Wie lange besteht das Gehirn in jetziger Entwicklung?

Hallo,

kann mir jemand sagen, wie lange unser Gehirn die jetzige Struktur besitzt?
Wieviele Jahrtausende geht das zurück?

lg kitty

Eine Antwort ohne genaue Jahreszahl kann ich geben:
Der Mensch und sein Gehirn ist so alt wie die von ihm verfertigten Gegenstände der Kultur.
Eines der ältesten Zeugnisse davon ist die „Venus von Willendorf“ mit 29500 Jahren.

Da wirst du aber noch weiter zurück gehen müssen, als bis zur Willendorferin. Die Schädelgröße hat der Mensch wohl seit 100.000 Jahren.


Gruß
rakete

Die Struktur ist hunterttausende von Jahren alt. Trotzdem gibt es gute Gründe anzunehmen, dass sich einzelne erfolgreiche Modifikationen erst vor wenigen 1000 Jahren verteilt haben. Es ist nur ethisch schwierig, zu untersuchen, ob Ureinwohner Australiens oder bisher unerforschter Menschengruppen sich in irgendwelchen Denkleistungs-Möglichkeiten von uns heute unterscheiden. Wenn man also alle mit „Rasse“ oder „Art“ konnotierten Möglichkeiten ausschließen will, so ist die Gehirn-Entwicklung spätestens vor ein paar 100.000 Jahren abgeschlossen, als alle Vorfahren der Menschen auf eine relativ kleine Population zusammenliefen.

Servus,

das kann Dir niemand sagen, solange Du nicht verrätst, was Du mit „Struktur“ meinst. Z.B. Homo habilis hatte vor etwa 1,5 Mio Jahren ein Gehirn, dessen Struktur in allen wesentlichen Zügen dem des heutigen Homo sapiens s. entsprach.

Und nu?

Schöne Grüße

MM

Hallo,

ich meine Folgendes:
Wenn wir heute unser Verhalten ansehen, dann wird oft geredet, dass der Mensch „heute“ ja soviel kann und weiß etc.
Als hätte in den letzten 500 Jahren eine gewaltige Geistes- Gehirnentwicklung statt gefunden.

Wenn man dann nach liest, heißt es aber- wie nun auch von Euren Antworten- dass unser Gehirn schon seeeehr lange die jetzige Struktur (Entwicklungsstufe) hat.
Und wieviel Jahre- Jahrtausende -genau…also grob genau- wollte ich halt wissen.

Warum sich dann der Mensch doch so weiter entwickeln konnte- ist dann nochmal eine andere Frage-- ob sich Strukturen nicht doch weiter entwickelt haben??

lg kitty

Hallo Kitty,

nicht um den heißen Brei herumreden: Sag doch einfach konkret, was Du mit „Struktur“ des Hirns meinst.

Schöne Grüße

MM

Hallo

Menschen haben eine sehr lange Generationsdauer (20-25 Jahre) - da kann die Evolution nicht wirklich flott vorangehen. Der Mensch kann heute auch nicht mehr, als vor 5’000 oder sogar 12’000 Jahren. Aber er hatte ein paar Jahrtausende Zeit, Dinge zu entwickeln und es haben ja sowieso nur wenige Menschen jemals irgendetwas etwas erfunden - die allermeisten Menschen traben einfach mit und nutzen das, was zur Verfügung steht, ohne an Verbesserungen herumzutüfteln.

Jedes neugeborene Kind fängt bei Null an - es lernt eben das, was dann in seiner Zeit und seiner Welt wichtig ist - egal ob Blasrohrschiessen oder Informatik. Und wenn die Umstände und die Umgebung es zulassen und das Kind ein paar spezielle Charaktereigenschaften wie zb Neugier hat, dann kann es - vielleicht - auch etwas erfinden oder weiterentwickeln.

Es ist nicht der Mensch der sich weiterentwickelt hat, es ist „nur“ die menschliche Kultur, die sich entwickelt.

Gruss, sama

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Die jetzige Struktur kann niemand mit einer früheren Struktur vergleichen, weil kein fossiles Gehirn erhalten ist. Man kann nur von der Schädelstruktur auf die Form und wahrscheinliche Leistung des Gehirns schließen. In den letzten Jahrzehnten hat die Wissenschaft die Grenzen des „Menschseins“ immer weiter zurück verlegt. Das letzte Beispiel dafür habe ich neulich gelesen: In einer Höhle in Südafrika wurde ein Feuerzeug gefunden, das aus den 3 Komponenten Feuerstein, Pyrit und angeschweltem Zunder bestand. Datiert wurde dieses Feuerzeug mit 790 000 Jahre.
Udo Becker

Hallo,
die (undefinierte unbekannte nicht beschriebene) Struktur von heute hat sich seinerzeit ganz ploetzlich ergeben, davor war alles massgeblich anders, kein Vergleich zu danach, ein sagenhafter Sprung in der biologischen Entwicklung. Oder war es schleichende Evolution, dann gibt es keine Zeit.

Hallo,

Männer haben offenbar schon lange Interesse an Porno. Nur der Geschmack bzgl. der Fettschichten ändert sich hin und wieder.

Die Figuren können statt religiöser Statuetten auch durchaus „Wichsvorlagen“ für längere Jagdausflüge gewesen sein - es gibt ja auch heute in Männerhaushalten mehr Pornos als Bibeln und Heiligenbildchen etc. (habe genug Wohnungen aufgelöst, um das beurteilen zu können).

