Wie kann man in einer Seilkabine austreten?

Hallo,

bei dem Seilbahnunglück, von dem soeben berichtet wurde, haben einige Leute bis zu zehn Stunden in der Kabine festgesessen. Solange ohne Essen und Trinken auszuhalten, wäre sicher kein großes Problem. Aber die haben ja sogar Verpflegung vom Hubschrauber aus bekommen. Aber wie ist es mit dem „Austreten“? Darüber wird nichts berichtet. Haben Seilbahnkabinen immer eine Klapptür im Boden, dass man sich unter Außerachtlassung des Schamgefühls nach unten entleert? Oder mussten die alle in eine Ecke machen? Einer, das wurde immerhin berichtet, musste sich übergeben. Auch das trägt aber nicht dazu bei, die Kabinenluft angenehmer zu machen.

Grüße
Carsten

Hallo!

Das weiß ich auch nicht.
Aber es gibt Kabinen mit Boden- und auch Dachluke, die ja auch für Zugang von oben und als Abseilöffnung nach unten genutzt werden kann…
Und 1 oder 2 Fenster sollten auch zu öffnen sein.

Da man ihnen aber auch Decken, Wasser und Energieriegel gebracht hat, war vielleicht auch eine Nottoilette dabei.

MfG
duck313

Das stelle ich mir bei einer 4 Personen Kabine( das war da m.E. nach der Fall) räumlich schlecht möglich vor.

In solchen Stunden sind die von Dir genannten Probleme nicht ganz so wichtig. Man muss auch nicht über alles sprechen. Wenn Du in die Situation kommst oder Dir z.b. beide Arme brichst, wirst Du adäquate Lösungen finden.

Und das kannst du so für jeden Menschen beurteilen?

Der Körper arbeitet trotzdem weiter. Es ist doch absurd zu glauben, eine volle Blase würde dann keinen Druck mehr ausüben. In 10 Stunden ist auch der Adrenalinspiegel nicht permanent so hoch, dass man nichts mehr spüren würde.

Und dann kann es zum Problem werden, dass man zu allem Unglück auch noch muss, sich möglicherweise vor allen entblößen müsste, die Geruchsbelästigung., usw. Und das soll kein Problem sein?
Halte ich für ne sehr naive bis arrogante Antwort.
my2cents

Diva

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Hallo,

ich halte das für eine sehr zutreffende Antwort. Es wird sich kaum jemand, der nach einem Erdbeben unter dem Schutt seines Hauses vier Tage verschüttet war, darüber Gedanken machen, wohin er mit seinen dringenden Bedürfnissen soll. Genauso wird es nach einigen Stunden in der Seilbahn irgendwann egal sein, ob einem jemand beim Pullern - ob nun aus der geöffneten Kabinentür oder innerhalb der Kabine - zuschaut.

Irgendwann werden in Ausnahmesituationen Dinge normal, die unter normalen Umständen völlig undenkbar sind.

Gruß
C.

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Dass es einem, wenn einen körperliche Bedürfnisse drücken, egal wird, ob einem jemand zuguckt, ist sicher richtig. Aber dass einem der Gestank gleichgültig wäre, der in einem so engen Raum entsteht, wenn vier Personen gezwungen sein sollten, sich oben oder unten zu entleeren.

Mich stört es, dass bei solchen Berichterstattungen, auch wenn es z. B. um Erdbebenopfer geht, die erst nach mehreren Tagen aus einem
Verlies befreit wurden, das völlig unerwähnt lässt. Das gehört m. M. zu einer ehrlichen Berichterstattung. Man muss es ja nicht groß herausstellen, Ich denke, auch ich habe bei meiner Frage zwar deutlich, aber doch dezent zum Ausdruck gebracht, was ich meine. Wenn man berichten kann, dass es eine Notklappe im Boden gibt, umso besser.

Aber das ist ja inzwischen von jemanden beantwortet worden. Zwar nur als Vermutung, aber doch glaubhaft.

Grüße
Carsten

Also an den Gestank gewöhnt man sich relativ schnell. Außerdem sind diese Teil naturgemäß nicht luftdicht verschlossen und archlalt war es auch. Wenn das im Hochsommer passiert wäre und sich die Bude stundenlang aufgeheizt hätte, wäre es sicher leckerer geworden…
Ich weiß auch nicht, ob Du den Widerspruch in Deinem Informationsbedürfnis erkennst. Einerseits erzählst Du was von Schamgefühl der betroffenen Leute, andererseits möchtest Du eine Berichterstattung, ob und wie der Einzelne pullern oder kacken war?
Sowas wird eben nicht berichtet, wenn es der Einzelne nicht von selbst tut. Vielleicht noch mit Bildern, dass es der eine oder andere gar nicht geschafft hat zu entblößen. Das funktioniert nämlich im Zweifel auch ganz ohne Deinen Willen. Dann machst Du Dir eben vor Angst in die Hosen. Und in diesem Zustand möchtest Du dann gefilmt werden mit der Bemerkung, dass Du wohl nicht immer alle Körperöffnungen unter Kontrolle hattest? Denk mal drüber nach. Dann wirst Du die Antwort finden, warum nicht (über) alles berichtet wird.

