Dieser Punkt wurde von einem gewissen Jemand ja auch bestritten:
„Die Notärztin hatte bereits – notfallmedizinisch vollkommen korrekt – entschieden, dass eine Anhebung des Betonmischers durch den Rüstwagen den Zustand der Fahrradfahrerin eher noch verschlechtert hätte.“ Daher sei die Nutzung des im Stau stehenden Rüstwagens nicht sinnvoll gewesen.
Das ist das schäne am Sankt Florians-Prinzip, dass es immer gute Argumente gibt, weshalb andere ersteinmal anfangen sollen, notwendige und auch unangenehme Konsequenzen zu ziehen.
Wenn wir uns immer am Tabellenletzen orientieren kommt möglicherweise Mist bei heraus. Gegen Russland wird ein Protest der Zivilgesellschaft eher wenig erreichen, deshalb ist der aktuelle Wirtschaftsboycott vermutlich auch in Hinsicht auf die CO2-Emissionen eine sehr sinnvolle Sache.
China scheint mir - was Emissionen betrifft durchaus auf einem raschen Weg in Richtung zukunftsweisender weil erneuerbarer Energieträger.
Indien ist einfach nur ein doofes Beispiel, denn der CO2-Ausstoß pro Person (und nur das ist eine sinnvolle Metrik) ist sehr gering.
Es lohnt sich aber sicher, darüber nachzudenken, was die Tip Five CO2-Emittenten (pro Person) wohl falsch gemacht haben: Vielleicht ist es ja eben die „billige“ Verfügbarkeit von fossilen Energieträgern, die zu einem verschwenderischen und unverantwortlichem Umgang verführt haben?
Gut, dass sich unter reflektierten Menschen hierzulande die Einsicht durchsetzt, dass Der „CO2-Fussabruck“ dringend reduziert werden muss - das gelingt nicht mit einem „weiter so“.
Wer sind eigentlich „die Chaoten“? Diejenigen, die einen eigenen Lebensstil auf Kosten anderer Menschen und auf Kosten zukünfiger Generationen versuchen durchzusetzen? Oder diejenigen die auf das Problem aufmerksam machen?
„Was ist besser? Nicht zu protestieren und zu akzeptieren, dass wir ins fossile Weiter-so gehen oder etwas zu versuchen, was die Gesellschaft transformieren könnte und dazu bringen könnte, dass wir die Klimakatastrophe bremsen.“
Ich kenne durchaus die Perspektive, mal schnell wohin zu müssen und durch Stau behindert zu werden. Persönliche Ursachenstatitik: Klimaproteeste: 0%, Unangemessener Umgang mit Kraftfahrzeugen 100%.
Vielleicht sollten wir - anstelle auf die Überbringer schlechter Nahrichten zu schimpfen generell den Umgang mit Mobilität überdenken (ja, und das heißt in erster Linie auch: einschränken).
„Ich bin dafür Urlaubsfahren mit dem Auto zu verbieten. Diese mal hat der Stau zwar keine Rettungseinsätze verzögert, aber in der nächsten Urlaubssaison sterben vielleicht Leute“
Darauf könnten wir uns dann vermutlich auch einigen, oder?
Am Ferienbeginn warnt der ADAC regelmäßig vor möglichen Staus. Wer sich da auf die Straße begibt handelt mit voller Absicht.
Aber vermutlich wolltest Du einen anderen Punkt machen: Es gibt in unserer freiheitlichen Gesellschaft das Recht, das Auto für irgendwas zu nutzen. In dem Punkt hast Du tatsächlich tatsächlich Recht, wie auch immer man das moralich bewerten mag.
Genauso gibt es aber auch das Recht auf Protest und Demonstrationen und Streiks. Und ja, auch hierbei müssen andere Menschen Nachteile in Kauf nehmen.
Das Recht bei Spaßfahrten die Umwelt zu Lasten aller zu zerstören mag ich aber nicht höher als das Demonstrationsrecht hängen. Hättest Du das gerne anders?
