Wie lernt man, beim Tanzen auf den Takt zu hören?

Hallo,

ich wusste nicht, in welches Brett dieses Thema soll, hoffe das ist so in Ordnung…

ich bin 16 und habe Mitte März Tanzabschlussball. Mir macht das Tanzen auch total Spaß und zu Hause übe ich oft. Ich habe eine CD, bei der am Anfang von jedem Lied der Takt eingezählt wird. In Gedanken zähle ich dann das ganze Lied über mit, so kann ich sicher sein, dass ich noch im Takt tanze. Aber wenn ich es ohne mitzählen versuche, fühle ich mich total unsicher und denke, dass ich überhaupt nicht im Rythmus bin.

Kann man das irgendwie lernen, sich fallen lassen und nur den Takt rauszuhören, ohne mitzuzählen? Gerade beim Wiener Walzer habe ich am meisten Probleme…

Danke im Vorraus
Liebe Grüße
Sara

Das kommt automatisch, glaub mir :wink:
Hallo Sara,
glaub das einer uralten Frau, die auch mal mit 14 in der Tanzschule war und manchem Jüngchen mit ihren damals 42er Schuhen auf die Füße getrampelt ist… die waren alle kleiner als ich… :frowning:
Das kommt von selbst!

…sich fallen lassen und nur den Takt rauszuhören

Ja, genau so.
Beim Autofahren lernt man ja auch durch die Praxis, wie es geht.
( Ich denke ja längst nicht mehr: Schlüssel in Zündung, nach rechts drehen, Kupplungspedal treten, schalten usw…)

Gerade beim Wiener Walzer habe ich am meisten Probleme…

Dann wirste halt nicht richtig geführt! :wink:

Datt fällt Euch jungen, emanzipierten Frauen ja auch verdammt schwer,
sich einfach mal führen zu lassen…
( durfte ich mir damals anhören - ich wollte nämlich beim Tanzen immer führen…)
Wenn Dein Tanzpartner sympathisch ist uns *Taktgefühl* hat :wink:, dann mach genau das:
Lass Dich fallen ( bitte nicht wörtlich nehmen) und v.a. führen!

Klappt das nicht, musst Du wissen:
Dann ist sowieso der Mann schuld :wink:
Sagte jedenfalls damals unser Tanzlehrer… Und der hatte sowieso immer Recht.
Viel Spaß beim Tanzen,
Finjen

Hallo,

ich muss ehrlich sagen, dass ich fast ein wenig schmunzeln musste, als ich den Eintrag gelesen hab…mir ging es nämlich ganz genau so.

Ich kann mich Finjen nur anschließen. Das kommt schon noch alles.

Versuche einfach dich auf die Musik einzustellen - höre bewusster zu, wenn du dir Musik anhörst.
Und was ist falsch daran im Kopf mitzuzählen. Ich mach das heute immer noch - und es klappt *g*

Viel Spaß beim Tanzen!

Magi

mir ists nie so gegangen, da ich sehrewarschenlich ziemlich musikalisch aufgewachsen bin, deshalb entschuldige mich, wenn du dich nicht verstanden fühlst, dann mit recht:wink:
wen du die möglichkeit hast, spiele selbst solche musik, auf dem klavier oder mit sonst einem instrument, so -denke ich- bekommt man ein gutes gefühl dafür. ich selbst spiele oboe, in einigen orchestern, und ich merke immer wider, dass mir rhythmische sachen extrem gut liegen.

viel spass beim tanzen!

Moin, Sara,

such Dir einen Herrn, der sauber führt, dann kannst Du mit den Gedanken abschweifen, wie Du magst. Wundere Dich aber nicht, wenn er eher maulfaul ist, und versuch nicht, ihn zu locken - wahrscheinlich zählt er im Stillen " Eins -zwei-drei Eins -zwei-drei Eins -zwei-drei".

Gruß Ralf

Hallo,

Und was ist falsch daran im Kopf mitzuzählen. Ich mach das
heute immer noch - und es klappt *g*

naja, mir würde es die Freude am Tanzen sehr trüben, müsste ich mitzählen… noch schlimmer ist es allerdings, wenn der Tanzpartner 1-2-3 murmelnd tanzt…

Und ich gebe Finjen auch absolut recht: der Partner muss gut führen. Traut Euch, Männer, die Damen spüren zu lassen, dass Ihr wisst, wo Ihr hinwollt! Wenn die Dame zu führen beginnt, packt der Herr nicht richtig zu, sagte unser Trainer.
Ich habe nach der Tanzstunde etliche Jahre Pause gemacht, dann im Sportverein wieder angefangen. Ich war es gewohnt zu führen, weil die Jungs das nicht gemacht hatten, hatte aber im Verein einen Turniertänzer zum Partner, der mir das sehr schnell ausgetrieben hat.

