Wie Lohnenswert ist oberflächennahe Geothermie?

Servus,
meine Eltern wollen ein neues Haus bauen und überlegen sich (wenn ich das richtig mitbekommen habe) eine oberflächen Geothermieanlage ein zu bauen. Wenn ich das richtig verstanden habe ist das aber eine ziemlich teure angelegenheit. Kann mir jemand sagen wie rentabel soetwas momentan ist?

Hallo,
das kommt wohl darauf an, WIE oberflächennah die Geothermie bei dir ist.
Wurde das schon ermittelt, wie tief man bohren müsste?
Gruß Michael

Hallo,

das hängt vor allem vom geothermischen Gradienten des jeweiligen Gebietes ab. Z.B. in der Eifel oder dem Rheintalgraben kann das durchaus lohnen - je nach Preis des Anbieters und Qualität und Funktionsweise der Anlage.

Gruß, Paran

Da bist Du an der Frage vorbei geschossen. Bei Oberflächen- Geothermie spielt der Rheingraben keine Rolle.
Udo Becker

Und Du meinst Wärmepumpen mit Erdwärme?

Also wenn ich das Foto so betrachte, erscheint mir diese Anlage für ein Wohnhaus doch etwas überdimensioniert. Ob die auch ins Budget für den Hausbau passt?

Es lohnt sich schon. Es werden zwei senkrechte Bohrungen mit etwa 10 cm Durchmesser in eine Tiefe von 90 bis 100 m Tiefe eingebracht. Angeschlossen wird eine Wärmepumpe die sowohl heizen als auch im Hochsommer kühlen kann. Sinn macht das aber nur, wenn das Haus sehr gut wärmeisoliert gebaut wird. Man spart sich einen Kamin, den Schornsteinfeger und man bekommt von der Gemeinde oder vom Land Zuschüsse. Es entstehen laufende Kosten durch den Betrieb der Wärmepumpe (Strom). Jede Kilowattstunde Strom erzeugt etwa eine Heizleistung von 3,5 - 4,5 Kilowattstunden Wärme. Damit kommen die Stromkosten in den Bereich einer Gasheizung. Wenn man noch eine Solarthermieanlage auf dem Dach hat und eine Photovoltaikanlage mit Eigenstromverbrauch, ist das eine super lösung.
Udo Becker

Ohne genaue Angaben sind Pauschalurteile unsinnig. Das kann nur ein echter Experte beantworten.

Wenn alle Nachbarn bereits die selbe Idee hatten, könnte es ggf. unvernünftig sein, sich gegenseitig die Wärme abzugraben.

Weniger riskant ist die Investition in einen Abluftwärmetauscher. Das Ansaugrohr kann man zum Vorwärmen ein paar Meter im Garten vergraben werden.

Hallo,
alle mir bekannten Anlagen heizen ab etwa 0 Grad Außentemperatur (eigentlich ist die Differenz zwischen Innen und Außen interessanter aber nun mal sehr subjektiv) den Wärmeträger (in der Regel Wasser) mit einer elektrisch betriebenen Heizeinrichtung nach. Das ist sauteuer, wenn die Isolierung des Hauses nichts taugt, das Heizverhalten oder die Örtlichkeit das erforderlich macht und/oder der Strom nicht zufällig vom gleichen Dach oder aus seiner eigenen WKA kommt.

Gruß vom
Schnabel

Hallo,

ich habe zwei Kunden mit einer geothermischen Wärmepumpe. Deren 6kW Heizstäbe sind dauerhaft deaktiviert. Es handelt sich aber um Neubauten aus den Jahren 2012 und 2013. Im Altbestand, vielleicht sogar in Verbindung mit nicht so gut geeigneten Heizung (Radiatoren benötigen halt eine höhere Vorlauftemperatur als eine Fußbodenheizung), mag das Zuheizen aber eher notwendig sein.

Das ist vom Wohngebiet abhängig, wie stark und gute du mit Erdwärmeheizungen heizen kannst. Eine Fachfirma kann dazu eine genaue Auskunft geben, nachdem diese das gemessen hat.