Naja, wer sich am Mittwoch vor Christi Himmelfahrt oder Fronleichnam für einen Kurzurlaub in die Niederlande oder in die Eifel oder an einem Samstag im Dezember oder Januar für einen Skiurlaub in Österreich setzt, ist schon mehr auf der „beabsichtigt“-Seite der Stauskala.
Die wenigsten Staus entstehen dadurch, dass unerwartet ein Elefant vors Auto läuft. Häufigste Ursache sind zu viele Autos auf der Straße - morgens, abends und vor „Ereignissen“ wie Fußballspielen, Bettenwechsel oder verlängerten Wochenenden.
Das Demonstrationsrecht hat aber Grenzen. Die zB Ort oder Art der Demonstration betreffen.
Es wurden bereits mehrfach Aktivisten die sich auf die Straße geklebt haben zu Geld und manchmal sogar Freiheitsstrafen verurteilt worden, aber noch keiner, weil er mit dem Auto in Urlaub gefahren ist. Also sind die „Proteste“ der Klimakleber nicht durch das Recht gedeckt und damit ungesetzlich.
generell ist natürlich Klimaschutz wichtig, und auch Demonstrationen für mehr Klimaschutz sind wichtig. Aber eben im Rahmen die die Gesetze vorgeben. Das hätte nebenbei auch den Vorteil daß man die Bevölkerung nicht gegen sich aufbringt sondern eher dazu bringt den Klimaschutz positiv zu sehen, und sich ggf zu beteiligen.
Politik in einer Demokratie braucht Mehrheiten. Also ist es sinnvoll die Mehrheit der Bevölkerung dazu zu bringen Klimaschutz als wichtig anzusehen. Das würde dann auch die nötigen politischen Entscheidungen nach sich ziehen. Wenn man aber eben dieser Mehrheit einfach nur auf den Geist geht, und sie ärgert wird man das Zeil kaum erreichen. Sondern eher das Gegenteil.
No No … eine Warnung ist noch keine Absicht.
Im Gegenteil, wer will schon in einen Stau geraten.
Du fragst die Falsche…
Ich bin seit einem Jahr selbst kein Auto mehr gefahren.
Mit Flugzeug war ich seit über 15 Jahren nicht unterwegs,
ich hab noch nie 'ne Kreuzfahrt gemacht, obwohl wir uns das durchaus leisten könnten.
Von mir aus können die Aktivisten Berlin dauerhaft lahmlegen, ich würde sie kleben lassen, auch in den anderen Großstädten.
Ich wohn in keiner Großstadt…
FFF und Gretas Engagement find ich gut, diesen neuen Bewegungen kann ich nix abgewinnen.
Nein, es ist keine Absicht, einen Stau zu erzeugen,
es ist die Gefahr, in einen zu geraten, bzw. mit zu verursachen.
Mehrheiten haben zu einer Gesetzgebung geführt, die die Versäumnisse der heute lebenden Mehrheit so unangemessen zukünftigen Generationen aufbürdet, dass ebendiese Gesetze vom Bundesvefrfassungsgericht aus genau diesem Grund kassiert wurden.
Das Problem ist, dass „die Mehrheit“ der heute lebenden (Alterspyramide ist ja inzwischen out) die Konsequenzen ihres (Nicht-)Handelns anderen überlassen.
Die Mehrheit legt also echtes Arschlochverhalten an den Tag.
Ich finde die Appelle, drastisch auf diesen Mißstand hinzuweisen wichtig und richtig. Das Recht auf Arschlochsein sollte auch in einer freiheitlichen Demokratie seine Grenzen haben.
Eher wenige. Aber wenns dem eigenen Vergnügen dient, ist es schon okay, Straßen zu verstopfen? Wird dann ja offenbar nicht als so schlimm empfunden, als dass das eigene Verhalten angepasst wird.
