Guten Tag,
Ich habe in meinem Schützenverein jemanden mit einer scharfen 44. Magnum Patrone als Anhänger gesehen und würde mir auch gerne so einen machen.
Meine frage ist wie ich die Patrone bearbeiten muss ohne dass sie los geht.
Hallo,
lass das hantieren mit der scharfen Patrone lieber sein. Frag in dem Schützenverein nach, dort gibt es bestimmt jemanden der „Wiederlader“ ist (ist bei Großkaliber häufig anzutreffen).
Bitte ihn das er Dir eine entsprechende Patrone ohne Ladung herstellt (ist technisch kein Problem und kostet nur wenige Cent).
Gruß
Frank
Hi,
sofern es sich um eine normale Patrone mit Messinghülse handelt, kannst Du einfach bohren. Also Patrone in eine professionelle Bohrmaschine mit Schraubstock einspannen und seitlich ein Loch reinbohren. Bei einem Stahlbohrer und einer Messinghülse kann es keine Funken geben. Vom Zündhütchen sollte man natürlich bei allem, was man tut, einen gewissen Sicherheitsabstand halten. Das ist aber wohl jedem Waffenbesitzer klar.
Gruß,
Alfred
NEIN
sofern es sich um eine normale Patrone mit Messinghülse handelt, kannst Du einfach bohren.
Lebensgefährlicher Unfug
Komisch. Die Übung hab ich gerade gestern wieder bei nem ganzen Sack historischer Militärpatronen gemacht.
Was genau ist da jetzt Deiner Meinung nach lebensgefährlich?
Alfred W. Mathes
Büchsenmacher
Friedrichsdorf
immer noch aktuell
Hi,
Komisch. Die Übung hab ich gerade gestern wieder bei nem ganzen Sack historischer Militärpatronen gemacht.
Nein, das ist überhaupt nicht komisch.
Ich glaube Dir auch nicht, dass Du Büchsenmacher bist - dann würdest Du so etwas nicht hier publizieren (es sei denn, du bist schwachsinnig und das wollen wir ja nicht annehmen, oder).
Ich war in den 80-er Jahren Ermittler (Accident Investigator) bei der NATO und habe mehrere Unfälle untersucht, welche genau auf dieses von Dir beschriebenen Verfahren (Loch in scharfe Patrone bohren) zurück zu führen waren. Teilweise wurden die Reaktionen durch mechanischen Druck (kommt bei Bohrungen vor), als auch durch statische Entladungen (kann bei Bohrungen auch vorkommen) ausgelöst. Diese Patronen waren mit dem üblichen Cellulosenitrat geladen, also ganz normale Militär- und Jagdpatronen. Genau genommen handelt es sich bei den Treibladungen um Mischungen (je nach Hersteller) aus Cellulosenitrat, Nitroglycerin und Nitroguanidin. Manchmal ist auch Barilumnitrat mit dabei.
Was genau ist da jetzt Deiner Meinung nach lebensgefährlich?
Dass die Patrone explodiert. Das wirkt dann wie eine kleine Handgranate.
Ich schlage Dir also vor, zukünftig von solchen Sachen Abstand zu nehmen und es auch nicht in Internet-Foren zu verbreiten.
Freundliche Grüsse
Ray
Dass beim Militär die unmöglichsten Unfälle passieren, ist hinlänglich bekannt. Später, wenn dann der UNO-Unfallinspektor kommt, behaupten dann alle Beteiligten (also die, die noch leben), dass die Granate wieder mal von ganz alleine explodiert ist, ist schon klar )
Die ursprüngliche Frage zielte meines Wissens auf eine .44er aus dem zivilen Sektor. Die kann man mit einem Plastikentladehammer unschädlich machen. Die Beschaffenheit eines Entladehammers ist vielleicht ein Indiz dafür, dass solche Patronen nämlich genau nicht so explodieren, wie eine „Handgranate“. Vielleicht verwechselst Du das Kaliber?
Gleichwohl räume ich ein, dass der untige Lösungsvorschlag, einfach einen wiederladenden Schützenkollegen nach einer Deko-Patrone zu fragen, die elegantere Möglichkeit ist, sich den Wunsch zu erfüllen. Nicht deshalb, weil das vorsichtige Anbohren einer scharfen Patrone so furchtbar gefährlich wäre, sondern weil man damit die rechtliche Grauzone umschifft, die das verbleibende Zündhütchen darstellt, nachdem man das Treibladungspulver aus der Patrone geschüttelt hat.
