Wie komme ich aus meiner Depression raus?

Hab lange überlegt, ob ich überhaupt noch was schreiben soll, mache mich damit ja auch angreifbar! Aber ich möchte so einiges hier nicht so einfach stehen lassen:

Also, es ist ja nicht so, das ich nichts tue! Ich kämpfe jeden verdammten Tag gegen die Depression an. Ich habe 2 vers. Zeiten, die aktive Zeit, das ist die Zeit in der es mir nicht ganz so schlecht geht, dann gehe ich zur Selbsthilfegruppe, zur offenen Kunstgruppe, zur offenen Schwimmgruppe, zur Spielegruppe, gehe regelmäßig einkaufen und koche was schönes für meinen Mann und vieles mehr; die andere Zeit ist die Zeit, in der es mir sehr, sehr schlecht geht, dann muss ich noch mehr kämpfen, das kostet mich extrem viel Kraft, Kraft die mir dann auch ausgeht, wenn die Energie dann zu ende ist, dann ist meistens der Zeitpunkt gekommen, dass ich in die Klinik muss, ich hab es noch nicht geschafft aus einer sehr tiefen Phase allein wieder rauszukommen.

Ein Satz noch zu meinen Selbstmordgedanken. Diese Gedanken kommen oft dann, wenn es mir sehr, sehr schlecht geht und ich ganz weit unten bin. Manchmal ist es nur ein kurzer Gedanke, manchmal ein sehr langer drängeliger Gedanke und manchmal lässt mich der Gedanke gar nicht mehr in Ruhe und ich kämpfe da jedesmal gegen an, denn ich will nicht sterben, trotzdem kommen die Gedanken zu mir, sie sind so plausible. Letzten Februar hab ich über 3 Monate dagegen an gekämpft und die Selbstmordgedanken unterschätzt, das passiert mir mittlerweile nicht mehr, jetzt gehe ich in die Klinik sobald mein Kopf anfängt Pläne zu schmieden, meistens aber schon früher.

LG Anja

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Hi,

danke, dass Du das geschrieben hast. Jetzt verstehe ich.

Jeder hat sein eigenes Thema, seinen eigenen Grund, auf den er anspringt oder der ihn wütend macht. Da genügt oft die vorsichtigste Erwähnung, um etwas loszutreten. Eines Deiner Themen sind zankende Frauen, die Dich angreifen - oder von denen Du Dich angegriffen und bedrängt fühlst. Es tut mir leid, dass ich Dir da zu nahe getreten bin. Ich konnte das nicht wissen

Andere Menschen haben andere Themen, andere Auslöser. Meinen kennst Du jetzt auch - aber zankende Frauen sind es nicht. Und auch nicht das Wort Zickenkrieg. Herumzicken ist eine der Eigenschaften, die ich wenig beherrsche. Daher fühle ich mich davon auch nicht angegriffen. Ich wollte nur die Möglichkeit freiräumen, dass traurige_seele eben einen noch anderen Auslöser hat als den diskutierten.

die Franzi

Hi,

danke, dass Du nochmal geschrieben hast. Ich bin froh, dass wir anscheinend zumindest nicht allzuviel Schaden angerichtet haben.

Ich wünsche Dir so viel Geduld und Kraft, wie du brauchst.

die Franzi

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Hab lange überlegt, ob ich überhaupt noch was schreiben soll,
mache mich damit ja auch angreifbar! Aber ich möchte so
einiges hier nicht so einfach stehen lassen:

Ich glaube nicht, dass dich hier jemand angreifen will. Ich will es jedenfalls nicht.

Und wenn dir ein Mensch zur Hilfe springt, angeblich um dich zu beschützen, kann das auch ein Mensch mit ganz eigenen Interessen sein

Ich habe „Frauensolidarität“ in der Klinik erlebt. Mehrere Frauen und ein Homosexueller Mann, der sich als Karikatur einer Frau selbstdarstellte. Zuerst wurde die einzige Ausländerin aus der Gruppe gemobbt, sie verließ die Klinik. Dann war ich an der Reihe. Ich habe dann die Klinik nach einem Ultimatum an die Therapeuten verlassen, solches Verhalten zu unterbinden.

Noch heute kramen die „Opfer“ wohl noch einen „gerechten Zorn“ auf mich gelegentlich hervor.

Und an dieses Verhalten erinnert mich miezekatze. Kann nicht genau erklären warum, es kommt mir aber immer wieder in den Sinn. Und meinem Unterbewusstsein zu trauen, das habe ich gelernt.

Also, es ist ja nicht so, das ich nichts tue! Ich kämpfe jeden
verdammten Tag gegen die Depression an. Ich habe 2 vers.
Zeiten, die aktive Zeit, das ist die Zeit in der es mir nicht
ganz so schlecht geht, dann gehe ich zur Selbsthilfegruppe,
zur offenen Kunstgruppe, zur offenen Schwimmgruppe, zur
Spielegruppe, gehe regelmäßig einkaufen und koche was schönes
für meinen Mann und vieles mehr; die andere Zeit ist die Zeit,
in der es mir sehr, sehr schlecht geht, dann muss ich noch
mehr kämpfen, das kostet mich extrem viel Kraft, Kraft die mir
dann auch ausgeht, wenn die Energie dann zu ende ist, dann ist
meistens der Zeitpunkt gekommen, dass ich in die Klinik muss,

Genau das ist ja das Problem, dass du kämpst, und da deine Kraft verlierst. Du kämpfst gegen deine Depression, und damit auch gegen einen Teil von dir. Die Alternative ist, an deinem Leben zu arbeiten. Belastungen abzustellen. Die Ellenbogen breit zu machen. Dir Raum zu verschaffen, und Zeit.