Schade, dass so wenige Herren gerne tanzen, ich würde so gerne wieder anfangen… *seufz*
Gruß
Jette

Hallo Sara,

das Übung den Meister macht hat man dir schon gesagt.
Mir hat es geholfen das ein Dritter während des Tanzens die Musik für
10-20s leise stellt und dann schaut man mal wie gut man den Takt ohne
Musik halten konnte.

Das ein Herr der führen kann hilft, wage ich zu bezweifeln.
Entgegen der Meinung aller Anderen hier ist ein fallen lassen der
Dame eine Katastrophe für den Herrn. Die Dame kann bitte ihre Schritte
ganz alleine und sie kann bitte auch jede Figur ganz alleine (eine
Profi Dame steht sogar Posen ohne Herrn!).
Der Aberglaube wenn ein Herr gut führt dann sieht das gut aus gehört
eher ins Reich der Märchen.

Übrigens eine Dame die sich gut führen läßt muß immer einen
Augenschlag vor dem Herrn sein, daher ist Taktgefühl schon wichtig.

Also üben, üben, üben…

Gruß
Stefan

Hallo Stefan

Das ein Herr der führen kann hilft, wage ich zu bezweifeln.

Na das merkt man sehr deutlich, wenn einer nicht führen kann!

Entgegen der Meinung aller Anderen hier ist ein fallen lassen
der Dame eine Katastrophe für den Herrn.

Natürlich darf die Dame sich nicht fallen lassen! Allein schon eine gute Körperspannung verlangt ja doch etwas Konzentration.

Aber Die Dame kann bitte ihre Schritte
ganz alleine und sie kann bitte auch jede Figur ganz alleine
(eine Profi Dame steht sogar Posen ohne Herrn!).

Selbstverständlich sollte sie die Schritte alleine können. Aber durch das deutlich zu spürende Führen des Herrn weiß sie, wohin er will und welche Schritte sie tanzen sollte. Schließlich tanzt man nur im Anfängerkurs die Schritte immer streng nach der gleichen Reihenfolge. Spätenstens wenn die Tanzfläche knapp wird, muss man, d.h. Herr, sich nach dem Platzangebot richten.
Glaube mir, es ist ganz wunderbar, wenn dame fühlen kann, welche Figur herr tanzen möchte!
Verträumte Grüße
Jette

Morgen Jette!

Glaube mir, es ist ganz wunderbar, wenn dame fühlen kann,
welche Figur herr tanzen möchte!

Da sind wir jetzt aber im Turniertanzen angekommen und das ist etwas
jenseits des Horizonts der Orginalposterin und vieler anderen hier.

Hab ich auch lange gemacht aber da bilden dann Dame und Herr eine
Einheit und mit jemanden Fremden tanzen wird immer schwerer.

Gruß
Stefan

Hi,

Kann man das irgendwie lernen, sich fallen lassen und nur den
Takt rauszuhören, ohne mitzuzählen? Gerade beim Wiener Walzer
habe ich am meisten Probleme…

Also ich würde mir die entsprechenden Stücke erst einmal immer wieder anhören und ruhig laut mitzählen (ohne Tanz).
Dann würde ich versuchen den Takt zu den verschiedenen Musikstücken zu klatschen.
Wenn das Klatschen gut klappt, kann man das Zählen weglassen und nur klatschen.
Dann versucht man anstatt zu klatschen mit dem Fuß aufzutreten.
Wenn das geht, kann man versuchen die Tanzschritte entsprechend dem Takt durchzuführen.

Irgendwann merkt man dann, dass es - wie beim Autofahren - ohne nachzudenken geht.

Übrigens ist ein Walzer immer 3/4 Takt (also eins -zwei-drei, eins -zwei-drei, eins -zwei-drei) was jemandem, der eher an moderne Musik gewöhnt ist, schon erst einmal Schwierigkeiten bereiten kann.

Gruß,

Morgen!

Übrigens ist ein Walzer immer 3/4 Takt (also
eins -zwei-drei,
eins -zwei-drei,
eins -zwei-drei)

Gruselig, wenn schon betonen dann bitte, bitte eins-zwei- drei
was sich in losgehen-beschleunigen-ankommen auswirken soll.

