die sind rein pfalnzlich und unbedenklich :slight_smile:

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