Wie können deutsche Banken pleite gehen?

Einfach mal lesen.

http://www.welt.de/wirtschaft/article12626712/Das-bi…

Hallo,

Die Bundesbank schreibt also auch, daß Geschäftsbanken Geld
‚erzeugen‘ können.

und sie meint damit den Vorgang, den ich beschrieben habe. Du setzt „Geld erzeugen“ mit „Vermögen erzeugen“ gleich. Durch die beschriebenen Vorgänge steigt bei dem betreffenden Kreditinstitut die Summe des Buchgeldes an, ja.

Was aber gleichzeitig abnimmt ist

  • das Guthaben des Kreditinstitutes bei einem anderen Kreditinstitut,
  • der Bestand an anderen Vermögenswerten (also bspw. Aktien) durch Verkauf oder
  • der Bestand an frei verfügbaren Wertpapieren, weil diese zur Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegt wurden.

Es entsteht also kein Vermögen, sondern die Vermögenssituation ändert sich. Am Ende entsteht eine Forderung gegenüber einem Kunden und damit gleichzeitig Buchgeld. Dagegen steht aber immer eine Vermögensminderung oder eine Erhöhung der Schulden durch Kreditaufnahme.

Gruß
C.

Danke! o.w.T.
.

Hallo,

Die Bundesbank schreibt also auch, daß Geschäftsbanken Geld
‚erzeugen‘ können.

und sie meint damit den Vorgang, den ich beschrieben habe. Du
setzt „Geld erzeugen“ mit „Vermögen erzeugen“ gleich. Durch
die beschriebenen Vorgänge steigt bei dem betreffenden
Kreditinstitut die Summe des Buchgeldes an, ja.

Was aber gleichzeitig abnimmt ist

  • das Guthaben des Kreditinstitutes bei einem anderen
    Kreditinstitut,
  • der Bestand an anderen Vermögenswerten (also bspw. Aktien)
    durch Verkauf oder
  • der Bestand an frei verfügbaren Wertpapieren, weil diese zur
    Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegt wurden.

Das wäre doch keine Geldschöpfung?

Es entsteht also kein Vermögen, sondern die Vermögenssituation
ändert sich. Am Ende entsteht eine Forderung gegenüber einem
Kunden und damit gleichzeitig Buchgeld. Dagegen steht aber
immer eine Vermögensminderung oder eine Erhöhung der Schulden
durch Kreditaufnahme.

Daß so Vermögen entsteht habe ich auch nicht angenommen. Das ist ein anderes Thema. Die Bank kann ja Geld aus dem Nichts zaubern und verleihen und z.B. bei der Rückzahlung des Kredits sich nur die Zinsen gut schreiben, die Tilgung wieder im Nichts verschwinden lassen. Dann ist das Geld, das nie existiert hat wiede da, wo es war. Vermögen entsteht so nicht.
Interessant wird das Modell, wenn der Kredit nicht zurück gezahlt wird. Dann ist nämlich das Geld, das nie existiert hat auch nicht weg. Das Risiko der Bank bei der Kreditvergabe reduziert sich auf das eine Prozent, das sie ‚echt‘ verleihen muss.

Gruß Chewpapa

Hallöchen,

Was aber gleichzeitig abnimmt ist

  • das Guthaben des Kreditinstitutes bei einem anderen
    Kreditinstitut,
  • der Bestand an anderen Vermögenswerten (also bspw. Aktien)
    durch Verkauf oder
  • der Bestand an frei verfügbaren Wertpapieren, weil diese zur
    Sicherheit bei der Zentralbank hinterlegt wurden.

Das wäre doch keine Geldschöpfung?

eine Frage der Auslegung des Begriffes. Das Problem ist, daß halt manche „Geld entsteht auf einem Konto“ als Geldschöpfung interpretieren.

Interessant wird das Modell, wenn der Kredit nicht zurück
gezahlt wird. Dann ist nämlich das Geld, das nie existiert hat
auch nicht weg. Das Risiko der Bank bei der Kreditvergabe
reduziert sich auf das eine Prozent, das sie ‚echt‘ verleihen
muss.

Heißt das, Du bleibst nach allem, was ich bisher schrieb, bei dem was Du gehört bzw. gelesen und hier wiedergegeben hast?

Gruß
C.

