Wie lange braucht das Versorgungsamt ?

Hallo,

jemand hat mehrere Anträge beim Versorgungsamt gestellt:

Erster Antrag gestellt wegen Behinderung vor 10 Monaten
Zweiter Antrag gestellt wegen neuer Behinderungen vor 7 Monaten
Dritter Antrag gestellt wegen neuer Behinderungen vor 1 Monat

Die Bestätigung, daß das Versorgungsamt in Berlin den ersten Antrag erhalten hat kam an. Bei Anrufen in der ewig langen Warteschlange bekommt er dann die Auskunft, daß Arztunterlagen angefordert worden sind, mehr nicht. Einige meiner Ärzte haben aber noch überhaupt keine Unterlagen vom Versorgungsamt bekommmen. Zudem hat er dem Versorgunsamt mal einen Brief geschrieben worin er um eine Kopie der bisher erhaltenen Arztauskünfte gebeten habe. Bisher hat sich leider gar nichts getan.

Was soll man da machen?

Hoi.

Tja, die Länge der Bearbeitung kann ganz unterschiedlich sein.
Z.B. wenn die Behinderungen sich gegenseitig beeinflussen: dann kann es sein, dass das Amt nach sieben bzw. einem Monat wieder ein Zusammenhangsgutachten erstellen lassen muß. Dort muß dann geprüft werden, ob und was wie miteinander zu tun hat und was das für den GdB bedeutet.
Kann auch sein, dass im allgemeinen Personaleinsparwahn es einfach etwas länger dauert. Kann auch sein, dass da etwas getrödelt wird.
Was häufig hilft, zumindest einen Sachstand zu erfahren: einfach die Behördenleitung anschreiben. Höflich, aber bestimmt anfragen, ob man nach 10 Monaten nicht mal was hören könnte.
Das hinzuziehen von Fachleuten/Sachkennern wie von Gewerkschaften, VdK oder auch ein Anwalt für Sozialrecht hilft meistens auch. Juristisch kann man auch „Untätigkeitsklage“ beim Gericht einreichen, das wäre das stärkste Mittel. Sollte man aber nur dann tun, wenn da wirklich der Schlendrian umgeht und auch die Anfrage bei der Behördenleitung nicht fruchtet.

Übrigens gilt auch für die Ärzte der Datenschutz. Wenn ein Arzt seine Befunde an andere Ärzte nicht ohne seine Zustimmung weitergeben will, darf die Behörde das eben auch nicht ohne Rücksprache.
Gab es den eine Untersuchung durch einen Amtsarzt/medizinischen Dienst? Dann fragt das Amt nicht unbedingt bei den behandelnden Ärzten nach.

Ciao
Garrett

Hallo,

besser kann man sich ja nicht selbst ins Bein schießen.

Erster Antrag, zweiter Antrag nachgeschoben, dritter Antrag nachgeschoben.

Konstruieren wir das mal etwas. Person A stellt den Antrag, weil der Rücken schmerzt. Das Amt schreibt den Orthopäden an, der antwortet nach 6 Wochen. Akte wird an einen Gutachter weitergeleitet, der anhand der Unterlagen eine Stellungnahme zum Grad der Behinderung (GdB) und den Merkzeichen abgibt. Die Akte kommt vom Gutachter, Sachbearbeiter bemerkt „oh, da ist ja noch ein Antrag“. Der A kann jetzt auch noch schlecht sehen. Okay, Augenarzt anschreiben. Der antwortet erst nach 8 Wochen. Akte wieder zum Arzt. Akte kommt zurück, Sachbearbeiter stellt fest, dass dem Antragssteller jetzt auch noch ein Pups querhängt, also Pupsdoktor anschrieben. Pupsdoktor ist aber ein ganz schlimmer, der antwortet erst nach 3 Monaten (ja, so etwas gibt es). Na, nun klar, warum die Antragsbearbeitung so lange dauert ?

Merke: wenn man z. B. Krebs hat - was ich keinem wünsche - und es fällt einem während der Antragsbearbeitungszeit irgendwann ein, dass die Hüfte wehtut und später auch noch das Auge schielt, dann sollte man möglichst erstmal die Entscheidung über den Antrag mit der Krebserkrankung abwarten. Wegen des Beines und des Auges kann man jederzeit einen neuen Antrag stellen.

Gruss

Andreas

Das Versorungsamt ist für Schwerbehinderungen nicht mehr zuständig.
Das machen, zumindestens hier in NRW, die Kreisämter. In Berlin wahrscheinlich das zuständige Bezirksamt.
Der Behinderungsgrad ist nicht gleich Prozent, sondern heißt nur
GDB 50, GDB 60 GDB 90 usw.

Bei mir ging das gemäß einer Behörde in Lichtgeschwindigkeit. Hatte GDB 80, dann Verschlimmerungsantrag(mit Lichtbild)eingereicht. Nach 1 Woche eine Empfangsbestätigung und innerhalb von 3 Wochen jetzt den neuen Ausweis mit GDB 100. Und dazu noch mehrere Buchstaben aG und RF.

beim Amtsarzt war ich nicht, nur Orthopäden und Dipl.-Psych. die haben aber nichts vom Versorgungsamt bekommen. Wundere mich, daß ich zu keinem Amtsarzt von denen geschickt werde.

Laut Quelle darf das Verfahren nur 6 Monate dauert:
http://www.sozialhilfe24.de/soziale-themen/schwerbeh…

gerade nochmal angerufen und denen mitgeteilt, daß ich schon seit 10 monaten warte. erhalte immer die auskunft, daß sich die unterlagen beim ärztlichen dienst befinden und das wars. nix zu machen. können mir auch nicht sagen wie lange das noch dauert.