Hallo liebe Experten!
Meine Schwiegereltern sind in ein Zeckengebiet umgezogen und wir werden sie dort sicherlich bald im Frühjahr besuchen gehen. sonst auch immer, werden wir auch spazieren gehen. Wie kann man sich dabei aber dann vor den Zecken schützen und diese abwehren? Danke für ihren rat.
high…
Die Zecken sind nicht das Problem; die Bakterien, welche bei einem Zeckenbiss evtl. übertragen werden können könnte ein Problem werden (Borrellien). Einem guten intaktem Immunsystem macht das sicherlich nichts aus. als Vorbeugung fällt mir jetzt nur „Palostol Waffenöl“ ein.
Wie kann man sich dabei aber dann vor den Zecken schützen und diese abwehren?
siehe hier: http://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/vorsorge/…
Lange Hosen, Stiefel, Ähnliches wie ein Katzenhalsband verwenden; sonst halt im Frühjahr bekannte Zeckengebiete meiden…
Hallo,
Wenn Sie von Zeckengebiet reden, meinen Sie sicherlich ein FSME-Risikogebiet? Denn Zecken kommen im gesamten Deutschland vor, die FSME allerdings nur in bestimmten Gebieten (fast ausschließlich Süddeutschland).
Wichtig bei der Vorbeugung ist vor allem zu wissen wo sich überhaupt Zecken aufhalten. Sie sitzen vor allem auf Sträuchern und Gräsern (bis in eine Höhe von maximal 1,5 Meter). Außerdem bevorzugen sie feuchte und kühle Standorte (sie mögen keine Sonne). Deshalb kommt es darauf an wo Sie spazieren gehen. Spazieren Sie beispielsweise nur auf asphaltierten Wegen sind Sie relativ sicher. Auf Waldwegen oder Feldwegen besteht aber sicherlich die Gefahr sich eine Zecke einzufangen. Da man aber auch auf asphaltierten Wegen Gräser am Straßenrand streifen kann, könnte man sich theoretisch auch dort eine Zecke einfangen.
Durch lange, geschlossen, helle und einfarbige Kleidung (z.B. Hose in die Socken stecken) kann man einen ersten Schritt zur Vorbegung vornehmen. Die Zecken laufen so lange auf dem Körper umher, bis sie eine geeignete Stelle zum Saugen finden. Ist die Kleidung nun geschlossen dauert es viel länger bis sie erst einnmal einen Weg auf die Haut gefunden haben. Dadurch hat man länger die Chance die Zecken aufzuspüren. So könnten Sie zB gelegentlich an ihrer Kleidung herunter schauen und auf Zecken kontrollieren - auf der hellen Kleidung entdeckt man diese sehr schnell.
Außerdem gibt es sogenannte Zeckenabwehrsprays. Damit kann man unbedeckte Haut, aber auch Kleidung einsprühen. Wenn man Glück hat schnappen die Zecken so dann garnicht zu und warten auf ein „interessanteres“ Opfer. Falls die Zecken dennoch auf den Körper gelangen, bringt das Spray nicht mehr viel, da sie sich dann einfach eine Stelle suchen, die nicht eingesprüht ist (außer man würde den kompletten Körper einsprühen).
Wichtig ist auch die Kleidung und den Körper nach dem Aufenthalt im freien auf Zecken zu untersuchen, da Zecken auch bis zu mehreren Wochen in der Wohnung überleben können! Die Untersuchung des Körpers (vor allem Kniekehlen, Schambereich, Hüfte, Achseln, Nacken und Haaransatz) ist wichtig, da je länger die Zecke Blut saugt, umso mehr Erreger gelangen in den Körper (FSME Viren gelangen sofort nach Biss in den Körper, da sie sich im Speichel der Zecke befinden. Borrelien gelangen frühestens nach 12 Stunden in den Körper, da sie sich im Magen befinden). Sehr wichtig ist auch das richtige Entfernen der Zecke. Durch falschen Entfernen (zB Zerquetschen der Zecke beim Entfernen mit den Fingern) geraten nur noch mehr Erreger in den Körper.
Am sichersten kann man einer FSME durch eine Impfung vorbeugen. Dabei muss man das Risiko einer schweren FSME mit dem Risiko der Impfung abwägen (je nachdem wie oft sie sich im Risikogebiet aufhalten). Die Impfung hat eine Schutzrate von über 99% und hat meistens relativ schwache Nebenwirkungen. Da es aber theoretisch auch zu schweren Nebenwirkungen kommen kann, muss jeder für sich entscheiden ob er sich impfen lässt (schwere NW in nur 1-2 von 100.000 Fällen).
Zu dieser ganzen Thematik muss man aber auch sagen, dass eine schwere FSME sehr selten ist. In Deutschland erkranken etwa 300 Menschen jährlich an einer schweren FSME (mit Befall des Gehirns).
Die genannten Tipps können sie aber auch in ganz Deutschland anwenden, da die durch Zecken übertragene Borreliose in ganz Deutschland vorkommt. Diese kann bei rechtzeitiger Diagnose zwar sehr gut behandelt werden (im Gegensatz zur FSME), dennoch ist mit ihr nicht zu spassen, da viele aufgrund der anfangs oft schwachen Symptome keine Behandlung durchführen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen helfen, bei weitern Fragen einfach schreiben.
Viele Grüße,
Kafen