Gruß, Paran

Wäre ja auch kein Widerspruch. Wenn das Sinnbild der Fruchtbarkeit eine eher stattlichere Frau gewesen war, wird es der Typus der idealen Partnerin auch gewesen sein.
Damals war es sicher schwer dick zu werden (so viel muss man erstmal „jagen und sammeln“). Dick ist also = reich = sexy.
Gruß
rakete

Hallo,

Die Entwicklung fand ausserhalb des Gehirns statt!

Ganz am Anfang konnte nur gelernt werden, was in der direkten Umgebung los war.
Über grosse Entfernung und die Generationen hinweg, waren nur Geschichten als Medium vorhanden. Aber solche mündlichen Überlieferungen sind sehr Störanfällig, weil jeder mit seiner Fantasie etwas ergänzt.
Für eine exakte Datenübertragung sind Geschichten nicht brauchbar.

Eine exakte Datenübertragung war im Handel nötig.
Für die Lagerbuchhaltung hat man Miniaturen der Waren hergestellt.
Für die ersten „Lieferscheine“ hat man dann die Miniaturen der Waren genommen und die Anzahl der Miniaturen entsprach der Menge. Die Miniaturen wurden dann in einem Tonklumpen eingearbeitet und dieser mit einem Siegel versehen.
Der Empfänger musste dann den unversehrten Tonklumpen zerschlagen.

Damit war dann erstmalig eine Fehlerfreie Datenübertragung über grosse Distanzen möglich.

Die Schrift kam dann erst später, aber wieder zuerst für die Lagerverwaltung. Die ältesten Tontafeln sind Lagerlisten und Lieferscheine und solche Zeugs.
Weiter ging es dann mit der eigentlichen Sprache, um grosse Reiche verwalten zu können mussten Befehle und Gesetze im ganzen Reich verteilt werden können.

Jetzt hatte man aber auch die Möglichkeit andere Informationen auch über die Generationengrenze weiter geben zu können.
Somit hatte man die Möglichkeit, dass folgende Generationen exakt auf dem Wissen früherer aufbauen konnten.
Allerdings war die Kunst des Schreibens und Lesens auf wenige Personen beschränkt. Die alten Ägypter hatten estra den Beruf des Schreibers.

Allerdings waren die Schriftstücke immer Unikate, vervielfältigen war nur durch Abschreiben möglich. deshalb war das Wissen auch nur einem kleinen Teil der Bevölkerung zugänglich.
Schreiben und lesen, wenn überhaupt, hat man in damaligen Zeiten mit der Bibel gelernt. Dies war lange Zeit das einzig vorhandene Buch in einem reichen Haushalt. Allerdings war die Bibel in Latein, und manchmal in griechisch, geschrieben, somit wurde hauptsächlich Latein gelernt.

Die nächste Wissensexplosion kam dann mit der Erfindung des Buchdrucks. Damit kam dann fast jeder Haushalt zu einer Bibel. Gleichzeitig wurde die Bibel dann auch in Landessprachen übersetzt. Sie blieb aber eine Weile das einzige Schulbuch.

Erst durch den Buchdruck war dann auch die Zeit der Aufklärung möglich, da Schriften verbreitet werden konnten.

Viel später wurde dann durch die Schulpflicht das Lesen und Schreiben und damit der Zugang zu Informationen, allen zugänglich gemacht.

Die Weiterentwicklung fand dann mit dem Internet statt.

Ein anderer Teil der Entwicklung erfolgte über die Erfindung von Rechengeräten, Das fing mit dem Abakus an. Viel später folgte dann der Rechenschieber und die ersten Rechenmaschinen.

Goethe war einer der letzten Universalgelehrten, nachher war das gesamte Fachwissen der Wissenschaft so gross, dass ein Einzelner gar nicht mehr alles in seinem Leben lernen konnte.

Die Anfänge der Spezialisierung liegen schon in der Steinzeit. Nicht jeder war ein guter Jäger, Sammler, Häuslebauer, Clanchef usw. Also wird man damals schon manche Arbeiten, wenn möglich, den besten Ihres Faches übertragen haben. Allerdings muss bei einem nomadischen Leben, jeder sich selber versorgen können, da immer die Wahrscheinlichkeit besteht von der Gruppe getrennt zu werden.

Mit der Sesshaftigkeit begann dann die Spezialisierung, bzw. Arbeitsteilung. Dies führte zu Fachwissen, welches nicht mit dem Rest der Bevölkerung geteilt wurde.

Mit der Industrialisierung wurde dann die Arbeitsteilung und das Fachwissen weiter verfeinert. Es wurde auch angefangen die Körperkraft durch Maschinen zu ersetzen und zu verstärken.

Weiter ging es dann mit den programmierbaren Rechenmaschinen, bekannt als Computer.
Diese waren dann eigentlich Hirnverstärker. Ein Computer kann nichts was ein Mensch nicht auch kann, aber er kann es wesentlich schneller und ermüdet nicht.

Ich bezweifle, dass heutige Gehirne leistungsfähiger sind als vor einigen tausend Jahren.
Was sich in den letzten Jahrzehnten verändert hat, ist die Wissensbeschaffung.
Früher musste man z.B. Minuten in Lexika blättern um eine Information zu erhalten, heute findet man diese in Sekunden im Internet oder einer anderen Datenbank. Auch hat man früher Tage in Bibliotheken verbracht um passende Literatur zu finden, da sucht heute das Internet weltweit in Sekunden.
Entsprechend ist heute Wissen auch transportierbar, bzw. immer vor Ort. Um das an Informationen zu haben, was über ein Smartphone abrufbar ist, hätte man früher auch mit einem 40-Tönner voll mit Büchern nicht geschafft.

MfG Peter(TOO)

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