Gruß
Stefan

Tach auch,

Übrigens ist ein Walzer immer 3/4 Takt (also
eins -zwei-drei,
eins -zwei-drei,
eins -zwei-drei)

Gruselig, wenn schon betonen dann bitte, bitte
eins-zwei- drei
was sich in losgehen-beschleunigen-ankommen auswirken soll.

Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder betonst Du das Ankommen???

Gruß,

Morgen Stefan!

Da sind wir jetzt aber im Turniertanzen angekommen und das ist
etwas jenseits des Horizonts der Orginalposterin und vieler anderen
hier.

Nene, bis zum Turnier habe ich es nun wirklich nicht gebracht. Aber bereits in der Breitensportgruppe eines Tanzsportvereins tanzt man nicht mehr stur im Kreis wie - zumindest in meiner Zeit - in der Tanzschule. Und das entspricht dann auch viel eher dem realen Leben, der Tanzgelegenheit bei einer Hochzeit, einem Betriebsfest etc.

Hab ich auch lange gemacht aber da bilden dann Dame und Herr
eine Einheit und mit jemanden Fremden tanzen wird immer schwerer.

Ich hatte keinen festen Tanzpartner, und je weniger man zusammen getanzt hat, umso wichtiger ist es, dass der Herr der Dame deutlich zu spüren gibt, was angesagt ist. Jedenfalls habe ich diese Erfahrung gemacht. Manche Herren trauten sich nicht recht, da trat man sich dann häufiger auf die Füße. Führte der Herr ordentlich, klappte es viel besser - ich war selbst erstaunt, wie gut ich dann tanzen konnte.

In der Hoffnung, mal wieder einen Tanzpartner zu finden
Jette

Abend Jette!

Aber bereits in der Breitensportgruppe eines Tanzsportvereins
tanzt man nicht mehr stur im Kreis wie - zumindest in meiner
Zeit - in der Tanzschule.

Ich hab ganze Turniere stur im Kreis getanzt, perfekte
Grundschritte konnten oft überzeugen.

Und das entspricht dann auch viel
eher dem realen Leben, der Tanzgelegenheit bei einer Hochzeit,
einem Betriebsfest etc.

Das ist das Problem wenn man Tanzsport macht, das hat nichts
mit dem realen Leben zu tun.
Wer kann auch schon einen Slow Fox und hat auch den Platz aber
auf Sinatras NewYork, NewYork tanzen zu dürfen, auf einer
riesen Tanzfläche (Turnhalle) ist geil.

Ich hatte keinen festen Tanzpartner, und je weniger man
zusammen getanzt hat, umso wichtiger ist es, dass der Herr der
Dame deutlich zu spüren gibt, was angesagt ist. Jedenfalls
habe ich diese Erfahrung gemacht.

Das geht auch anders herum!

Manche Herren trauten sih
nicht recht, da trat man sich dann häufiger auf die Füße.
Führte der Herr ordentlich, klappte es viel besser - ich war
selbst erstaunt, wie gut ich dann tanzen konnte.

Ich hatte mal das Vergnügen 8 Wochen mit einer S-Dame trainieren
zu dürfen. Der konnte man nicht auf die Füße treten, die waren
immer weg! Auch kam ich mir deutlich schwungvoller vor, es geht
also auch anders herum. Sobald ein Partner gut oder sehr gut
tanzen kann geht es besser.
Die Einbildung das dies der Herr sein muß, möchte ich bezweifeln.

In der Hoffnung, mal wieder einen Tanzpartner zu finden

Wir mußten aufhören, weil unser Töchterlein kam und nu hab ich
mein Knie in fritten, mehr wie schwofen ist nicht mehr, leider!

Gruß
Stefan

Abend!

Das muss ich jetzt nicht verstehen, oder betonst Du das
Ankommen???

Jain!

Eigentlich betone ich gar nichts da alle drei Takte gleichgewichtet
sind. Die Musik setzt hingegen meist Akzente auf der „eins“ Uff-Ta-Ta,
für das Tanzen ist dies jedoch eher hinderlich.

Wenn man einen Wiener Walzer zählt dann hilf es schon sehr
eins-zwei-drei-und-----eins-zwei-drei-und-----… zu zählen. Die
„eins“ ist beim Tanzen gar nicht betont.

Du schreibst in deiner Vika du magst Tango, dort ist die „eins“
auch nichts besonderes.