Andere Möglichkeit: Bei egun das Suchwort „Schlüsselanhänger“ eingeben. Da kann man auch gleich den Verkäufer fragen, wie er seine Schlüsselanhänger herstellt und ob ihm schonmal eine Patrone wie ne Handgranate explodiert ist
Gruß,
Alfred
Hallo,
auch wenn Du wirklich Büchsenmacher bist, ist es doch ziemlich unverantwortlich was Du hier vorschlägst.
Selbst wenn das Verfahren was Du beschrieben hast technisch möglich ist - was ist wenn der Fragesteller versucht mit seinen vielleicht nicht so guten Heimwerkermitteln Deinem Beispiel zu folgen?
Nur mal angenommen er hat nur einen stumpfen Bohrer (womöglich nicht für Metall sondern für Stein/Beton) - selbst bei einer Messinghülse entstünde durch die Reibungswärme sehr schnell die Zündtemperatur von etwa 160-180°C für die Ladung und eine 44er ist ja nicht gerade eine schwach laborierte Patrone.
Solche Tipps sollte ein verantwortungsvoller Büchsenmacher niemals geben.
frank
Moin, Gunfreak,
Ich habe in meinem Schützenverein jemanden mit einer scharfen
44. Magnum Patrone als Anhänger gesehen
das glaube ich erst, wenn ich es sehe - so bescheuert kann doch kein Feuerschütze sein.
Meine frage ist wie ich die Patrone bearbeiten muss ohne dass
sie los geht.
Am Geschoss nackeln, bis es sich aus der Hülse löst, Pulver rausschütten, Geschoss wieder einsetzen und mit einem Stahlstift den Hülsenrand sorgfältig andrücken. Dann bohren mit Flüssigkeitskühlung, vom Zündhütchen allerdings fernhalten.
Gruß Ralf
Hallo,
Sicherheitshalber sollte das Zündhütchen in der entsprechenden Feuerwaffe nach dem Leeren der Hülse abgefeuert werden - Mündung dabei in Putztücher etc. halten, dann ist auch diese Unfallursache gebannt.
Gruss von Julius
Moin, Julius,
Sicherheitshalber sollte das Zündhütchen in der entsprechenden
Feuerwaffe nach dem Leeren der Hülse abgefeuert werden -
das beraubt den ächten Mann der Möglichkeit, im Notfall durch Draufbeißen einen faulen Zahn loszuwerden. Nicht gut - vor allem nicht in der Prärie, wo der Bader nur alle 12 Wochen vorbeikommt.
Gruß Ralf
Hallo Alfred,
Die ursprüngliche Frage zielte meines Wissens auf eine .44er
aus dem zivilen Sektor. Die kann man mit einem
Plastikentladehammer unschädlich machen.
Das - und nur das! - ist die einzig richtige Methode falls man eine Patrone unschädlich machen möchte.
sondern weil man damit die rechtliche Grauzone umschifft, die
das verbleibende Zündhütchen darstellt, nachdem man das
Treibladungspulver aus der Patrone geschüttelt hat.
Das Zündhütchen schafft keinerlei Grauzone, da es erlaubnisfrei zu Erwerben ist und auch der Besitz keinerlei Erlaubnis bedarf!
Problematisch ist der Umgang mit dem Teibladungspulver! Dazu bedarf es der Erlaubnis!
Da kann man auch gleich den Verkäufer fragen, wie er
seine Schlüsselanhänger herstellt und ob ihm schonmal eine
Patrone wie ne Handgranate explodiert ist
Wie die Verkäufer bei egun die Schlüsselanhänger herstellen weiss ich nicht. Ich jedenfalls käme nie auf die Idee dazu eine scharfe Patrone anzubohren! Aus den (übrigens frei erwerbbaren) Einzelteilen ist das Ding wesentlich einfacher, billiger und ungefährlicher herzustellen!
Da ist der Schützenkollege mit Wiederladepresse genau der richtige Ansprechpartner.
Grüße von
Tinchen
(Sportschützin mit Erlaubnis nach §27 SprengG)