Ich habe intuitiv auch so meine Probleme damit, Kulturschätze mit Suppe zu bewerfen und ob Kleben wirklich weiter bringt, da bin ich mir nicht sicher.
Suppenwerfen finde ich aber eigentlich bei näherer Betrachtung als nicht so dumm: mir bereitet es spontan Schmerzen, wenn Leute einmalige Kulturschätze „für nichts“ zerstören, das macht bei mir einen innerlichen Aufschrei.
Der größte Kulturschatz der Menschheit ist jedoch die Erde. Deren Zerstörung wird im Grunde genommen viel gelassener hingenommen als die Besuppung des Glases vor alten Leinwänden.
Diese abstruse Diskrepanz und das Messen mit zwei Maßstäben wird durch das Suppentheater ganz gut gezeigt. Hat bei mir einen Momengt gedauert, seitdem sehe ich das nicht mehr (so) ablehnend.
Wäre denn das Klima gerettet, wenn wir uns an Dänemark orientieren?
„Der weltweit größte Emittent, China, erreicht im Klimaschutz-Index Rang 37, vor allem wegen hoher Emissionen und einer bisher sehr schlechten Energieeffizienz. In beiden Bereichen seien auch die Ziele für das Jahr 2030 weit entfernt von einem mit dem 1,5-Grad-Limit kompatiblen Pfad.“
Ja, das ist schon menschlich (und das nachstehende ist weder persönlich noch böse gemeint):
ich verursache ja nicht den Stau, wenn ich jetzt losfahre
meinetwegen ist es im Supermarkt ja nicht voll, wenn ich Samstagmittag einkaufen fahre
auf meinen Sitzplatz im Flugzeug kommt es für das Klima auch nicht an
Natürlich ist der Stau nicht „Absicht“ im engeren Sinn, aber wer sich wie beschrieben verhält, trägt dazu bei, dass sich einer bildet.
Ich bin mir sicher, dass ich mal davon gelesen habe, dass Kanzler und Minister um das Wohl des Volkes kümmern sollen und nicht darum, worauf die Mehrheit gerade Bock hat. Und nur weil die Generationen, die den Schlamassel aus Bequemlichkeit und dem Streben nach Wohlstand verursacht haben, nun keinen Bock haben, sich für das Abwenden der schlimmstmöglichen Szenarien einzuschränken, heißt das nicht, dass der Teil der Bevölkerung, der in 20 Jahren die Mehrheit stellt, sich das Versagen von Politik und Gesellschaft tatenlos ansehen müssen.
Übrigens hat auch die mit Mehrheit gewählte Politik vor ziemlich genau 30 Jahre Artikel 20a Grundgesetz eingeführt, in dem sich der Staat selbst die Pflicht gibt, die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zu schützen.
Doof halt nur, dass die gleichen Parteien, die den Artikel damals einführten, heute daran gemessen werden. Das Bundesverfassungsgericht fand ja den ersten Aufschlag zum Klimaschutzgesetz deswegen auch eher suboptimal.
Was ich damit sagen will: Demokratie heißt nicht, dass man nur das macht und beschließt, was die Mehrheit will. Wenn es danach ginge, hätten wir heute nicht den Euro, keine Gurtpflicht, keine Steuern und wahrscheinlich auch keine EU, geschweige denn offene Grenzen von Portugal bis Rumänien und von Sizilien bis zum Polarkreis.
Ah, kommt jetzt wieder das „Argument“ mit den Berufsdemonstranten? Inhaltlich spricht das eigentlich wofür genau?
Quelle: Fokus berichtet von einem Bild-Artikel.
Deine Quellenarbeit entspricht also durchaus den Maßstaäben, die ich bei Dir erwarte.
Auch wenn ich auf die Schnelle keine vergleichbaren Zahlen gefunden habe: im Zweifel nicht.
Ich habe das Zitat nicht in dem von Dir verlinkten Spiegel-Artikel gefunden.
Aber ja, auch China muss den Ausstoß von Treibhausgasen reduzieren, keine Frage.
