Wie lange ist es für Kinder normal an Nikolaus und Christkind zu glauben?

Bonjour! Wann sollte ich die Illusion zerstören? Wie reagiert man, wenn das Kind bei einem nachfragt, weil es durch Freunde in seinem Glauben daran verunsichert wurde…
Einen schönen Donnerstag euch!

Erste Zweifel entstehen schon relativ früh, aber spätestens mit 9 oder 10 hat auch das letzte Balg den Schwindel durchschaut.

Du musst gar keine Illusionen zerstören. Die Realität holen sich die Kinder dann, wenn sie bereit dafür sind, ganz von selbst.

Kinder zwischen 3 und ca. 9 Jahren leben noch in der Welt des magischen Denkens. Und wenn sie mit ihren Puppen oder mit Bäumen sprechen, dann wissen sie zwar, dass diese sie nicht verstehen und nicht antworten, sie wollen aber daran glauben, dass sie es doch tun.

Mit dem Nikolaus und dem Christkind ist das nicht anders. Der magische Zauber der Weihnacht ist für sehr viele Erwachsene eine ihre schönsten und bleibendsten Kindheitserinnerungen. Zu diesen zählt meist auch die Entzauberung, die nicht selten erkennen lässt, dass die Kinder längst wussten, wer unter dem Nikolausmantel steckt, aber trotzdem das Spiel mitspielten, einfach weil es schön war.

Auch an Nikolaus und Christkind glauben Kinder, weil sie es glauben möchten. Eltern, die sich darauf einlassen, bereichern die Phantasiewelt ihrer Kinder. Es ist weder besonders pädagogisch, noch besonders schön für Kinder, wenn ihnen die Chance auf das Erleben dieses Zaubers von vornherein genommen wird.

Der Übergang zur Realität passiert meist nach und nach - eben dann, wenn die Kinder bereit sind, die Magie loszulassen. Als Eltern kann man das behutsam begleiten, etwa indem man sich mit dem nachfragenden Kind auf die Couch kuschelt und durch Nachfragen herausfindet, wo das Kind gerade steht.

Die Frage nach der Existenz des Nikolaus’ und des Christkinds kann man z.B. mit der Rückfrage beantworten, was das Kind denn selbst glaubt. Wer füllt wohl den Nikolausstiefel vor der Tür, wer legt allen Kindern die Geschenke unter den Baum? Kinder, die gerne noch in ihrer magischen Welt bleiben wollen, werden eigene magische Erklärungen finden. Kinder, die bereit sind für die Entzauberung werden eher realistische Einschätzungen treffen.

Meine Söhne fanden z.B. die Erklärung für die vielen Weihnachtsmänner auf der Straße darin, dass der Nikolaus ja nicht gleichzeitig überall sein kann und Helfer braucht, die Geld sammeln, damit auch wirklich alle Kinder Geschenke kriegen können.

Jule

Liebe Jule!

Hast du das wieder schön erklärt! Ganz wunderbar!

Danke und Gruß
Diva

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Hallo,

es ist von anfang an nicht sinnig, an Dinge zu glauben, die es nicht gibt. Aber ev. kann der kurze Glaube an den Weihnachtsmann, den man dann als Kind irgendwann selbst als den eigenen Opa, Onkel etc. enttarnt dazu verhelfen, auch anderen Irrglauben kritischer zu sehen und zu hinterfragen.

So gesehen eine gute Übung zum Thema „Glauben“.
Lasst die KInder selbst drauf kommen, eigene Erkenntnisse merkt man sich am besten.

Gruß, Paran

Kann ich mich nur anschließen :wink:

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Muss denn immer alles „sinnig“ sein?

Wie schön ist das für Kinder, an so magische Dinge glauben zu können und an manchen Zauber glauben zu können. Man muss die Kinder nicht schon vor dem Kindergarten aus dem Reich der Phantasie reissen, die werden schon noch früh genug auf den kalten Boden der Tatsachen geholt.

Ich kann nur hoffen, dass es noch genug Menschen gibt, die sich selbst etwas kindlich-verspieltes erhalten haben und nicht nur alles nach wissenschaftlichen Erkenntnissen empfinden.

Ich glaube sogar daran, dass die meisten Wissenschaftler als Kind an solche Dinge geglaubt haben. Sie wären kaum Wissenschaftler geworden, wenn sie nicht im Innersten den Glauben an das Unmögliche gehabt hätten

Gruß

solange sie wollen. ich find auch heute den gedanken noch schön, dass knecht ruprecht rumgeht und väterchen frost die bäume einschneien und seen zufrieren lässt. Obwohl ich mittlerweile weiß, dass das eigentlich alles der osterhase macht :wink:

Ich würde das Wunschdenken auch nicht zerstören wollen. Früher oder später finden sie es ja selbst heraus.