Hallo,
Nein, Aktien, die in EUR notieren, bleiben in EUR, auch wenn man sie mit anderen Währungen bezahlt. Ausnahmen sind Papiere, die in mehreren Währungen begeben wurden, wie z.B. Unilever (GBP und EUR) oder BHP (AUD und GBP).
Wenn Du dem Euroraum nicht vertraust, ja, denn die Aktien würden in Deutschland verwahrt.
Naja, alle Aktien im SMI20 sind auch wesentlich in Europa vertreten, würden also vom stark entwerteten EUR in Mitleidenschaft gezogen werden. Wenn Du dem Euro entfliehen willst, solltest Du völlig anders denken, z.B. Shoprite, die nur inAfrika unterwegs sind, oder Petrobras (Südamerika). US-Unternehmen ohne Europa-Exposure sind z.B. Costco Wholesale, in Japan z.B. Aeon, in Australien die Wesfarmers.
Nein, siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Doppelbesteuerungsabkommen. Ohne dieses (bzw. bei nicht eingeholtem Besteuerungsnachweis) werden in Deutschland nach der Realisierung von Gewinnen ebenfalls Steuern fällig. Günstig ist es, wenn man dann im entsprechenden Land gleich ein Konto hat, dann kannst Du Dir im Prinzip aussuchen, wann Du die Gewinne in Euro realisieren willst. Besteuert wird der Kapitalertrag aus dem Währungsgeschäft: Gehen z.B. 1000 EUR nach Nigeria, die dort Kapitalerträge erwirtschaften, dann zurückgewechselt werden, und es kommen in Deutschland, sagen wir, 10000 EUR (netto) an, dann zahlst Du auf den Gewinn in Deutschland (wegen fehlendem Doppelbesteuerungsabkommen) nochmal Steuern.
Gerade in diesem Punkt solltest Du aber nochmal ganz genau nachlesen und mit Deinem Steuerberater sprechen, und vor allem konkrete Szenarien mal durchrechnen.
Ich persönlich habe Konten und Depots in Australien, Südafrika und dem UK, dort gilt jeweils das Territorialprinzip und wegen Doppelsteuerabkommen brauche ich dem Finanzamt nur die Nachweise für die Abfuhr im jeweiligen Land vorzulegen, die Sätze sind z.T. ohnehin höher als unsere Abgeltungssteuer, deswegen ist/war das Finanzamt immer zufrieden. Aber ich bin kein Steuerexperte, das kann man bestimmt „optimieren“.
Im Prinzip kann ich Dir das gleiche empfehlen. Die Schweiz wäre mir mit ihrem Europaexposure zu heikel, wenn ich von einem Eurocrash ausgehen würde. Die USA und Japan im wesentlichen auch, da gibt’s natürlich Ausnahmen (siehe oben). BRIC und MINT-Staaten stehen in meinen Augen auf noch wackligeren Beinen. Eigentlich bleiben aus der entwickelten Welt nur Kanada und Australien, bei Kanada muß man seit CETA jedoch noch schärfer auf Markteintrittsversuche in Europa achten, aber mit Minenaktien macht man im Prinzip diesbezüglich nichts verkehrt.