Hallo,

Heißt das, Du bleibst nach allem, was ich bisher schrieb, bei
dem was Du gehört bzw. gelesen und hier wiedergegeben hast?

bleiben ist der falsche Begriff. Der Artikel in der FAZ und die dazu passende Erklärung der Bundesbank haben mich überzeugt, daß die Darstellung richtig ist. Ich will Dir Deine Kompetenz nicht absprechen. Aber wenn Dir ein Experte in der FAZ und die Bundesbank widersprechen …

Gruß Chewpapa

Hallo,

Heißt das, Du bleibst nach allem, was ich bisher schrieb, bei
dem was Du gehört bzw. gelesen und hier wiedergegeben hast?

bleiben ist der falsche Begriff. Der Artikel in der FAZ und
die dazu passende Erklärung der Bundesbank haben mich
überzeugt, daß die Darstellung richtig ist. Ich will Dir Deine
Kompetenz nicht absprechen. Aber wenn Dir ein Experte in der
FAZ und die Bundesbank widersprechen …

sie widersprechen mir nicht und ich habe Dir erklärt, wie die Texte zu verstehen sind.

Ich habe Dir auch erklärt, daß Kreditinstitute in Schwierigkeiten gelangt sind, weil sie gerade nicht Geld aus dem Nichts schaffen können. Ich habe Dir erklärt, daß die Aktiv- und Passivseite einer Bilanz dagegen sprechen und ich habe Dir erklärt, daß es anhand der Buchungssätze ganz offensichtlich ist, daß Geld nicht aus dem Nichts entsteht.

Alles egal: ein Video auf einer Webpräsenz eines greisen Kabarettisten ist mehr wert als 1000 Worte und nein, es ist nicht der Typ, der die Behauptung in die Welt setzt, der sie begründen muß, sondern derjenige, der sich seit 20 Jahren mit Kreditvergabe und Refinanzierung beschäftigt, ist der Dödel, der erklären muß, was an der Wirtschaftsesoterik Unsinn ist.

Dummerweise kann man das aber einem Laien nur so erklären wie geschehen. Über Buchungssätze wäre die Sache in zwei Minuten gelaufen, aber warum sich mit solchen Lappalien wie mit Buchführung beschäftigen, wenn man doch ein Video hat und zwei Artikel, die man so verstehen will, wie man es nun einmal möchte…

Final frustriert

C.

Hallo,

Final frustriert

so schlimm wird es schon nicht sein. :smile:

Ich habe gerade in Deine ViKa gesehen und erst jetzt verstanden, wer da seinen Namen geändert hat.

OK, ich nehm’s zurück. Die anderen können nur Unfug quallseln.

Gruß Rainer

ot: Frank Peter Hellmann
Hallo,

Das beginnt mit schlichten falschen Auskünften wie man sie
hier jeden Tag dutzendfach lesen kann, geht weiter über die
diversen Verschwörungstheorien über 9/11, den unter Verschluß
gehaltenen, praktisch verbrauchsfreien Automotor, den
Raumflughafen in Nazca und endet dann irgendwann bei solchen
Experten:
http://www.youtube.com/watch?v=iewXmGxknNk

Das Video hat mich einen Moment lang etwas schockiert, weil ich nämlich das 3sat-Zeichen links oben am Bildschirmrand entdeckt hatte. So ein Mensch kann doch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen keine Plattform erhalten - dachte ich.
Und ich glaube, ich habe auch recht. In einem Forum und auch auf der 3sat-Homepage habe ich den Hinweis gefunden, dass es sich bei dem Herrn im Video um einen Schauspieler handelt - Andreas Leupold - und dass die Sendung eine Satire-Sendung auf 3sat war. Allerdings steht auf der Mediathek von 3sat nichts darüber, wenn das Video abgespielt wird. Deshalb bin ich nicht ganz sicher.

Jedenfalls aber existiert das Buch „Die Patriotenmaschine - Wie Politik und Wirtschaft unser Gehirn umbauen“, das der angeblicher Enthüllungsjournalist aus dem Video geschrieben haben soll, nicht. Das spricht ja auch eher für einen Scherz.

Ich weiß nicht, ob du das eh schon wusstest.
Aber so weit ist es mit den Verschwörungstheoretikern dann doch noch nicht gekommen… :wink:

Viele Grüße!

Hallo,

Ich weiß nicht, ob du das eh schon wusstest.

sagen wir es so: ich habe es bewußt in Kauf genommen, daß das Interview (es gibt auf YouTube noch eine längere Fassung) nicht echt ist, ohne es zu wissen. Ich finde den Ausschnitt einfach zu schön, weil er die Absurdität mancher Theorien so anschaulich auf den Punkt bringt.

Halt der Klassiker: ein Geisterfahrer? Hunderte!

Aber danke für die Erhellung. Sie mindert nicht den Spaß daran, dieses Video wieder und wieder zu sehen.

Gruß
C.