Liebe ist nicht nur die Ehe gemeint.
Hallo,
behutsam, abwägend, konstruktive Vorschläge machend, nicht von oben herab, in einem entspannten Moment.
Passende Einleitung wählen:
„Wärst du mir böse, wenn ich dir ein,zwei Dinge wegen der Sache letzten abend sage?“
Viel mehr kann man allgemein nicht sagen. Kommt vielleicht auf den Sachverhalt an.
Beste Grüße
rakete
Gar nicht.
Hallo kever!
Warum sollte man einem geliebten Menschen einen Vorwurf machen? Weil er wie jede andere Mensch auch Fehler macht und einen damit vielleicht verletzt hat?
Dann ist ein Vorwurf nicht zielführend, denn er richtet den Fokus auf den Fehler, nicht auf die Verbesserung. Außerdem steht der Partner dann mit dem Rücken an der Wand und kann nur in die Verteidigungshaltung gehen.
Das alles dient jedenfalls nicht der Verbesserung.
Wenn man also von seinem Partner verletzt wurde oder unerfüllte Bedürfnisse in der Partnerschaft hat, dann kann man besser dies thematisieren und gleichzeitig noch Änderungswünsche oder Lösungvorschläge formulieren - dann muss der Partner sich nicht angegriffen oder kritisiert fühlen UND hat gleich eine konkrete Vorstellung davon, was sich ändern soll und wie er dazu beitragen kann.
Ein hilfreicher Trick sind dabei sog. „Ich-Botschaften“: Ich spreche über meine Gefühle und Bedürfnisse (ich möchte nicht immer solange warten, wenn wir verabredet waren. kannst du nicht in Zukunft ne Viertelstunde früher losfahren oder dir den Wecker stellen?/ es verletzt mich, wenn ich ständig verbessert werde und das möchte ich nicht. Vielleicht kannst du in Zukunft einfach meine Fehler so stehen lassen) anstatt über seine Fehler (ständig kommst du zu spät/ du weißt auch immer alles besser).
Letztlich muss jeder selber dafür sorgen, glücklich zu werden, und da hilft eine klare und nicht (ab-)wertende Kommunikation.
Viel Glück!
Diva
Huhu,
Vorwürfe finde ich sollte man nicht machen. Wenn du jemanden auf eine nicht grobe Weise bezüglich etwasem kritisieren möchtest, dann auf sanfte Weise. Es ist ja das Ziel nicht zu verletzen. Versuche darauf langsam einzugehen und sicherzustellen, dass er oder sie sich nicht angegriffen fühlen sollte und das es einzig und allein Kritik bzw. ein Hinweis zu eine mögliche Verbesserung ist.
Gruß
Sonnenfeger
Die erste Antwort widerspricht der zweiten Antwort. Deswegen versuche ich mein Anlegen mit Nachfragen aufzuhellen.
Nehmen wir an Du bist verliebt und verheiratet und Du sagst als Frau zu Deinen Mann: Ich mache heute blau.
Wirst Du nun Kritik als Ehemann üben oder schlucken, ihren Chef anrufen und sie auf die Arbeit schicken oder wirst Du lügen und Illegales unterstützen und schlucken? Ist Kritik in Ehe sinnvoll oder zerstört sie das Vertrauen?
Ist ein Partner sacrosanct?
Die Frage ist, was möchtest du damit erreichen?
Ich schätze, derjenige soll verstehen, was sein Verhalten bei dir ausgelöst hat - er soll erkennen, was er da getan hat und bestenfalls dieses Verhalten nicht wiederholen. Trifft es das?
Und wie reagierst du selbst, wenn du einen Vorwurf hörst?
Wie groß ist dann deine Bereitschaft dem anderen zuzuhören- verstehen zu wollen oder gar das Verhalten zu ändern? Das alles tendiert dann gegen Null, stimmts?
Wenn du möchtest, dass der andere erkennt, wie Verhalten für dich war-- musst du ihm die Chance geben, das überhaupt sehen zu können.
Es ist ein Erklären, wobei du von dem Verhalten erzählst und davon, wie das für dich war. Was genau dich verletzt hat und was du dir statt dessen gewünscht hättest.
Wir sind es leider sehr gewohnt, den Gegenüber mit Vorwürfen zuzuschütten und dabei - irrwitzigerweise- noch zu glauben, dass der andere zuhören will und sich Anschuldigungen gerne machen lässt!
