Hallo liebe Community,
Ich bin kein Elektroniker, aber ich verstehe mit meinem logischen denken und Stromflussverständnis nicht, wie sich bei einem Dual oder Triple Arc/Lichtbogen Feuerzeug die Lichtbögen überkreuzen können… Also ich habe ein Dual Arc, und die Kontakte sind alle 4 in etwa gleich weit auseinander… wieso geht es, das der Strom immer stabil von einem zum anderen Kontakt geht… Selbst bei extremen pusten…
Strom sucht sich doch eigentlich immer den kürzesten Weg… Wieso geht es da über Kreuz… also diagonal… kürzer is doch der direkte Weg an einer Seite lang… noch heftiger bei den Triple Arcs, da sind die Kontakte noch viel dichter zusammen als über Kreuz durch die Mitte…
Alle Webseiten die sich mit der Erklärung der Tesla Lighter beschäftigen erklären dieses Phänomen nicht.
Kann mir das einer erklären, bitte?
Hab ja auch selbst schon überlegt… mit getrennten Stromkreisen… Aber dem +Strom sollte doch egal sein welches Minus er bekommt… halt das näheste…
Bitte! Helft mir verstehen
Vermutlich verwenden solche Geräte pro Funkenstrecke getrennte Kondensatoren, die auch galvanisch getrennt angespeist werden. Damit sind die Potentiale unabhängig voneinander.
Die Argumentation ist nicht richtig. Elektrische Felder überlagern sich immer. Ein Elektron in dem Plasma weiß nicht, welches seine Elektroden sind, und wird einfach dem Feld folgen.
Physikalisch ist es so, daß jede Spannungsquelle eine definierte Potenzialdifferenz erzeugt, aber zunächst nichts über die Potenzialdifferenz zwischen den Elektroden beider Spannungsquellen bekannt ist. Da kann es eine beliebige, konstante Differenz geben. Die Kraft auf ein Elektron hängt aber nicht vom Potenzial, such nicht von der Potenzialdifferenz ab, sondern davon, wie stark sich das Feld über die Distanz ändert, also U/d, bzw. genauer die räumliche Ableitung dPhi/dd des Potenzial. Und da fällt die Konstante raus.
Mit deiner Argumentation könnte man auch keine Batterien seriell schalten.
Oder nochmal anders: verbinde Jede Elektrode des Feuerzeug mit jeder anderen über einen Widerstand, dessen Wert proportional zur Luftstrecke ist. Wo fließt der meiste Strom? Beim Feuerzeug werden die Strecken mit dem meisten Strom zuerst ein plasma zünden, dabei fällt der Widerstand rapide ab, und die anderen Strecken werden für den Strom schlagartig bedeutungslos.
Das Problem ist hier, daß ein Elektriker davon ausgeht, daß ein Strom immer in einem geschlossenen Kreis, in Drähten fliest. Das wird in der elektrostatik nicht ganz so eng gesehen, und wenn die Luft plötzlich als merkwürdiger Leiter auftritt, wird alles anders.
Definitiv kann ich es nicht sagen, aber wie ich in dem Kommentar schrieb, wären beide Spannungsquellen nicht unabhängig, genau, wie du es sagst. Man müsste zwei senkrechte Plasma-Strecken bekommen.
Hochspannung wird am Anfang immer aus ner niedrigen Wechselspannung irgendeiner Form erzeugt. Wie „gleich“ die Ausgangsspannung dann ist, hängt vom genauen Design ab.
Ich vermute einfach, daß beide Plasma-Strecken in schneller Folge abwechselnd durch ne hohe Spannung gezündet werden. Denkbar wäre theoretisch, daß der Hochspannungsgenerator Wechselspannung erzeugt, und die beiden Halbwellen durch Dioden auf die eine oder andere Funkenstrecke geleitet werden. In der Praxis müßte man schauen, ob es Halbleiter-Dioden gibt, die mit einigen 10000V klar kommen.
Übrigens, was die technischen Erklärungen auf den Webseiten der Feuerzeuge angeht, daß die an vielen Stellen nicht wirklich korrekt ist, haben wir schon an anderer Stelle hier festgestellt.
Nimm einmal eine Batterie. Da kannst du z.B. zwischen + und - eine Glühlampe anschliessen und sie leuchtet.
Wenn du eine zweite Zelle daneben legst ändert sich dadurch nichts. Du kannst an jeder Zelle ein Glühlampe anschliessen und die beiden leuchten dann.
Jetzt schliesst du deine Glühlampe am + der einen Zelle und am - der anderen Zelle an und es passiert nichts!
Du kannst auch alle 3 Glühlampen gleichzeitig anschliessen, es werden so aber nur 2 Leuchten.
Erst wenn du die beiden freien Pole noch miteinander verbindest, brennt deine Glühlampe, evtl. auch durch, weil sie jetzt mit der doppelten Spannung betrieben wird.
Beim Feuerzeug verwendet man einfach für jeden Lichtbogen einen eigenen Hochspannungstransformator, bzw. eine eigene Sekundärspule.
Hallo,
das ist eine immer wieder zitierte falsche Behauptung.
Der Strom sucht sich den Weg des geringsten Widerstandes ist da schon richtiger, stimmt aber auch nicht ganz.
Über die größeren Widerstände fließt auch Strom, allerdings weniger.
da sind zwei Hochspannungstrafos drin.
Strom kann nur zwischen den beiden Ausgängen des selben Trafos fließen.
Gedankenbeispiel:
Nimm zwei 9V Block Batterien, stelle sie nebeneinander hin. Du hast zweimal +, zweimal -.
Das entspricht in etwa den vier Elektroden (nur dass es dort mehrere Kilovolt Wechselspannung sind).
Nimm ein Glühlämpchen und verbinde es mit dem Pluspol der einen und dem Minuspol der anderen Batterie.
Kann es leuchten? Natürlich nicht. Wie sollen die Elektronen denn zurückfließen, ohne dass eine Verbindung der Batterien gibt.
Nein.
Ein Strom teilt sich in so viele Teilströme auf, wie er Wege hat.
Dabei teilen sich die Teilströme in dem Verhältnis zueinander auf, wie die Leitwerte der verschiedenen Wege sind.
In deinem Fall:
Weg 1: Luftstrecke zur anderen Elektrode und Trafospule (sehr geringer Widerstand, hoher Leitwert)
Weg 2: Luftstrecke zur „falschen Elektrode“, durch beide Spulen und dann noch durch einen kräftigen Isolator, der beide Spulen trennt. Nahezu unendlich hoher Widerstand, Leitwert geht gegen Null.
Die Teilströme teilen sich auf in:
ca. 100% zur richtigen Elektrode
ca. 0% zur falschen Elektrode