Servus Aprilfrisch,
muss Deiner Erklärung leider widersprechen.
Die Haltbarkeit des Honigs (bezogen auf Verderb durch Bakterien oder Pilzen) beruht hauptsächlich auf der hohen Zuckerkonzentration.
Wasserstoffperoxid wird dem Honig auch nicht von den Bienen zugesetzt. Vielmehr geben die Bienen mit ihrem Speichel beim Umtragen des Nektars in den Waben u.a. ein Enzym namens Glucose-Oxidase bei, dass aus dem enthaltenen Zucker und Wasser geringe, aber immerhin keimhemmende Mengen an Wasserstoffperoxid bildet. Dieses Enzym ist aber in dem fertigen Honig inaktiv, d.h. auch inaktiv in dem Glas Honig zu Haus in der dunklen Kammer…
D.h. das Wasserstoffperoxid schützt den unreifen Honig in der Wabe vor Verderb, nicht aber den „fertigen“ Honig und bei der Lagerbarkeit von Honig spielt es praktisch keine Rolle.
Was aber eine Rolle spielt, sind insbesondere Schutz vor Licht, Temperatur (10-25 °C sind optimal) und Lagerdauer.
Außerdem sind in Honig über 180 verschiedene Inhaltsstoffe zu finden, die weiterhin teilweise antibiotisch wirken.
Aber auch an altem Honig kann man sich prinzipiell nicht den Magen verderben. Nach einigen Jahren sind allerdings einige der Inhaltsstoffe garnicht mehr aktiv (Enzyme z.B.), Gifte entstehen dabei aber nicht, der Honig wird eigentlich nur einer reinen konzentrierten Zuckerlösung immer ähnlicher D.h. im Prinzip ist auch der Honig, den man u.a. Pharaonen als Grabbeigabe vor tausenden von Jahren mitgegeben hat, essbar, wenn er nicht vollständig zu einem dicken Zuckerklumpen eingetrocknet wäre…
A pro pos Gifte. Ein bekanntes Gift ist in Honig trotz aller „Vorsichtsmaßnahmen“ der Bienchens enthalten, nämlich das aus anaerobem Lebensmittelverderb bekannte Botulinus-Toxin, allerdings nur in allergeringsten Mengen. Trotzdem sollte aufgrunddessen Honig nicht an Kinder unter 1 Jahr gefüttert werden, egal, wie alt der Honig ist.
Grüße vom Hobbyimker
Grünblatt