@ ELBuffo

Diese Frage von Dir:

Einerseits erzählst Du was von Schamgefühl der betroffenen Leute, andererseits möchtest Du eine Berichterstattung, ob und wie der Einzelne pullern oder kacken war?

habe ich schon beantwortet, bevor Du sie gestellt hast mit

Man muss es ja nicht groß herausstellen, Ich denke, auch ich habe bei meiner Frage zwar deutlich, aber doch dezent zum Ausdruck gebracht, was ich meine. Wenn man berichten kann, dass es eine Notklappe im Boden gibt, umso besser.

Mit diesen Ideen

… eine Berichterstattung, ob und wie der Einzelne pullern
oder kacken war? …

Vielleicht noch mit Bildern, dass es der eine oder andere
gar nicht geschafft hat zu entblößen … Und in diesem Zustand möchtest Du dann gefilmt werden …

schießt Du extrem weit über jedes Ziel hinaus. Das tut man
nicht, das wäre sogar strafbarr.

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Wenn Du stundenlang in einem Raum mit vielen Leuten warst (oder Zelt oder Höhle etc…),
und dann erneut reinkommst, denkst Du oft: Wie kann man es darin aushalten. Als Du aber drin warst, hast Du es nicht mehr wahrgenommen.

Von manchen ätzenden Gasen vielleicht abgesehen wird Dein Geruchssinn einen Dauergeruch ignorieren. Du nimmst es nach kurzer Zeit einfach nicht mehr wahr.

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Und mit dem Sprechen… Nehmen wir an, 2 Seilbahn-Fahrer mussten sich innerhalb der Gondel entleeren … Viel schlimmer als das Ereignis selbst sind diese Diskussionen darüber. Ansonsten kann man sowas nämlich einfach verdrängen, aber nicht wenn jemand da nochmal genau nachfragt. Denk mal an die 2 gebrochenen Arme, dann verstehst Du was ich meine.

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Zu guter Letzt noch das Standardverfahren eines Kollegen: (wenn wir hier doch davon sprechen wollen)

a) Als Gefäß eine Lampenglas (eine Art Glasschüssel, die später ggf. wieder gesäubert werden kann)
b) Eine Socke zum Abputzen. Verfügbar, billig, entbehrlich und mit entsprechender Technik sogar auf links ziehbar.

Das Problem ist dann aber nie der Geruch, sondern immer die Sicht…

:laughing:

Glückauf!

Wie kann man in einer Seilkabine austreten?


Ein fast unlösbarer Widerspruch in sich! :dizzy_face:


Und weiter: könnte man überhaupt „aus etwas austreten“ oder „in etwas eintreten“ oder einfach nur „etwas eintreten“? Was sind „eintretende“ und „austretende“ Ereignisse? Auf jeden Fall schon mal keine „stagnierenden“… :stuck_out_tongue_closed_eyes:


FIFO; FILO; LIFO; LILO; …

Viel Glück und alles Gute! :innocent:

Da alle in derselben bedrängten Situation waren (auch ich habe mal, zum Glück nicht so lange) in einer Seilbahnkabine unterhalb der Zugspitze wegen zuviel Wind) festgesteckt. Kein gutes Gefühl.

Ich gehe mal davon aus, dass in einer Notsituation alle solidarisch empfinden. Da stellt man sich eben als Sichtschutz davor, breitet den Anorak oder die Jacke aus und der Betroffene macht eben in einer Ecke sein Geschäft. Es geht ja nicht anders, also, was solls? Wat mut, dat mut. Wer hat, legt ein Taschentuch drüber und schon ist die Kabine fast wieder wie neu.
Also wirklich, die Leute hatten sicherlich Todesangst und keinen Gedanken an Geruchsbeslätigung.

Zum Thema Klappe: ich hätte vor lauter Angst meinen Hintern weiß Gott nicht über die Klappe gebracht. Nicht so einfach, wenn unter Dir 1 km nichts mehr ist als der freie Fall. Und dann hätte mich ja auch noch jemand festhalten müssen, weil ich im Standpinkeln nicht so gut bin…neee, ich hättte die Ecke genommen.

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Na wenn Du Dir schon alles selbst beantworten konntest, ist doch gut. Dann bleicht wahrscheinlich nur noch der Hinweis auf die begrenzte Sendezeit und unterschiedliche Informationsbedürfnisse. 99,12% können sich wahrscheinlich vorstellen, wie es abläuft und der Rest wird nicht bedient.

Hallo,

man seilt sich durch die Bodenluke ab, kackt, und klettert zurück in die Gondel.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

Super Tipp. Sehr hilfreich und absolut glaubwürdig.

Ich glaube, die Moderation sollte den Thread jetzt schließen. Es wurde alles gesagt, was sinnvoll gesagt werden kann; falls noch mehr kommt, wird es wahrscheinlich ähnlich oder noch alberner als dieser Beitrag…

Carsten