Wiener Walzer quick and dirty (Aufstellung 45 Grad zur Tanzrichtung):
„eins“
-rechter Fuß vor in Tanzrichtung
-Schwerpunkt annähernd über den rechten Fuß bekommen
-etwa 60 Grad Drehung der Schulter

„zwei“
-beschleunigen über den rechten Fuß
-linken Fuß vor in Tanzrichtung, daher weitere 60 Grad Drehung

„kurz vor drei“
-heben, heben, heben
-die gesamte 180 Grad Drehung beenden

„drei“
rechter Fuß schließt zum linken Fuß
-ganz oben auf Zehenspitzen
-fast Stillstand

„kurz nach drei“
-senken, senken, senken

„drei und“
-der nächste Füß löst vom Boden (mit dem dicken Zeh schleifen)
-der Fuß geht in Richtung des nächsten Schrittes

Du siehst auf drei ist beim Walzer Aktion ohne Ende, auf eins ist es
eher gemütlich. Nachdem ich das mal kapiert hatte klappte es auch
mit dem Wiener.

Gruß
Stefan

Hi,

nun ich tanze seit Jahren (ich glaube recht erfolgreich) auch Wiener Walzer, dennoch hilft es, wenn ich weiß, wann ich mit dem ersten Schritt beginnen muss.

Dazu muss man jedoch erst einmal ein gewisses Taktgefühl entwickeln und daher mein Tipp mit mitzählen und mitklatschen.

Ich mache seit Jahren auch Musik, daher muss ich nicht mitzählen und weiß das alles relativ intuitiv, aber ich habe schon einige Tanzpartnerinnen gesehen, die laut oder leise zählend versuchten ihre Schritte dem Takt irgendwie krampfhaft anzupassen. Abgesehen mal davon, dass es störend ist, ist es auch wenig sinnvoll, da man auf diese Art nie lernt den nächsten Schlag gedanklich vorwegzunehmen bzw. rechtzeitig in die Bewegung umzuwandeln.

Eine kurze Übung in Sachen Taktgefühl (mit z.B. Klatschen, Stampfen etc.) hat ihnen jedoch geholfen, die „Muster“ der Musik zu erkennen und somit ein gewisses Taktgefühl zu entwickeln.

Gerade beim Wiener Walzer, der IMHO sowohl tänzerisch als auch musikalisch im Vergleich zu anderen Tänzen ziemlich einfach ist, ist eigentlich nur entscheidend, dass ich den Einstieg in die Bewegungsabfolge finde. Dafür brauche ich aber den betonten ersten Schlag.

Wenn ich eins -zwei-drei zähle, heißt das ja nicht, dass ich auf die anderen Schläge oder Zwischenschläge keine Bewegung mache. Es bedeutet aber, dass ich weiß - sofern ich das entsprechende Taktgefühl entwickelt habe - wann ein neuer Takt, ein neues Motiv, eine neue Bewegungsabfolge etc. anfängt.

Gruß,

Mahlzeit!

Wir sehen das wohl aus verschiedenen Sichtweisen.

Gerade beim Wiener Walzer, der IMHO sowohl tänzerisch als auch
musikalisch im Vergleich zu anderen Tänzen ziemlich einfach
ist,

Aber da muß ich dann doch mal wiedersprechen.
Mit 180 Schritten pro Minute ist der Wiener Walzer im Grundschritt
schon einer der anspruchsvollsten Tänze.

In den unteren Turnierklassen wird er daher gar nicht im Standard
Programm getanzt. Selbst als Vollprofis tanzt man ihn im Turnier
nur 1-1,5 Minuten, alle anderen Standardtänze gehen 1,5-2 Minuten.

Gruß
Stefan

Hi,

Aber da muß ich dann doch mal wiedersprechen.
Mit 180 Schritten pro Minute ist der Wiener Walzer im
Grundschritt
schon einer der anspruchsvollsten Tänze.

Nun ja. Anspruchsvoll zielt bei mir nicht unbedingt auf die Schnelligkeit, sondern auf die Variabilität ab.

Gruß,
Sax

Auf die Führung des Partners würde ich mich in Deinem Fall nicht verlassen. Vermutlich ist er genauso Anfänger wie Du. Mitzählen hilft auf jeden Fall und ist absolut nichts ehrenrühriges. Versuche Dich dabei primär auf den 1. Taktschlag zu konzentrieren. Aber prüfe immer wieder, ob Dein Zählen noch mit der Musik übereinstimmt. Es besteht nämlich die Gefahr, dass Du Dir nach ein paar Takten den Rythmus selbst machst.
Und noch zum Schluss und zu Deiner Beruhigung: 80% aller, die sich auf der Tanzfläche tummeln tanzen ausserhalb des Taktes. Wenn Du den Takt auch nur einigermaßen halten kannst bist Du auf der Tanzfläche die Königin.

Gruß
Michael
ehem. Turniertänzer und Übungsleiter für Tanzsport.