Nur: die Argumentation, dass ich mein Verhalten nicht ändern muss, weil in China mehr Menschen leben als dort wo ich zufällig lebe erscheint mir wenig tragfähig.
Abgesehen davon: ich weiß jetzt nicht, was Du beruflich so machst, aber die recherchierbaren „Gehälter“ der Akivisten, die den organisatorischen Rahmen abbilden sehe ich eher in dem Bereich, wo einem Idealisten das wirtschaftliche Überleben gesichert wird. Die Bezahlung von „Söldlingen“ liegt zumindest in meiner Begriffswelt so hoch, dass eben mögliche moralische Dimensionen des „Kampfes“ vom Geld übertüncht werden.
Die Argumentation von @raketenbasis ist schon aus dem einfachen Grund falsch weil er sich nicht an der Prokopf Erzeugung von CO2 orientiert.
Wenn man nämlich so rechnet, liegt Deutschland bzw. der deutsche Verbrauchermensch deutlich vor China bzw. den Chinesen.
Nicht alles, was die Springerpresse druckt, ist gelogen:
Sie lassen sich bezahlen und stehen nicht zwangsläufig zu dem vertretenen Anliegen:
Gleichzeitig sei es aber gemäss den Aktivisten nicht eine Voraussetzung für Protestierende, das eigene Leben umzustellen. Wenn jemand Fleisch esse, Auto fahre oder mit dem Flugzeug fliege, könne er trotzdem mit auf die Strasse kommen. Es sei wichtiger, in der Gesellschaft etwas zu verändern, als zu «warten, bis sich alle Menschen klimabewusst verhalten».
Ob einer nun 20 EUR von einem Hintermann erhält oder 1300 EUR ist eher sekundär. Bezahlte Demonstranten sind genauso anrüchig wie Claqueure, bestochene Abgeordnete oder angeworbene Streikbrecher.
Unsere Regierung gibt aus guten Grund nicht bei Erpressung nach.
Mit Interesse warte ich auf den Ausgang der Prozesse, bei denen Zivilcouragierte die Kleber von ihrem Tun abgehalten haben (wobei ich die Prügeleien, zu denen es mitunter auch kam, ablehne). Schnelligkeit ist da geboten. Oft kleben die noch gar nicht fest.
Oder man rechnet mal damit, was ein Land bisher schon an CO2 in die Atmosphäre entlassen hat und da sind wir dank unserer industriellen Vergangenheit ganz, ganz weit vorne.
Lockere Worte, nachdem genau gestern offiziell bekannt wurde, dass menschengruppenhassgetriebener Kampagnenjournalismus das Credo dieses Konzerns ist. Dass das wichtigste für ihn nicht die Berichterstattung über die Istsituation ist, sondern die aktive Beeinflussung, um einen anderen Zustand herbeizuführen.
Ja, ganz sicher ist nicht alles selbst ausgedacht, was BILD und Bild für Menschen mit Abitur schreiben. Aber es wird bewusst überhöht, was die eigene Meinung stärkt und unterdrückt, was nicht in das Meinungsbild passt, dass man beim Plebs herzustellen beabsichtigt.
Oder verkürzt: Ich halte den Springer-Konzern nicht für ein Nachrichtenunternehmen, sondern für eine ganz üble Propaganda-Maschine.
Sich die Machwerke dieses Konzerns zu eigen zu machen, deren Manipulation und Stimmungsmache als seine eigene anzunehmen und mit ihr zu argumentieren, halte ich persönlich für äußerst fragwürdig.
Aber wahrscheinlich ist das, was dieser Konzern abliefert, was deren Chef als seine Maxime unfreiwillig an eine größere Gruppe Menschen preisgegeben hat, genau das, was seine Fans wollen und brauchen: Hass, Neid, Missgunst gegenüber anscheinend schwächeren, Gier im Allgemeinen und die Sehnsucht nach Teilhabe am Leben anscheinend besser gestellter Menschen