Wie lange ist Streit gesund und ab wann nur noch Gift für eine Beziehung?

Ohne Streit wird es ja irgendwann langweilig, so blöd das jetzt klingt. Manchmal hat man eben andere Ansichten als der Andere und die muss man ja auch manchmal äußern können…ansonsten kann eine Beziehung meiner Meinung nach auch gar nicht gut gehen. Aber wann gehts zu weit? Wie oft kann man sich streiten ohne, dass die Beziehung gefährdet wird?

Man sollte in einer Beziehung alle Probleme ausdiskutieren können. Dabei muss man folglich nciht immer einer Meinung sein. Wenn jeder der partner auch damit umgehen kann, dass auch mal der andere Recht hat und das akzeptieren kann, dann sollte das kein problem sein.
Wird es hingegen „persönlich“, dann ist wohl zumindest einer der beiden nicht fähig dazu.

Wichtig ist, dass man den respektvollen Umgang mit dem Streitpartner nicht verliert.
Also z.B. keine abfälligen Bemerkungen, Beleidigungen, Gewalt…

Beatrix

Ich denke dafür gibt es keine Formel, wie oft man sich streiten sollte/darf. Manche Paare streiten selten - dafür heftiger, andere streiten häufiger und trotzdem hält die Beziehung. Kommt sich auch immer auf die Persönlichkeiten an. Handgreiflichkeiten gehen allerdings immer zu weit!

mhh also ich würde sagen man sollte alle Probleme ansprechen, behandeln…„Ausdiskutieren“ funktioniert glaube ich nicht immer bzw. nur bis zu einem gewissen Punkt. Gibt es eine bestimmte Thematik, bei der man einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt, sollte man auch die Gelassenheit haben diese Diskrepanz hinzunehmen. Bleibt diese Uneinigkeit im Fokus der Gespräche (durch eben dieses „ausdiskutieren“ kann es schnell anstrengend und schwierig werden.

Hallo Paranor,

Es gibt Menschen, die brauchen den Streit. Das ist aber nicht die Regel sondern schon eher krank. Es gibt Paare die können nur zusammen streiten, trennen sich dann, können aber trotzdem nicht aufhören miteinander zu streiten. Das steht meiner Meinung nach einer glücklichen Beziehung im Wege.

Das ist etwas völlig anderes. Konflikte gehören zum Leben und ich kann mir nicht vorstellen, dass es auch nur zwei Menschen auf der Erde gibt, die völlig gleiche Meinungen haben. Und natürlich, darf man über diese unterschiedlichen Sichtweisen auch reden. Eine Weiterentwicklung sowohl des einzelnen Menschen als auch der Gesellschaft wäre gar nicht möglich, wenn es keine unterschiedlichen Meinungen gäbe.

Die Kunst bei unterschiedlichen Meinungen besteht darin, wie die Partner damit umgehen! Und da ist gegenseitiger Respekt unerlässlich. Jeder Partner muss sich also darüber im Klaren sein, dass er die Wahrheit nicht gepachtet hat und unterschiedliche Meinungen ganz normal sind. Das bedeutet aber auch, dass beide Partner in der Lage sein müssen zu akzeptieren, dass der Andere anders ist und andere Meinungen hat. Da beginnt das Problem. Viele Menschen haben zu wenig Selbstvertrauen und sind tief verunsichert, wenn jemand Anderer etwas anders sieht. Sie fühlen sich dann gleich in Frage gestellt und beginnen zu kämpfen. Diese Kämpfe können sehr erbittert geführt werden und dann kommen auch gleich gegenseitige Verletzungen ins Spiel, die der Beziehung schnell den Garaus machen können. Dann geht es zu weit.

Es kommt auch nicht darauf an, wie oft man sich streitet, sondern ob beide Partner in der Lage sind, den Anderen in seiner Andersartigkeit akzeptieren können. Das Ganze nennt man Toleranz.

Wichtig bei der Andersartigkeit wird es, wenn Dinge betroffen sind, die das tägliche Miteinander betreffen. Da ist es besonders wichtig, dass die Partner miteinander reden und Lösungen finden, mit denen beide Partner leben können. Das nennt man Kompromissfähigkeit. Wenn es nur darum geht seinen eigenen Dickschädel durchzusetzen und den Anderen unterzubuttern, wird die Beziehung auf Dauer nicht glücklich werden.

Es gibt gute Bücher zum Thema Kommunikation und Streiten. Z.B. „Streiten kann man lernen“ oder „Streiten verbindet“. Aber bei all diesen Büchern geht es darum zu lernen, dass man den Anderen in seiner Andersartigkeit akzeptiert und die Beziehungsebene nicht gestört wird. Auch ist es wichtig, dem Anderen zu vermitteln, dass man ihm überhaupt zugehört hat und verstanden hat, was er überhaupt gesagt hat. Dieses Können wird in unserer Gesellschaft bisher praktisch nicht vermittelt und es gibt Untersuchungen, die zeigen, dass Paare die das in Kursen gelernt haben, auch eine bessere Beziehung und vor allem eine dauerhafte Beziehung führen.

LG

Hallo Paranor

jeder Streit ist Gift! In homöopathischen Mengen ist er Heilmittel, in Grossmengen tödlich (wenn das Gift nicht ausgespuckt und nicht wahre Versöhnung gemacht wird). In einer Beziehung wo nicht Frieden gemacht werden kann, ist der erste Streit schon das Ende.

Ich wünsche einen schönen Sonntag

Urs Peter