In dem Wort Unendlichkeit steckt ja nur drin, dass es scheinbar etwas gibt, dass nie enden wird, etwas, das unseren Vorstellungen von Rarität und Knappheit widerspricht. Kann man die Unendlichkeit überhaupt greifbar definieren? Wir haben ja eigentlich nicht mal eine Idee davon, wie sie aussehen könnte. Kann man aus einer reinen Vorstellung heraus eine treffende Definition abgeben? Kann das dann überhaupt noch als eine Definition verstanden werden?
Klar!
„Der Begriff Unendlichkeit bezeichnet die Negation bzw. Aufhebung von Endlichkeit, weniger präzise auch deren „Gegenteil“. Sein mathematisches Symbol ist das Unendlichzeichen .
Theoretisch beschreibt der Begriff „unendlich“ ein Objekt, welches kein
Ende oder Schluss hat, aber einen Anfang oder Beginn haben kann, in der
Geometrie würde also ein Strahl oder eine Kreisbahn als unendlich
beschrieben werden.“ https://de.wikipedia.org/wiki/Unendlichkeit
„Unendlich“ ist ein rein mathematischer Begriff.
In der Physik oder in der Astronomie gibt es nur endliche Größen.
Z. B. Die Größe oder das Alter des Weltalls.
Die Zahl der Sterne. Wikipedia schätzt 7*10^22.
Auch unendlich kleine Dinge gibt es nicht. Da kommtn zurQuantenphysik
Mathematik ist ein pures gedankliches Gebilde auf der Grundlage von Definitionen
„Aussehen“ und „Vorstellungsvermögen“ spielen dabei keine Rolle…(auch wenn es dem Durchschnittsmenschen natürlich sehr dabei hilft, mathematische Definitionen, Objekte, Theorien zu verstehen).
Beatrix
Die Größe des Weltalls ist möglicherweise unendlich. Man spricht in der Kosmologie in diesem Fall von einem „flachen Universum“, das keine Krümmung der Raumzeit auf großen Skalen besitzt. Daher sprechen Kosmologen beim Urknall von einer „Singularität der Energiedichte“ und nicht von einer „Singularität des Raumes“, da das Universum im Fall unendlicher Größe natürlich bereits zu jedem Zeitpunkt unendlich ausgedehnt war. Und ich rede hier nicht von dessen Unbeschränktheit, sondern von unendlichem Volumen. Auch die Zahl der Sterne ist nur jene des Sichtbaren Universums.
Die Größe des Universums ist teilweise experimentell zugänglich: So gab es bereits viele Versuche, die Größe z.B. über Wellen im Mikrowellenhintergrund zu bestimmen, da früher das Sichtbare Universum beliebig klein war und ein Geschlossenes (Kleines) Universum dort Spuren hinterließe. Jüngerer Abschätzungen geben die Mindestgröße des Universums als viele Größenordnungen über der des Sichtbaren Universums an - man kann aber nur einfache Topologien untersuchen, z.B. eine 4D-Kugelform. Sollte das Universum einem 4-dimensionalen Wollknäuel gleichen, werden solcherlei Abschätzungen naturgemäß etwas schwieriger.
„flach“ ist eine Vorstellung, die nur unseren Hirnen entsprungen ist weil wir uns keinen gekrümmten Raum vorstellen können.
Tatsächlich ist er aber gekrümmt und lässt sich krümmen. Sonst gäbe es keine Gravitationslinsen, keine Gravitationswellen. In einem Astronomiebuch las ich den bedeutungsvollen Satz: "Das Universum ist nicht unendlich groß, aber unbegrenzt.
Die Frage, wo die Mitte des Weltraums ist, wurde beantwortet, dass an jeder Stelle die Mitte des Weltraums ist. Genau so, wie man nicht sagen kann, wo die Mitte einer Kugelfläche ist. So wie die Kugel eine in sich geschlossene oberfläche hat, so hat der Raum eine in sich geschlossene Krümmung.
Nur wenn man das zur Kenntnis nimmt, sind die oben abgeführten Sätze verständlich.
„Flach“ ist in der Kosmologie das Fachwort für eine großskalig 4D-ebene Topologie. Da die beobachtete Materie-Dichte des Universums sehr nahe oder identisch der kritischen Dichte ist - vgl. z.B. „critical density (cosmology)“ -, wird ein flaches, unendliches Universum in der Fachliteratur auf keinen Fall ausgeschlossen. Ja, sogar im Standardmodell der Kosmologie ist das Universum flach, unendlich groß und nicht nur unbegrenzt. Daher meine Ausführungen zum Urknall als Singularität der Energiedichte und nicht (zwingend) des Raumes. Ich bin lediglich Hobby-Kosmologe, aber ich habe den hier dargelegten Sachverhalt selbst zuerst bei einem Vortrag eines Kosmologen an der Uni Göttingen staunend zur Kenntnis genommen und dann selbst nachrecherchiert. Die populärwissenschaftlichen Darstellungen, dass das Universum mal ein Punkt gewesen sei, stimmen nur für das sogenannte Sichtbare Universum - und dass dieses nur ein Ausschnitt von etwas möglicherweise unendlich, aber in jedem Fall deutlich Größerem ist, gilt wie ich oben bereits anschnitt, als sehr wahrscheinlich.
Es gilt heute hierzu immer noch Einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei ersterem bin ich mir nicht ganz sicher.“
Steven Weinberg, immerhin Nobelpreisträger, hätte niemals das Buch „Die ersten drei Minuten“ geschrieben, wenn das Flache Universum eine hohe Wahrscheinlichkeit der Existenz gehabt hätte.
Ich spüre hier einen Fanatismus, der an religiöse Starrheit erinnert und bedanke mich für das Gespräch.
Das tut mir leid. Letztendlich will ich andere nur an Wissen teilhaben lassen, ganz besonders an jenem das mich selbst überrascht hat. Falls Sie anderslautende Quellen kennen, immer zu! Aber in jedem Fall ebenfalls danke!
und genau ist das Problem: Präzisieren lässt sichs nicht
Den ersten Teil Ihres Kommentars verstehe ich nicht ganz. Das flache Universum steht doch nicht im Widerspruch zu „Den ersten drei Minuten“ bzw. dem Urknall, wie ich ja auch schrieb. Man muss bei den meisten populärwissenschaftlichen Darstellungen nur präzisieren, dass das Sichtbare Universum dargestellt wird und nicht unser gesamtes Universum. Dass letzteres - ohne irgendwelche exotischen Hypothesen zu bemühen - größer sein muss, ist in jedem Fachbuch nachzulesen. Und davon abgeleitet in vielen anderen Quellen, z.B.
"[…] This means that the universe can be well approximated by a model where the spatial curvature parameter is zero; however, this does not necessarily imply that the universe is
infinite: it might merely be that the universe is much larger than the
part we see. "
Ich gebe zu bedenken, dass die Redaktion den Thread schließt, wenn er von der eingangs gestellten Frage abweicht.
Ist mir schon einmal passiert.
Darum beziehe ich mich streng auf den momentanen Stand der beobachtenden Wissenschaft und stelle fest, dass bisher keine unendliche physikalische Größe entdeckt wurde. Das ist begründet.
Jede Diskussion über nicht durch Messungen begründete Hypothesen mit unendlichen Größen geht in den Bereich außerhalb der Frage des Erstposters.