Wie kann man sich ohne einer Partei anzugehören politisch engegieren?
Machstu wie Greta und gehstu Freitags Demo.
Es gibt ja auch Wählervereinigungen oder schlicht Einzelkandidaten.
Auf lokaler Ebene (Gemeinderat, Stadtrat gibt es das sehr oft.
Übrigens sind die Chancen als Einzelbewerber gewählt zu werden gar nicht schlecht.
Sonst Bürgerinitiativen, auch die tragen ja zur politischen Willensbildung bei.
MfG
duck313
Eine (begrenzte) Form politischen Engagement wäre auch bei campact möglich.
Karl
Kurz gesagt:
Willst Du etwas bewegen, verändern oder gar verbessern, dann geht es ohne Partei gar nicht.
Deutschland ist eine parlamentarische Demokratie und im Parlament herrscht bei Abstimmungen und Entscheidungen immer Fraktionszwang. Das bedeutet, ohne Parteibuch bist Du quasi nur die Fahne im Wind der Parteien, die die politische Richtung diktieren.
Es ist zwar prinzipiell möglich, sich auch ohne Parteimitgliedschaft in ein politisches Amt wählen zu lassen, aber auch davor gibt es große Hürden. Ohne jetzt genauer in die Bürokratie einer Wahl einzugehen, bedarf es vorher großer Bekanntheit und natürlich auch Beliebtheit (das ist auch an konkrete Zahlen gebunden). Üblicherweise erhalten in diesem Land aber nur diejenigen solche Zustimmung, die wirtschaftlich erfolgreich sind oder die größten Breitquatscher – a.k.a. Verkäufer –, denn dass ist es letztlich, wie die Bevölkerung tickt und worauf sie abfährt. Oder würdest Du jemanden wählen, der die allerbesten Absichten hat, aber keinerlei Einfluss oder gar Durchsetzungsvermögen, um diese auch durchzusetzen?
Schau Dir mal die Werdegänge der bekannteren Politiker an – ganz unabhängig von ihrem Parteibuch. Woher kommen die? Was waren/sind ihre Berufe bevor sie Politiker wurden? Keiner von denen ist aus dem Nichts erfolgreicher Politiker geworden und das auch nur mit der Unterstützung der eigenen Partei!
Oder mal anders herum:
Wenn es in Deutschland einen Wahl-Zwang gäbe, dann wären die stärksten Parteien, bzw. Fraktionen immer noch CDU/CSU und SPD – einfach deshalb, weil diese Parteien am bekanntesten sind und die allermeisten Wähler sich nicht an Experimente trauen, denn „es könnte ja noch schlimmer kommen“. Dass diese beiden Fraktionen derzeit nicht mehr die Stärksten sind, ist einfach nur dem Umstand geschuldet, dass es eben keinen Wahl-Zwang gibt und die Option der Nicht-Wahl inzwischen mehr Beliebtheit erfährt.
Du kannst Dich natürlich als Parteiloser auf eine kleine Kommune, Dein Dorf oder auch Deinen Stadtteil/Quartier beschränken. Hier sind aber nur klitzekleine und eher praktische Veränderungen möglich, wie z.B. eine Ampel an einer gefährlichen Kreuzung. Doch selbst hier bist Du i.d.R. mindestens vom Wohlwollen des Beirates und/oder Bürgermeisters abhängig (je nach Kommune und Größe) und auch die anderen engagierten Mitbürger können Dir im Kleinkrieg um Kleinst-Projekte (und deren Fördergelder) das Leben zur Hölle machen. Das ist auf dem Dorf genau so, wie auch in der Großstadt.
Sorry, wenn das alles desillusionierend ist, aber wenn Du wirklich etwas bewegen oder gar verbessern willst, musst Du hier in Deutschland erst die Menschen bewegen und verbessern. Doch das ist in diesem festgefahrenen System inzwischen nicht mehr möglich.
Ändere das System oder sei Teil des Systems.
Ersteres ist eine Sisyfos-Aufgabe und Letzteres ist Resignation.
Das ist nun Deine Wahl . . .