Werde dir klar, was genau du willst und DAS sagst du dann.
Du musst ihm letztlich zeigen, wie du das GAnze siehst und empfunden hast- nur dann kann er dich verstehen.
Und die Bereitschaft zu diesem Hinsehen, bestimmst du mit deiner Art- wie du auf ihn zugehst.
Dann werde ich meine Gründe haben.
Eben war ich doch noch die Ehefrau?
Gut: Als Ehemann frage ich dann meine Frau, was los ist auf der Arbeit, ob es Stress gibt oder andere Gründe, warum sie nicht hingehen mag.
Wieso musst du solch eine Antwort „schlucken“? Bist du ihr Herr und Gebieter? Darf sie keine freie Meinung äußern? Darf sie keine eigenen Entscheidungen treffen, ohne dass du sie kommentierst?
Mein Gott, was bist du denn für ein Ehemann? Du verhältst dich wie ein strenger Vater oder mehr noch wie ein Oberlehrer. Sie trägt doch die Verantwortung für ihr Leben selber, wieso meinst du da einschreiten zu müssen und sie zu anzuschwärzen? Liebe Güte!
Warum fühlst du dich da eigentlich in einem Konflikt? Es ist ihr Leben, es ist ihre Arbeit, es ist ihr Chef.
Du sagst hier überhaupt nichts zu den Gründen, die sie wohl haben wird.
In einer Firma, wo man respektvoll behandelt wird, macht wohl kaum ein Mitarbeiter blau.
Dich scheint aber wenig zu interessieren, warum deine Frau diese Druckmittel anwendet, das oft die letzte und einzige Gegenwehrmöglichkeit eines Arbeitnehmers darstellt.
Welches Vertrauen? Du sprichst ja nichtmal mit deiner Frau über ihre Probleme bei der Arbeit. Da existiert kein Vertrauen.
Wenn es Vertrauen gäbe, würdest du die Motive deiner Frau verstehen und selbst wenn du sie nicht nachvollziehen könntest, würdest du einer Frau, die du liebst, den Rückhalt geben, wenn sie eine solche Entscheidung trifft.
Stell doch nächstes Mal bitte Anfragen mit detaillierterer Situationsbeschreibung. So allgemein, wie deine Anfrage formuliert war, ist sie kaum zu beantworten.
Gruß
Nein, aber Vorwürfe machen einen konstruktiven Dialog auf Augenhöhe unmöglich.
warum sollte man so devot beginnen?
Wenn der geliebte Mensch ein Frau ist.
Gruß
rakete
Einem geliebten Menschen macht man keinen Vorwurf, sondern man spricht mit ihm über ein Problem.
Hallo kever,
leider ist aus deiner Frage überhaupt nicht erkennbar, worin dein Kommunikationsproblem genauer liegt.
Hast du
a) generell eine zu hohe Hemmschwelle, deine Probleme oder Gefühle mit dem Verhalten des Partners überhaupt zu thematisieren?
oder
b) tendierst du eher dazu, im Übermaß zu kritisieren und stößt damit auf Ablehnung?
Trotz gegensätzlicher Problemstellungen könnte es um ein und dieselbe Problematik gehen.
Deine Selbstsicht, zuviel „schlucken“ zu müssen, und ob du das so sehen solltest, liegt in dem Konflikt begraben, wo endet dein „Bedürfnisrecht“ und wo fängt die Autonomie des anderen an.
An deiner Ausdrucksweise „Vorwurf“ mag ich mich jetzt auch nicht festkrallen, obwohl ich schon daraus schließe, dass es sich weniger um reine Meinungsäußerungen handelt, als vielmehr um Erwartungshaltungen dem Partner gegenüber.
Keine realistische Beziehung wird ohne - ich nenne es mal - den spontanen Vorwurf auskommen, im Sinne einer affektiven Gefühlsveräußerung wie „das finde ich jetzt aber gar nicht gut“ o.ä…
Damit wären die meisten Themen aber auch schon mehr oder weniger erledigt.
Das andere, worüber du hier zu sprechen scheinst, ist aber der geplante Vorwurf, und der hat einiges an Kopfarbeit im Hintergrund, womit sich die wichtige Frage stellt, Warum?
Ich weiß ja nicht, ob die Frau jede woche „blau“ macht, sprich: euch durch ihr Verhalten in existentielle Probleme bringt; falls das nicht der Fall ist
klingt das schon so arg gruselig, dass ich auch Schwierigkeiten bekomme, zu verstehen wie manche Leute ticken.
Einen Gesetzeshüter in der Beziehung braucht wirklich niemand, dann hast du dir die falsche Rolle ausgesucht.
Falls du tatsächlich eine solche Grundposition einnimmst , dass jeder so ticken sollte wie du - und ich übertrage dein Beispiel hier auf die Gesamtsituation -, dann wird es auch mit dem WIE in der Kommunikation schwierig.
Stimmt das „laissez-faire“ in der Verhältnismäßigkeit nicht, gerät jede Form von Kommunikation wieder in Schieflage, und sei sie noch so bemüht.
An dem einen Punkt möchte ich auch (ich glaube Diva schrieb das) widersprechen, denn bleibt eine überzogene Erwartungshaltung bestehen, hilft auch der sanfte Hinweis auf eigene Verletztheiten nicht, er gerät dann eher zum doublebind oder zur emotionalen Erpressung für den Gesprächspartner, der sich zwischen seinen eigenen Entscheidungen und den Verletzungen des anderen gefangen sieht.
Insofern wäre die Arbeit, andere einfach machen zu lassen.
Wenn es die Sachlage erfordert, sich mit den tatsächlichen Motiven des anderen auseinandersetzen, anstatt sich dessen Motive aus dem eigenen Denkschema heraus zu konstruieren.
Grüße
Heidi
wo liegt denn nun die Begründung?
Manche schnappen sofort ein oder gehen auf Verteidigungskurs bzw. setzen zum Gegenvorwurf an (nicht nur Frauen). Wo das nicht problematisch ist, kann man eher Klartext reden.
Vor allem wartet man einen günstigen Zeitpunkt ab sonst klingt alles wie ein Vorwurf.
Ich bin einerseits vollkommen bei Dir, dass man einerseits natürlich die Gründe hinterfragen sollte, die zum „Blau machen“ führen, und dafür dann ja auch ggf. Verständnis entwickeln kann. Aber damit kommt man natürlich dann auch unmittelbar zur anderen Seite der Geschichte. Denn Das Blaumachen kann natürlich durchaus Folgen für die Beziehung/den Partner in der Form haben, dass die finanzielle Mechanik damit ins Wanken gerät, wenn hier das Risiko des Arbeitsplatzverlustes im Raum steht. Und da ist es schon etwas anderes, ob dieses Blaumachen, einfach nur ein Ausdruck von fehlendem Verantwortungsbewusstsein ist, oder tatsächlich in einer unzumutbaren Arbeitssituation begründet ist. In letzterem Fall kann man dann gemeinsam überlegen, ggf. man ein paar Monate den Gürtel enger zu schnallen, damit die Partnerin zunächst mal schnell aus dieser Arbeitssituation raus kommt, und sich dann in Ruhe sortieren, und neu aufstellen kann.
Zudem kann so eine Sache den Partner auch vollkommen unabhängig von der Idee, den Chef der Partnerin zu informieren, in einen Loyalitätskonflikt bringen. Wie soll er denn reagieren, wenn ihn Kollegen der Frau, zu denen ggf. auch ein privates Verhältnis besteht, besorgt ansprechen, was denn mit seiner Frau los sei, … Da sollte man dann in einer Partnerschaft zumindest gemeinsam eine Legende bauen, wenn man Verständnis für so eine Situation hat/darf ein Partner auch offen ansprechen, dass er nicht bereit ist, Freunde zu belügen, wenn es keinen vernünftigen Grund für dieses Blaumachen gibt, und er sich hier zwischen allen Stühlen sieht (alles schön klare Ich-Botschaften ;-))
Hi Wiz!
Du hast ja Recht. Und? Kommt man da mit Vorwürfen weiter?
So oder so liegt hier doch schon ein tiefgreifender Konflikt in der Ehe vor, wenn er eine solche Haltung einnimmt und hier darüber spricht, aber nicht mit seiner Frau.
Gruß
Ne, nicht mit Vorwürfen, sondern mit sauberer, möglichst neutraler Darstellung, und in diesem Fall passen ja auch die immer wieder als Allheilmittel gepriesenen Ich-Botschaften tatsächlich gut, weil das Thema eben gerade kein Thema ist, welches ausschließlich die Blaumacherin ist, sondern tatsächlich auch ganz massiv auf den Partner durchschlägt.