Nicht zu kämpfen, dass du funktionierst, sondern daran zu arbeiten, dich und dein Leben in den Vordergrund zu stellen, dazu wolllte ich dich ermuntern. Und da wir Menschen intellektuelle Wesen sind, kannst du dich auch nur durch eine intellektuelle Auseinandersetzung damit aus dem Korsett der Anforderungen befreien.

ich hab es noch nicht geschafft aus einer sehr tiefen Phase
allein wieder rauszukommen.

Das erwartet auch niemand von dir. Überhaupt sollte auch niemand etwas von dir erwarten, du auch nicht. Du bist nicht zur Erfüllung von Aufgaben auf der Welt, sondern um dein Leben zu leben. Ist jedenfalls meine Ansicht als Atheist.

Und ich bleibe bei meinem Rat, die Rettungringe zu suchen und zu ergreifen. Ich habe zu viel Leid erlitten und andere erleiden sehen, als irgendeinen Vorwurf im Kopf zu haben. Es geht nicht darum, was du in der Vergangenheit falsch gemacht hast, sondern was du in Zukunft besser machen kannst.

Und ich kenne viele, die große Fortschritte gemacht haben. Es ist fast unangebracht, von Heilung zu sprechen. Eine Depression überwindet man nicht wie eine Erkältung, sondern man geht durch sie hindurch zu einem neuen Leben. Diesen Weg zu gehen, das rate ich dir.

Ein Satz noch zu meinen Selbstmordgedanken. Diese Gedanken
kommen oft dann, wenn es mir sehr, sehr schlecht geht und ich
ganz weit unten bin. Manchmal ist es nur ein kurzer Gedanke,
manchmal ein sehr langer drängeliger Gedanke und manchmal
lässt mich der Gedanke gar nicht mehr in Ruhe und ich kämpfe
da jedesmal gegen an, denn ich will nicht sterben, trotzdem
kommen die Gedanken zu mir, sie sind so plausible. Letzten
Februar hab ich über 3 Monate dagegen an gekämpft und die
Selbstmordgedanken unterschätzt, das passiert mir mittlerweile
nicht mehr, jetzt gehe ich in die Klinik sobald mein Kopf
anfängt Pläne zu schmieden, meistens aber schon früher.

Zu Selbstmordgedanken kann ich nichts wesentliches beitragen. Ich bin halt ein bisschen schizo, oder habe eine attestierte autistische Persönlichkeitsstörung. Ich kann halt etwas wissen, obwohl ich es nicht fühle. Ich kann einfach neben mir stehen, oder häufiger sitzen oder liegen, ohne das Vertrauen an mich zu verlieren, obwohl objektiv nichts dafür spricht.

So sind wir alle anders, und haben doch das selbe Problem. Und glaub mir, du kannst viel erreichen, wenn du dich einlässt. Das ist nicht immer bequem, und andere müssen Opfer bringen. Du kannst an deiner Krankheit wachsen.

Gruß, Zoelomat

Liebe traurige Seele,
Du hast ja schon sehr viele Antworten bekommen, vielleicht folgst du dem Thread gar nicht mehr. Wollte aber beisteuern, dass mir Familienaufstellungen bei meinen Depressionen sehr geholfen haben. Ich hatte vorher auch schon alles mögliche probiert, Psychoanalyse, Verhaltenstherapie, Gestalttherapie u. a. und alles hat mich weiter gebracht. Aber am meisten haben mir letztlich Familienaufstellungen geholfen. Falls es dich interessiert, googel das doch mal, hier sind z. B. ganz gute Infos: http://www.geburtskanal.de/index.html?mainFrame=http… oder http://www.sorge-dich-nicht-liebe.de/familienaufstel….
Auf der Homepage der DGfS (Deutsche Gesellschaft für Systemaufstellungen) findest Du zertifizierte Aufsteller.
Gute Besserung wünscht Toewanda

Stimmt… Dieser zthread ist zwar schon alt, aber ich lese ihn weil ich selbst sehr krank bin , momentan auch ohne Hoffnung auf Besserung. Der einzige weg für mich wäre ein stationärer Aufenthalt den ich aber aus familiären und beruflichen gründen nicht gehen kann. Wenn ich dann lese, mach doch ein trip nach Brasilien, als ein Mensch der gerade das nötigste hat zum leben und Miete zahlen, mit zwei kleinen Kindern und viel Verantwortung dann macht mich das traurig. Denn ich kann gerade nichts für mich selbst tun ausser Alkohol zu trinken um den Schmerz zu verdrängen. Und zu Hause vor mich hinzuvegetieren wenn ich gerade nicht auf der Arbeit bin. Es gibt auch kein Ziel das ich glaube erreichen zu können, da ist nichts mehr auf das ich hoffnungsvoll blicke. Ja, als depressiver handelt man für einen gesunden völlig abwegig. Was ich tue ist absurd. Aber ich kann es nicht ändern im Moment. Ich kann nichts tun. Ich kann nur leiden. Deshalb bitte ich Menschen wie dich, keine Tipps zu geben, das tut Menschen wie mir nur weh wenn sie feststellen das etwas das so einfach klingt nicht zu schaffen ist. Versuche lieber Worte des tristes zu finden. Grüße