Servus,
der Einblick ins Ölgeschäft in Norwegen war auch bloß eine Station, sozusagen als Zaungast. Dass das Nordseeöl in der Hauptsache auf dem norwegischen Sockel liegt, aber die dazugehörigen Adressen der Ölwirtschaft eher in und um Aberdeen sind, fand ich dabei recht überraschend.
Alldieweil diese Station im Sommer 2010 endete, kann ich zum Thema Libyen nichts mit Hand und Fuß sagen. Ziemlich sicher ist, dass die umfangreichen Aufträge, die aus Libyen an die dort hoch geschätzte deutsche Industrie gingen, teils - was die jetzt zerstörten Wasserprojekte betrifft - künftig ganz wegfallen werden, und teils - was die Ölprojekte betrifft - an die VR China gehen werden, so wie das libysche Öl wohl künftig auch: Chinesen bezahlen ihr Öl wie anständige Leute, und rauben es nicht mit Waffengewalt; ich denke, das weiß man in Libyen genauso zu schätzen wie im Irak, wo erst dieses Frühjahr zur großen Enttäuschung verschiedener NATO-Länder der Zuschlag für die Förderung in einem der größten Ölfelder an ein chinesisches Konsortium gegangen ist: Die Chinesen als ein bissel bäurische, aber immerhin höfliche Leute bezahlen mehr und bombardieren weniger.
Es gibt freilich technische Themen, die die China Petroleum Pipeline Co. ans westliche Ausland geben muss, weil sie dort im Haus nicht so beherrscht werden. Ob damit aber grade deutsche oder nicht doch lieber indische Ingenieure betraut werden, wird sich zeigen.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder