Wie misst man kleinste Winkel?

Wissenschaft Astronomie
#1

Hallo WWW’ler,
im Zuge der Beantwortung der Frage „Wie misst man Entfernungen im SoSy“ - und zwar speziell vor ein paar hundert Jahren, als gerade Fernrohre entdeckt wurden, bin ich immer wieder auf Triangulation gestoßen - ähnlich wie bei der damals üblichen Landvermessung mit hunderten Dreiecken, mit einer bekannten Seite und zwei Winkeln.

Wie hat man damals Bogensekunden (!) messen können?
Wie misst man heute Millibogensekunden?
„Die Parallaxenmethode funktioniert bis etwa 1000 Lj“. Mh… Bei einer Basislänge von 16 Minuten sind das Millionstel Grad, die zu messen sind! Wie macht man das?

Von Entfernungen ganz zu schweigen - hunderte Metermaßstäbe hintereinander? Oder andere Methoden (die aber mangels genauer Zeitmessung wohl kaum mit Lichtgeschwindigkeit stattgefunden haben)

Was ist (die?) eine genaue(ste?) Winkelmessapparatur im Altertum?

MfG
jartUl

33jähriger Naturwissenschaftler (für meinen Erwartungshorizont :smile:

#2

Wie hat man damals Bogensekunden (!) messen können?

Hallo,

Tycho Brahe und auch indische Astronomen hatten Winkelmesser mit vielen Metern Durchmesser. Auch Sextanten sind bei sorgfältiger Fertigung und einer Nonius-Ablesung sehr genau.

Heute bekommst du z.B. bei Heidenhain Drehgeber mit mehr als 100000 Schritten pro Umdrehung.

Gruss Reinhard

#3

Moin,

Wie hat man damals Bogensekunden (!) messen können?

wenn man ‚damals‘ mit 18. Jahrhundert übersetzt, mit einem Heliometer

Gandalf

#4

Hallo jartUl,

Wie hat man damals Bogensekunden (!) messen können?
Wie misst man heute Millibogensekunden?
„Die Parallaxenmethode funktioniert bis etwa 1000 Lj“. Mh…
Bei einer Basislänge von 16 Minuten sind das Millionstel Grad,
die zu messen sind! Wie macht man das?

Wenn man zwei zeitlich versetzte Bilder miteinander vergleicht, „bewegen“ sich Objekte im Vordergrund in relation zu denen im Hintergrund. Zeitlich versetzt bedeutet, dass sich die Erde auf ihrer Bahn bewegt hat, 6 Monate sind da ein praktischer Wert für die Zeit :wink:

Auf den Bilder muss man dann „nur“ die Abstände zwischen den Objekten ausmessen und die Rechnerei kann losgehen.
Genau genommen kann man so nur die relativen Entfernungen zu den Objekten berechnen, aber wenn man die sehr entfernten Objekte als fest annimmt, kann man für Nahe die entfernung recht gut berechnen.

Ohne Fotografie braucht man ein Okular mit Gitternetz, Papier und Bleistift…

MfG Peter(TOO)