Wie komponiert man/ihr?

Hallo

Die Überschrift ist etwas schlecht gewählt.

Und zwar sieht man oft in Filmen, wenn Leute komponieren, wie sie z.B. am Klavier sitzen, ein paar Arkorde klimpern und dann auf einem Notenblatt/HEft herumkritzeln. Dann spielen sie wieder, schauen dabei aufs Notenblatt und korrigieren oder erweitern das.

Nun wollte ich mal hier in die Runde fragen: Kompoiniert man wirklich so?
Also wenn ich ein Lied mache, dann klimbere ich auch so vor mich her, bis ich irgendwann eine Harmonische oder interessante Reihenfolge zusammenhabe. Diese wird dann immer weiter ausgebaut, bis das Lied im Kern fertig ist.
Dieses wird dann jeden Tag geübt und weiter ausgearbeitet.
Noten habe ich noch nie geschrieben und auch nie ausgedruckt. Meistens wird das Lied dann auf Kassette (oder jetzt MP3) aufgenommen und das ist dann „mein Notenheft“.

Wie macht ihr das? Gibt es irgendjemanden, der so ein Lied Stückweise am Notenblatt aufschreibt und dann auch nach Noten spielt (also ich meine, bei meiner eigenen Komposition brauche ich in der Regel keine Noten).

Würde mich mal so interessieren.

Gruß
Andrea

Ich für meinen Teil komponiere in der Regel im Kopf und schreibe die Noten mit einem Notensatzprogramm am PC auf - das hat den Vorteil, dass ich mir das dann vom Programm vorspielen lassen kann, um zu überprüfen, ob die geschriebenen Noten auch wirklich mit dem übereinstimmen, was ich im Kopf hatte.
Wenn ich einen Song schreibe, sitze ich auch schonmal am Klavier und improvisiere lustig herum - dabei schreibe ich dann Noten und Text auf alles, was gerade zur Hand ist, das kann ein Notenblatt sein, aber auch mal eine Serviette oder eine Zeitung…
Oft überkommt mich die Inspiration auch beim Radfahren oder in der Badewanne - dann ist Gedächtnistraining angesagt, und sobald ich Papier oder PC zur Hand habe, wird alles festgehalten.

Hey,
meist „spiele“ ich auch am Piano rum, oder Keyboard (da kann man herlich über eine Begleitung improvisieren), und versuche das dann auszubauen (Bidge finden etc.).
In den meisten Fällen spiele ich es dann am Sequenzer ein, schaue obs DAS dann ist und ja…dann werden Noten geschrieben.
Sonst kann ja nur ich das spielen und nicht die Band z.B. .

Gruß von Jörg

Hallo,

beim Komponieren arbeite ich meist mit Notenpapier und Bleistift (also noch ganz traditionell). Gelegentlich kommt auch das Klavier zum Einsatz, aber alles wird sofort aufgeschrieben.
Zum Arrangieren, also wenn ich ein bestehendes Stück habe und für eine bestimmte Besetzung bearbeite, arbeite ich am liebsten am Computer, weil man da schon mal einen ungefähren Klangeindruck bekommt. Aber komponieren kann ich am PC nicht.

Gruß
Booze

Moinmoin,
Mein altes Handy verfügt über eine Diktierfunktion, da kann ich zu fast jeder Zeit spontane Ideen draufträllern, flüstern, schnippen, schnauben…:smile: Zu Haus am PC wirds dann per Midi- Keyboard auf 1-2 Spuren eines Sequenzerproggis aufgezeichnet, danach kommen dann meistens die Rythmus- Untermalungen oder Klangteppiche, wie z.B. Synth Pads oder kleine Begleitmelodien, getrennt von den anderen Spuren dazu. Falls mich mal „die Muse küsst“, versuche ich im Musikstück möglichst eine gewisse Spannung aufzubauen und dem Stück ein „Gesicht“ zu geben, Anfang u. Ende eines Stückes müssen „Wow“ sein, dazwischen sollte es wie ein Bild erscheinen, in dem nach und nach immer mehr Neuigkeiten zu entdecken sind. Durch „wildes“ Rumprobieren" entsteht bei mir nie Musik, die mich zufriedenstellt, alles muß immer im Kopf debütieren u. zunächst gehörtechnisch z.m. einigermaßen harmonieren, da ich keine Noten kenne, oft benutze ich Samples. Um 1990 hatte ich mal einen kleinen 8-Spur Midi Sequenzer, welcher in die Westentasche passte, ein Kollege hat damit im Krankenhaus unter der Bettdecke Stücke komponiert…:smile: Seitdem ich kurze Zeit später zum PC- Homerecordler geworden bin, habe ich das „ehrliche handgemachte“ Musikmachen z.B. per Gitarrenspiel „sträflich“ vernachlässigt, zu groß war und ist noch immer unvermindert die Versuchung der bunten Knöpfe und Schieberegler, des Editierens, Quantisierens, Modifizierens… die meiste Zeit geht somit bei mir dabei drauf, die richtigen Einstellungen und Sounds zu finden. In den 70ern habe ich einfach mit 2 Tapedecks hin- und her kopiert und war damit weitaus kreativer als heute, denn da musste ein Take entweder von vorn bis hinten OK sein oder eben komplett neu eingespielt werden.

Gruß, Zottel